I´m your Angel - Wentworth Miller Fanfiction -

Das Forum für aufstrebende Künstler und Autoren.
Antworten
Jazz About

I´m your Angel - Wentworth Miller Fanfiction -

Beitrag von Jazz About »

Eigentlich bin ich bisher gar nicht aktiv gewesen, aber ich habe vor einiger Zeit meine erste FF zuende gebracht und im Wentworth Miller VIP Fanclub gepostet. Da tigertone ihre FF ja auch hier und drüben hat, dachte ich mir, stelle ich meine auch mal ein. Vielleicht gefällt sie dem Ein oder Anderen ja sogar. :)

Es handelt sich hierbei um eine Kurz FF mit Wentworth Miller. Die Serie Prison Break muss man nicht gesehen haben. Und nun wünsche ich viel Spaß beim Lesen!

Autorin: Jazz About
Betaleserin: -
Titel: I´m your Angel
Hauptcharaktere: Jason Cox, Denise Cox, Wentworth Miller
Nebencharaktere: Butch, der deutsche Schäferhund
Kapitel: maximal 5 (Kurz FF)
Inhaltsangabe:
Über Freundschaften, die einem neue Sichtweisen eröffnen und Liebe jenseits aller Grenzen.
Die Geschichte handelt von einem Mann, der seiner, an Leukämie erkrankten Schwester, beisteht. Mehr verrat ich noch nicht.
Altersfreigabe: FSK 12
Disclaimer: Alle Charaktere, mit Ausnahme von Wentworth Miller sind Eigentum der Autorin.
Kommentar: Dies ist eine, im Vergleich zu anderen, sehr kurze FF. Dennoch hoffe ich, dass sie euch gefällt! Diese FF ist, wie fast alles was ich mache, spontan entstanden.
Soundtrack: I´m your Angel http://youtube.com/watch?v=4FVjVgPb0Zo
Bild
Kapitel 1

Über Freundschaften, die einem neue Sichtweisen eröffnen und Liebe jenseits aller Grenzen



Mein Name ist Jason Cox, ich bin 40 Jahre alt und lebe in Brooklyn. Ich lebe auf 40 qm mit meinem Hund Butch zusammen. Ich habe weder Frau noch Kind.
Aber ich habe eine Schwester. Sie lebte bis vor kurzem hier mit Butch und mir zusammen. Bis der Tag kam, vor dem ich mich mein ganzes Leben lang gefürchtet hatte....

Es war wieder einer jener Tage, die schwer zu ertragen waren. Entnervt sah ich mir eine dieser Hollywood Celebrity Shows an, bevor ich mich dazu entschloss, den Fernseher abzuschalten. "Die haben doch alle keine Ahnung," äußerte ich meinen Missmut lautstark. Butch, mein treuer deutscher Schäferhund spitzte die Ohren und wedelte mit dem Schwanz. Ich sah auf mein Fertigessen, welches vor mir stand und griff nach dem letzten Stück Fleisch. "Na komm her," forderte ich ihn freundlich auf. "Hier hat noch nie jemand hungern müssen und wir werden jetzt gewiss auch nicht damit anfangen."

Natürlich log ich meinen Hund an, aber dies schien ohnehin völlig ohne Sinn zu sein, denn er freute sich und würde, verständlicherweise, nie verstehen, was ich wirklich sagen würde. Tatsache war aber, dass ich schon oft in meinem Leben gehungert hatte. Nicht so, wie die Menschen in Afrika oder sonstwo. Aber dennoch gehungert. Meinen ganzen Lohn steckte ich in Denise´s Therapie. Zwischenzeitlich kam es also vor, dass das Essen nicht gerade üppig ausfiel. Auch das Telefon funktionierte nur
teilweise. Ich bemühte mich dennoch, Strom und Telefon am laufen zu halten, da beides in bestimmten Situationen lebensnotwendig für Denise war.

Ich räumte meine leere Aluschale weg und Butch stand freudig wedelnd vor der Haustüre. "Na komm, alter Freund, dann wollen wir doch mal schauen, was es draußen neues zu entdecken gibt." Mit diesen Worten zog ich meine Jacke an und wir drehten gemeinsam eine Runde um den Block. Draußen war es menschenleer. Um diese Uhrzeit nichts ungewöhnliches und sicher auch gesünder für jeden von uns. Dies hielt mich als Hundehalter allerdings nicht davon ab, meinem Hund ein paar unbeschwerte Minuten zu schenken, nachdem er täglich den ganzen Tag auf mich warten musste, bis ich von der Arbeit, oder vom Krankenhaus zurück kehrte.
***
Ich klopfte an die Türe ihres Krankenzimmers. Ein schwaches "Herein" ertönte und ich öffnete die Türe. Ich lächelte meine Schwester an und sie erwiederte mein Lächeln. Dies war immer der schönste Augenblick am Tage - es war ihr Lächeln, was mich all dies durchstehen ließ.

"Du sollst mir doch keine Blumen mitbringen," protestierte sie schwach.
"Ich weiß. Aber ich wollte dir ein Stück Natur mitbringen, wenn du schon nicht die Gelegenheit dazu hast, sie zu erleben," rechtfertigte ich meinen Blumenkauf, wohlwissend, dass sie Recht hatte. Mein Strauß beinhaltete gerade mal 2 Tulpen, der Rest wurde mit Grün zusammen gebunden. Aber es waren die letzten Dollar, die ich hatte und ich wusste, dass meine Schwester sich darüber freuen würde. Ein wenig Farbe in diesem Raum. Ein wenig Freude in ihrem Gesicht. Mehr wollte ich nicht.

"Wie geht es dir?" Nachdem ich die Blumen in eine Vase gestellt und mich neben Denise an´s Bett gesetzt hatte, betrachtete ich sie. Sie sah sehr blaß aus. Meine Schwester war eine wunderschöne Frau. Und auch jetzt, blaß, kraftlos und gebeutelt von ihrer eigenen Krankheit, war sie in meinen Augen immer noch die hübscheste Frau auf der Welt.

"Es ging mir schon mal besser," entgegnete sie müde, während mein Blick routiniert zu ihrem Tropf hinauf ging. Ich streichelte ihre Hand und drückte sie feste. Ich hoffte, sie damit ein wenig beruhigen zu können. "War der Arzt schon da?", wollte ich wissen.
Denise schüttelte den Kopf.

