So, das waren also 8 Jahre Desperate Housewives...
Ich muss sagen, dass ich mich zwar in den letzten beiden Folgen durchweg unterhalten gefühlt habe, trotzdem fehlte mir irgendwie noch das gewisse Etwas.
Ich meine auch mal irgendwo gelesen zu haben, dass man relativ unspektakulär in die Winterpause gehen wollte (kein Flugzeugabsturz, kein Tornado,..), um sich das Budget fürs große Finale aufzubewahren. Hatte also irgendwie die ganze Zeit noch mit der ein oder anderen spektakulären Endszene gerechnet, aber das Budget floss dann wohl in die 500 Geister der Wisteria Lane
Rene und Ben:
Gut, dass sie die Hochzeit an sich nicht gezeigt haben. Fand Rene heute eher nervig. Kein so schönes Ende für einen Charakter, den ich zwischenzeitlich mal ganz gerne mochte. Ben.. ja, der hat Mut bewiesen mit seiner Aussageverweigerung, aber ansonsten ist und bleibt er halt ein Nebencharakter.
Karen McKlusky und Roy:
Das war ein ganz schönes Ende. Erstmal hat Karen Bree noch aus dem Gefängnis gerettet und dann auch noch ein bisschen in Brees Liebesleben rumgespielt. So lieben wir sie. Sehr gut! Ein würdiger Abschluss.
Was mich ein bisschen verstört hat, war die Musik, als Karen letzlich dahin geschieden ist. Ich verbinde damit dummerweise eine Akte X Folge, in der so komische Mutantenbrüder in ihrem Cabrio durch die Gegend fahren Menschen tothauen... Aber da kann Marc Cherry ja nix für, dass ich diese Assoziation habe

Auch Roys Gespräch mit Tom hat mir gefallen - und wie er erzählte, was Karen und er sich noch alles gestanden haben. Schöne Szene.
Bree und Trip:
Bree wurde also von Karen gerettet. Ist zwar einerseits eine wirklich solide Lösung (und erspart uns die furchtbare Idee, Mike den Mord nachträglich in die Schuhe zu schieben) aber auch hier hatte ich mir etwas mehr erwartet:
Wo ist eigentlich der Polizist, der wegen Bree noch Beweismaterial gefälscht hat? Müsste der nicht im Saal sitzen und darauf hoffen, dass sie verurteilt wird? Oder komplett ausrasteh, sie mit ner Waffe bedrohen und zwingen, alles zu gestehen? Hier hat man einen Menschen erst als skrupelos und zu allem-fähig beschrieben und von da an wart er nie wieder gesehen..
Auch hatte ich irgendwie mit so einer bescheuerten Stene gerechnet, in dern Gaby aufspringt und die Schuld auf sich nimmt - und dann Carlos reinrennt und sich fürn schuldig bekennt - und dann Susan schreit, dass sie es war... irgendwie ein bisschen zusammenhalt. So haben sie Karen einfach die Schuld tragen lassen und gehofft, dass sie nicht verurteilt wird. Apropos: Wie realistisch ist das bitte, dass eine Frau mit nem Schlauch in der Nase mal eben so freigesprochen wird. Muss man da nicht erstmal die ärztliche Geschichte hinterfragen, sicherstellen, dass diese WIRKLICH totkrank ist? Oder verurteilen, aber dann keine Gefängnisstrafe? Erschien mir irgendwie seltsam..
Na ja, das Trip dann mit Bree noch zusammen gekommen ist, passt mir ganz gut in den Kram. Die passen ja offenbar zusammen.
Lynette und Tom:
So, finally. Die beiden sind back together. War ja auch Zeit!
Das Glück wehrte in meinen Augen etwas kurz, denn man hatte ja ausser der Versöhnung noch keinen glücklichen Moment gesehen, als Kathrine schon in der Tür stand und neue probleme brachte.
Hier bin ich mit dem Ende ganz zufrieden: Zuerst hatte ich Angst, die lassen Lynette jetzt wirklich das Hausmütterchen wählen. Aber Gott sei Dank hatte Tom ja Verständnis.
