In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

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Lizzi

Beitrag von Lizzi »

*grins* schöner Teil, gefällt mir wieder sehr gut. :up:
Ein kleiner Rechtschreibfehler hat sich eingeschlichen (da fehlt wohl das "G" am Anfang
anz ruhig, Jay... redete ich mir ein, du musst jetzt ganz ruhig bleiben.
aber sonst gibt´s von mir aus gar nichts zu meckern. Weiter so! :D
tigertone

Beitrag von tigertone »

Lizzi hat geschrieben: Ein kleiner Rechtschreibfehler hat sich eingeschlichen
super auge :D ! danke dir! hab ihn grad berichtigt. das kommt vom vielen copy'n'paste ^_^
Vanny

Beitrag von Vanny »

^_^ Oh mein Gott, ich liebe dich für deine Ideen und für deinen Schreibstil ^_^
Tolle Teile, eine Frge hätte ich, spielt Earl in deiner Vorstellung Wentworth? 8-)
prisoner94941

Beitrag von prisoner94941 »

*freu* war ja wieder mal ein großer lichtpunkt heute! toll...
wann merkt sie denn endlich, wer ihr da ständig das leben rettet? mich könnte er ja auch mal retten-gerne auch drei mal an einem tag. ;)

freu mich schon riesig auf den nächsten teil... :up:
Wentpris

Beitrag von Wentpris »

wie immer super-gigantisch-grandios-genial-spitzenmäßig 8-)
vom schreibstil her gefällts mir noch besser als in "stuck with you"

aber so ne frage am rande warum hast du in dieser ff den kapiteln keine namen gegeben (hast ja in der letzten) hat das einen grund ;) ? blöde frage ich weiß.. aber hab ich mich halt grad so spontan gefragt :)
tigertone

Beitrag von tigertone »

guten morgen -

welch unchristliche zeit zum antworten (laut meiner uhr 9 nach 5 am donnerstag morgen...), aber ich möchte mich für eure fbs bedanken und eure fragen beantworten.

1. DANKE :D
2. die fragen:

@vanny - went's zweiter vorname ist doch earl und weil er in meiner geschichte nicht sofort erkannt werden will, nennt er sich eben earl und nicht wentworth ;)

@XxCoopxX - keine blöde frage! ich fand's ein wenig zu umständlich. so circa ab kapitel 30 von "stuck with you" (ich hab's ja hier bei mfb alles etwas zusammmen gefügt) hab ich länger nach titeln gesucht, als ich für das schreiben einzelner kapitel gebraucht habe. :schaem: deshalb hab ich diesmal drauf verzichtet ;)

@prisoner94941 - verrat ich nicht, dann ist die spannung weg ^_^

ach, und wo ich schon dabei bin, poste ich auch gleich das nächste kapitel :)

viel spaß!
lg
tt
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6. Kapitel

Als wir im Zentrum von Weatherford ankamen, war es schon dunkel. In aller Eile suchten wir uns ein Hotel.
An der Palo Pinto Street fanden wir schließlich eins.
Es war zwar nicht besonders schön, aber das einzige, das ich brauchte war ein Bett und eine Dusche.
Alles andere war mir egal.
An der Rezeption buchten wir zwei Zimmer. Ich hatte zwar insgeheim gehofft, dass es ein Zimmer mit zwei Betten auch täte, aber offenbar war Earl nicht der Ansicht.
Ein Gentleman.
Vielleicht schnarcht er ja, lachte ich in mich rein und nahm meinen Zimmerschlüssel.

Wir gingen gemeinsam die Treppe in den zweiten Stock hinauf und ließen fast gleichzeitig die Karten durch den Scanner gleiten.
„Wie lange wirst du denn brauchen?“ rief mir Earl hinterher.
„Lass mich kurz überlegen,“ gab ich zurück.
Ich überschlug alles schnell im Kopf: Haare waschen, duschen, Make up, anziehen, Haare trocknen, wahrscheinlich noch mal umziehen weil mir mein erstes Outfit nicht gefällt, Schuhe anziehen, Tür öffnen, dann wahrscheinlich wieder schließen, mich noch ein drittes Mal umziehen, zum Schluss frustriert aufgeben und fertig.
„Gib mir 45 Minuten.“ sagte ich und hoffte, dass mir das Styling meiner Haare keinen Strich durch die wohlüberlegte Rechnung machen.
Earl rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf.
„Frauen.“
„Männer!“ blaffte ich lachend zurück und ging in mein Zimmer.