Einen kurzen Augenblick später öffnete sich die Türe und der Oberarzt trat herein. Ernst sah er auf meine Schwester und mich hinab, während er uns beiden die Hand gab. Seine Worte werde ich wohl nie vergessen, als er sagte:"Ms. Cox, es tut mir sehr leid, aber die Untersuchungen haben ergeben, dass eine Knochenmarkspende nicht den gewünschten Erfolg bringen würde. Eine Remission ist somit leider ausgeschlossen."
Ich erinnere mich daran, die ganze Nacht in meinem Bett gelegen und geweint zu haben.
***
"Jetzt ergreife die Chance und nimm dir jeden Kuchen, den diese Cafeteria zu bieten hat," forderte ich meine Schwester grinsend auf, als ich sie in ihrem Rollstuhl an einen der Tische rollte und die Bremsen anzog. Denise schüttelte nur den Kopf und sah mich traurig an. "Weißt du, was ich wirklich möchte? Ich möchte laufen," erwiederte sie leise. Ich ging in die Hocke und strich ihr über den Arm.
"Ich weiß, aber du bist zu schwach dafür. Glaube mir, sehr bald wirst du wieder die Gelegenheit dazu bekommen," versuchte ich, ihr Mut zu machen.
"Nein, ich möchte es jetzt." Denise sah mich mit einem festen Blick an und versteifte ihre Arme. Ganz langsam erhob sie sich und ich stützte sie.
"Denise..., bitte"
Denise machte einen Schritt und löste sich aus meinem Griff.
"Ich brauche das jetzt, Jason," flüsterte sie und began langsam zu laufen. Schritt für Schritt. Ängstlich sah ich ihr hinterher, immer darauf bedacht, sofort zu ihr zu rennen,
sobald es den Anschein machen sollte, dass sie fallen würde.

Ich bemerkte nicht, dass in diesem Augenblick eine Gruppe von Menschen die Cafeteria betrat. Zu sehr war ich damit beschäftigt, meine Schwester im Auge zu behalten. Sie ging immer weiter fort und ein leichtes Lächeln huschte mir über das Gesicht.

Denise hatte über Wochen hinweg das Bett gehütet und ich konnte nur erahnen, welch Befreiungsschlag dieser kleine Moment für sie sein musste. In diesem Augenblick geschah es. Sie kippte. Ich rannte los, doch es war zu spät. Das nächste was ich sah, war meine Schwester, am Boden liegend, in den Armen eines Mannes, der zu dieser Gruppe gehören musste und näher bei ihr stand.

"Geht es Ihnen gut?" hörte ich ihn Denise fragen und sie nickte nur.
"Weg da, ich bin ihr Bruder!" Ein wenig abrupt drückte ich den Unbekannten zur Seite und packte Denise unter die Arme. Ich hob sie an und trug sie zu ihrem Rollstuhl. "Denise, geht es dir wirklich gut?"
"Ja, Jason, alles okay. Wirklich, mir geht es gut," wiegelte Denise lächelnd ab.
Ich konnte die Stimme des Unbekannten hinter mir hören und drehte mich um. Er kam mir bekannt vor, doch ich konnte nicht richtig zuordnen, woher genau. Ich löste die Bremsen an Denise´s Rollstuhl und schob sie zu ihm hin.

"Ich wollte mich bedanken, dass Sie meiner Schwester geholfen haben. Wenn Sie nicht so schnell reagiert hätten..." Ich nickte ihm zu und reichte ihm die Hand. Er lächelte mich freundlich an und erwiderte meinen Händedruck. In diesem Moment wurde mir schlagartig klar, wer vor mir stand. Es war einer dieser Hollywood Schauspieler. Wentworth Miller. Ich wusste nicht wirklich was über ihn, aber
ich wusste, wer er war.
"Keine Ursache. Ich hoffe, es geht Ihnen gut, Miss?" Der Mann hockte sich vor meine Schwester und reichte auch ihr die Hand. Während Denise mit ihm sprach, überlegte ich immer noch fieberhaft, was er hier wohl zu suchen hatte.

Noch ehe Denise und ich uns versahen, war Mr. Miller erneut umringt und er setzte seinen Weg fort, nicht ohne uns vorher noch einen schönen Tag zu wünschen. Wir hoben die Hand zum Abschied und ich schob sie zurück auf unsere Station.
"Weißt du wer das gerade eben war?" fragte ich Denise, während wir auf den Aufzug warteten. "Wentworth Miller, einer dieser Hollywoodstars" fuhr ich weiter fort und schob sie in den Lift.
"Ist doch egal, wer er ist. Er war zur richtigen Zeit, am richtigen Ort," antwortete Denise.
"Er hat dir imponiert" stellte ich anhand ihres Grinsens fest.
"Imponiert? Jason, ich bin eine totkranke Frau. Alles, was für mich zählt, ist der Augenblick. Aber falls du wissen möchtest, ob dies der Augenblick des Tages war, ja das war er. Definitiv."
"Also hat er dir imponiert."
"Ich rede vom Laufen, Jason."
tigertone

Re: I´m your Angel - Wentworth Miller Fanfiction -

Beitrag von tigertone »

Mauuuusiiii,
du hast die FF ja auch hier eingestellt! Gute Entscheidung!
Du weißt ja, wie sehr sie mich bewegt und gefesselt hat.
Ich glaub, ich werd's mir gleich noch mal durchlesen *seufz*
Knuddel!
Jazz About

Re: I´m your Angel - Wentworth Miller Fanfiction -

Beitrag von Jazz About »

ah danke Süße für dein liebes FB! *knuddel* Na, dann geht´s heute weiter mit Kapitel 2 und ich hoffe, dass meine FF noch viele Leser findet. :)

-----------------------------------------------------
Kapitel 2

Am nächsten Tag fuhr ich direkt nach dem Frühstück zu Denise in´s Krankenhaus. Die Fahrt dorthin betrug jedes Mal circa 45 Minuten.
45 Minuten, um meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Anfangs bedrückte mich diese lange Fahrzeit und ich malte mir jedes Mal aus, was mich erwarten würde, wenn ich ankam. Doch mittlerweile nutzte ich die Zeit, um mich von der Umgebung beeindrucken zu lassen. Ich sah die Stadt selten. So gab es immer etwas zu sehen. Pulsierendes, niemals enden wollendes, vermeintliches Sonnenschein Leben.

Wie jeden Tag, begrüßte ich zunächst den Pförter und die Stationsschwestern. Es kam oft vor, dass wir uns noch ein wenig unterhielten, wenn Denise eingeschlafen war. Es waren nette Gespräche; für mich jedenfalls. Manchmal ließen wir uns sogar eine Pizza kommen. Diese Momente erfreuten mich immer ganz besonders, hatte ich doch, seit Denise´s Einweisung, selten Gesellschaft beim Essen. Mit Ausnahme von Butch.

Vor ihrer Zimmertüre angekommen, stockte ich. Aus dem Inneren des Zimmers konnte ich eindeutig eine männliche Stimme heraus hören. Ich klopfte an und betrat den Raum, in dem meine Schwester lag. Erstaunt sah ich zunächst in das Gesicht des Schauspielers und dann zu Denise.

