Comics

[Schnurpsischolz]

Da ich festgestellt habe, dass wir zum Thema Comics noch keinen Thread haben, eröffne ich dann jetzt einfach mal einen.

Ich habe letztens dieses Interview mit Frank Miller bei Spiegel Online gelesen, und dabei ist mir wieder mal aufgefallen, dass ich mich gern mit der Materie beschäftigen würde, ich aber nicht weiß, wo ich anfangen soll.

Da wären zum einen die "The Spirit" Comics von Will Eisner, die mich reizen würden, natürlich etwas von Frank Miller oder "The Sandman" von Neil Gaiman.

Ausserdem frage ich mich, wie das so mit den klassischen Comic-Helden ist, Batman, Superman oder auch den X-Men. Gibt es da vielleicht gewisse Sammelbände?

Wenn jemand der etwas Ahnung von der Materie hat (Fortinbras?) mich da mal ein wenig aufklären könnte, wäre ich sehr dankbar.

[Fortinbras]

Ich hatte früher mal ziemlich viel Comics gelesen. Vor allem DC- und Marvel-Zeug. Das habe ich dann aufgegeben. Jahre später - nach dem Buffy-Start - wollte ich wieder damit anfangen aber mittlerweile ist das alles so komplex geworden, dass ich es aufgegeben habe.

Ich habe mich umorientiert, diverse Bestenlisten durchstöbert und nach und nach diverse Autoren abgeklappert. Vorzugsweise lese ich abgeschlossene Serien.

Dabei beschäftige ich mich momentan vor allem mit den Werken folgender Autoren:

Neil Gaiman (Sandman...)
Alan Moore (Watchmen, V for Vendetta...)
Frank Miller (Sin City, 300)
Brian K. Vaughan (Y - The Last Man, The Runaways)

Desweiteren lese ich 'The Walking Dead' von Robert Kirkman. Kirkman ist der Meinung, dass Zombie-Filme immer dann aufhören, wenn es gerade interessant wird. Er hat sich zum Ziel gemacht, die Geschichte der 'Helden' wirklich bis zum Ende zu erzählen. Der S/W-Comic ist sehr brutal. Trotz allem stehen die Figuren im Vordergrund, ihre Entwicklung und wie sich sich im Laufe der Geschichte verändern.

Auch empfehlenswert ist der erste Band von 'The Crow'. Ist aber sehr gewöhnungsbedürftig.

Was Superhelden angeht, lese ich noch das eine oder andere von DC und Marvel. Bei Marvel ist es v.a. The Runaways das es mir angetan hat. Daneben die eine oder andere Story die interessant wirkt. Bei DC halte ich Batman für den interessantesten Helden. Auch weil die Comics extrem vielschichtig sind. Wie Alan Moores 'Killing Joke' oder Frank Miller's 'Year One' und 'The Dark Knight Returns'. Oder 'The Long Halloween' von Jeph Loeb.

In meiner Sammlung befinden sich auch die ein oder anderen Manga. Das sind dann so Standard-Werke wie Akira von Katsuhiro Otomo, Ghost in the Shell von Shirow Masamune oder Nausicaä von Hayao Miyazaki.

Eine gute Anlaufstelle für gute Comics ist auch der Verlag Cross Cult. Unter cross-cult.de kann man sich deren Programm ansehen. Teilweise mit Leseproben.

[Blacksun]

Ich habe früher auch recht viel Comics gelesen. Vor allem Marvel und DC oder halt Marvel vs. DC.
Generell finde ich Comics nicht schlecht kann aber leider mit der Materie ansich nichts mehr anfangen, zum "so kaufen" sind mir Comics zu Schade und nur zum lesen zu teuer. Deswegen habe ich es irgendwann einfach aufgegeben Comics zu lesen. Wollte dann nach dem Ende von Buffy gerne die Comic-Reihe lesen konnte mich bis dato aber leider nicht dazu durch ringen diese zu kaufen...