Der Raum hatte schon mal bessere Zeiten gesehen. Vor allem die Tagesdecke über dem Bett sah aus, als würde sie aus den 70ern stammen.
Ich blickte großzügig darüber hinweg und schmiss meinen Koffer aufs Bett.
Als erstes holte ich mein Ladegerät heraus und steckte mein Handy an. Sobald ich es anschaltete, kamen auch schon die ersten Nachrichten, dass mir einige Anrufe entgangen waren.
Ich seufzte auf und ließ mich neben meinen Koffer fallen.
Dann also erst mal die Mailbox abhören.
‚Hallo Jay, deine Mutter hier. Ich wollte nur mal hören, wo du bist. Geht es dir gut? Was macht der Wagen. Melde dich.’
Ich rollte mit den Augen.
Na dann, mal sehen was Nummer zwei will.
‚Hallo Liebes, wann kommst du denn an? Deine Cousins werden am Donnerstag ankommen. Deine Mutter ist schon hier. Ich wollte mich nur vergewissern, dass du es auch schaffst. Ich hoffe, du kommst im Wagen und fliegst nicht schon wieder. Fliegen wird ja meiner Meinung nach völlig...’ Piep.
Oma! Du hast wohl auch noch nicht begriffen, dass eine Mailbox nur eine bestimmte Zeit lang aufzeichnet, oder?!
Nummer drei.
‚Ich bin es noch mal. Irgendetwas stimmte mit der Verbindung nicht, plötzlich warst du nicht mehr da...’
Ich legte auf und beschloss bei nächster Gelegenheit meine Großmutter mal über den Sinn und Unsinn eines Anrufbeantworters aufzuklären.
Dann rief ich meine Mutter an.
Nach ein paar Freizeichen nahm sie ab.
„Jay, wo zum Teufel steckst du? Wolltest du nicht schon längst da sein?“
„Hi Mum. Ich bin in...“
Was sag ich ihr jetzt bloß? Dass ich in Weatherford bin, weil die Karre einen Abgang gemacht hat? Nein. Keine Gute Idee. Dann eben eine Notlüge. Eine klitzekleine.
„Ich bin noch unterwegs. Ich hab durch Zufall einen Freund getroffen und werde heute deshalb nicht kommen. Morgen bin ich aber bestimmt in Azle.“
Na ja, etwas größer als klitzeklein.
„Was denn für einen Freund?“ hakte meine Mutter misstrauisch nach.
„Ähm, den kennst du nicht. Es ist jemand aus L.A.“
Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie meine Oma neben meiner Mutter am Telefon stand und sich über die Worte „ein“ und „Freund“ das Hirn zermaterten.
„Und wie gut kennst du ihn?“
Ich wusste es doch! Dass die beiden damit aber auch nie aufhören konnten.
„Mum, nicht schon wieder! Ich erzähl euch alles morgen, okay? Ich muss jetzt Schluss machen. Hab euch lieb.“
„Wann kommst du denn an? Und bringst du deinen Freund mit? Damit wir das Essen vorbereiten können.“ Meine Mutter versuchte noch ein letztes Mal, das Gespräch in eine Richtung zu lenken, die hundertprozentig wieder auf ein Update bezüglich Jennifer Parkers Beziehungsstatus hinausgelaufen wäre.
„Mum, ich weiß noch nicht wann. Ich ruf dich morgen an. Und ich kann mir das Essen zur Not auch aufwärmen. Also macht euch keine Gedanken.“
Ich seufzte und fuhr mir mit der Hand über die Augen.
„Und dann für zwei oder...“ Meine Mutter ließ nicht locker.
„Mama! Ich muss jetzt wirklich los. Bis morgen!“
Ich legte auf und drückte mir das Kopfkissen auf’s Gesicht.
Meine Mutter hätte sehr gut ins Mittelalter gepasst.
Als Oberinquisitor.

Ich guckte auf meine Uhr und fuhr hoch.
Verdammt, nur noch eine halbe Stunde.
Ich flitzte ins Bad und stellte die Dusche an. Dann düste ich wieder zurück ins Zimmer und kramte Shampoo, Duschbad und Unterwäsche aus meinem Koffer.
Mit dem Wichtigsten bewaffnet, lief ich zurück ins Bad, ließ die Unterwäsche auf den Boden fallen und stellte mich unter die Dusche. Nachdem ich fertig war zog und mich an, wickelte mir ein Handtuch über den Kopf und stürzte wieder zurück in den Schlafraum.
Hektisch suchte ich mir eine Jeans und ein T-Shirt raus und zog beides an.
Noch 15 Minuten.
Ganz ruhig, Jay. Das klappt schon.
Nach dem ich mein Make up auf dem Schreibtisch platziert hatte – der Spiegel dort war eindeutig besser, als der im Bad – überlegte ich kurz.
Keine Experimente, Jay. Ganz natürlich. Keine Katzenaugen, keine Smokey Eyes, kein knallroter Lippenstift, der dir dann an den Zähnen kleben bleibt! Ganz stilvoll.
Ich schmierte mir schnell etwas Lidschatten auf die Augen, tuschte meine Wimpern und puderte mir ein wenig die Haut.
Dann ging ich ins Bad und nahm mir den hauseigenen Fön zur Brust.
Das Gebläse war ungefähr genauso stürmisch, wie das sprichwörtliche laue Lüftchen an einem Sommertag.
Frustriert gab ich auf, als es an der Tür klopfte.
Ich sauste durchs Zimmer und versuchte das größte Chaos zu beseitigen.
Na Glückwunsch, Miss Parker. Sie sind noch nicht mal eine Stunde hier und schon sieht’s hier aus, als hätte Tommy Lee zusammen mit ein paar Groupies eine Megaparty gefeiert.
Meine Klamotten stopfte ich in den Koffer zurück, das Make Up warf ich hinterher und dann öffnete ich die Tür.

Earl stand vor mir und er sah einfach umwerfend aus.
Er hatte ein Schwarzes Langarmshirt und eine dunkle Jeans an und machte den Eindruck als hätte er gerade 24 Stunden durchgeschlafen.
„Ich warte auf dich in der Lobby. Ist das okay?“
„Ja, klar. Gib mir noch 5 Minuten, dann bin ich bei dir.“ antwortete ich und schloss die Tür.
Wieder zurück im Bad kämpfte ich noch eine Weile mit dem Fön, band mir meine Haare dann zum Pferdeschwanz und betrachtete das Ergebnis im Spiegel.
Nicht besonders stylisch, aber wir sind hier ja auch in Texas und nicht in L.A., dachte ich zähneknirschend und machte mich dann auf den Weg in die Lobby.

