In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction
- philomina
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Hier: Stuck with younina1987 hat geschrieben:HY HÄTTE EINE FRAGE WO FIND ICH DAS FF VON NATALI UND WENT
Löle!
So, ich weiß, auch diesmal hat's wieder Ewigkeiten gedauert, aber ich komm einfach nicht mehr dazu, mich um die FF zu kümmern. Ich weiß, dass das keine Entschuldigung ist und würde auch gerne Besserung geloben, aber leider weiß ich, dass es sich wohl in der nächsten Zeit nicht so schnell ändern wird.
Ich hoffe, ihr könnt mir dennoch verzeihen und dass das nun folgende Kapitel eine kleine Entschädigung ist.
VORAB: es ist vielleicht ein wenig 'steamy' geworden... Dementsprechend hier der große Hinweis: LESEN AUF EIGENE GEFAHR! Ich übernehme für nix die Verantwortung.
Wer sich davon aber nicht abschrecken lässt und weiterliest, dem wünsche ich ganz viel Spaß bei dem neuen Kapitel
Ganz liebe Grüße,
tt
23. Kapitel
Eines muss ich vorweg sagen: So schnell, wie an diesem Abend bin ich noch nie durch Dallas gefahren.
Innerhalb von 20 Minuten hatten wir das Straßenchaos hinter uns gelassen und standen nun vor seinem Hotel.
Mir war etwas mulmig in der Magengegend. Durch die Autofahrt hatte sich die Euphorie gelegt und an ihrer Stelle waren nun die rationalen Gedanken getreten. Gut, weniger rationale waren auch dabei.
Welche Unterwäsche hab ich an?
Sind meine Beine rasiert?
Was ist, wenn ich neben ihm einschlafe und er mich am nächsten Morgen küssen will? Ich habe keine Zahnbürste dabei!
Was ist, wenn er Blümchensex will?
Oh mein Gott: Was ist wenn er schlecht im Bett ist?
Oder ich?
Ich war kurz davor zu kollabieren, als wir die Hotelhalle betraten.
Mein Puls war bei geschätzten 300 angekommen und hätte ich mein Herz mit einer Musikrichtung vergleichen müssen, wäre es Hardcore-Techno gewesen.
„Äh, sag mal, stört dich das nicht, wenn ich jetzt mit dir auf’s Zimmer gehe?“ Ich knabberte an meinem Daumennagel.
„Wie meinst du das?“ Wentworth guckte mich irritiert an.
„Na ja, wenn der Portier sieht, dass du eine Frau mit hochnimmst...“
„Dann hören wenigstens die Gerüchte auf, dass ich schwul bin“, erwiderte er trocken.
Ich starrte ihn an und wusste nicht was ich sagen sollte.
„Nein, mach dir mal keine Gedanken. Die Leute hier sind sehr diskret. Ich glaube nicht, dass sie zur Presse rennen würden.“ Sprach’s und drückte auf den Aufzugknopf.
Als wir einstiegen waren meine Knie zu Pudding geworden. Ich wusste nicht, wie ich noch vernünftig die Position halten konnte. Ständig spukten mir die verrücktesten Vorstellungen im Kopf herum: Dass wir uns beim Küssen die Zähne ausschlagen, dass ich ihm beim Sex aus Versehen das Knie zwischen die Beine ramme, dass ein Page unangekündigt hereinkommt und uns beide ineinander verknotet, auf dem Teppich liegend, vorfindet und uns auslacht.
Mein Gott, Jay. So blöde Gedankengänge kannst aber auch nur du haben. Es ist ja nun nicht das erste Mal, dass du Sex haben wirst. Gut, das letzte Mal ist Monate her, aber so etwas verlernt man doch nicht. Das ist wie Fahrrad fahren, macht nur mehr Spaß!
Ich starrte an die Liftwand und versuchte, mich zu beruhigen. Es klappte nur geringfügig.
Als wir vor seiner Zimmertür standen war ich wieder auf 180. Went zog die Zimmerkarte durch das Schloss und hielt mir die Tür auf.
„Hereinspaziert.“
Mein Gott, Zirkusfloskeln!
Ich ging schnell hinein und blieb in der Mitte des Zimmers stehen. Es war groß und hell eingerichtet. Auf dem Tisch an der Wand standen ein Blumenbouquet und daneben ein Obstkorb.
Schauspieler muss man sein.
Wenn ich in ein Hotelzimmer einchecke, kann ich schon froh sein, wenn da irgendwo Briefpapier herumliegt.
Ich blieb verkrampft auf meinem Fleckchen stehen, während Went seine Jacke auszog und sie auf den Sessel neben dem Tisch legte.
„Willst du etwas trinken?“, fragte er und schien ebenfalls ein wenig verunsichert zu sein.
Trinken? Um Gottes Willen, nein! Dann muss ich nachher auf’s Klo und ich will vor dir nicht auf’s Klo müssen!
Ich schüttelte den Kopf und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen.
„Schön hast du es hier“, sagte ich obwohl mich die Inneneinrichtung so gut wie gar nicht interessierte. Ich wollte einfach nur ein Gespräch anfangen und mich nicht mehr so fehl am Platz fühlen.
„Ja“, gab Went zurück.
So viel zum Gespräch.
„Der Ausblick ist auch ganz nett.“ Ich gab mein Fleckchen Teppich auf, ging zum Fenster und schob die Gardine zur Seite.
Das Bild, was sich mir bot, war schon sehr beeindruckend. Die Lichter der Stadt blinkten vor sich hin und ein paar Autos sausten die Straße entlang. Man kann alles Mögliche über Dallas sagen, aber die Skyline hat es wirklich in sich.
Ich drehte mich um und guckte Went an, der inzwischen auf dem Bett Platz genommen hatte.
„Hi“, sagte ich.
„Hi.“
„Findest du nicht auch, dass das hier sehr...“ Ich wusste nicht, wie ich den Satz beenden sollte.
„Unangenehm ist?“, half er mir aus.
Ich nickte und seufzte.
Ein Mann, der einen versteht. Wo findet man das noch?
Ich ging zu ihm hinüber, zog meine Jacke aus und setzte mich vorsichtig neben ihn auf die Bettkante.
Wir starrten beide gerade aus und schwiegen.
Aber es hatte doch alles so vielversprechend angefangen, dachte ich leicht enttäuscht.
Ich seufzte noch einmal und ließ mich nach hinten fallen.
Heilige Mutter der Möbelindustrie, ein Wasserbett!
Mit einem Mal waren sämtliche Hormone wieder aktiv und veranstalteten eine kleine ‚Welcome Back’-Party in meinem Körper. Ich rutschte etwas höher, hob meinen Hintern an und ließ ihn wieder runterplumpsen.
Und noch mal.
Das ist ja lustig!
Ich brachte mich ein weiteres Mal in Position und nahm etwas mehr Schwung.
„Wenn du überprüfen willst, ob es hält: Das haben die Leute bei der Produktion schon gemacht.“ Wentworth guckte mich amüsiert an.
„Aber ich wette, es hat ihnen nicht soviel Spaß gemacht, wie mir“, wandte ich ein und streckte ihm die Zunge raus.
„Da könntest du Recht haben.“ Er ließ sich ebenfalls nach hinten fallen und guckte mich an.
„Willst du nicht mitmachen?“, fragte ich ihn lachend. „Oder bist du schon zu alt dafür?“
„Was soll das denn heißen?“ Entrüstet schaute er mich an.
„Na ja, mit 35 ist man ja auch nicht mehr der Jüngste...“
„Das nimmst du jetzt aber zurück, oder...“
„Oder was?“
„Oder ich scheuch dich nackt über den Flur!“
„Dafür musst du mich aber erst mal ausziehen“, grinste ich.
„Das dürfte nicht das Problem sein.“ Mit einem Satz war er über mir und hielt meine Arme mit einer Hand über dem Kopf fest. Mit der anderen zog er den Reisverschluss an der Seite herunter.
Verdammte Qualität! Wenn ich ein billigeres Kleid gekauft hätte, hätte er mehr zu tun. Ich verfluche den Erfinder nicht-hakender Reißverschlüsse!