[Schnurpsischolz]

Ich habe jetzt mal eine Rabattauktion für englischsprachige Bücher bei amazon genutzt und mir den ersten Buffy-Sammelband (der allerdings noch ein wenig warten muss, bis ich S7 geschaut habe) sowie "Watchmen" von Alan Moore und "Sandman Bd.1; Preludes und Nocturne" bestellt.

Mit Sandman habe ich jetzt auch auch schon begonnen, ich will vor allem einmal sehen ob mir das Genre überhaupt liegt. Von daher habe ich mir diese beiden ausgewählt, da sie mir als Romanleserin wohl eher entgegenkommen, und wohl auch nicht so ein immens Hintergrundwissen über die ganzen Comic-Helden erfordern, was mich von den Superhelden wie Batman, Superman, X-Men eher abschreckt.

Von Neil Gaimans "American Gods" war ich damals ja ehrer enttäuscht, wobei ich mir seinen Schreibstil eigentlich im Comic ganz gut vorstellen kann. Ich bin jedenfalls gespannt.

[Schnurpsischolz]

Zu "Watchmen" :

Dieser Comic hat mich wirklich begeistert, ich habe nicht die Vergleichsmöglichkeiten um seine außergewöhnliche Stellung in dem Genre einzuschätzen, aber die Geschichte ist wirklich sehr gut,
angefangen bei dem Szenario, was zwar fiktiv ist, aber eigentlich nur eine überspitze Variante der Realität darstellt, besonders ihrer Schattenseiten. Und gerade zu Zeiten, als der Kalte Krieg noch aktuell war, war das doch näher dran, als vielen bewußt war.

Die Krimihandlung an sich ist auch äußerst spannend, und ich hatte in allen 3 der letzten Kapitel richtige A-ha-Erlebnisse, deshalb fände ich es für jeden, der es vorhat zu lesen wichtig, sich nicht diesbezüglich zu verspoilern.

Die Figuren gefallen mir auch ausgesprochen gut, vorallem weil alle Hauptfiguren moralisch eher fragwürdig sind, mit Ausnahme vielleicht von der zweiten Silk Spectre und dem zweiten Nite Owl, die im Reigen der Hauptfiguren noch am ehesten so etwas wie die Guten sind. Dafür bleiben sie aber im Vergleich zu den Anderen eher blass und langweilig.

Meine absoluten Highlights waren jeweils die einzelnen Kapitel zu Dr. Manhatten und Rorschach, die Beerdigung des Comedian mit den einzelnen Erinnerungen an ihn und dann noch die Kapitel, in denen "The Tales of Black Frighter" eingebaut waren. Ich muss sagen, diese haben mich zwar sehr gefordert (besonders mein Englisch ), aber die Überschneidung der Erzählebenen und die parallellen Zuspitzungen der Ereignisse fand ich sehr fesselnd.

Zum Ende:

Ich muss sagen, ich hatte auch erst in Kapitel 11, als Veidt seinen Plan offenbart zum ersten Mal den Gedanken, dass er das Mastermind sein könnte. Es kann zum einen daran liegen, dass er zwar von Anfang an immer mal erwähnt wurde, es aber nie wirklich um ihn ging (was einen aber ja eigentlich schon hätte skeptisch machen müssen), zum anderen lag es sicher auch daran, dass die Erzählweise doch sehr komplex war, man viel Personen beachten musste, und es zumindest für mich ziemlich lange gedauert hat, bis ich da halbwegs einen Überblick hatte.

Veidts Plan:
Das Grundgerüst ist natürlich nichts Neues, allmächtigem Tycoon steigt die Macht zu Kopf, und er versucht mit absolut unmoralischen Mittel ndie Welt zu retten. Aber die Umsetzung mit seiner Verehrung von Alexander dem Großen (die ja auch in seinem Kostüm wiederzufinden ist) und all seiner Vorrausplanung war schon beeindruckend.