„Hunger?“ fragte mich Earl, nachdem ich mich neben ihn in den Sessel fallen lassen hatte.
„Definitiv!“ gab ich zurück und lauschte meinem knurrenden Magen.
„Na, dann. Ich hab gerade an der Rezeption nachgefragt. Hier soll es ein sehr gutes mexikanisches Restaurant geben. Was hältst du davon?“
„Immer her mit Burritos. Und Magaritas.“ lachte ich und drückte mich aus dem Sessel.
Wir bestellten uns ein Taxi an der Rezeption und warteten, ohne etwas zu sagen.
Weil mir die Stille etwas unangenehm war, sagte ich das erste, was mir einfiel.
„Meine Mutter lässt fragen, ob du morgen mit zum Essen nach Azle kommen willst.“
Auf einen Schlag wurde ich knallrot.
Verdammt, Jay! Wann lernst du es endlich? Erst denken, dann sprechen.
„Ähm, kleiner Scherz.“ versuchte ich die Situation zu retten.
Earl starrte mich an, als wäre ich von einem anderen Stern.
Wahrscheinlich denkt er jetzt, dass du eine Soziopathin bist. Wenn er sich jetzt ganz langsam umdreht und weggeht, dann tut er es wirklich.

Earl drehte sich um und ging langsam zum Ausgang.
Oh, Gott. Was hast du bloß getan?
Ich konnte es nicht fassen. Ich hatte ihn tatsächlich vergrault.
Gut, es hatte eindeutig länger gedauert, als ich angenommen hatte...
Aber Fakt war: er wollte weg.
Ich drehte mich um und schlug sehr zum Erstaunen der Rezeptionistin mit dem Kopf gegen die Wand.
„Kommst du? Das Taxi ist... was machst du da eigentlich?“
Earl hatte sich umgedreht und starrte mich entgeistert an.
Ich fuhr zusammen und rieb mir die Stirn.
„Ich... äh... autogenes Training...“ setzte ich an, hob dann aber abwehrend die Hand.
„Vergiss es einfach. Vergiss es. Bitte!“ flehte ich ihn an und stiefelte ihm hinterher.
„Irgendwas stimmt nicht mit dir,“ sagte er mit einem seltsamen Blick als er mir die Tür aufhielt.
Ich nickte nur. Mir war es einfach viel zu peinlich, ihm in die Augen zu gucken.
Lizzi

Beitrag von Lizzi »

:anbet: super! Ich bin fast vor´m Stuhl gefallen, als ich mir vorgestellt habe, wie Jay ihren Kopf gegen die Wand haut und Earl das sieht. ^_^

Und ich muss XxCoopxX Recht geben, die Story liest sich noch besser, noch lebhafter und lustiger als deine letzte ff, obwohl mir die auch sehr gut gefallen hat! Weiter so! :up:
Und noch ne Frage am Rande: Warum zum Teu**l bist du schon so früh wach?
Vanny

Beitrag von Vanny »

Oh mein Gott, wie toll, ich kanns gar nich in worte fassen, lies einfach Lizzis Post und du weißt wie ich mich fühle, kann mich nämlich nur anschließen - in jedem Punkt.
Achsooo, Earl heißt er auch noch und das weiß ich natürlich wieder nicht :schaem:
Mach schnell weiter ;)
Wentpris

Beitrag von Wentpris »

Haare waschen, duschen, Make up, anziehen, Haare trocknen, wahrscheinlich noch mal umziehen weil mir mein erstes Outfit nicht gefällt, Schuhe anziehen, Tür öffnen, dann wahrscheinlich wieder schließen, mich noch ein drittes Mal umziehen, zum Schluss frustriert aufgeben und fertig.
^_^ das könnte ich sein, besonders wegen dem Türe öffnen und wieder schließen ^_^


:up: :up: :up: :up: :up: (was soll ich noch sagen ;)?!)
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evenstar
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Beitrag von evenstar »

Howdy!
Lizzi hat geschrieben:Und ich muss XxCoopxX Recht geben, die Story liest sich noch besser, noch lebhafter und lustiger als deine letzte ff, obwohl mir die auch sehr gut gefallen hat! Weiter so! :up:
Und noch ne Frage am Rande: Warum zum Teu**l bist du schon so früh wach?
Stimme da auch vollkommen zu! Du hast dich echt enorm gesteigert!