Er schob seine Hand unter meinen Rücken und hob mich leicht an. Das Gefühl, das seine Haut auf meiner hinterließ, entfachte einen Flächenbrand in meinem Körper.
Ich versuchte halbherzig mich aus seinem Griff zu winden. Anscheinend hatte das aber den Effekt, dass er mich noch fester an sich zog.
Mein Gott, ich werde wahnsinnig!
Wentworth lehnte seinen Kopf an meinen und atmete tief ein. Offensichtlich schien er auch nicht mehr klar denken zu können.
Ich begann, seinen Hals zu küssen.
Sein Griff wurde fester.
Ich ließ meine Zunge über seine Haut gleiten.
Er stöhnte leise.
Ich befreite mich und öffnete die ersten Knöpfe seines Hemdes, während er den Gürtel meines Kleides aus den Laschen zog und ihn mitten ins Zimmer warf.
Er traf mit der Schnalle den Obstkorb, der sich daraufhin selbständig machte. Sämtliche Äpfel, Orangen und Kiwis rollten über die Tischplatte und fielen auf den Boden. Von dem Geräusch aufgeschreckt, beobachteten wir das Schauspiel. Dann prusteten wir beide los.
„Treffer!“, lachte ich und warf mich wieder nach hinten.
„Das hättest du nicht geschafft“, warf er ebenfalls lachend ein und landete neben mir.
Ich guckte ihn an und mir wurde ganz anders. Sein Gesicht war nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt. Seine Augen leuchteten, auf seinen Lippen lag ein Lächeln. Ich wünschte, ich hätte diesen Augenblick einfangen und auf Papier bannen können. Ich rutschte näher an ihn heran und küsste ihn sanft.
Ich guckte ihn an und küsste ihn noch einmal. Diesmal etwas leidenschaftlicher.
Ich drückte mich hoch und schwang mich über ihn, dann küsste ich ihn wieder. Er schlang seine Arme um mich und hielt meinen Kopf in seinen Händen.
So, das war’s. Totaler Blackout!
Ich merkte, wie er langsam mein Kleid hochzog, während wir uns küssten. Wir rollten uns herum und ich begann, sein Hemd auszuziehen. Seine Haut war so warm und weich. Ich verlor fast den Verstand. In diesem Moment wollte ich nichts mehr als mit ihm schlafen. Alles andere war komplett ausgeblendet. Er zog mein Kleid über den Kopf und ließ es vorsichtig auf den Boden fallen. Ich lachte kurz auf.
„Aus Fehlern lernt man“, murmelte er leise und küsste meinen Hals.
Ich fuhr mit beiden Händen über seinen Rücken und fühlte, wie sich seine Muskeln zusammenzogen und wieder entspannten.
Allein seine Berührungen, seine Küsse und die Tatsache, dass er halb auf mir lag, brachten mich um den Verstand.
Als ob er genau das wüsste, ließ er sich Zeit. Verdammt viel Zeit. Er schien jeden Zentimeter meines Körpers erforschen zu wollen. Ich wand unter ihm und wusste nicht, wann ich das letzte Mal derart intensive Gefühle hatte. Hatte ich sie jemals gehabt?
Er ließ seine Hände an meinen Beinen hinunter wandern und zog meine Schuhe aus. Vorsicht begann er meine Nylonstrümpfe auszuziehen. Dabei küsste er jeden Millimeter meiner Haut, die nun preisgeben wurde. In mir loderte alles. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Als er den zweiten Strumpf von meinem Bein entfernt hatte, zog ich ihn zu mir hoch und küsste ihn leidenschaftlich. Ich rollte mich herum und lag nun wieder auf ihm.
Was du kannst, kann ich schon lange, Baby, dachte ich und öffnete den Reißverschluss seiner Jeans während ich meine Zunge unterhalb seines Bauchnabels spielen ließ.
Wentworth zog scharf Luft ein. Ich zog die Hose herunter und ließ sie neben mein Kleid fallen. Dann setzte ich mich auf ihn und zog meinen BH aus. Seine Hände wanderten meinen Oberkörper hinauf. Er richtete sich auf und küsste meinen Hals, meine Schlüsselbeine, einfach alles.
Ich war kurz davor zu explodieren.
Went vergrub seine Hände in meinen Haaren und guckte mich ernst an.
„Willst du es?“
Ich war zu erregt, um irgendetwas zu sagen, also nickte ich nur. Er hob mich von sich herunter und legte mich auf das Bett. Dann zog er meinen Slip aus, entledigte sich seiner Boxershorts und beugte sich über mich.
Als ich ihn spürte, war ich kurz davor zu schreien. Meine Welt stand Kopf. Ich war glücklich, traurig, verwirrt, erregt, euphorisch, deprimiert und ratlos zugleich.
Seine Bewegungen waren erst langsam, dann wurden sie immer schneller. Ich passte mich seinem Rhythmus an und stöhnte. Ich zog seinen Kopf zu mir herunter und küsste ihn leidenschaftlich. Meine Fingernägel gruben sich in seinen Rücken und alles um uns herum schien sich zu drehen.
Eine Welle von unbestimmbaren Gefühlen durchflutete mich. Wir rollten uns herum und nun war ich diejenige, die die Geschwindigkeit bestimmen konnte. Ich ließ ihn ein wenig zappeln nur um dann wieder schneller zu werden. Wentworth lag mit geschlossenen Augen und leicht geöffneten Lippen unter mir. Er fing an, immer schneller zu atmen und obwohl ich versuchte, mir Zeit zu lassen, wusste ich, dass auch ich mich nicht mehr lange zurückhalten konnte. Went kam hoch und schlang seine Arme fest um mich. In dieser Position verharrten wir eine Weile und küssten uns sanft. Er spielte mit meinen Haaren während ich mit der Zunge an seiner Schulter entlang fuhr.
Er legte mich vorsichtig auf den Rücken und küsste mich. Ich konnte mich nicht mehr kontrollieren. Mit jeder seiner Bewegungen kam ich näher an den Punkt, den ich so herbeisehnte und doch noch nicht geschehen lassen wollte.
Meine Stimme versagte plötzlich völlig. Ich hätte am liebsten alles herausgeschrieen aber ich konnte nicht. Ich begann zu zittern und merkte, dass es Went ebenso ging. Heftig atmend bewegten wir uns diesem einen Punkt entgegen, der alles verändern würde. Als er erreicht war, dachte ich die Welt würde explodieren.
Went ließ sich neben mich fallen und atmete schwer. Ich kuschelte mich an ihn heran und er zog die Bettdecke über uns.
„Ich glaube, ich hab mich in dich verliebt“, flüsterte ich.
Er guckte mich an und küsste mich.
„Bleib bei mir“, erwiderte er leise und blickte mich liebevoll an. Ich nickte und legte meinen Kopf auf seine Brust.
„So lang du willst.“

So, ich weiß, auch diesmal hat's wieder Ewigkeiten gedauert, aber ich komm einfach nicht mehr dazu, mich um die FF zu kümmern. Ich weiß, dass das keine Entschuldigung ist und würde auch gerne Besserung geloben, aber leider weiß ich, dass es sich wohl in der nächsten Zeit nicht so schnell ändern wird.
Ich hoffe, ihr könnt mir dennoch verzeihen und dass das nun folgende Kapitel eine kleine Entschädigung ist.
VORAB: es ist vielleicht ein wenig 'steamy' geworden... Dementsprechend hier der große Hinweis: LESEN AUF EIGENE GEFAHR! Ich übernehme für nix die Verantwortung.

Wer sich davon aber nicht abschrecken lässt und weiterliest, dem wünsche ich ganz viel Spaß bei dem neuen Kapitel

Ganz liebe Grüße,
tt
23. Kapitel
Eines muss ich vorweg sagen: So schnell, wie an diesem Abend bin ich noch nie durch Dallas gefahren.
Innerhalb von 20 Minuten hatten wir das Straßenchaos hinter uns gelassen und standen nun vor seinem Hotel.
Mir war etwas mulmig in der Magengegend. Durch die Autofahrt hatte sich die Euphorie gelegt und an ihrer Stelle waren nun die rationalen Gedanken getreten. Gut, weniger rationale waren auch dabei.