"Ahm, hallo...ich...Störe ich?" Ich war irritert und auch als Mr. Miller mir die Hand reichte, hatte ich große Mühe, die momentane Situation nachzuvollziehen. Mein Blick fiel auf einen riesigen Blumenstrauß. Ein Sommerstrauß, wie er wohl üppiger nicht hätte sein können. Riesengroße Sonnenblumen zierten das bunte Wirrwarr und ich sah auf mein Bund Grün und die zwei kleinen, gelben Farbtupfer, welche jetzt schon die Köpfe hängen ließen.

"Jason!" Meine Schwester strahlte mich an. Ich umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
"Du hast Mr. Miller ja gestern schon kennen gelernt. Er hat mir einen Strauß Blumen zur Genesung gebracht und wir haben uns ein wenig unterhalten." redete sie auf mich ein.
"Ach habt ihr das?" entgegnete ich misstrauisch und starrte Mr. Miller an. Dieser nickte mir freundlich zu und beugte sich schließlich zu Denise vor. Im Augenwinkel konnte ich erkennen, wie er ihr die Hand gab.

"Also Denise, es hat mich wirklich sehr gefreut, Sie einmal näher kennenzulernen.Ich habe heute sehr vieles von Ihnen erfahren dürfen und ich fühle mich geehrt, dass Sie mir Ihr Vertrauen und Ihre Zeit geschenkt und mir so offen Ihre Situation geschildert haben," redete er freundlich auf meine Schwester ein.
"Ach was, es hat mich gefreut, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, mich zu besuchen. Das wäre wirklich nicht nötig geworden. Ich meine,"
Ich konnte deutlich hören, wie Denise`s Stimme sich überschlug und sie sich verhaspelte
",ich habe mich sehr über Ihren Besuch gefreut. Und danke für die wundervollen Blumen!" Die Augen meiner Schwester leuchteten.
"Vielleicht sehen wir uns ja mal bald wieder," schob sie noch schnell nach.

Nachdem Mr. Miller den Raum verließ, setzte ich mich an ihr Bett und goss ihr ein Glas Wasser ein, bevor ich es ihr reichte.
"Und, wie kommen wir zu der Ehre?"
"Nun ja, Mr. Miller hat mich heute spontan besucht und mir diesen wundervollen Strauß Blumen mitgebracht. Sieht er nicht wundervoll aus?"
"Wer? Mr. Miller?"
"Jason, der Strauß!"
Ich nickte und lächelte Denise an. Sonnenblumen waren ihre liebsten Blumen. Ich erinnere mich noch genau, wie wir als Kinder in einem riesigen Feld mit blühenden Sonnenblumen gespielt hatten. Denise hatte schon als kleines Mädchen ihre wahre Freude an diesen großen, beinahe freundlich schauenden Sonnenblumen und so kam es auch, dass ich ihr an jedem ihrer Geburtstage immer eine besonders große Sonnenblume schenkte. Die größte, die ich finden konnte. Und wenn es eine der, vom Nachbarn gehegte, gepflegte und umkämpften Sonnenblumen aus dem Vorgarten war. Beinahe jedes Jahr handelte ich mir somit den größten Ärger von meinen Eltern ein und den Hausarrest nahm ich gerne in Kauf, nur damit ich meine kleine Schwester mit dieser riesigen Sonnenblume in beiden Händen um die Wette strahlen sehen konnte.

"Na, da hat Mr. Miller ja Glück gehabt, dass Sonnenblumen deine Lieblingsblumen sind," versuchte ich Anteil zu nehmen und Denise nickte.
"Ja, sie sind wunderschön. Ich liebe sie." Zufrieden lehnte sie sich zurück und lächelte. Sie nahm meine Hand und sah mich an.
"Er stand heute vormittag einfach vor der Türe. Stell dir vor, er wollte sich persönlich nach mir erkundigen. Weißt du, was das heißt? Er muss also nach mir gefragt haben! Ist das nicht süß?"
"Das er dir nachspioniert?" Ich runzelte die Stirn, da ich dem Ganzen, ganz im Gegensatz zu meiner Schwester, nun nicht ganz soviel abgewinnen konnte.
"Er hat mir doch nicht nachspioniert. Er nimmt Anteil, Jason. Da besteht schon ein Unterschied. Und ich möchte anmerken, dass ich deinen Unterton durchaus vernommen habe, Mr. Cox," stellte Denise fest.

Ich kratzte mir den Kopf. "Nun ja, ich verstehe nur nicht so ganz, weshalb ein Schauspieler am Bett meiner Schwester sitzt."
"Weil er sich anscheinend für das Schicksal anderer Menschen interessiert. Er hat sich nach mir erkundigt und wir haben uns unterhalten. Über alles Mögliche. Über meine Krankheit, wie alles begann, über dich...."
"Ihr habt über mich gesprochen?" Jetzt wurde ich noch misstrauischer.
"Ja und über Butch auch. Also keine Panik. Es war ein zwangloses, nettes Gespräch. Und es tat mir gut. Es war schön, mit jemand völlig Fremden über all diese Dinge sprechen zu können. Jemand, der nicht vorbelastet ist."
"Oh ich bin mir sicher, dass dieser Mann in keinster Weise irgendeinen Ballast zu tragen hat," fiel ich Denise in´s Wort.
"Und du bist dir deshalb so sicher, weil er....ein Schauspieler ist und wahrscheinlich jede Menge Geld hat, um all seine Probleme mit Geld zu lösen?" hörte ich Denise fragen.
"So in etwa, ja." war meine Antwort.
"Dann frage ich dich, ob er dieses Problem auch mit seinem Geld hätte lösen können, wäre er an meiner Stelle gewesen. 75 Prozent unreife Zellen,10 Prozent rote Blutzellen und 15 Prozent weiße Blutzellen im Knochenmark, lassen sich mit keinem Geld der Welt ändern."

Ich schwieg.
"Das ist das Ergebnis, welches ich heute morgen mitgeteilt bekam und weshalb eine Remission nicht möglich ist," fuhr Denise weiter fort."Ich werde am Montag meine Chemotherapie beginnen." vollendete sie ihren Satz.

"Weißt du was?" Mein Blick ging wieder Richtung Sonnenblumen.
"Du hast wirklich Recht. Dieser Strauß bringt ein wenig mehr Lebensfreude in diesen Raum hinein. Gute Wahl, wirklich gute Wahl."
"ich danke dir Jason." Sie drückte meine Hand und sah mich dankbar an.
"Und wenn er dir ebenso ein wenig Abwechslung und Ablenkung bringt, dann muss ich Mr. Miller wohl dankbar dafür sein."