Ich mag das autogene Training :D Sehr genial und Jay ist mir sympatischer als argh..Name vergessen -die Glückliche... ah! Natalie!. Macht das Lesen somit noch leichter :)
Wentpris

Beitrag von Wentpris »

evenstar hat geschrieben:-die Glückliche... ah! Natalie!.
^_^ lol süß die Glückliche- das triffts
tigertone

Beitrag von tigertone »

guten morgen zusammen,

ich freu mich tierisch, dass euch die ff so gut gefällt.
dass diese geschichte anders geschrieben ist als "swy", liegt vielleicht daran, dass das jetzt die zweite ist und ich mich mehr "traue" ;) beziehungsweise nicht so verkrampft darüber nachdenke, was ich da eigentlich tue.
das war bei "swy" so, weil ich eben vorher noch nie etwas in der richtung geschrieben hatte.
Lizzi hat geschrieben: Und noch ne Frage am Rande: Warum zum Teu**l bist du schon so früh wach?
liegt an meinem job :D. ich arbeite in der frühschicht und da lässt es sich eben leider nicht vermeiden um dreiviertel 4 aufzustehen :motz: ^_^

@vanny - du kannst ja nicht alles wissen :D

so - und jetzt der 7. und vorerst letzte teil - hab mich dem writers strike in amerika angeschlossen ^_^
nein, blödsinn.
ich mach nur ein paar tage weihnachtsurlaub und werde erst am donnerstag wiederkommen. deshalb hoffe ich, dass ihr mir es verzeiht, wenn eine woche lang nichts kommt... *duckt sich* ;)

wünsch euch wie immer viel spaß beim lesen!
und: ein tolles drittes adventswochenende!
lg
tt

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7. Kapitel

Die zehnminütige Fahrt zum Restaurant verbrachten wir schweigend. Ich grübelte die ganze Zeit, wie ich aus dem Schlamassel wieder rauskam, während sich Earl wahrscheinlich darüber Gedanken machte, ob es weh tun würde, wenn er bei voller Fahrt die Taxitür aufstoßen und hinausspringen würde...
Am liebsten wär ich schnurstracks nach Azle gefahren und hätte mich in der Küche verkrochen. Ganz nah bei den Schokoladenkeksen, dem Vanilleeis und der Apfeltorte, die meine Oma immer macht.
Bevor ich vollends in Selbstmitleid zerfloss, beschloss ich einfach nicht mehr an diese grauenvolle Episode zu denken.
Ich hoffte, dass auch Earl zu dieser Lösung gekommen war.

Nachdem wir im Restaurant Platz genommen hatten, entschuldigte sich Earl wieder und telefonierte vor der Tür.
Ich blickte mich im Raum um.
Dass es ein mexikanisches Restaurant war, ließ sich nicht verleugnen. An den Wänden hingen mehrere mexikanische Motive in den Landesfarben, auf dem Tisch waren grobgewebte Platzdeckchen, ebenfalls in grün, weiß und rot gehalten, verteilt und Kellner mit gigantischen Sombreros nahmen die Bestellungen auf.
Ich drehte mich zum Fenster und beobachtete Earl dabei, wie er auf dem Bürgersteig auf und ab lief.
Ich überlegte, was ich tun könnte, um diese verfahrene Situation aufzulockern.
Ich wollte nicht, dass er mich für eine wahnsinnige Irre hielt. Vor allem nicht weil ich ihm sehr dankbar war, für das, was er für mich tat. Und außerdem fand ich ihn auch unheimlich attraktiv.

Als er sich wieder an den Tisch setzte, ging ich in Kampfstellung.
„Hören sie, Earl. Ich will mich bei ihnen entschuldigen. Ich denke, ich habe in den vergangenen Stunden einen äußerst dummen Eindruck bei ihnen hinterlassen...“
Weiter kam ich nicht, denn in diesem Moment stand einer der Sombrerokellner vor uns, stellte sich als José vor und fragte nach unseren Wünschen.
„Ich hätte gerne einen Geflügel-Burrito und eine Frozen Strawberry Margarita bitte.“
„Ich nehme die Enchiladas und ein Budweiser bitte.“ sagte Earl nach einem kurzen Blick in die Speisekarte.
Nachdem der Kellner wieder gegangen war, holte ich tief Luft und wollte gerade wieder bei meiner Entschuldigung ansetzen, als Earls Telefon klingelte.
Er zuckte entschuldigend mit den Schultern, stand auf und ging wieder raus.
Na super, dachte ich.
So wird das nie was mit einer Aussprache. Aber vielleicht ist das auch ein Zeichen.
Ich guckte nach oben und fragte leise: „Soll ich nicht mit ihm darüber reden, lieber Gott? Ist es das was du willst?“
Wie erwartet bekam ich keine Antwort.
Nur ein Stirnrunzeln der Frau, die am Tisch gegenüber saß.

Ein zweiter Kellner kam an unseren Tisch und stellte die Getränke ab. Ohne etwas zu sagen, verschwand er wieder.
Ich trank einen Schluck von meiner Margarita und bemerkte erleichtert, dass nicht am Tequila gespart worden war.
Etwas mutiger begann ich dann also das Gespräch, als Earl wieder am Tisch saß.
„Also, wie ich gerade eben gesagt habe, wollte ich mich dafür entschuldigen, dass...“
„Wer bekommt den Burrito?“ fragte José, der mit zwei Tellern und kleinen Schüsseln balancierend vor uns stand.
Ich gab auf, hob meine Hand und nahm den Burrito entgegen. Schweigend machte ich mich daran, ihn zu essen.
Dann also nicht, dachte ich niedergeschlagen und vermied es Earl ins Gesicht zu gucken.
„Ich hab gerade einen Anruf von...“ Earl räusperte sich.
„...von meinem Chef bekommen. Ich werde in den nächsten Tagen erst einmal nicht am... äh... Arbeitsplatz erwartet. Wenn du es also willst, kann ich dich gern zu deinem Familientreffen begleiten.“
Er sagte es so beiläufig als würden wir uns schon jahrelang kennen und schob sich das nächste Stückchen Enchilada in den Mund.
Ich schluckte schwer und starrte ihn an.
„Wie bitte?“
„Ich kann mitkommen.“ er guckte auf sein Essen.
Mir wurde etwas mulmig. Auf der einen Seite war ich total froh darüber, dass er mitkommen wollte, auf der anderen meldete sich meine Mutter zu Wort: bist du dir sicher, dass du diesen Mann mitbringen willst. Du kennst ihn doch noch nicht mal. Was, wenn er der Soziopath ist?
Hör auf, Mutter!