Welche Unterwäsche hab ich an?
Sind meine Beine rasiert?
Was ist, wenn ich neben ihm einschlafe und er mich am nächsten Morgen küssen will? Ich habe keine Zahnbürste dabei!
Was ist, wenn er Blümchensex will?
Oh mein Gott: Was ist wenn er schlecht im Bett ist?
Oder ich?
Ich war kurz davor zu kollabieren, als wir die Hotelhalle betraten.
Mein Puls war bei geschätzten 300 angekommen und hätte ich mein Herz mit einer Musikrichtung vergleichen müssen, wäre es Hardcore-Techno gewesen.
„Äh, sag mal, stört dich das nicht, wenn ich jetzt mit dir auf’s Zimmer gehe?“ Ich knabberte an meinem Daumennagel.
„Wie meinst du das?“ Wentworth guckte mich irritiert an.
„Na ja, wenn der Portier sieht, dass du eine Frau mit hochnimmst...“
„Dann hören wenigstens die Gerüchte auf, dass ich schwul bin“, erwiderte er trocken.
Ich starrte ihn an und wusste nicht was ich sagen sollte.
„Nein, mach dir mal keine Gedanken. Die Leute hier sind sehr diskret. Ich glaube nicht, dass sie zur Presse rennen würden.“ Sprach’s und drückte auf den Aufzugknopf.
Als wir einstiegen waren meine Knie zu Pudding geworden. Ich wusste nicht, wie ich noch vernünftig die Position halten konnte. Ständig spukten mir die verrücktesten Vorstellungen im Kopf herum: Dass wir uns beim Küssen die Zähne ausschlagen, dass ich ihm beim Sex aus Versehen das Knie zwischen die Beine ramme, dass ein Page unangekündigt hereinkommt und uns beide ineinander verknotet, auf dem Teppich liegend, vorfindet und uns auslacht.
Mein Gott, Jay. So blöde Gedankengänge kannst aber auch nur du haben. Es ist ja nun nicht das erste Mal, dass du Sex haben wirst. Gut, das letzte Mal ist Monate her, aber so etwas verlernt man doch nicht. Das ist wie Fahrrad fahren, macht nur mehr Spaß!
Ich starrte an die Liftwand und versuchte, mich zu beruhigen. Es klappte nur geringfügig.
Als wir vor seiner Zimmertür standen war ich wieder auf 180. Went zog die Zimmerkarte durch das Schloss und hielt mir die Tür auf.
„Hereinspaziert.“
Mein Gott, Zirkusfloskeln!
Ich ging schnell hinein und blieb in der Mitte des Zimmers stehen. Es war groß und hell eingerichtet. Auf dem Tisch an der Wand standen ein Blumenbouquet und daneben ein Obstkorb.
Schauspieler muss man sein.
Wenn ich in ein Hotelzimmer einchecke, kann ich schon froh sein, wenn da irgendwo Briefpapier herumliegt.
Ich blieb verkrampft auf meinem Fleckchen stehen, während Went seine Jacke auszog und sie auf den Sessel neben dem Tisch legte.
„Willst du etwas trinken?“, fragte er und schien ebenfalls ein wenig verunsichert zu sein.
Trinken? Um Gottes Willen, nein! Dann muss ich nachher auf’s Klo und ich will vor dir nicht auf’s Klo müssen!
Ich schüttelte den Kopf und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen.
„Schön hast du es hier“, sagte ich obwohl mich die Inneneinrichtung so gut wie gar nicht interessierte. Ich wollte einfach nur ein Gespräch anfangen und mich nicht mehr so fehl am Platz fühlen.
„Ja“, gab Went zurück.
So viel zum Gespräch.
„Der Ausblick ist auch ganz nett.“ Ich gab mein Fleckchen Teppich auf, ging zum Fenster und schob die Gardine zur Seite.
Das Bild, was sich mir bot, war schon sehr beeindruckend. Die Lichter der Stadt blinkten vor sich hin und ein paar Autos sausten die Straße entlang. Man kann alles Mögliche über Dallas sagen, aber die Skyline hat es wirklich in sich.
Ich drehte mich um und guckte Went an, der inzwischen auf dem Bett Platz genommen hatte.
„Hi“, sagte ich.
„Hi.“
„Findest du nicht auch, dass das hier sehr...“ Ich wusste nicht, wie ich den Satz beenden sollte.
„Unangenehm ist?“, half er mir aus.
Ich nickte und seufzte.
Ein Mann, der einen versteht. Wo findet man das noch?
Ich ging zu ihm hinüber, zog meine Jacke aus und setzte mich vorsichtig neben ihn auf die Bettkante.
Wir starrten beide gerade aus und schwiegen.
Aber es hatte doch alles so vielversprechend angefangen, dachte ich leicht enttäuscht.
Ich seufzte noch einmal und ließ mich nach hinten fallen.
Heilige Mutter der Möbelindustrie, ein Wasserbett!
Mit einem Mal waren sämtliche Hormone wieder aktiv und veranstalteten eine kleine ‚Welcome Back’-Party in meinem Körper. Ich rutschte etwas höher, hob meinen Hintern an und ließ ihn wieder runterplumpsen.
Und noch mal.
Das ist ja lustig!
Ich brachte mich ein weiteres Mal in Position und nahm etwas mehr Schwung.
„Wenn du überprüfen willst, ob es hält: Das haben die Leute bei der Produktion schon gemacht.“ Wentworth guckte mich amüsiert an.
„Aber ich wette, es hat ihnen nicht soviel Spaß gemacht, wie mir“, wandte ich ein und streckte ihm die Zunge raus.
„Da könntest du Recht haben.“ Er ließ sich ebenfalls nach hinten fallen und guckte mich an.
„Willst du nicht mitmachen?“, fragte ich ihn lachend. „Oder bist du schon zu alt dafür?“
„Was soll das denn heißen?“ Entrüstet schaute er mich an.
„Na ja, mit 35 ist man ja auch nicht mehr der Jüngste...“
„Das nimmst du jetzt aber zurück, oder...“
„Oder was?“
„Oder ich scheuch dich nackt über den Flur!“
„Dafür musst du mich aber erst mal ausziehen“, grinste ich.
„Das dürfte nicht das Problem sein.“ Mit einem Satz war er über mir und hielt meine Arme mit einer Hand über dem Kopf fest. Mit der anderen zog er den Reisverschluss an der Seite herunter.
Verdammte Qualität! Wenn ich ein billigeres Kleid gekauft hätte, hätte er mehr zu tun. Ich verfluche den Erfinder nicht-hakender Reißverschlüsse!
Er schob seine Hand unter meinen Rücken und hob mich leicht an. Das Gefühl, das seine Haut auf meiner hinterließ, entfachte einen Flächenbrand in meinem Körper.
Ich versuchte halbherzig mich aus seinem Griff zu winden. Anscheinend hatte das aber den Effekt, dass er mich noch fester an sich zog.
Mein Gott, ich werde wahnsinnig!
Wentworth lehnte seinen Kopf an meinen und atmete tief ein. Offensichtlich schien er auch nicht mehr klar denken zu können.
Ich begann, seinen Hals zu küssen.
Sein Griff wurde fester.
Ich ließ meine Zunge über seine Haut gleiten.
Er stöhnte leise.
Ich befreite mich und öffnete die ersten Knöpfe seines Hemdes, während er den Gürtel meines Kleides aus den Laschen zog und ihn mitten ins Zimmer warf.
Er traf mit der Schnalle den Obstkorb, der sich daraufhin selbständig machte. Sämtliche Äpfel, Orangen und Kiwis rollten über die Tischplatte und fielen auf den Boden. Von dem Geräusch aufgeschreckt, beobachteten wir das Schauspiel. Dann prusteten wir beide los.
„Treffer!“, lachte ich und warf mich wieder nach hinten.
„Das hättest du nicht geschafft“, warf er ebenfalls lachend ein und landete neben mir.
Ich guckte ihn an und mir wurde ganz anders. Sein Gesicht war nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt. Seine Augen leuchteten, auf seinen Lippen lag ein Lächeln. Ich wünschte, ich hätte diesen Augenblick einfangen und auf Papier bannen können. Ich rutschte näher an ihn heran und küsste ihn sanft.
