Endlich gesehen!
Bei Tarantino kriegt man halt was für sein Geld. Inglourious Basterds hat alles, was ein gelungener Film braucht : Witz, Spannung, Dramatik und ein gleines bisschen Gewalt.
Die Story hat mich wieder absolut überzeugt, anders als im letzten Tarantino Death Proof, der der erste war der mir gar nicht gefallen hat. Schon allein die Handlung ist natürlich ganz anders als alles andere, dass man in Kriegsfilmen bisher gesehen hat und eine sehr willkommene Abwechslung für all jene, die genug von traurigen Soldatenschicksalen haben. Das Ende ist übrigens von vorne bis hinten perfekt. Viel Action, Genugtuung und eine Portion Absurdität, exzellent inszeniert.
Das Drehbuch ist einfach großartig und der Film hat für meinen Geschmack ein perfektes Tempo. Actionreiche, rasante Passagen wechseln sich ab mit den typischen, grandiosen Tarantino-Dialogen die für einige Lacher und Schmunzler sorgen. Außerdem hat Tarantino einen ganzen Haufen an interessanten Charakteren geschaffen. Die Musik wird (wie immer) perfekt eingesetzt.
Der Film wäre so schon toll, doch da gibt es ja noch die Schauspieler.
Aus patriotischen Gründen möchte ich natürlich als erstes Christoph Walz nennen.

Hans Landa ist für mich eine der besten und facettenreichsten Rollen, die Tarantino je geschrieben hat und Walz wird dieser mehr als gerecht. Gestik, Mimik, es passt einfach alles. Seine Performance zu beschreiben würde zu lange dauern, am besten ist jeder überzeugt sich selbst davon.
Brad Pitt hat mich als Aldo Rain nicht mal so genervt, wie es normalerweise bei ihm der Fall ist. Und die Rolle des übercoolen, typischen Amerikaners passt nun mal perfekt auf ihn. Zuerst war ich skeptisch, aber ich denke Pitt war die passende Besetzung für diese Rolle.
Die Deutschen im Bunde konnten mich allesamt nicht wirklich überzeugen. Diane Kruger war die mit abstand schlechteste Schauspielerin des Films, alles was sie gesagt und getan hat hat sich so gespielt und unauthentisch angefühlt. Ich habe mich gefühlt wie bei uns im Schülertheater. Gegen Till Schweiger habe ich einfach eine Abneigung, aber viel mehr als böse schauen hat er ja nicht gemacht. Daniel Brühl war wie immer, eigendlich gut aber irgendwie farblos, ich konnte mich mit ihm noch nie so wirklich anfreunden.
Für mich war, neben Walz, der absolute Star des Films Melanie Laurent. Eine hinreißende Schauspielerin. Sie hat dem Film ganz neue Facetten gegeben, zwischen all den Mördern, Verrätern und Co.
SpoilerAls Shoshanna starb, war sie die Erste bei einem Tarantino Film, bei der ich mir nicht gedacht habe "Irgendwie hat er/sie es ja doch verdient." Ich fand die Szene wirklich wirklich traurig.
Sie und ihre Rolle waren sozusagen noch das Salz in der Suppe, das etwas Gutes perfekt macht.
Das erste mal in diesem Jahr habe ich mich im Kino wirklich gut unterhalten und hatte dannach nicht das Gefühl, mein Geld beim Fenster rausgeworfen zu haben. Jetzt freue ich mich schon wahnsinnig auf die DVD mit O-Ton.