Grams - die erstaunliche Entwicklung der Mrs. Evelyn Ryan

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Moderator: Freckles*

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castaways

Grams - die erstaunliche Entwicklung der Mrs. Evelyn Ryan

Beitrag von castaways »

Soulmates hin, Soulmates her...
Ich denke, wir sollten uns vielleicht einmal mit einem Thema beschäftigen, das ebenso unverzichtbar für DC ist, wie die ganzen Beziehungskaskaden,
nämlich GRAMS!
Für mich ist gerade sie ein zentraler Charakter, der über alle Religions und Traditions - bedingten Vorbehalte hinaus im Laufe von DC eine gewaltige, für ihr doch sehr fortgeschrittenes Alter ganz erstaunliche Entwicklung mitmacht und von einer "Unperson" zur zentralen, toleranten und angesehenen Anlaufstelle der Kids in Boston wird.
Was bedeutet sie letztlich für die Creekler, was ist sie für Jack; wie geht sie mit dessen Homosexualität um; welchen Einfluss hat sie auf ihre Enkelin und umgekehrt...
Denken wir auch daran, wie herzlich sie sogar von Joey beim Abschied in 622 umarmt wird...
Was meint ihr; wo, wann und warum hat diese Wandlung begonnen?
colinx

Beitrag von colinx »

Gutes Thema. Wie du ja schon sagtest, entwickelt sich Grams im Laufe der Zeit zu einer toleranten, netten, hilfsbereiten Person. Ich Laufe der (DC) Jahre habe auch ich sie ins Herz geschlossen. Ich brauche glaub ich nicht erwähnen dass das anfangs nicht so war.

Woher kommt nun diese Wandlung?

Ich denke, es ist schwer, hier nur einen zentralen Punkt zu nennen, da sich die Wandlung ja über mehrere Staffeln/Jahre hinweg zieht. Ein zentraler Punkt war mit Sicherheit Jens Auftauchen in Capeside. Hatte sie zuvor relativ verlassen und alleine mit ihrem Mann gelebt, so war jetzt ganz einfach frischer Wind im Hause. Natürlich wusste sie noch nicht damit umzugehen, aber es war ein erster Schritt, sodass sich Grams mit Jen und der Jugend auseinander setzen hat müssen.
Ein zweiter wichtiger Punkt war dann wohl der Tod ihres Mannes, der meiner Meinung nach, auch wenn es in der 2.Staffel nicht so aussieht, Jen und Grams einander näher brachte. Davor konnte Jen nur mit ihrem Opa, liebt ihn über alles und "vernachlässigte" Grams. Nach dem Tod blieb beiden nichts anderes übrig, als sich näherzukommen.
Ein weitere wichtiger Punkt ist dann der, als Jack bei Jen und Grams einzieht. Ist es nicht sogar eine der ersten Szenen, als sie Menschlichkeit beweist? ;)
Ab jetzt gibt es wohl auch keine wirklichen Punkte für die Wandlung, sondern es verläuft fließend. Der Umgang mit jungen Menschen in ihrem Haus (Jen, Jack) und deren Freundeskreis (Dawson, Joey, Pacey, Andey, etc) lässt sie Jahr für Jahr jünger erscheinen, wie wenn sie dadurch Kraft aufnehmen würde.
Pacey-

Grams Entwicklung

Beitrag von Pacey- »

Ich denke, anfangs hatte sie lange Zeit keinen Umgang mehr mit jungen Leuten. Wie es im echten Leben auch ist hatte sie dann natürlich vorurteile über die "heutige Jugend". Mit Jen wurde sie pausenlos mit den jungen Menschen von heute konfrontiert und stellte eines Tages ihr eigenes Weltbild ein wenig in Frage und öffnete sich gewisse Meinungen neu zu bilden. Später ging sie auf die Jugendlichen zu und lernte einige besser kennen und sie stellte wohl fest, dass die "heutigen Jugendlichen" doch gar nicht so übel sind. Deshalb klappte es dann auch toll mit dem Umgang mit jüngeren.
Das ist so das was mir dazu einfällt.

grüsse
castaways

Beitrag von castaways »