Ich guckte ihn an und küsste ihn noch einmal. Diesmal etwas leidenschaftlicher.
Ich drückte mich hoch und schwang mich über ihn, dann küsste ich ihn wieder. Er schlang seine Arme um mich und hielt meinen Kopf in seinen Händen.
So, das war’s. Totaler Blackout!
Ich merkte, wie er langsam mein Kleid hochzog, während wir uns küssten. Wir rollten uns herum und ich begann, sein Hemd auszuziehen. Seine Haut war so warm und weich. Ich verlor fast den Verstand. In diesem Moment wollte ich nichts mehr als mit ihm schlafen. Alles andere war komplett ausgeblendet. Er zog mein Kleid über den Kopf und ließ es vorsichtig auf den Boden fallen. Ich lachte kurz auf.
„Aus Fehlern lernt man“, murmelte er leise und küsste meinen Hals.
Ich fuhr mit beiden Händen über seinen Rücken und fühlte, wie sich seine Muskeln zusammenzogen und wieder entspannten.
Allein seine Berührungen, seine Küsse und die Tatsache, dass er halb auf mir lag, brachten mich um den Verstand.
Als ob er genau das wüsste, ließ er sich Zeit. Verdammt viel Zeit. Er schien jeden Zentimeter meines Körpers erforschen zu wollen. Ich wand unter ihm und wusste nicht, wann ich das letzte Mal derart intensive Gefühle hatte. Hatte ich sie jemals gehabt?
Er ließ seine Hände an meinen Beinen hinunter wandern und zog meine Schuhe aus. Vorsicht begann er meine Nylonstrümpfe auszuziehen. Dabei küsste er jeden Millimeter meiner Haut, die nun preisgeben wurde. In mir loderte alles. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Als er den zweiten Strumpf von meinem Bein entfernt hatte, zog ich ihn zu mir hoch und küsste ihn leidenschaftlich. Ich rollte mich herum und lag nun wieder auf ihm.
Was du kannst, kann ich schon lange, Baby, dachte ich und öffnete den Reißverschluss seiner Jeans während ich meine Zunge unterhalb seines Bauchnabels spielen ließ.
Wentworth zog scharf Luft ein. Ich zog die Hose herunter und ließ sie neben mein Kleid fallen. Dann setzte ich mich auf ihn und zog meinen BH aus. Seine Hände wanderten meinen Oberkörper hinauf. Er richtete sich auf und küsste meinen Hals, meine Schlüsselbeine, einfach alles.
Ich war kurz davor zu explodieren.
Went vergrub seine Hände in meinen Haaren und guckte mich ernst an.
„Willst du es?“
Ich war zu erregt, um irgendetwas zu sagen, also nickte ich nur. Er hob mich von sich herunter und legte mich auf das Bett. Dann zog er meinen Slip aus, entledigte sich seiner Boxershorts und beugte sich über mich.
Als ich ihn spürte, war ich kurz davor zu schreien. Meine Welt stand Kopf. Ich war glücklich, traurig, verwirrt, erregt, euphorisch, deprimiert und ratlos zugleich.
Seine Bewegungen waren erst langsam, dann wurden sie immer schneller. Ich passte mich seinem Rhythmus an und stöhnte. Ich zog seinen Kopf zu mir herunter und küsste ihn leidenschaftlich. Meine Fingernägel gruben sich in seinen Rücken und alles um uns herum schien sich zu drehen.
Eine Welle von unbestimmbaren Gefühlen durchflutete mich. Wir rollten uns herum und nun war ich diejenige, die die Geschwindigkeit bestimmen konnte. Ich ließ ihn ein wenig zappeln nur um dann wieder schneller zu werden. Wentworth lag mit geschlossenen Augen und leicht geöffneten Lippen unter mir. Er fing an, immer schneller zu atmen und obwohl ich versuchte, mir Zeit zu lassen, wusste ich, dass auch ich mich nicht mehr lange zurückhalten konnte. Went kam hoch und schlang seine Arme fest um mich. In dieser Position verharrten wir eine Weile und küssten uns sanft. Er spielte mit meinen Haaren während ich mit der Zunge an seiner Schulter entlang fuhr.
Er legte mich vorsichtig auf den Rücken und küsste mich. Ich konnte mich nicht mehr kontrollieren. Mit jeder seiner Bewegungen kam ich näher an den Punkt, den ich so herbeisehnte und doch noch nicht geschehen lassen wollte.
Meine Stimme versagte plötzlich völlig. Ich hätte am liebsten alles herausgeschrieen aber ich konnte nicht. Ich begann zu zittern und merkte, dass es Went ebenso ging. Heftig atmend bewegten wir uns diesem einen Punkt entgegen, der alles verändern würde. Als er erreicht war, dachte ich die Welt würde explodieren.
Went ließ sich neben mich fallen und atmete schwer. Ich kuschelte mich an ihn heran und er zog die Bettdecke über uns.
„Ich glaube, ich hab mich in dich verliebt“, flüsterte ich.
Er guckte mich an und küsste mich.
„Bleib bei mir“, erwiderte er leise und blickte mich liebevoll an. Ich nickte und legte meinen Kopf auf seine Brust.
„So lang du willst.“
HOLLA! und wieder hast du meine erwartungen erfüllt *zwinker*
unglaublich fantastsicher teil!
hatte einfach alles drin!
sooo süß!
wie kommst du nur immer wieder auf so was?!
also ich habe mich ja schon lange auf diesen speziellen moment gefreut
und ich finds total gut dass dieses witze machen oder rumalbern dazwischen mit dabei ist.. genauso hab ich es erwartet *zwinkerzwinker*
das passt einfach zu den beiden:D
also echt super!
unglaublich fantastsicher teil!




hatte einfach alles drin!
„Willst du etwas trinken?“, fragte er und schien ebenfalls ein wenig verunsichert zu sein.
Trinken? Um Gottes Willen, nein! Dann muss ich nachher auf’s Klo und ich will vor dir nicht auf’s Klo müssen!

Heilige Mutter der Möbelindustrie, ein Wasserbett!


also ich habe mich ja schon lange auf diesen speziellen moment gefreut

und ich finds total gut dass dieses witze machen oder rumalbern dazwischen mit dabei ist.. genauso hab ich es erwartet *zwinkerzwinker*
das passt einfach zu den beiden:D
also echt super!
Hallo ihr Süßen,
ich trau es mich fast nicht zu sagen, aber... ich brauch noch ne Weile. In der letzten Zeit war einiges los. Beruflich wie privat ist vieles nicht so gelaufen, wie ich es mir gewünscht hätte. Und irgendwie resultierte das alles in einer absoluten Schreibblockkade, was itmon betrifft.
Ich weiß, dass euch das alles völlig egal ist
und ihr etwas neues lesen wollt, aber ich muss euch leider noch einmal vertrösten.
Aber - und jetzt kommt ein großes Indianerehrenwort - ich werde mich jetzt mehr dahinter klemmen, vorarbeiten und mich richtig reinhängen, damit absofort die Pausen nicht mehr so groß sind. Ein paar Ideen spuken mir schon im Kopf rum und ich hoffe, dass sie euch gefallen werden.
Ich danke euch, für eure lieben Feedbacks, die mir jedes Mal, wenn ich sie lese, ein Lächeln auf die Lippen zaubern und hoffe, dass ich euren Erwartungen bald gerecht werden kann.
Bis dahin,
ganz liebe Grüße von der tigertone
ich trau es mich fast nicht zu sagen, aber... ich brauch noch ne Weile. In der letzten Zeit war einiges los. Beruflich wie privat ist vieles nicht so gelaufen, wie ich es mir gewünscht hätte. Und irgendwie resultierte das alles in einer absoluten Schreibblockkade, was itmon betrifft.
Ich weiß, dass euch das alles völlig egal ist

Aber - und jetzt kommt ein großes Indianerehrenwort - ich werde mich jetzt mehr dahinter klemmen, vorarbeiten und mich richtig reinhängen, damit absofort die Pausen nicht mehr so groß sind. Ein paar Ideen spuken mir schon im Kopf rum und ich hoffe, dass sie euch gefallen werden.