Ich legte das Besteck beiseite, trank einen Schluck von meiner Margarita und guckte ihn an.
„Earl, ganz ehrlich. Dass ist genau das, worüber ich mit dir reden wollte. Ich sage manchmal Dinge, ohne darüber nachzudenken. Also eigentlich passiert mir das ständig. Das vorhin im Hotel war nicht wirklich so gemeint...“
„Oh...“ machte er.
„Nein, versteh mich jetzt nicht falsch. Ich würde mich wirklich freuen, wenn du mitkommen würdest. Ich finde dich, ehrlich gesagt, wahnsinnig...“
Noch ein Schluck Alkohol.
„... wahnsinnig nett und ich hoffe, dass wir nach dem Ganzen hier auch in Kontakt bleiben...“
Meine Margarita war fast leer.
„... aber ich kenn dich ja gar nicht. Ich weiß, dass klingt total albern, weil ich dich ja eingeladen hatte...“
Jetzt war meine Margarita leer.
„... aber das ist dann doch alles...“
„Ich versteh schon. Mach dir keine Gedanken, Jay.“ fiel mir Earl ins Wort und guckte mich seltsam an.
Wieder hatte ich das Gefühl ihn irgendwoher zu kennen. Ich schob den Gedanken beiseite.
„Nein, du verstehst nicht...“
Ich orderte ein zweites Glas.
„Es kommt mir so vor, als würde ich dich schon ganz lang kennen und nicht erst ein paar Stunden. Und ich fühl mich echt wohl in deiner Nähe. Ich weiß nur nicht, ob es eine so gute Idee ist, dich gleich bei meiner kompletten Verwandtschaft anzuschleppen. Außerdem kennst du meine Familie einfach nicht. Es wär ein Spießrutenlauf für dich...“
„Also?“ unterbrach er mich.
„Also... erzähl mir was von dir. Ganz egal was. Und dann unterschreib eine Verzichtserklärung bevor du mit mir nach Azle fährst. Ich will nicht, dass du mich anschließend verklagst.“ ich lächelte ihn an.
„Was willst du wissen?“ fragte er und trank einen Schluck von seinem Bier.
„Woher kommst du?“
„Ich bin in Brooklyn aufgewachsen, nach der Uni nach L.A. gegangen, wo ich jetzt auch arbeite. Ich bin Single und hab ne Tierhaarallergie.“
Irgendetwas klingelte in meinem Unterbewusstsein.
Mir war, als hätte ich das alles schon mal irgendwo gehört. Ich kam aber beim besten Willen nicht drauf, wo.
„Das ist doch ein Anfang!“ Ich nahm mein Glas und stieß mit ihm an.
„Auf das Familientreffen in Azle!“ sagte ich.
„Auf das Familientreffen in Azle. Eventuell.“ antwortete er mit einem Grinsen.
Lizzi

Beitrag von Lizzi »

Was soll ich noch groß sagen, außer: Wieder mal ein toller Teil! :up: Besonders Jay´s Erklärungen zwischen den Margarita`s ^_^ ...
Bin ja schon sehr gespannt, ob ihre Familie ihn erkennen wird und finde es toll, dass er so spontan mitkommt.

Schade das wir bis nächste Woche warten müssen, aber der Urlaub sei dir gegönnt! ;)
nina1987

Beitrag von nina1987 »

Lizzi hat geschrieben:Was soll ich noch groß sagen, außer: Wieder mal ein toller Teil! :up: Besonders Jay´s Erklärungen zwischen den Margarita`s ^_^ ...
Bin ja schon sehr gespannt, ob ihre Familie ihn erkennen wird und finde es toll, dass er so spontan mitkommt.

Schade das wir bis nächste Woche warten müssen, aber der Urlaub sei dir gegönnt! ;)

hy hätte eine frage wann gehet die geschichte weiter würde mich mich über eine antwort freuen die geschichte ist total klasse ich bekomme eien richtige gänsehaut es wird immer spannenter und kann es nicht ab warten bis zu nächsten kapitel :) [/img]
Lizzi

Beitrag von Lizzi »

nina1987 hat geschrieben:
Lizzi hat geschrieben:Was soll ich noch groß sagen, außer: Wieder mal ein toller Teil! :up: Besonders Jay´s Erklärungen zwischen den Margarita`s ^_^ ...
Bin ja schon sehr gespannt, ob ihre Familie ihn erkennen wird und finde es toll, dass er so spontan mitkommt.