***

Die folgenden zwei Wochen waren besonders schlimm. Nach einer eingehenden Voruntersuchung, begann Denise´s Hochdosis-Chemotherapie. Anfangs verkraftete ihr schwacher Körper diesen gravierenden Eingriff gut. Die Nebenwirkungen blieben weg. Anhand der sich häufenden Blumensträuße an ihrem Krankenbett konnte ich erkennen, dass es wohl nicht bei einem einmaligen Treffen zwischen Wentworth Miller und meiner Schwester geblieben war. Ich erfuhr, dass Mr. Miller, der eigentlich in Los Angeles lebte, über einen längeren Zeitraum in New York zu Besuch bei seinem Vater war. Manchmal gaben wir uns die Klinke in die Hand. Wir sprachen nie besonders viel miteinander. Ich erinnere mich heute dennoch daran, dass er immer höflich und gut gelaunt war. Seine Natur musste ansteckend auf meine Schwester gewirkt haben, denn sie erschien mir immer besonders ausgelassen und vergleichsweise unbedarft nach einem seiner zahlreichen Besuche.

Ich wusste, dass die beiden sich lange und viel zu erzählen hatte. Manchmal zog ich mich zurück, wenn ich sah, dass er Denise gerade wieder einmal einen Besuch abstattete. Ich zog es dann vor, solange in die Cafeteria zu gehen, oder mit den Schwestern einen Kaffee zu trinken.
Und obwohl die Chemotherapie äußerst schwere Auswirkungen auf Denise´s Körper haben musste, so schaffte sie es doch an manchen Tagen, mit Mr. Miller eine Runde Scrabble zu spielen, oder er las ihr etwas aus irgendwelchen mitgebrachten Büchern vor.
***

Es war ein Dienstag Abend, als ich ihm erneut begegnete. Er kam mir im Flur entgegen und reichte mir, wie immer, die Hand. Gerade als er sie wieder zurück ziehen wollte, hielt ich seine Hand fest und sah ihn an.
"Mr. Miller, wenn es Ihre Zeit erlaubt, würde ich mich sehr gerne mit Ihnen unterhalten. Vielleicht auf einen Kaffee in der Cafeteria?"
Er sah mich an, lächelte und ich ließ seine Hand los.
"Sehr gerne," war seine Antwort und gemeinsam fuhren wir mit dem Aufzug hinunter und erreichten die Cafeteria. Nachdem wir uns einen Cafe geholt und hingesetzt
hatten, begann ich ohne Umschweife damit, ihm mein Anliegen zu erklären.

"Mr. Miller, zunächst einmal möchte ich mich dafür bedanken, dass Sie sich so oft Zeit für meine Schwester nehmen und sie besuchen, obwohl sie einander im Grunde genommen nicht kennen und auch sonst kaum Paralellen zu bestehen scheinen, was ihr beider Leben betrifft. Ich..."
"Mr. Cox, entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie unterbreche," lächelte dieser mich an.", zunächst einmal würde ich mich freuen, wenn Sie mich Wentworth nennen. Ich habe mich schon gefragt, wann Sie mich darauf ansprechen würden. Nun ja, sagen wir so, es ist mir durchaus bewusst, dass Sie sich Ihre Gedanken machen. Sie sind Denise´s Bruder und es ist durchaus verständlich, dass Sie sich um sie sorgen und wissen möchten, was ich mit meinen Besuchen beabsichtige."

Ich war froh, dass Wentworth redseliger war, als ich dachte und reichte ihm die Hand.
"Ich bin Jason."
"Freut mich Jason! Nun es ist so: Ich beteilige mich an einer Hilfsorganisation, die gerade erst gegründet wurde und Sponsoren sucht. Und da ich in dieser Zeit ohnehin meinen Vater in New York besuchen wollte, verband ich beides miteinander. Der Vorfall seinerzeit in der Cafeteria hat mich dazu ermutigt, mich noch näher mit dem Schicksal der Patienten auseinander zu setzen und somit meine Berührungsängste zu überwinden. Ich fand, dass dies die Grundvoraussetzung dafür sei, diese komplexe Krankheit zu verstehen, ohne dabei den menschlichen Aspekt zu vernachlässigen und die gewaltige Veränderung innerhalb einer Familie und jedes Einzelnen zu erfahren. Was ich damit sagen will ist...Nun, ich wollte es verstehen. Wirklich verstehen. Und nicht all mein Wissen aus Broschüren oder durch Rundgänge in einem Krankenhaus erfahren."

Ich hörte Wentworth zu und nickte immer wieder nur mit dem Kopf. Dennoch war ich noch nicht so ganz überzeugt von seiner Rede.
"Und haben Sie gefunden, was Sie gesucht haben?"
"Oh, ich denke, dass Ihre Schwester MICH gefunden hat, Sir. Und dafür bin ich überaus dankbar," entgegnete Wentworth.
Ich glaube, es war das erste Mal, dass mich jemand Sir nannte.
Jazz About

Re: I´m your Angel - Wentworth Miller Fanfiction -

Beitrag von Jazz About »

So, heute geht´s direkt mal weiter mit Kapitel 3 :D
--------------------------------------------------------------
Kapitel 3
Es kam, wie es kommen musste: Bedingt durch diverse Krankheitsfälle bei der Arbeit, hieß es für mich, Überstunden zu schaffen. In dieser Zeit undenkbar für mich! Doch was sollte ich tun? Ich brauchte diesen Job und das Geld. Fieberhaft überlegte ich, wie ich den Sprung zwischen Arbeit und Krankenhaus schaffen sollte. Ein Hotelzimmer in Denise´s Nähe konnte ich mir nicht leisten. Abends kam ich jedoch so spät von der Arbeit, dass es für Denise nicht mehr zumutbar gewesen wäre, hätte ich sie noch mitten in der Nacht besucht. Die Chemotherapie war beendet und ich wusste, dass es ihr, im Vergleich zu anderen Patienten, wahrhaftig gut ging. Bis auf die Übelkeiten und des allgemeinen Unwohlsein, hatte sie unendlich Glück gehabt. All meine Befürchtungen sind ausgeblieben und dafür war ich überaus dankbar. Ich machte mir Gedanken. Wie sollte ich diese Zeit nun überbrücken, sodass Denise nicht alleine war? Meinen ersten Gedanken verwarf ich immer und immer wieder, nur um zu dem Entschluss zu kommen, dass ich wohl keine andere Wahl hatte.

An einem Sonntag Abend bat ich Wentworth, mit mir ein Stück den Flur entlang zu gehen, während Denise schlief. Wir schlenderten den Gang entlang und grüßten die Schwestern, die sich jedes Mal freuten, Wentworth zu sehen. Ich konnte damit umgehen. Es ist Jahre her, wo ich das letzte Mal mit einer Frau aus war und dass die Damen ihn interessanter fanden als mich, war meiner Meinung nach völlig zu Recht.