Ich danke euch, für eure lieben Feedbacks, die mir jedes Mal, wenn ich sie lese, ein Lächeln auf die Lippen zaubern und hoffe, dass ich euren Erwartungen bald gerecht werden kann.
Bis dahin,
ganz liebe Grüße von der tigertone
Hey, mach dir keine Gedanken. Natürlich freuen wir uns wenn´s weitergeht, aber das wichtigste ist doch, dass du neue tolle Ideen hast und schreiben kannst!
Daher lass dir die Zeit die du brauchst, klär alles und setz dich nicht unter Druck! Und wenn´s wieder klappt, sind wir hier und warten auf dich.
Daher lass dir die Zeit die du brauchst, klär alles und setz dich nicht unter Druck! Und wenn´s wieder klappt, sind wir hier und warten auf dich.

Hallo zusammen,
es hat länger gedauert, als ich gedacht habe (oh Wunder...). Ich möchte mich noch mal ganz doll bei euch entschuldigen, dass ich so lang nichts von mir hab hören lassen und außerdem auch DANKE sagen, dass ihr so lieb darauf reagiert habt.
Mittlerweile haben sich die Wogen bei mir geglättet. Mir ist aufgefallen, dass meine Ankündigung, dass nicht alles so läuft, vielleicht falsch von euch aufgefasst wurde. Deshalb möchte ich das Ganze noch mal kurz erklären, bevor es den nächsten Teil von ITMON gibt: Es war nicht so, dass mir meine kleine Welt um die Ohren geflogen ist. Ich hatte auch keine großen "Schwierigkeiten" im Job oder im Privatleben (obwohl, da eher doch, aber das gehört zum Glück der Vergangenheit an). Es war eher so, dass ich wahnsinnig unzufrieden mit mir selbst war und die "Negativ"-Meldungen nicht wirklich abgerissen sind (u.a. kam nach 5 Jahren nun die Ankündigung, dass ich das, während Studienzeiten erhaltene BAföG nachzahlen muss). Ich konnte mich drehen und wenden, ich bin einfach auf keinen grünen Zweig gekommen, mit dem ich zufrieden war.
Vielleicht hat man das ab und an mal, dass man - egal was man tut oder eben auch nicht tut - wahnsinnig unzufrieden mit sich selbst ist. Ich nehm's an (vielleicht liegt's auch am Alter *lach*). Es hat also eine Weile gedauert, bis ich mir darüber klar geworden bin, was ich und wohin ich will.
Aber, zum Glück, diese Phase ist (vorerst *g*) aus dem Weg geräumt. Ich bin guten Mutes, habe wieder Spaß an dem was ich tue und bin wieder ganz zufrieden.
Was Jay und Went betrifft, werde ich mich bemühen, die Abstände zwischen den einzelnen Kapiteln nicht allzu groß werden zu lassen. Ich hoffe, dass ich dieser Ankündigung gerecht werden kann - drückt mir die Daumen.
So... und jetzt hab ich genug geschwafelt. Ich möchte mich noch einmal ganz doll dafür bedanken, dass ihr so tolle, treue Leser seid und drück euch alle!
Viel Spaß beim nächsten Kapitel!
tt
-----------
24. Kapitel
Als ich aufwachte, hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht. Ich räkelte mich und drehte mich verführerisch zur Seite. Nur, um das Bett leer vorzufinden.
‚Das. Ist. Jetzt. Nicht. Wahr!’
Verwirrt guckte ich unter der Decke nach – kein Went. Vorsichtig lugte ich über die Bettkante, aber auch dort wahr niemand zu entdecken. Gut, ich hätte es wahrscheinlich schon bemerkt, wenn er aus dem Bett gefallen wäre... aber trotzdem. Sicher ist sicher.
Ich richtete mich langsam auf und zog die Knie an die Brust.
„Went?“, rief ich leise in den Raum.
Keine Antwort.
„Went?“ Diesmal etwas lauter.
Wieder keine Reaktion.
Ich wickelte die dünne Bettdecke um mich herum und stand auf.
„Went?“
Nachdem ich auch zum dritten Mal keine Antwort bekam, wurde ich etwas panisch.
‚Oh Gott, war ich wirklich so schlecht? War es ihm peinlich, neben mir aufzuwachen? Wo zum Teufel ist er nur?’
Ich tapste durch das Zimmer und stellte mich ans Fenster als plötzlich die Badezimmertür geöffnet wurde.
„Du bist ja schon wach!“ Wentworth schloss die Tür hinter sich und grinste mich an.
Er sah fantastisch aus, was zum Teil auch daran lag, dass er nur mit einem Handtuch bekleidet war.
Ich zog eine Augenbraue hoch und hatte Mühe, meine Libido unter Kontrolle zu halten.
„Ja“, antwortete ich mit einer etwas hohen Stimme.
Went kam zu mir und umarmte mich.
„Ich glaube, das hier brauchst du nicht.“ Er wickelte die Bettdecke ab und küsste mich.
‚Zähne putzen, verdammt, du musst noch Zähne putzen!’, schoss es mir plötzlich durch den Kopf.
„Äh, doch,“ gab ich zurück und zog die Decke wieder an ihre ursprüngliche Stelle. „Für den Moment brauch ich sie noch.“
Ich drückte mich an ihm vorbei und rannte ins Bad.
„Die links ist deine“, rief er mir nach.
Verwirrt blickte ich mich um.
‚Wie, links? Was denn links?’
Mein Blick viel auf die Ablage neben einem der beiden Waschbecken.
‚Meine Güte, eine zweite Zahnbürste! Ich brech zusammen!’
Ich starrte sie an und grübelte gleichzeitig, ob ich wirklich nicht träume. Dieser Mann konnte doch einfach nicht real sein, oder? Mechanisch nahm ich die Zahnbürste und begann mit der Arbeit. Als mein Blick in den Spiegel fiel, zuckte ich zusammen. Vor mir stand eine Frau, deren Haare links und rechts abstanden, deren Mascara unter den Augen klebte und die Augenringe hatte, die in einem wunderschönen Schwarz-Blau schimmerten. Wäre es Make-Up gewesen, hätte ich mich über die Farbe gefreut. Aber das jetzt?! Das war etwas völlig anderes.
Ich sprang schnell mit der Zahnbürste unter die Dusche und versuchte, mir gleichzeitig die Haare zu waschen und die Zähne zu putzen. Ich schaffte es.
Eine Meisterleistung der weiblichen Multitaskingfähigkeit!
Nach der Beseitigung der Mascara-Schäden warf ich noch einmal einen prüfenden Blick in den Spiegel.
‚Nicht gerade ein Highlight aber machbar’, dachte ich und wickelte wieder die Bettdecke um meinen Körper. Dann ging ich wieder hinaus.
Went lag auf dem Bett und starrte zur Zimmerdecke. Ich tapste auf Zehenspitzen auf ihn zu und setzte mich neben ihn. Er drehte sich zur Seite und blickte mir tief in die Augen.
„Hi!“, flüsterte er.
Ich lächelte.
„Es ist verrückt, oder?“ Went guckte mich fragend an und ich war davon überzeugt, etwas Traurigkeit in seinen Augen erkennen zu können.
„Was meinst du?“, fragte ich vorsichtig.
„Das mit uns. Wir kennen uns gerade mal ein paar Tage und sind schon im Bett gelandet.“
‚Mooooment? Vertauschte Rollen? Bin ich er und er ist jetzt ich?’
Es war mir bewusst, dass das nicht sein konnte - aber nur für den Fall, wirklich, ich betone: nur für den Fall, dass eine 'Switch - die Frau im Manne-Freaky-Friday'-Episode im meinem Leben ablief, wollte ich gewappnet sein. Ich runzelte die Stirn und tastete unmerklich meinen Körper ab.
‚Nein, eindeutig weiblich!’, dachte ich erleichtert. ‚Aber warum ist er plötzlich so... so wie ich sonst bin? Warum denkt er denn jetzt darüber nach? Und warum tu ich es nicht?’
Went muss meinen irritierten Gesichtsausdruck gesehen haben, denn plötzlich lehnte er sich zu mir herüber und küsste mich sanft. Die Schmetterlinge in meinem Bauch starteten zu einem erneuten Rundflug.