Schade das wir bis nächste Woche warten müssen, aber der Urlaub sei dir gegönnt! ;)

hy hätte eine frage wann gehet die geschichte weiter würde mich mich über eine antwort freuen die geschichte ist total klasse ich bekomme eien richtige gänsehaut es wird immer spannenter und kann es nicht ab warten bis zu nächsten kapitel :) [/img]
das hat tigertone doch geschrieben. Sie kommt diesen Donnerstag wieder und dann gibt es irgendwann einen neuen Teil (vielleicht ja schon am Freitag :) )
Vanny

Beitrag von Vanny »

Hi toller Teil - wie immer :)
Wünsch dir nen schönen und erholsamen Urlaub :)
tigertone

Beitrag von tigertone »

back again ;)
melde mich aus meinem urlaub (und von der weihnachtsfeier gestern abend :) ) zurück.
ich war shoppen, shoppen, shoppen und hab von der ganzen rennerei wahrscheinlich 2 kilo abgenommen (juhu ^_^ ). na ja, das wird euch jetzt wohl aber nicht so sehr interessieren, deshalb gibt's jetzt einen neuen teil.

wie immer:
viel spaß!
lg
tt
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8. Kapitel

Nach zwei Stunden und zwei weiteren Margaritas bei mir und einem zusätzlichen Bier bei Earl, verließen wir das Restaurant und nahmen ein Taxi.
Während sich das Auto durch die Straßen von Weatherford schaukelte, bemerkte ich, dass meine trinkfesten Zeiten wohl schon vorbei waren.
Ich war zwar nicht betrunken, aber nüchtern war ich definitiv auch nicht mehr.
Auch Earl schien dank der beiden Biere etwas mehr aufzutauen und erzählte mir einige seltsame Geschichten aus seiner Zeit an der Uni, über die er sich sehr zu amüsieren schien.
Weil wir beide noch nicht müde waren, beschlossen wir, die Minibar in meinem Zimmer mal etwas genauer zu inspizieren.
Ein Blick verriet uns: wir würden bei Bier bleiben.
Und einigen Süßigkeiten.

Wir setzten uns auf das Kingsizebett, in gebührendem Abstand versteht sich, und quatschten einfach drauf los.
„Freust du dich schon auf Azle?“ fragte mich Earl.
„Freuen?... Freuen ist ein so... positiver Ausdruck,“ ließ ich leicht beschwipst verlauten. Ich trank einen Schluck aus meiner Flasche und bemerkte, dass mich Earl schräg anguckte.
„Nein, meine Familie ist super! Da ist Granny, die wirklich alles für ihre Enkel tun würde. Nur leider ist sie in ihren Ansichten doch recht verbohrt. Wir nennen sie hinter ihrem Rücken ‚General’ weil sie immer das Kommando übernimmt. Egal ob man es will oder nicht.“ ich lachte leise.
„Und dann meine Eltern! Meine Mutter ist eine von der Sorte ‚alles kann aber nichts muss’. Sie ist superlieb, aber leg dich nicht mit ihr an. Mein Vater ist der typische Beschützer. In seinen Augen bin ich immer noch acht Jahre alt und spiele mit Puppen. Wenn er wüsste, was ich in L.A. tue, würde er die Wände hochgehen.“
„Was tust du denn in L.A.?“ fragte Earl mit einem süffisanten Grinsen, während er sich das Bier nahm und es an seinen Mund führte.
„Nicht, was du denkst!“ lachte ich laut.
„Meinem Dad wäre es lieber, wenn ich in irgendeinem Kloster untergekommen wäre. In L.A. kann doch soviel passieren. Nachts in eine Bar gehen? Kommt nicht in Frage!“ ich rollte mit den Augen.
„Ja und dann sind da noch meine Onkel und Tanten und meine Cousins und Cousinen. Kirsty ist gerade 17 geworden und rebelliert gegen alles und jeden. Am liebsten würde sie jetzt schon ausziehen, wenn sie könnte. Isabell ist jetzt 14 und kommt so gar nicht mit Kirsty klar. Wenn sich die beiden über den Weg laufen, gibt es Tote. Isabell ist zum Glück noch in ihrer ‚alles-ist-schön-und-meine-Eltern-sind-die-Besten’-Phase während Kirsty sie wahrscheinlich als ätzend bezeichnen würde. Wenn ich mir die beiden angucke, bin ich echt froh, dass ich die Pubertät erfolgreich hinter mir gelassen habe.“
Earl lachte und nickte.
„Dann wären da noch Tom und Billy, meine beiden Cousins. Es sind Zwillinge und die kriegst du echt nicht zu fassen. Man hofft ja eigentlich dass mit 19 alles vorbei ist, was blöde Streiche und noch blödere Witze betrifft, aber bei den beiden kannst du schon froh sein, wenn sie mal für eine halbe Stunde auf ihren Hintern sitzen bleiben.“
„Und Kirsty und Isabell sind...?“
„Schwestern. Ich denke mal, dass sie es geschafft haben, wenn Kirsty die 20 überschritten hat. Eigentlich sind die beiden total süß, aber momentan darf man sie echt nicht zusammen in einem Raum lassen.“
„Und wie viele Onkel und Tanten hast du?“
„Na, da wären Allen und Monica. Die Eltern von Kirsty und Isabell. Dann Kevin und Claudia, die Eltern von Tom und Billy. Und dann wäre da noch Onkel Sam...“
Earl guckte mich amüsiert an.
„Jetzt lach nicht so. Er heißt wirklich so! Sam wird wahrscheinlich Danny mitbringen. Seinen Freund.“
„Onkel Sam steht auf Männer?“ fragte mich Earl und konnte ein Lachen nicht unterdrücken.
„Onkel Sam steht auf Männer!“ gab ich grinsend zurück.
„Na, das gibt dem Ganzen doch eine ganz andere Bedeutung!“ Earl sprang vom Bett auf und salutierte.
„Onkel Sam braucht dich!“ sagte er zackig und zeigte mit dem Finger auf mich.
„Du bist doof.“ gab ich kopfschüttelnd zurück und nahm noch einen letzten Schluck aus der Flasche. Danach griff ich in die M&Ms Tüte.
„Und bei dir?“ fragte ich während ich mir die Schokolinsen in den Mund stopfte.
„Zwei Schwestern. Beide jünger, beide Anwälte.“ Earl hatte sich wieder auf das Bett gesetzt und ließ sich nach hinten fallen. Dadurch fanden einige M&Ms ihren Ausgang aus der Tüte und kullerten über die Bettdecke.
„Hey Cowboy, immer schön langsam.“ sagte ich und sammelte die Süßigkeiten wieder ein.
„Hast du Angst vor Schokoflecken?“ grinste Earl mich an.
Ich drehte mich um und guckte ihn an.
„Blödmann.“ murmelte ich und stand auf.

