Als ich begonnen habe, die Serie zu schauen, wusste ich zwar, dass sie auf den Büchern von Cecily von Ziegesar basiert, hatte die aber noch nie zuvor gelesen und bin erst durch die Serie auf den Geschmack gekommen. Vor allem da ich schauen wollte, welche Parallelen ich zwischen Serie und Bücher sehe.
Eingestiegen bin ich sofort mit "Gossip Girl: Wie alles begann..." und wenn das im kommenden Buch so weiterläuft, habe ich schon jetzt gar keine Lust mehr weiter zu lesen.

Die Charaktere im Buch sind so unglaublich oberflächlich und flach und mit der Erzählweise im Buch kann ich ebenso nichts anfangen. Ich habe keine Ahnung, ob ich was letzteres betrifft nur so denke, da ich die Serie nun schon kenne, aber jedenfalls kann ich nicht damit warm werden. Gossip Girls Sprüche finde ich übrigens im Buch gar nicht lustig, was möglicherweise ja sogar an der Übersetzung liegt, aber in der Serie sind die auch viel spritziger und origineller, als alles was ich bisher in den ersten 200 Seiten gelesen habe.
Die Charaktere sind mir wie erwähnt recht fremd. Nate ist jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde, jeden Tag eigentlich nur bekifft, Blair ist so kindisch und erinnert mich die ganze Zeit über eher an ein Dummerchen mit einem Lolly in der Hand. Dan ist ein richtiger Psychopath, wenn er wirklich alles macht, um
seiner Serena näher zu sein. Jenny ist in meinen Augen auch zu pervers - klaut Serena van der Woodsen den BH aus dem Spint in der Schule?!

Chuck ist ein schmieriger Dreckssack, der zumindest in der Serie seinen Charme hat. Rufus finde ich an sich noch recht witzig. Er ist und bleibt ein guter Vater, im Buch erscheint er mir aber ein wenig lockerer. Mein Favourit-Buch-Charakter ist zur Zeit Vanessa, die durch ihre sympathische, lockere Art überzeugen kann. In der Serie ist davon nichts verloren gegangen, charakterlich jedenfalls.
Tja, Eleanor ist "eine fette Kuh", Blairs Vater ein "egoistischer Schwuler", wie sie beide bezeichnet. Blairs Vater finde ich auch ganz lieb, kümmert sich wie in den Büchern um seine Tochter und sein starkes Verhältnis wird hier, als auch in der Show, gut geschildert. Sonst gibt es nicht so viel zu erwähnen.
Alles zieht sich wie Kaugummi hin und ich blättere gelangweilt von Seite und Seite. Es ist manchmal zwar interessant, wie Nate zu seinen Gefühlen zu Serena steht und mit seinen Gefühlen zu Blair, aber das ist wirkt oft zu aufgesetzt. Jedes Mal schreie ich innerlich geradezu "Wann verlässt Serena denn nicht verdammt einmal die Upper East Side?", den folgenden zweihundert Seiten zu Urteilen, wird's aber wohl noch ne Weil dauern.

ICH frage mich, ob ich wirklich so prüde und ein wenig konservativ bin, weil ich so wenig Verständnis für Sexorgien (oder wie Chuck es nennt "Rudelbumsen"), Rauchbong-Szenen oder dem Gebrauch von Alkohol und Zigaretten aufbringen kann. Aber die Upper East Side mit ihren Charakteren im Buch, ist nicht meine Welt. Da verlasse ich mich wirklich lieber auf die Serie, die tiefgründigere Charaktere vorzuweisen hat, als'n paar Dummchen mit Gucci und Chanel an der Haut.