Was mich allerdings gewundert hat: Hat Tom nicht seinen Job (irgendwie auch durch Lynettes Einmischen) verloren? Dann standen doch eigentlich beide gerade ohne Einkommen da, oder? Also bevor die sich über das Jobangebot losgezofft haben, hätten die vielleicht mal das Geldargument bringen sollen.. Und auch hier bleiben ehrlich gesagt einige Sachen unklar: Tom hat sich damals von Lynette getrennt, weil sie sich in alles eingemischt hat. Jetzt hat sie quasi dafür gesorgt, dass Tom sich von seiner Freundin getrennt und den Job verloren hat. Aber das wird mit keinem Wort erwähnt. Eigentlich müsste das mal in irgendeinem Gespräch aufkommen und direkt die nächste Ehekrise aufrufen. Aber das hat man perfekt umschifft, indem man Jane erstens belanglos gemacht hat ("Jane war gar nicht das problem, sondern er wollte MICH nicht") und zweitens diese Zukunftsblende gezeigt hat, in der alle glücklich sind. Dazu unten mehr
Gaby und Carlos:
Die "Ich näh ihm mal ein Messer ins Jacket und hoffe auf den Metalldirektor"-Story fand ich ganz witzig, und typisch DH. Allerdings auch etwas unrealistisch warum Carlos einen Anzug, ein Hemd, ein Jacket und einen Mantel tragen sollte, während Gaby in einem ärmelosen Sommerkleidchen neben ihm stand...
Auch die Geschichte mit der weiblichen Gärtnerin hat mir ganz gut gefallen. Schön, wenn man Dinge aus der 1. Staffel nochmal ausbuddelt. Die Endszene, in der Gaby sich über ihrem Erfolg freut und Carlos vor Glück gleich mitkreischt, war mir aber dennoch too much
Susan:
Ja, keine Ahnung.
Langweilig wie immer... ich hätte hier ja lieber eine glückliche Susan mit Mike gesehen. Rückblickend hat Mikes Tod wirklich NULL Sinn gemacht. Wurde der Schütze eigentlich mal gefasst? Und Rene und Tom haben immer noch kein bisschen Reue gezeigt...
Endszenen:
Tom und Lynette ziehen nach New York: Damit kann ich leben. Ist zwar seltsam, aber es sind ja nur noch 2 Kiddies da und die kann man auch im Penthouse großziehen. Lynette als CEO ist auch ein würdiges Ende für die Karrierefrau.
Bree und Trip: Das die beiden geheiratet haben, passt mir zwar super in den Kram und auch das Bree diesen Konservativen beigetreten ist, aber das mit der Wahl zur....hab-ich-vergessen in Kentucky war mir dann doch etwas too much. In Fairview sind die alle nur Hausfrauen, doch kaum verlassen sie alle die Wisteria Lane regieren sie das Land und werden steinreich

Gaby und Carlos ... dazu hab ich schon alles gesagt. Etwas too much Glück und schade, dass sie genau am anderen Ende der USA Leben..
Und Susan? Ach das hat man ja gar nicht gesehen, oder? Wo wollte die hinziehen? Julie geht nach Princeton, oder?
Jedenfalls war das Ende natürlich ganz witzig mit dem Geheimnis in Susans altem Haus, aber die Freude über dieses "offene Ende" wurde bei mir einfach zu stark darüber getrübt, dass ja quasi gesagt wurde, die Freundinnen würden sich nicht mehr sehen. Das war schon hart. Nach mind. 13 Jahren als beste Freunde, ziehen sie alle an komplett andere Ecken der USA und brechen den Kontakt ab bzw. schaffen es nicht, sich auch nur einmal zum Pokern zu treffen? Sad
Rückblickend kann ich nur noch sagen, dass mir diese Staffel nicht so gut gefallen hat: Die Spannungskurve plätscherte fast die ganze Zeit bei 0 vor sich her, das Potenzial, das man hatte, wurde kaum genutzt und angefangene Handlungsstränge sind einfach im Sand verlaufen.
Und was bitte sollte Mikes Tod?
Seit er tot ist, hat keine der Freundinnen auch nur ein einziges mal mit Susan darübr gesprochen. Und die war nach einer Folge auch schon fast drüber hinweg. Ist sicherlich besser, als wenn sie die letzten 6 Folgen nur geheult hätte, aber im grunde hätte die bei dem Anschlag einfach mit abkratzen können. Hätte an der Story nix geändert...
PS: Wer war denn das Geisterkind, dass Mrs McKlusky im Arm hatte? Kann ich mich gar nicht dran erinnern..