Die Konsequenzen:
Aber richtig außergewöhnlich wurde das Ganze erst, dass die Superhelden den Plan verbergen, als er dann geglückt ist, und somit diese Doppelmoral mit tragen, dafür sogar Rorschach opfern. Genau diese Entscheidung hebt die Auflösung für mich über den Durchschnitt, sehr beklemmend zu lesen.
Auch mit den letzten 2 Seiten, die auf die Entdeckung von Rorschachs Journal hindeuten.

Ich frag mich nur, war es unbedingt nötig, dass Laurie die Tochter des Comedian war?

[JustinFected]

Ich bin mit "Watchmen" mittlerweile auch durch und muss schon sagen, dass ich sehr angetan davon bin. Bisher dachte ich nicht, dass ein Comic derart vielschichtig und tiefgründig sein kann. Dazu dann noch die pseudo-nonfiktionalen "Intermezzi" zwischen den einzelnen Kapiteln, die der ganzen Rahmenhandlung einen so realen Bezug geben.

Das Comic im Comic, "The Tales of Black Freighter", hat mir auch extrem gut gefallen. Schöne düstere Stimmung und eine herzzerreissende Story.

Nur ganz kurz was zum Ende:

Mir hat auch sehr zugesagt, dass es kein Ende war, in dem Veidt mal so eben in die Schlucht geschlagen wird und alle Probleme vergessen sind, sondern dass Veidt seinen Plan ausführt, bevor die anderen "Superhelden" davon erfahren können und am Ende trotzdem seine Entscheidung bis zu einem gewissen Maße mittragen und mitverantworten, weil sie sehen, dass sein Plan für die Vereinigten Staaten am Rande des nächsten Kalten Krieges keineswegs so untragbar ist, wie er es auf den ersten Blick zu erscheinen mag.
Übrigens großartige Charakterzeichnung, wenn man mit jemandem wie Rorschach am Ende richtiggehend Mitleid hat. Er war zwar ein Psycho- und Soziopath, aber wenigstens war er ehrlich.

Jetzt hoffe ich, dass Zack Snyder die Verfilmung nicht allzu sehr versaut. Bisher kann ich mir absolut nicht vorstellen, wie jemand dem Stoff gerecht werden soll, aber ich lasse mich gern positiv überraschen.

[Schnurpsischolz]

Um auch mal ein bisschen Werbung für mich selber zu machen : Review zu "Watchmen".

[FaithLehane]

Buffys 8te Staffel wird doch soweit ich weiß als Comic herausgebracht sprich einigeFolgen sind schon erschienen.
Hat die zufällig jmd von euch schon gelesen?? Sind die empfehlenswert oder eher nicht??

[Schnurpsischolz]

Buffys 8te Staffel wird doch soweit ich weiß als Comic herausgebracht sprich einigeFolgen sind schon erschienen.
Hat die zufällig jmd von euch schon gelesen?? Sind die empfehlenswert oder eher nicht??

Ich habe sie gelesen, bis zur vorletzten Ausgabe #26 "Retreat Part 1". Also ich finde sie schon sehr gelungen, für Fans der Serie ist es auf jeden Fall sehr nett zu lesen. Und im Vergleich zu z.B. den Serenity-Comics hat die 8. Staffel von Buffy auch eine richtige Handlung, in der auch einige alte Gesichter wieder auftauchen. Wenn man also dem Medium Comic halbwegs offen gegenübersteht sind die durchaus empfehlenswert.



Außerdem bin ich zur Zeit völlig angefixt von Neil Gaimans Sandman-Reihe, absolut großartige Geschichten, auch unabhängig vom Comic-Genre. Die sind jedem Fantasy-/SciFi-Fan mit Hang zu ausgeklügelten Mythologien uneingeschränkt zu empfehlen. So wahnsinnig fantasievolle Geschichten, über ganz viele Ebenen ineinander verschachtelt, sehr, sehr intelligent und auch vom optischen her ein Genuss. Bei der Serie macht ja die Tatsache, dass die wiederkehrenden Figuren immer wieder anders gezeichnet werden noch einen besonderen Reiz aus. Ich bin jetzt bei Sandman Nr. 5 "A Game of You", welches mich auch wieder absolut fasziniert hat. Der beste war bisher wohl der 4., aber auch der 2. war außerordentlich gut. Wenn die einzelnen Bände nicht so teuer wären, hätte ich die sicher in sehr kurzer Zeit alle durch , aber wenigstens bis Band 8 sind sie schon mal alle da.