Ich denke, dieses Topic wäre ein ganz guter Anlass, sich auch mit dem Kapitel DC und Religion zu beschäftigen.
Es erscheint mir nämlich durchaus so, dass Grams erst durch die Auseinandersetzung mit der sie umgebenden Jugendlichkeit von der Betschwesternmentaliät weg zu einer ganz tiefen Religionsauffassung gekommen ist, vom heuchlerischen, intoleranten, nichts Alternatives zur Kenntnis nehmenden "Weib" hin zu einer weltoffenen, hilfbereiten und verständnisvollen alten Dame.
Sie tut letztendlich erst dann genau das, was ihre Religion, das Christentum letztlich von ihr verlangt.
Ganz wunderbar wird das in S5 "Wer schläft wo?" deutlich, wo sie das Zusammenleben ihrer Enkelin mit Dawson unter der Prämisse, die beiden mögen einfach nur freundlich miteinander umgehen, durchaus akzeptiert und gut heißt.

Ein weiteres wichtiges Thema, wäre IMO in weiterer Folge die Betrachtung DC und der Tod.
Mir ist nämlich keine TV Serie bekannt, die sich so häufig und so intensiv mit diesem so schwerwiegenden Kapitel des Lebens auseinandersetzt...

Was meint ihr?
Josey*

Beitrag von Josey* »

Ich finde in DC wird auf einer Seite oft die "Scheinheiligkeit" der Religion aufgedeckt, so mit Tyson in der 2. Staffel z.B., der sein Verlangen nach Jen zu unterdrücken versucht und als er das dann nicht kann, die Schuld auf sie schiebt... Und auch Grams muss desöfteren erleben, dass das wahre Leben und Gefühle wichtiger sind als platte Bibelzeilen. Hier ist sie Ty sehr voraus, sie weiß dass Gott niemanden verurteilt und vor allem keiner der Menschen das Recht dazu hat.

Auf der anderen Seite aber wird Jen von der ungläubigen Atheistin durch das Zusammenleben mit ihrer Grams zu einer verantwortungsvollen Erwachsenen, die einmal mehr Gott als Halt erkennt, so nach dem Tod ihres Grandpas in der Kirche oder in der aktuellen DCM-Folge... "Der Sturm"

Jen und ihre Grandma ergänzen sich ganz gut und bringen dem anderen etwas von dem Leben bei, das der andere Anfangs nicht kennt... So wird Grams lockerer und Jen etwas hofnungsvoller.
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Schnupfen
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Re: Grams Entwicklung

Beitrag von Schnupfen »

Pacey- hat geschrieben:Ich denke, anfangs hatte sie lange Zeit keinen Umgang mehr mit jungen Leuten. [...] Mit Jen wurde sie pausenlos mit den jungen Menschen von heute konfrontiert...
Ganz klar: Erst Jen, dann Jack und dann der immer häufigere und dann engere Kontakt mit den anderen Creeklern hat Grams verändert.
Diese Entwicklung geschieht absolut fließend, manchmal meint man die alte Grams zu erkennen, wird dann aber doch wieder überrascht und beruhigt.

Hier sehen wir etwas, das auch IRL anzuwenden ist: Das gemeinsame Leben der Generationen ist eine Wechselwirkung, die jung hält, die reif macht, die Persönlichkeiten schleift. Ich schätze, viel zu selten wird solch eine Wechselbeziehung heute noch ausgelebt. Die Herausforderung und dei Chancen wird/werden nicht immer genutzt. Geht mir selbst genauso. Ich lebe zwar mit meinen Großeltern im Haus, doch als Anlaufpunkt, als Gegenüber für persönliche Dinge nutze ich sie eigentlich nie. Somit entgehen mir Menschen, von denen ich profitieren könnte.



Doch ebenso wie Grams von den Teens verändert wird, wird auch jeder einzelne von ihnen durch Berührungen mit Grams verändert. Und die Beziehungen ändern sich: Grams wird Jen und Jack zur Ersatz-Mutter und Ratgeberin. Für sie Dawson wird sie die Großmutter aus dem Nachbarhaus, obwohl sie ihm gegenüber anfangs sehr skeptisch war. Auch Joey wird sie zur Familie, und dass wo sie doch sogar früher vor ihr Angst hatte und Grams die Potters verurteilte. Im Grunde wird sie allen jungen Leuten zur Ersatz-Oma - alle nennen sie schließlcih Grams, treffen sich später jeden Sonntag bei ihr -, und eine weitere Großmutter treffen wir in Capeside auch nie an.
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Leaving was the right thing to do. It’s just hard to say goodbye.
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