„Die letzten Tage waren so schön mit dir“, fuhr er fort.
Alarm! Feuer! Alle Mann raus hier!
„Wie meinst du das?“, unterbrach ich ihn leise.
Unsicherheit machte sich in mir breit.
„Ich habe mich wahnsinnig wohl mit dir gefühlt.“
Die Unsicherheit wich Traurigkeit.
„Es war etwas, was ich mir nie hätte träumen lassen. Eine Frau, wie du es bist, kennen zu lernen und mit ihr soviel zu erleben...“
Die Traurigkeit wurde stärker.
‚Will er mich jetzt freundlich nach Hause komplimentieren?’ Ich wusste nicht, was ich von seiner Ansprache halten sollte. Aber alles deutete darauf hin, dass er mich weg schicken wollte.
„Es ist etwas, was so gar nicht in meine Pläne passt. In mein Leben...“
‚Okay, so nicht!’, dachte ich enttäuscht und wütend und stieg aus dem Bett. In Windeseile schlüpfte ich in meine Sachen und sammelte meine Habe auf.
„Warte! Was ist los? Hab ich etwas Falsches gesagt?“ Went guckte mich entsetzt an.
Ich starrte zurück.
‚DAS hast du jetzt nicht wirklich gesagt, oder?’ Ich war kurz davor an die Decke zu gehen, als ich mich eines Besseren besann. Ich wollte nicht, dass diese fantastische Nacht so endete. Deshalb ging ich langsam zu ihm rüber und setzte mich auf die Bettkante.
„Nein, das hast du nicht, Went. Ich kann es verstehen, dass du so denkst. Für dich ist das alles nicht einfach. Du musst so viele Dinge bedenken und wenn ich genau drüber nachdenke, war ich wohl auch ziemlich naiv...“ Ich guckte in seine wunderschönen Augen.
„Wovon redest du, Jay?“, fragte er mich langsam.
„Ich rede davon, dass ich gehen sollte. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich zwar gehofft, dass wir zumindest in Kontakt bleiben könnten, aber ich respektiere deinen Wunsch. Es war schön, dich kennen gelernt zu haben. Du bist ein wundervoller Mensch.“ Ich drehte mich um und ging eilig aus der Tür.
‚Nein, du wirst jetzt nicht weinen’, sagte ich zu mir selbst. Ich sagte es zu mir als ich in den Fahrstuhl stieg, als ich durch die Lobby ging und als ich die Tür zu meinem Auto aufschloss. Als ich dann drin saß, konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich schaute noch ein letztes Mal zu seinem Fenster hoch und fuhr dann los. Zurück nach Azle.
„Mein Gott, was ist denn mit dir passiert?“ Sam starrte mich mitleidig an und drückte mich fest als ich zur Tür hineinkam.
„Es ist vorbei“, sagte ich schluchzend.
„Was ist vorbei?“, fragte er irritiert.
„Went und ich und all das. Danke für deine Hilfe gestern. Aber...“ Ich schüttelte den Kopf, wischte mir die Tränen weg und guckte ihn dann an. „Sei mir nicht böse, ich will jetzt erst mal allein bleiben.“
Ich drückte mich an Sam vorbei und ging die Stufen hinauf in mein Zimmer.
Nachdem ich die Tür abgeschlossen hatte, ließ ich mich auf mein Bett fallen und begann zu weinen.
Irgendwann schlief ich ein.
Als es klopfte, wusste ich zunächst nicht, wo ich war. Benommen stieg ich aus dem Bett und öffnete sie.
„Schätzchen, kommst du mal bitte runter? Jemand hat etwas für dich abgegeben.“ Meine Mutter stand vor mir und guckte mich amüsiert an. „Aber bitte, geh vorher ins Bad. Du siehst ja grauenvoll aus.“
Ohne Widerrede schlurfte ich ins Bad und spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht. Meine Mutter hatte Recht. Ich sah aus wie der Tod auf Latschen: meine Augen waren vollkommen geschwollen, meine Haare standen büschelweise vom Kopf ab und mein Make-Up war über das ganze Gesicht verteilt. Ich beseitigte notdürftig alle Spuren meines Heulkrampfes und stapfte lustlos die Treppe hinunter.
„In der Küche“, rief mir meine Mutter aus dem Wohnzimmer zu. Ich zuckte mit den Schultern und ging in die Küche.
Auf dem Tisch stand eine kleine Sonnenblume. Ich runzelte die Stirn und ging hinüber. Neben der Pflanze lag ein kleiner Zettel, den ich neugierig auseinander faltete.
‚Ich habe keine Ahnung was ich gesagt habe, aber ich denke, es müsste mir leid tun. W.’
Ich starrte den Zettel an und las ihn noch mal. Dann schüttelte ich leise lachend den Kopf.
‚Gott, ich hab ihn wirklich geschockt’, dachte ich.
„Du hast mich wirklich geschockt“, sagte eine Stimme hinter mir. Ich fuhr quiekend herum.
„Mein Gott, hast du mich erschreckt“, sagte ich als ich Went erblickte.
Mooooment! Went?
„Himmel, was machst du denn hier?“, quietschte ich ihn an.
„Blumen liefern“, gab er trocken zurück.
„Was?“ Ich war total verwirrt.
„Die da“, antwortete er und zeigte auf die Sonnenblume. „Die solltest du aber besser in die Erde setzen. Ich hab mir sagen lassen, dass sie es im Topf nicht lange macht.“
„WAS?“
„Haben wir etwa Satzbauschwierigkeiten, Miss Parker?“
Went grinste und nahm sich einen Stuhl.
Mit offenem Mund starrte ich ihn an.
„Ich... äh... was?“ Ich konnte es noch immer nicht glauben, dass dieser Mann vor mir saß. Vor ein paar Stunden hat er mich noch aus seinem Hotelzimmer geworfen – na gut, hat er nicht, aber wie soll ich es denn sonst sagen? – und jetzt saß er hier vor mir. War das Männerlogik? Das musste es sein, denn ich verstand die Welt nicht mehr.
„Jay, verrätst du mir, warum du vorhin abgehauen bist?“
„W...“ Ich wollte zu einem weiteren ‚Was’ ansetzen, überlegte es mir dann aber anders.
„Wie meinst du das?“
„Du bist gegangen. Ohne Vorwarnung, ohne Erklärung und hast nur wirres Zeug von dir gegeben.“
„Du hast mich rausgeschmissen!“, sagte ich leicht empört.
„Was?“
Ich musste grinsen. 4:1! Wenn ich noch mehr in der Richtung sage, hätten wir bald Gleichstand.
„Du hast gesagt, dass das nicht in deine Pläne passt.“
„Was?“
4:2!
„Dass du es dir nie hättest träumen lassen und dass es nicht in dein Leben passt.“
„Was?“
4:3! Ja, komm Jay! Noch eine Antwort!
„Und da dachte ich, du willst mich rausschmeißen.“ Gespannt wartete ich auf seine Reaktion. Der Sieg war nah!
„Wie bitte?“
Verdammt!
Went guckte mich erstaunt an und fing dann an zu lachen.
„Das meinst du jetzt nicht ernst, oder Jay?“
„Doch...“, murmelte ich verunsichert.
Was war daran denn jetzt so witzig?
„Jay, du machst mich wirklich fertig! Ich wollte dir sagen, dass ich es fantastisch finde, dass ich dich getroffen habe. Dass du zwar etwas verrückt bist, ich dich aber unheimlich mag und ich wollte dich fragen, ob wir uns treffen können, wenn ich wieder zurück nach L.A. komme!“
„Was?!“
5:3!
Verdammt, nein! Der Sieg war doch so nah!
Went lachte so laut, dass meine Mutter verwundert den Kopf zur Küchentür hineinsteckte. Fragend blickte sie mich an, nur um dann mit dem Kopf zu schütteln und wieder zurück ins Wohnzimmer zu gehen.
„Du wolltest was?“
„Ich wollte dich fragen, ob du mit mir in L.A. was essen gehen möchtest. Ob du mich wieder sehen möchtest.“ Die letzten Worte kamen ihm nur leise über die Lippen.