Ich drehte mich zu Wentworth um, während dieser die Hände in seine Hosentaschen steckte und mich lächelnd ansah. Ich muss zugeben, dass sein ausgeglichener Eindruck schon so manches Mal einen beruhigenden Einfluss auf mich hatte. Ich konnte mir vorstellen, dass eine Frau an seiner Seite sich sicher und geborgen fühlen musste. So oder ähnlich musste es Denise mit ihm ergehen.

"Ich habe ein Problem," begann ich das Gespräch.", und zwar werde ich in nächster Zeit Überstunden machen müssen. Bei der Arbeit ist es zur Zeit etwas eng mit dem Personal. Und da wollte ich dich fragen, ob.... Ich weiß nicht....Wie lange bleibst du noch in New York?" Fragend sah ich ihn an.

Wentworth nickte und ich wusste nicht, ob dies eine Höflichkeitsgeste oder bereits eine Antwort gewesen sollte. Im Nachhinein weiß ich heute, dass er dies häufiger tat, was dann lediglich symbolisieren sollte, dass er gerade nachdachte, oder jemanden zuhörte.

"Ich bin noch eine Weile hier. Wenn du mich fragen möchtest, ob ich Denise weiterhin Gesellschaft leisten könnte, dann mach dir keine Gedanken. Ich mache es gerne."

Ich war erleichtert und Wentworth lächelte mich erneut an. Da war wieder dieser Ausdruck in seinen Augen ´Alles wird gut`
***

Zu Anfang war es mir unangenehm, Wentworth noch so spät abends anzurufen, doch irgendwie musste ich ja erfahren, wie es meiner Schwester ging. Wentworth versicherte mir, dass es ihm nichts ausmachen würde und erzählte mir jedes Mal, wie Denise´s Tag gewesen ist. Es gab gute und schlechte Tage und ich erfuhr, dass er sein Möglichstes tat, um Denise bei Laune zu halten. Sie sei einige Male sehr unwirsch gewesen, hätte einfach nur ihre Ruhe haben wollen, oder hätte geweint. Es tat mir in der Seele weh, dass ich nicht bei ihr sein konnte und sehnte das kommende Wochenende herbei. Umso mehr erschien es mir, als hätte ich Wentworth bereits so in Beschlag genommen, dass ich heute gar nicht mehr weiß, was er, außer den Krankenhausbesuchen und den allabendlichen Telefonaten mit mir, sonst noch gemacht haben muss. Es kann nicht viel gewesen sein, denn wie ich ich später heraus fand, verbrachte er manche Tage fast ausschließlich mit Denise.

Not schweißt zusammen und was ich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch nicht wusste war, dass Wentworth dort bereits zur Familie gehörte. Er tat soviel für uns, wie es noch nie jemand zuvor getan hatte. Er war da. Er war mit ganzem Herzen und vollstem Einsatz ganz und gar bei der Sache. Ohne Kompromisse. Er wusste, was er tat und obgleich wir sicherlich nicht zu seiner Familie gehörten, gab er Denise und mir das Gefühl, als wären wir der Mittelpunkt seiner persönlichen Belange. Es ist seltsam, dass ich mir damals keine Gedanken darüber gemacht hatte, ob sein Vater ihn in dieser Zeit überhaupt mal zu Gesicht bekommen hatte.


Was ich am darauffolgenden Samstag auch nicht wusste, war die Tatsache, dass Wentworth und Denise sich bereits ineinander verliebt hatten.
***

Ich stürzte förmlich den Flur hinauf zu ihrem Zimmer. Die ganze Woche über hatte ich Denise nicht sehen können. Vor ihrer Türe angekommen, bekam ich Herzklopfen, so sehr freute ich mich auf meine Schwester. Andererseits hoffte ich, dass sie mir nicht übel nahm, dass ich sie die ganze Woche über nicht besuchen konnte. Zaghaft klopfte ich an ihre Türe und betrat den Raum. Mein Blick fiel zunächst auf Wentworth, der am Fußende ihres Bettes stand und mir zunickte. Mein Blick suchte Denise und da lag sie. Blass, müde, ausgezehrt, aber sie lächelte!

"Denise.." Ich ging auf sie zu und drückte sie. Ich hielt sie so lange in meinen Armen, bis sie schwach lachend protestierte. Gerade als ich mich hinsetzte, verabschiedete Wentworth sich von uns. Ich stand auf und, ohne weiter darüber nachzudenken, umarmte ich ihn. "Danke," war das Einzige, was ich rausbrachte, darum bemüht, nicht loszuheulen. Wentworth klopfte mir auf den Rücken und fing an zu lachen.

"Nicht dafür, Jason. Nicht dafür. Wir sehen uns später." Er warf Denise einen liebevollen Blick zu, welchen ich nicht mitbekam, da ich immer noch damit kämpfte, meine Augen trocken zu halten.

Ich nahm neben Denise Platz und griff nach ihrer Hand. "Ich muss sicher gleich erstmal mit den Ärzten sprechen, wie die Chemotherapie verlaufen ist," began ich das Gespräch. ", Wie geht es dir denn?" Ich strich ihr über das Haar und Denise lächelte.

"Mir geht es sehr sehr gut," erwiderte sie wohlwissend.

"Sehr, sehr gut? Heißt das, du hast bereits ein Vorergebnis bekommen, wie die Chemo angeschlagen hat?" Erwartungsvoll sah ich sie an.

"Nein," schüttelte sie ihren Kopf. ",die Ergebnisse habe ich noch nicht bekommen. Aber dafür ist mir etwas anderes Wunderbares passiert." Sie strahlte immer noch, wie die Sonne frühmorgens über Brooklyn.

Ich schüttelte nur den Kopf und zuckte fragend mit den Schultern.

"Ich bin verliebt, Jason."

Einen Augenblick lang verstand ich ihre Aussage nicht. Ich fragte mich ernsthaft, in wen sie sich verliebt haben könnte, war sie doch die ganze Zeit über bettlägerig im Krankenhaus gelegen. Bis der Groschen fiel.

"Wie konnte das denn passieren?" rutschte es aus mir heraus. Wohlgemerkt unbeabsichtigt. Ich hatte nur nicht erwartet, dass aus dieser Situation heraus Liebe entstehen konnte. Wie naiv von mir, wie ich heute gestehen muss. Denise lachte leise. Dann wurde ihr Blick ernster, sie behielt dennoch ihren milden Gesichtsausdruck.

"Das ich ihm vor ein paar Wochen in die Arme gefallen bin, ist das Beste, was mir passiert ist," versuchte Denise sich auszudrücken. Sie stockte kurz und fuhr dann weiter fort.