[JustinFected]

Außerdem bin ich zur Zeit völlig angefixt von Neil Gaimans Sandman-Reihe, absolut großartige Geschichten, auch unabhängig vom Comic-Genre. Die sind jedem Fantasy-/SciFi-Fan mit Hang zu ausgeklügelten Mythologien uneingeschränkt zu empfehlen. So wahnsinnig fantasievolle Geschichten, über ganz viele Ebenen ineinander verschachtelt, sehr, sehr intelligent und auch vom optischen her ein Genuss. Bei der Serie macht ja die Tatsache, dass die wiederkehrenden Figuren immer wieder anders gezeichnet werden noch einen besonderen Reiz aus. Ich bin jetzt bei Sandman Nr. 5 "A Game of You", welches mich auch wieder absolut fasziniert hat. Der beste war bisher wohl der 4., aber auch der 2. war außerordentlich gut. Wenn die einzelnen Bände nicht so teuer wären, hätte ich die sicher in sehr kurzer Zeit alle durch , aber wenigstens bis Band 8 sind sie schon mal alle da.

Gibt's da irgendwo eine gute Aufstellung dazu, welcher Teil welchen Titel hat usw.? Habe mal schnell bei Wiki und amazon nachgeschaut und bin da nicht fündig geworden. Werde mir da früher oder später nämlich bestimmt auch was von holen.

[Schnurpsischolz]

Gibt's da irgendwo eine gute Aufstellung dazu, welcher Teil welchen Titel hat usw.? Habe mal schnell bei Wiki und amazon nachgeschaut und bin da nicht fündig geworden. Werde mir da früher oder später nämlich bestimmt auch was von holen.

Bei Wiki gibt es eine Übersicht: Klick

Und die normalen Ausgaben vom Vertigo-Verlag sind auch alle nummeriert, da kommt man eigentlich nicht durcheinander.

Du liest gerade eh Gaiman, mit Terry Pratchett zusammen? Ich weiß ja nicht wie es Dir da mit dem Buch geht, aber ich war von "American Gods" von ihm eher enttäuscht, aber im Comic-Medium kann er sich echt voll austoben und seine überbordernde Fantasie gespickt mit seinem endlosen Wissen über alle mögliche Mythologien so richtig ausleben. Und ich denke, danach sehe ich dann "American Gods" auch mit anderen Augen.

[JustinFected]

Bei Wiki gibt es eine Übersicht: Klick

Und die normalen Ausgaben vom Vertigo-Verlag sind auch alle nummeriert, da kommt man eigentlich nicht durcheinander.

Ah, danke. Knallhart überlesen.

Du liest gerade eh Gaiman, mit Terry Pratchett zusammen? Ich weiß ja nicht wie es Dir da mit dem Buch geht, aber ich war von "American Gods" von ihm eher enttäuscht, aber im Comic-Medium kann er sich echt voll austoben und seine überbordernde Fantasie gespickt mit seinem endlosen Wissen über alle mögliche Mythologien so richtig ausleben. Und ich denke, danach sehe ich dann "American Gods" auch mit anderen Augen.

Jep, ist richtig. Ist allerdings mein allererstes Buch von den beiden, von daher weiß ich nicht, wer da genau welchen Anteil woran hat. Gefällt mir bisher aber sehr gut, auch wenn ich mit dem Lesen bisher nur langsam vorangekommen bin.
Wenn ich meinen ersten "Sandman" gelesen habe, bekommst du natürlich Bescheid. Nochmal danke für die Infos.