Ich starrte ihn an und konnte es nicht fassen. DAS wollte er sagen? Und ICH bin geflüchtet? Am liebsten hätte ich meinen Kopf auf die Tischplatte geschlagen.
„Und? Was meinst du, Jay?“
„Das erklär ich dir wohl besser oben“, antwortete ich und zog ihn mit einem anzüglichen Grinsen aus der Küche.
es hat länger gedauert, als ich gedacht habe (oh Wunder...). Ich möchte mich noch mal ganz doll bei euch entschuldigen, dass ich so lang nichts von mir hab hören lassen und außerdem auch DANKE sagen, dass ihr so lieb darauf reagiert habt.
Mittlerweile haben sich die Wogen bei mir geglättet. Mir ist aufgefallen, dass meine Ankündigung, dass nicht alles so läuft, vielleicht falsch von euch aufgefasst wurde. Deshalb möchte ich das Ganze noch mal kurz erklären, bevor es den nächsten Teil von ITMON gibt: Es war nicht so, dass mir meine kleine Welt um die Ohren geflogen ist. Ich hatte auch keine großen "Schwierigkeiten" im Job oder im Privatleben (obwohl, da eher doch, aber das gehört zum Glück der Vergangenheit an). Es war eher so, dass ich wahnsinnig unzufrieden mit mir selbst war und die "Negativ"-Meldungen nicht wirklich abgerissen sind (u.a. kam nach 5 Jahren nun die Ankündigung, dass ich das, während Studienzeiten erhaltene BAföG nachzahlen muss). Ich konnte mich drehen und wenden, ich bin einfach auf keinen grünen Zweig gekommen, mit dem ich zufrieden war.
Vielleicht hat man das ab und an mal, dass man - egal was man tut oder eben auch nicht tut - wahnsinnig unzufrieden mit sich selbst ist. Ich nehm's an (vielleicht liegt's auch am Alter *lach*). Es hat also eine Weile gedauert, bis ich mir darüber klar geworden bin, was ich und wohin ich will.
Aber, zum Glück, diese Phase ist (vorerst *g*) aus dem Weg geräumt. Ich bin guten Mutes, habe wieder Spaß an dem was ich tue und bin wieder ganz zufrieden.
Was Jay und Went betrifft, werde ich mich bemühen, die Abstände zwischen den einzelnen Kapiteln nicht allzu groß werden zu lassen. Ich hoffe, dass ich dieser Ankündigung gerecht werden kann - drückt mir die Daumen.

So... und jetzt hab ich genug geschwafelt. Ich möchte mich noch einmal ganz doll dafür bedanken, dass ihr so tolle, treue Leser seid und drück euch alle!
Viel Spaß beim nächsten Kapitel!
tt
-----------
24. Kapitel
Als ich aufwachte, hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht. Ich räkelte mich und drehte mich verführerisch zur Seite. Nur, um das Bett leer vorzufinden.
‚Das. Ist. Jetzt. Nicht. Wahr!’
Verwirrt guckte ich unter der Decke nach – kein Went. Vorsichtig lugte ich über die Bettkante, aber auch dort wahr niemand zu entdecken. Gut, ich hätte es wahrscheinlich schon bemerkt, wenn er aus dem Bett gefallen wäre... aber trotzdem. Sicher ist sicher.
Ich richtete mich langsam auf und zog die Knie an die Brust.
„Went?“, rief ich leise in den Raum.
Keine Antwort.
„Went?“ Diesmal etwas lauter.
Wieder keine Reaktion.
Ich wickelte die dünne Bettdecke um mich herum und stand auf.
„Went?“
Nachdem ich auch zum dritten Mal keine Antwort bekam, wurde ich etwas panisch.
‚Oh Gott, war ich wirklich so schlecht? War es ihm peinlich, neben mir aufzuwachen? Wo zum Teufel ist er nur?’
Ich tapste durch das Zimmer und stellte mich ans Fenster als plötzlich die Badezimmertür geöffnet wurde.
„Du bist ja schon wach!“ Wentworth schloss die Tür hinter sich und grinste mich an.
Er sah fantastisch aus, was zum Teil auch daran lag, dass er nur mit einem Handtuch bekleidet war.
Ich zog eine Augenbraue hoch und hatte Mühe, meine Libido unter Kontrolle zu halten.
„Ja“, antwortete ich mit einer etwas hohen Stimme.
Went kam zu mir und umarmte mich.
„Ich glaube, das hier brauchst du nicht.“ Er wickelte die Bettdecke ab und küsste mich.
‚Zähne putzen, verdammt, du musst noch Zähne putzen!’, schoss es mir plötzlich durch den Kopf.
„Äh, doch,“ gab ich zurück und zog die Decke wieder an ihre ursprüngliche Stelle. „Für den Moment brauch ich sie noch.“
Ich drückte mich an ihm vorbei und rannte ins Bad.
„Die links ist deine“, rief er mir nach.
Verwirrt blickte ich mich um.
‚Wie, links? Was denn links?’
Mein Blick viel auf die Ablage neben einem der beiden Waschbecken.
‚Meine Güte, eine zweite Zahnbürste! Ich brech zusammen!’
Ich starrte sie an und grübelte gleichzeitig, ob ich wirklich nicht träume. Dieser Mann konnte doch einfach nicht real sein, oder? Mechanisch nahm ich die Zahnbürste und begann mit der Arbeit. Als mein Blick in den Spiegel fiel, zuckte ich zusammen. Vor mir stand eine Frau, deren Haare links und rechts abstanden, deren Mascara unter den Augen klebte und die Augenringe hatte, die in einem wunderschönen Schwarz-Blau schimmerten. Wäre es Make-Up gewesen, hätte ich mich über die Farbe gefreut. Aber das jetzt?! Das war etwas völlig anderes.
Ich sprang schnell mit der Zahnbürste unter die Dusche und versuchte, mir gleichzeitig die Haare zu waschen und die Zähne zu putzen. Ich schaffte es.
Eine Meisterleistung der weiblichen Multitaskingfähigkeit!
Nach der Beseitigung der Mascara-Schäden warf ich noch einmal einen prüfenden Blick in den Spiegel.
‚Nicht gerade ein Highlight aber machbar’, dachte ich und wickelte wieder die Bettdecke um meinen Körper. Dann ging ich wieder hinaus.
Went lag auf dem Bett und starrte zur Zimmerdecke. Ich tapste auf Zehenspitzen auf ihn zu und setzte mich neben ihn. Er drehte sich zur Seite und blickte mir tief in die Augen.
„Hi!“, flüsterte er.
Ich lächelte.
„Es ist verrückt, oder?“ Went guckte mich fragend an und ich war davon überzeugt, etwas Traurigkeit in seinen Augen erkennen zu können.
„Was meinst du?“, fragte ich vorsichtig.
„Das mit uns. Wir kennen uns gerade mal ein paar Tage und sind schon im Bett gelandet.“
‚Mooooment? Vertauschte Rollen? Bin ich er und er ist jetzt ich?’
Es war mir bewusst, dass das nicht sein konnte - aber nur für den Fall, wirklich, ich betone: nur für den Fall, dass eine 'Switch - die Frau im Manne-Freaky-Friday'-Episode im meinem Leben ablief, wollte ich gewappnet sein. Ich runzelte die Stirn und tastete unmerklich meinen Körper ab.
‚Nein, eindeutig weiblich!’, dachte ich erleichtert. ‚Aber warum ist er plötzlich so... so wie ich sonst bin? Warum denkt er denn jetzt darüber nach? Und warum tu ich es nicht?’
Went muss meinen irritierten Gesichtsausdruck gesehen haben, denn plötzlich lehnte er sich zu mir herüber und küsste mich sanft. Die Schmetterlinge in meinem Bauch starteten zu einem erneuten Rundflug.
„Die letzten Tage waren so schön mit dir“, fuhr er fort.
Alarm! Feuer! Alle Mann raus hier!
„Wie meinst du das?“, unterbrach ich ihn leise.
Unsicherheit machte sich in mir breit.
„Ich habe mich wahnsinnig wohl mit dir gefühlt.“
Die Unsicherheit wich Traurigkeit.