Earl machte es sich auf dem Bett gemütlich und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf.
Ich stand auf.
Hmm, er sieht zum Anbeißen aus, dachte ich als ich zur Minibar ging und uns zwei Flaschen Wasser holte.
„Willst du mir noch mehr über dein Leben erzählen, oder war dieser eine Satz alles, was ich je über dich herausfinden werde?“ fragte ich als ich wieder zum Bett zurück ging.
„Das war alles.“ gab Earl von sich und grinste mich an.
„Dann müssen wir vielleicht doch zu etwas drastischeren Mitteln greifen.“
Ich nahm eine leere Bierflasche, ging ins Bad und spülte sie aus. Nachdem ich die letzten Wassertropfen herausgeschüttelt hatte, ging ich wieder zurück.
Earl saß wieder aufrecht und beobachtete mich.
„Was wird das jetzt?“ fragte er und zog eine Augenbraue nach oben.
„Wahrheit oder Pflicht, mein Lieber.“ Ich ließ mich auf das Bett plumpsen, legte die Flasche zwischen und kroch ganz nah zu ihm heran.
In meinem Magen kribbelte es plötzlich. Es war nicht gut, dass ich ihm so nah kam.
Am liebsten hätte ich ihn geküsst.
„Aber nur Pflicht wählen, zählt nicht.“ flüsterte ich in sein Ohr und lehnte mich wieder zurück.
Earl imitierte mich und kam seinerseits ganz nah zu mir.
„Wir sind aber nur zu zweit.“ murmelte er in mein Ohr.
Ich schwöre, wäre er eine Sekunde länger in dieser Position geblieben, hätte ich ihm die Klamotten vom Leib gerissen.
„Und?“ fragte ich und räusperte mich.
Einige, sehr verführerische, Gedanken wanden sich durch meinen Kopf. Hauptsächlich ging es darum, wie Earl und ich uns nackt durchs Bett wälzten.
Verdammter Alkohol!
Ich schüttelte kaum merklich den Kopf und guckte ihn an.
„Eine Flasche ist deshalb überflüssig.“
„Ohne wird’s aber weniger lustig.“ sagte ich leicht trotzig und zog einen Schmollmund.