"Die letzte Woche war sehr hart für mich. Ich war eigentlich der Meinung, dass mich die Chemo-Therapie aus den Gleisen bringen würde, doch jetzt, wo die Therapie
abgeschlossen war, began für mich der Horror. Plötzlich wurde mir bewusst, dass dies meine letzte Chance ist. Und diese Ungewissheit, ob die Therapie etwas gebracht hat, war schlimmer für mich, als all die Schmerzen und Nebenwirkungen. Ich habe diese Woche ehrlich mit mir gehadert. Ich hab Angst gehabt und habe es immer noch. Noch nie zuvor, hatte ich diese Todesangst, dass ich nun doch sterben würde." hörte ich Denise leise reden.

Ich nickte nur und drückte ihre Hand noch fester, während sie weiter fortfuhr.

"Ich glaube, ich hab die ersten 3 Nächte nach der Chemo durchgeweint. Auf einmal bekam ich Panik und meine Gedanken drehten sich ständig im Kreis. Es fühlte sich an, wie ein Sog, der mich in die Tiefe zieht. Wentworth wollte, dass ich mit ihm darüber rede, aber zu Anfang blockte ich ab. Bis er mir erklärte, dass es besser für mich sei, meinen Ballast auf ihn abzuwälzen. Was ich dann auch tat. Und es war wie ein Befreiungsschlag für mich. Mehr noch. Er war dieser berühmte Fels in der Brandung, denn je mehr ich mich ihm öffnete und meine Ängste aussprach, desto mehr bekam ich dieses Gefühl, nicht mehr vom Strom mitgerissen zu werden, weil er da war und mich festhielt. Er war ehrlich bereit, dieses Päckchen für mich zu tragen."

Denise schüttelte den Kopf und sie sah mit einem Mal traurig aus.

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir davon erzählen sollte....Dadurch, dass wir uns so intensiv austauschten, kamen in ihm ebenfalls Erinnerungen und Empfindungen auf, die er eine lange Zeit lang mit sich herum trug und mit denen er sich nie richtig auseinander gesetzt hatte. Er erzählte mir von seinem Großvater, den er sehr liebte und der ebenfalls an Krebs verstarb. Sein Schmerz muss groß gewesen sein, denn wir haben uns gegenseitg ausgeheult und getröstet, in den Arm genommen und stundenlang miteinander geredet, manchmal bis zum nächsten Morgen, wenn auch mit Unterbrechungen, weil einer von uns immer wieder einschlief...
Was ich damit sagen will ist, dass diese Woche zwar mit Abstand eine der schlimmsten Wochen für mich war, aber gleichzeitig auch eine Woche, die mich emotional auf eine Achterbahn der Gefühle geschickt hat. Ich hab so vieles an meinen Ängsten abgeben können und war gleichzeitig Retter und Zuhörer für jemand anderen.

Geben und Nehmen wurde mir noch nie so bewusst, wie in den letzten Tagen. Und tief in meinem Herzen habe ich gespürt, dass uns mehr als dieser Lebensweg und die
Erfahrungen mit dem Krebs verbindet. Etwas, was über die normale Zuneigung hinaus geht. Es ist dieses Gefühl, das du hast, wenn dir jemand soviel bedeutet, dass es dir das Herz zerbricht, wenn du siehst, wie dieser Mensch leidet. Das Einzige, was für dich zählt ist, dass dieser Mensch glücklich ist. Wir hatten verschiedene Ziele gesetzt, suchten nach Wegen und kannten keinen, doch jetzt ist alles anders...."
***

Als ich anderthalb Stunden später Denise´s Zimmer verließ, um für sie einige Besorgungen zu erledigen, fiel mein Blick aus einem der Fenster im Gang auf den angelegten Krankenhauspark und ich erspähte Wentworth auf einer der Parkbänke. Ich beschloss, zu ihm hinzugehen.

Wortlos setzte ich mich neben ihn hin. Wentworth saß vornübergebeugt, beide Ellbogen auf den Knien aufgesetzt und lehnte sich schließlich zurück auf die Bank.

Ohne mich anzusehen, sagte er leise:" Das Leben wäre vielleicht einfacher, wenn ich sie nicht getroffen hätte. Aber dann wäre es irgendwo nicht mehr mein Leben.."

Wortlos strich ich ihm tröstend über den Rücken.
tigertone

Re: I´m your Angel - Wentworth Miller Fanfiction -

Beitrag von tigertone »

ach juri, es ist so toll deine ff noch mal zu lesen. ich find es total schön, wie du zwischen der traurigkeit, weil denise krank ist, der verliebtheit der beiden und der traurigkeit ihres bruders die balance findest.
das macht deine ff aus: man ist auf der einen seite traurig und hat auf der anderen dieses kribbeln.
und dann dieser wundervolle satz im dritten kapitel: "Das Leben wäre vielleicht einfacher, wenn ich sie nicht getroffen hätte. Aber dann wäre es irgendwo nicht mehr mein Leben.." *seuuuuufzzzzz*
Jazz About

Re: I´m your Angel - Wentworth Miller Fanfiction -

Beitrag von Jazz About »

Danke Schatzi, ich find´s total lieb von dir, dass du mir nochmal FB gibst, obwohl du die FF ja schon kennst *knuddel mal ganz feste*. Dann geht´s heute mal weiter :D Das vorletzte Kapitel!

______________________________________________________

Kapitel 4

Samstag Abend spürte ich das erste Kratzen im Hals, Sonntag früh war ich erkältet. Die einzigen freien Tage, die mir mit Denise blieben, konnte ich nicht mit ihr verbringen. Das machte mich richtig fertig. Gleichzeitig hatte ich Angst, dass ich mich nicht genug auskurieren und sie anstecken würde. Somit blieb mir keine andere Wahl, als mich zu hause einzuschließen und zuzusehen, dass ich diese Erkältung möglichst schnell wieder loswerden würde.

Ich hatte mir gerade eine heiße Tasse Tee aus der Küche geholt, als es plötzlich an meiner Wohnungstüre klingelte. Ich war nicht der Einzige, der in diesem Moment erschrak. Auch Butch sprang schlagartig auf und begann zu bellen. Der einzige Mensch, der hier in unregelmäßigen Abständen klingelte, war der Briefträger. Und ein oder zwei Freundinnen von Denise, bevor sie ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Ich stellte die Tasse Tee auf dem Wohnzimmertisch ab und begab mich zur Türe. Als ich diese öffnete, sah ich Wentworth direkt ins Gesicht.

„Was ist passiert?“ Ich war dem Herzinfarkt nah, doch sein Gesichtsausdruck sagte nichts über bevorstehende schlechte Nachrichten aus. Wentworth schüttelte den Kopf und lächelte mich an.