„Es war etwas, was ich mir nie hätte träumen lassen. Eine Frau, wie du es bist, kennen zu lernen und mit ihr soviel zu erleben...“
Die Traurigkeit wurde stärker.
‚Will er mich jetzt freundlich nach Hause komplimentieren?’ Ich wusste nicht, was ich von seiner Ansprache halten sollte. Aber alles deutete darauf hin, dass er mich weg schicken wollte.
„Es ist etwas, was so gar nicht in meine Pläne passt. In mein Leben...“
‚Okay, so nicht!’, dachte ich enttäuscht und wütend und stieg aus dem Bett. In Windeseile schlüpfte ich in meine Sachen und sammelte meine Habe auf.
„Warte! Was ist los? Hab ich etwas Falsches gesagt?“ Went guckte mich entsetzt an.
Ich starrte zurück.
‚DAS hast du jetzt nicht wirklich gesagt, oder?’ Ich war kurz davor an die Decke zu gehen, als ich mich eines Besseren besann. Ich wollte nicht, dass diese fantastische Nacht so endete. Deshalb ging ich langsam zu ihm rüber und setzte mich auf die Bettkante.
„Nein, das hast du nicht, Went. Ich kann es verstehen, dass du so denkst. Für dich ist das alles nicht einfach. Du musst so viele Dinge bedenken und wenn ich genau drüber nachdenke, war ich wohl auch ziemlich naiv...“ Ich guckte in seine wunderschönen Augen.
„Wovon redest du, Jay?“, fragte er mich langsam.
„Ich rede davon, dass ich gehen sollte. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich zwar gehofft, dass wir zumindest in Kontakt bleiben könnten, aber ich respektiere deinen Wunsch. Es war schön, dich kennen gelernt zu haben. Du bist ein wundervoller Mensch.“ Ich drehte mich um und ging eilig aus der Tür.
‚Nein, du wirst jetzt nicht weinen’, sagte ich zu mir selbst. Ich sagte es zu mir als ich in den Fahrstuhl stieg, als ich durch die Lobby ging und als ich die Tür zu meinem Auto aufschloss. Als ich dann drin saß, konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich schaute noch ein letztes Mal zu seinem Fenster hoch und fuhr dann los. Zurück nach Azle.
„Mein Gott, was ist denn mit dir passiert?“ Sam starrte mich mitleidig an und drückte mich fest als ich zur Tür hineinkam.
„Es ist vorbei“, sagte ich schluchzend.
„Was ist vorbei?“, fragte er irritiert.
„Went und ich und all das. Danke für deine Hilfe gestern. Aber...“ Ich schüttelte den Kopf, wischte mir die Tränen weg und guckte ihn dann an. „Sei mir nicht böse, ich will jetzt erst mal allein bleiben.“
Ich drückte mich an Sam vorbei und ging die Stufen hinauf in mein Zimmer.
Nachdem ich die Tür abgeschlossen hatte, ließ ich mich auf mein Bett fallen und begann zu weinen.
Irgendwann schlief ich ein.
Als es klopfte, wusste ich zunächst nicht, wo ich war. Benommen stieg ich aus dem Bett und öffnete sie.
„Schätzchen, kommst du mal bitte runter? Jemand hat etwas für dich abgegeben.“ Meine Mutter stand vor mir und guckte mich amüsiert an. „Aber bitte, geh vorher ins Bad. Du siehst ja grauenvoll aus.“
Ohne Widerrede schlurfte ich ins Bad und spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht. Meine Mutter hatte Recht. Ich sah aus wie der Tod auf Latschen: meine Augen waren vollkommen geschwollen, meine Haare standen büschelweise vom Kopf ab und mein Make-Up war über das ganze Gesicht verteilt. Ich beseitigte notdürftig alle Spuren meines Heulkrampfes und stapfte lustlos die Treppe hinunter.
„In der Küche“, rief mir meine Mutter aus dem Wohnzimmer zu. Ich zuckte mit den Schultern und ging in die Küche.
Auf dem Tisch stand eine kleine Sonnenblume. Ich runzelte die Stirn und ging hinüber. Neben der Pflanze lag ein kleiner Zettel, den ich neugierig auseinander faltete.
‚Ich habe keine Ahnung was ich gesagt habe, aber ich denke, es müsste mir leid tun. W.’
Ich starrte den Zettel an und las ihn noch mal. Dann schüttelte ich leise lachend den Kopf.
‚Gott, ich hab ihn wirklich geschockt’, dachte ich.
„Du hast mich wirklich geschockt“, sagte eine Stimme hinter mir. Ich fuhr quiekend herum.
„Mein Gott, hast du mich erschreckt“, sagte ich als ich Went erblickte.
Mooooment! Went?
„Himmel, was machst du denn hier?“, quietschte ich ihn an.
„Blumen liefern“, gab er trocken zurück.
„Was?“ Ich war total verwirrt.
„Die da“, antwortete er und zeigte auf die Sonnenblume. „Die solltest du aber besser in die Erde setzen. Ich hab mir sagen lassen, dass sie es im Topf nicht lange macht.“
„WAS?“
„Haben wir etwa Satzbauschwierigkeiten, Miss Parker?“
Went grinste und nahm sich einen Stuhl.
Mit offenem Mund starrte ich ihn an.
„Ich... äh... was?“ Ich konnte es noch immer nicht glauben, dass dieser Mann vor mir saß. Vor ein paar Stunden hat er mich noch aus seinem Hotelzimmer geworfen – na gut, hat er nicht, aber wie soll ich es denn sonst sagen? – und jetzt saß er hier vor mir. War das Männerlogik? Das musste es sein, denn ich verstand die Welt nicht mehr.
„Jay, verrätst du mir, warum du vorhin abgehauen bist?“
„W...“ Ich wollte zu einem weiteren ‚Was’ ansetzen, überlegte es mir dann aber anders.
„Wie meinst du das?“
„Du bist gegangen. Ohne Vorwarnung, ohne Erklärung und hast nur wirres Zeug von dir gegeben.“
„Du hast mich rausgeschmissen!“, sagte ich leicht empört.
„Was?“
Ich musste grinsen. 4:1! Wenn ich noch mehr in der Richtung sage, hätten wir bald Gleichstand.
„Du hast gesagt, dass das nicht in deine Pläne passt.“
„Was?“
4:2!
„Dass du es dir nie hättest träumen lassen und dass es nicht in dein Leben passt.“
„Was?“
4:3! Ja, komm Jay! Noch eine Antwort!
„Und da dachte ich, du willst mich rausschmeißen.“ Gespannt wartete ich auf seine Reaktion. Der Sieg war nah!
„Wie bitte?“
Verdammt!
Went guckte mich erstaunt an und fing dann an zu lachen.
„Das meinst du jetzt nicht ernst, oder Jay?“
„Doch...“, murmelte ich verunsichert.
Was war daran denn jetzt so witzig?
„Jay, du machst mich wirklich fertig! Ich wollte dir sagen, dass ich es fantastisch finde, dass ich dich getroffen habe. Dass du zwar etwas verrückt bist, ich dich aber unheimlich mag und ich wollte dich fragen, ob wir uns treffen können, wenn ich wieder zurück nach L.A. komme!“
„Was?!“
5:3!
Verdammt, nein! Der Sieg war doch so nah!
Went lachte so laut, dass meine Mutter verwundert den Kopf zur Küchentür hineinsteckte. Fragend blickte sie mich an, nur um dann mit dem Kopf zu schütteln und wieder zurück ins Wohnzimmer zu gehen.
„Du wolltest was?“
„Ich wollte dich fragen, ob du mit mir in L.A. was essen gehen möchtest. Ob du mich wieder sehen möchtest.“ Die letzten Worte kamen ihm nur leise über die Lippen.
Ich starrte ihn an und konnte es nicht fassen. DAS wollte er sagen? Und ICH bin geflüchtet? Am liebsten hätte ich meinen Kopf auf die Tischplatte geschlagen.
„Und? Was meinst du, Jay?“
„Das erklär ich dir wohl besser oben“, antwortete ich und zog ihn mit einem anzüglichen Grinsen aus der Küche.