„Hier...“ fuhr ich fort und zog eine unsichtbare Line über die Bettdecke. „... ist die Mitte. Alles was drüber landet...“ ich zeigte auf Earls Seite, „... ist dein Tanzbereich, alles was hier landet, ist mein Tanzbereich.“
Ich deutete mit dem Zeigefinger auf meine Seite.
„Tanzbereich?“ fragte er verwirrt.
„Alte „Dirty Dancing“ Floskel, Johnny. Nicht weiter drüber nachdenken. Also los. Wahrheit oder Pflicht?”
„Wahrheit.“
„Was machst du in Texas?“
„Arbeiten.“ Earl wollte sich die Flasche nehmen und sie drehen.
„Moment. So kommen wir nicht weiter. Du darfst nicht nur ein Wort als Antwort nehmen. Das ist gegen die Spielregeln.“ ich stemmte die Hände an meine Hüften.
„Wer sagt das?“
„Ich.“
„Also gut. Wie dann?“ Earl grinste.
Ich hob den Zeigefinger und setzte mich aufrecht hin.
„Mindestens ein vollständiger Satz, bestehend aus Subjekt, Prädikat und Objekt muss laut der offiziellen, von mir soeben aufgestellten Regeln, bei der Beantwortung einer Wahrheitsfrage vom jeweiligen Mitspieler in einer verständlichen Lautstärke geäußert werden.“
„Okay, Ma’am.“ Earl salutierte.
„Dann noch mal!“
„Ich arbeite in Texas. Subjekt ‚ich’. Prädikat ‚arbeite’. ‚In Texas’ ist eine adverbiale Bestimmung des Ortes und kann eigentlich auch weggelassen werden ohne den Satz grammatikalisch zu verfälschen.“
„Klugscheißer!“ brummte ich und ließ ihn die Flasche drehen.
„Wahrheit oder Pflicht.“
„Wahrheit.“
„Wie alt bist du?“
„27.“ antwortete ich und nahm die Bierflasche.
„Wahrheit oder Pflicht?“
„Wahrheit.“ gab Earl lächelnd zurück.
„Okay, als was arbeitest du hier in Texas? Ha!“ Ich zeigte triumphierend mit dem Zeigefinger auf ihn und lachte.
„Ich... äh... ich bin hier bei einer Produktionsfirma angestellt.“ erwiderte er zögernd.
„Was soll das heißen?“ fragte ich leicht verwirrt.
„Nein. So läuft das nicht. Ich hab dir geantwortet und das sogar im ganzen Satz. Jetzt bist du wieder dran. Wahrheit oder Pflicht?“
„Wahrheit.“ grummelte ich und ärgerte mich über die Spielregeln.
„Woran scheiterte deine letzte Beziehung?“
Ich guckte ihn verwundert an. Was sollte die Frage? War er an mir interessiert?
So hätte ich ihn gar nicht eingeschätzt, dachte ich und musterte ihn. Er war doch immer so zurückhaltend, wenn es um Persönliches ging...
„Ich warte auf eine Antwort.“
„Der Grund war eine 20 Jährige Blondine, die nackt in meinem Bett saß. Auf meinem Freund. Der übrigens ebenfalls nackt war.“
„Autsch.“ machte Earl und guckte mich mitleidig an.
„Was hast du dann gemacht.“
„Möööp.“ imitierte ich ein Nebelhorn.
„Die Spielregeln gefallen mir nicht.“ schmollte Earl übertrieben.
Ich hob meine Hände abwehrend in die Luft.
„Ich hab sie nicht gemacht.“
Earl guckte mich skeptisch an.
„Na ja. Doch. Ich hab sie gemacht. Na und?! Verklag mich doch.“ Ich lachte ihn an und bewarf ihn mit einem M&M.
„Hey, die Anwendung von körperlicher Gewalt ist ausdrücklich untersagt.“ Earl nahm die Schokolinse und warf sie zu mir zurück.
Ich guckte ihn schräg an.
„Im Spiel und in der Liebe ist alles erlaubt.“
„Ich werde dich bei Gelegenheit noch mal daran erinnern.“ sagte er geheimnisvoll.
Ich dachte nicht weiter darüber nach und nahm die Flasche wieder in die Hand.
„So, ich bin wieder dran. Wahrheit oder Pflicht?“
„Pflicht.“
Wieso nimmt er ausgerechnet jetzt Pflicht? ärgerte ich mich.
So bekomm ich doch nie etwas aus ihm heraus.

„Pflicht, na gut. Dann... äh... gackere wie ein Huhn.“
„Was? Nein. Nein, vergiss es.“ Er schüttelte den Kopf.
„Sei nicht so ein Feigling. Los gackere.“ lachte ich.
„Nein. Das werde ich nicht tun.“
„Doch. Du musst. Das sind die Regeln.“ Ich krabbelte zu ihm herüber, setzte mich hinter ihn und nahm seine Arme.
„Es geht ganz einfach. Du wackelst mit deinen Armen und fängst an zu gackern.“
„Ich. Werde. Nicht. Gackern.“ sagte er bestimmt und lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht zurück, so dass ich nach hinten fiel.
„Hey,“ lachte ich.
„Das ist gegen die Spielregeln.“
„Im Spiel und in der Liebe ist alles erlaubt. Deine Worte.“ Er drehte sich um, guckte mich an und stützte sich mit den Armen neben meinen Schultern ab.
Ich schlang meine Beine um seine Hüften und drückte mich ab. Dann schob ich ihn zur Seite und schwang mich über ihn.
„Gackere.“
Er guckte mich kurz an.
„Jay. Wir sind beide betrunken. Du sitzt über mir. Ich bin ein Mann. Klingelt es da bei dir?“
Ich räusperte mich, wurde rot und stieg von ihm ab.
„Entschuldige. Ich... ich wollte das nicht...“
Ich klemmte mir die Haare verlegen hinter die Ohren, stellte die Bierflasche auf den Nachttisch und stand auf.
Auch Earl erhob sich.
„Hey, ich wollte nicht dass du dich jetzt unwohl fühlst.“
„Tja, zu spät.“ antwortete ich und setzte ein gezwungenes Lächeln auf.
Gott, was ist mir das peinlich...
„Dann schlaf gut. Wir sehen uns morgen.“ Ich blickte auf den Boden und tat so als ob ich irgendetwas suchen würde.
Earl kam zu mir herüber und hob mein Kinn an.
„Gute Nacht.“ sagte er und küsste mich sanft.
Auf die Stirn.
Wentpris

Beitrag von Wentpris »

jippiiie du bist zurück! hoffe du hattest einen schönen urlaub und hast auch uns vermisst ;)

was für ein genialer teil :anbet:
ich hab mir fast in die hose gemacht vor lachen (wahrheit oder pflicht, dirt dancing, gackern,..) klasse!

du musst dich doch selber kullern vor lachen wenn du das schreibst oder ^_^ ?

aber NATÜRLICH musste es so ein ende haben :motz: jetzt hab ich mich schon sooo gefreut!
prisoner94941

Beitrag von prisoner94941 »

toll. toll. toll. einfach nur toll!
is das süß! :up:
mir hats klatt die sprache verschlagen. ich weiß ja nicht einmal mehr, was ich schreiben soll, aber ich denke toll (s.o.) triffts so ziemlich auf den punkt!
fein gemacht!
Wentpris

Beitrag von Wentpris »

bekommen wir heute noch ein kleines weihanchtsgeschenkle :) ?

biiiiiiiiiiiiiiiiiiittteeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee :schaem:
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