„Hallo Jason, entschuldige ich hätte vielleicht besser vorher anrufen sollen,“ versuchte er sich bei meinem Anblick zu erklären. „, mit Denise ist alles in Ordnung. Ich dachte, wir sollten vielleicht etwas miteinander besprechen und da ich weiß, dass es dir momentan nicht so gut geht, habe ich Denise mal für ein paar Stunden allein gelassen, damit wir uns unterhalten können? Wenn es im Moment nicht recht ist, kann ich auch ein anderes Mal wieder kommen?“ Fragend sah er mich an. Ich schüttelte den Kopf und öffnete die Türe.

„Nein, sicher. Klar, komm rein. Ich war nur gerade etwas....Woher hast du unsere Adresse?“ Wentworth´s Blick gab mir zu erkennen, dass er die Adresse natürlich von Denise hatte.

„Komm doch rein,“ forderte ich ihn freundlich auf. „, es ist zwar nicht aufgeräumt und auch nicht gerade geräumig, aber....,“ versuchte ich mich zu entschuldigen, doch Wentworth wiegelte ab.

Meine Rechtfertigung erschien mir in diesem Augenblick auch unnötig, da ich an meinem Umstand ohnehin nichts hätte ändern können. Wohl aber an der Tatsache, ihn vielleicht doch nicht herein zu bitten, da er eine Allergie gegen Hunde hatte, was ich, natürlich, zu diesem Zeitpunkt nicht wusste.

So bot ich ihm also großzügig einen Platz neben Butch´s Hundekorb an, während ich den Hund vorsichtig an ihn schnuppern ließ.

„Butch ist ein friedfertiger Hund. Es kommt nur nicht so häufig vor, dass wir Besuch bekommen,“ erklärte ich Wentworth, während ich ihm die Jacke abnahm. Nachdem ich ihm etwas zu trinken anbot, setzte ich mich gegenüber von Wentworth auf meine durchgesessene Couch und sah ihn erwartungsvoll an.

Butch schien ihn zu mögen und schob seine große, kalte Schnauze auffordernd unter seine Hände, die locker in seinem Schoss hingen. Ich grinste und nickte Wentworth an, der mich ansah.

„Na, der gute Junge mag dich. Du kannst ihn ruhig streicheln,“ ermunterte ich Wentworth. Vorsichtig und irgendwie unbeholfen tätschelte er den Schädel des Hundes, sodass ich nicht umhin kam, in mich hinein zu lachen. Wie peinlich im Nachhinein.

Wentworth strich die Hand an seiner Hose ab und faltete die Hände ineinander. Und während Butch immer wieder seine Hände anstupste, begann er, das Anliegen seines Besuches zu erklären.


„Ich weiß, wie eng bemessen die Zeit für dich mit Denise ist. Ich habe mir Gedanken darüber gemacht und möchte dir einen Vorschlag machen. Bitte lehne diesen nicht direkt ab, sondern überlege zunächst in Ruhe, ob dies nicht, für die nächste Zeit gesehen, das Beste für dich und deine Schwester ist.“

Ernst nickte ich und schwieg, damit er weiter fortfahren konnte.

„Ich dachte mir, dass es vielleicht im Moment günstiger wäre, wenn du mit....Butch?,“ sein Blick ging kurz zum Hund runter „, vielleicht nach New York City umsiedeln würdet. Ich hätte ein Hotel für euch, ganz in der Nähe vom Hospital. So hättest du die Möglichkeit, Denise neben deinen Überstunden häufiger zu sehen, als es jetzt der Fall ist. Und damit du keine Probleme mit dem Anfahrtsweg zur Arbeit hast, würde ich dir gerne einen Leihwagen zur Verfügung stellen. Ich möchte, dass ihr beide, du und Denise, die Möglichkeit bekommt, füreinander da zu sein und ich weiß, wie schwer es im Moment für euch beide ist, da sämtliche äußeren Umstände zur Zeit gegen euch zwei arbeiten. Und Jason....,“ Er sah, wie ich schon Luft holte, um mich zu äußern und hob eine Antwort, zum Zeichen, ich möge noch einen kurzen Augenblick inne halten. „, Du bist ein höflicher und stolzer Mann, Jason. Und daher wird dir mein Angebot wegen der Kosten unangenehm sein. Aber denke längerfristig und betrachte mein Angebot bitte aus dem richtigen Blickwinkel heraus. Die Verbindung zwischen dir und deiner Schwester ist, wenn ich mir die Meinung zugestehen darf, wichtiger und ich möchte euch zumindest eine Barriere aus dem Weg räumen. Mach dir also um das Finanzielle keine Gedanken. Ich würde mich sehr freuen, wenn du das Angebot also hinreichend überdenkst und den richtigen Entschluss fasst.“ Den letzten Satz beendete er mit einem Nießen.

In meinem Kopf ratterte es und ich nickte. „Ich werde es mir überlegen. Ich danke dir auf jeden Fall für dieses ungewöhnliche und bewundernswerte Angebot.

„Es ist großzügig von dir, das so zu sehen Jason. Aber als ungewöhnlich und außerordentlich betrachte ich andere Dinge im Leben und kein Angebot, was mit Geld zu erfüllen ist.“

Nach dem zweiten Nießen reichte ich Wentworth ein Taschentuch. „Sag nicht, dass es dich jetzt auch erwischt hat,“ entgegnete ich erschrocken.

Wentworth putzte sich die Nase. „Nein...“ Hatschi ,“ Ich.....,“ Hatschi ,“bin allergisch...,“ Hatschi ,“gegen Hunde und Katzen!“ Hatschi.
***

Ich nahm Wentworth´s Angebot an, wohlwissend, dass ich diese überaus großzügige Geste niemals in meinem Leben wieder hätte gut machen können. Ich erholte mich relativ schnell von meiner Erkältung und wartete dennoch noch weitere 3 Tage ab, bis ich mich traute, Denise zu besuchen.

In dieser Zeit besuchte mich Wentworth ein paar Mal und ich könnte schwören, er musste mit Antiallergenen zugepumpt gewesen sein, denn ich habe ihn nie wieder niessen hören. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Butch seine Schäferstündchen während Wentworth´s Besuches im schicken Badezimmer des Hotels abhalten musste. Man weiß es nicht genau. Ich hab aber auch nie nachgefragt, zu peinlich war mir der Missstand, dass Wentworth mehrere Tage wie ein Tier gelitten haben musste. Die aufgequollenen Augen und die knallrote Nase gingen ebenfalls auf das Konto meines schlechten Gewissens. Aber ich muss sagen, dass mir die Besuche von ihm einmal mehr gezeigt haben, was für ein liebenswerter und aufrichtiger junger Mann er war; mit dem Herz am richtigen Fleck und einer gesunden Lebenseinstellung, die mir so manches Mal die Augen für gewissen Dinge im Leben neu öffneten. Längst hatte ich die Vorurteile gegenüber prominenter Personen abgelegt. Wenn ihn etwas wirklich prominent machte, dann sein wirklich großes Herz. Deshalb erzähle ich euch ja auch heute von ihm.


Wentworth hatte sich etwas Besonderes für Denise ausgedacht und so machten wir aus, dass ich meine Schwester Donnerstag abends dazu brachte, sich in den Rollstuhl zu setzen. Eine Krankenschwester, die sich um den Tropf kümmerte, an dem Denise immer noch hing, begleitete uns in die kleine Kapelle, welche zum Hospital gehörte und im Erdgeschoss des Gebäudes lag. Und obwohl ich mir unsicher war, ob dieser Ausflug sie nicht noch mehr schwächen würde, war ich zuversichtlich, dass ,egal was Wentworth sich ausgedacht hatte, zur Besserung ihres Wohlbefindens beitragen würde. Ich wusste nicht, was er geplant hatte, so musste ich alle neugierigen Fragen meiner Schwester mit einem ahnungslosen Schulterzucken quitieren.

Als ich die Türe zur Kapelle öffnete und Denise mit ihrem Rollstuhl hinein schob, flackerten die Flammen der Kerzen kurz unruhig auf. Unser Blick fiel auf Wentworth, der im Kerzenschein einen noch milderen Gesichtsausdruck zu haben schien, als ohnehin schon und er lächelte uns an. Er kam auf uns zu, schüttelte der Krankenschwester und mir die Hand und hockte sich schließlich vor Denise. Er nahm ihre Hand und lächelte sie an.

„Ich dachte mir, dass dies vielleicht der passende Augenblick wäre, dir etwas Wichtiges mitzuteilen,“ flüsterte er leise und ich konnte sehen, wie verwundert Denise ihn ansah. Er gab ihr einen Handkuss, erhob sich und ging auf das Klavier zu, welches auf einer kleinen Anhöhe an der Seite des Raumes stand. Unmerklich schob ich Denise etwas näher heran und Wentworth setzte sich an das Klavier. Ich konnte sehen, wie er kurz ausatmete und in diesem Augenblick dachte ich daran, dass jetzt gerade in diesem Moment etwas so Romantisches passieren musste, was ich vielleicht in meinem ganzen Leben nicht mehr miterleben würde. In dem Augenblick begann er zu spielen und sang:

The Luckiest http://youtube.com/watch?v=_cwlL9tZo30

I don't get many things
Right the first time
In fact, I am told that a lot
Now I know all the wrong turns —
The stumbles and falls brought me here

And where was I before the day
That I first saw your lovely face
Now I see it everyday
And I know

That I am, I am
I am the luckiest

What if I'd been born
Fifty years before you
In a house
On the street where you lived
Maybe I'd be outside
As you passed on your bike,
Would I know?

And in a wide sea of eyes
I see one pair that I recognize
And I know

That I am, I am
I am the luckiest

I love you more than I have
Ever found a way to say to you

Next door there's an old man
Who lived into his nineties
And one day passed away in his sleep
And his wife, she stayed
For a couple of days and passed away

I'm sorry I know that's a
Strange way to tell you
That I know we belong
That I know

That I am, I am
I am the luckiest


Als er aufhörte, war es mucksmäuschenstill. Wentworth sah zu uns rüber und wir starrten ihn an. Er lächelte verlegen, stand auf und kam zu uns zurück. Erneut kniete er sich vor meine Schwester und sah ihr in die Augen.

„Es war mir ein großes Bedürfnis, ausdrücken zu dürfen, was ich für dich empfinde,“ begann er ehrfürchtig und sein Blick ging kurz zu mir hinauf, bevor er Denise erneut ansah.

„Wir kennen uns noch nicht lange und doch kann ich behaupten, dass du mein Leben verändert hast. Du bist ein Engel und obwohl du dich in einer schwierigen Lage deines Lebens befindest, bin ich froh darüber, ein Stück weit an deinem Leben teilnehmen zu dürfen.,“

Er lachte kurz verunsichert auf und fuhr dann weiter fort „, Erst wollte ich dir einen Brief schreiben. Irgendetwas, was dich ermutigt und was dich stärkt. Doch irgendwie waren mir die Worte beim Schreiben im Weg. Es ließ sich irgendwie nicht auf´s Papier zwängen.“

Er stockte kurz. „Ich bewundere dich für deinen Kampf gegen den Krebs, Denise. Ich bewundere dich für deine Stärke, die Liebe und Zuneigung, die du mir schenkst. Du hast mich verändert: Mein Denken, mein Handeln, meine Sichtweisen. Und ich will dir sagen, dass das Herz, welches in deiner Brust schlägt, immer siegen wird. Halte es fest und wirf mich für dich, zwischen alle bösen Dinge. Ich möchte alles vertreiben, was deine Augen mit Tränen füllt und dich beschützen, mit allem was mich ausmacht und wer ich bin.“

Ich konnte sehen, wie sich seine Augen mit Tränen füllten und seine Stimme zitterte aufgeregt. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Sämtliche Emotionen durchfuhren meinen Körper und verursachten eine Gänsehaut. Demutsvoll ging mein Blick zu Boden. Ich fühlte mich beschämt, dass ich in so einem intimen Augenblick anwesend war.

Ich hörte nur den hellen Klang ihrer Stimme, als meine Schwester sprach.

„Eigentlich kann ich nichts verlieren, denn ich habe ja dich. Du bist mein persönlicher Sieg und der schönste Hauptgewinn für mich. Und egal was kommen mag, ich werde für alles dankbar sein. Denn alles was bleibt, ist die Liebe, stimmt´s?“
Goska

Re: I´m your Angel - Wentworth Miller Fanfiction -

Beitrag von Goska »

Oh nein, Jazz about...jetzt bin ich schon wieder am heulen, obwohl ich die FF ja auch schon gelesen habe :cry: :cry: Sie ist so wunderschoen geschrieben und vor allem genau richtig in der Laenge...ich freu mich schon aufs Finale!

lg Goska
Wentpris

Re: I´m your Angel - Wentworth Miller Fanfiction -

Beitrag von Wentpris »

huch ... du bist ja auch hier!

Dann muss ich hier auch mal schreiben, dass das eine wunderschöne FF ist, die einen wirklich berührt!!
Habe bisher noch keine FF gelesen, in der sooo wahnsinnig viel Gefühl steckt!!
Einfach nur wunderschön!!

Und auch für "Nicht-Wentworth-Miller-Fans" empfelenswert!!

LG Coop/WP
Antworten

Zurück zu „Fan Arts und Fan Fiction“