FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
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ich mache mir nun ernsthaft sorgen, ich hoffe, dein pc ist hin oder ihr macht urlaub und nichts schlimmes ist dir passiert......
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ich mache mir nun ernsthaft sorgen, ich hoffe, dein pc ist hin oder ihr macht urlaub und nichts schlimmes ist dir passiert......
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Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Huhu^^
Sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Stress und Schreobblockade waren Schuld
Aber jetzt gehts langsam wieder aufwärts...Das Neue ist aber nur als Übergangskapitel gedacht, also erwartet jetzt nichts Großes
Trotzdem viel Spaß beim lesen
Kapitel 40: Getting to know the unknown
Am nächsten Morgen konnten wir das Krankenhaus verlassen, nachdem der Arzt Went noch einmal untersucht und ihm die Verbände abgenommen hatte. Wir fuhren direkt zurück zu meinen Eltern, die gerade mit Lynn, Sam und Shalley frühstückten. Alle blickten auf, als wir eintraten und wir konnten Besorgnis in ihren Gesichtern sehen. Lynn kam auf uns zu gerannt und ich umarmte sie.
"Wo ward ihr?"
"Went musste zum Arzt.", erklärte ich ihr und sie blickte zu ihm auf.
"Mir geht´s schon wieder gut.", beruhigte er alle und lächelte.
"Warum hast du denn nicht gesagt, dass du allergisch bist? Dann hätten wir Rupert ferngehalten.", warf meine Mutter vorwurfsvoll ein und holte aus dem Schrank Geschirr und Besteck für uns.
Wir setzten uns mit zu den anderen und aßen ebenfalls etwas. Nebenbei redeten wir noch ein bisschen über gestern. Zum Glück hatten Sam und Shalley auf Arbeit anrufen und die Situation erklären können. So konnten wir heute in Ruhe zurück fahren. Wents Managerin hatten wir ebenfalls heute Morgen angerufen. Sie hatte zwar sauer reagiert, konnte aber nichts dagegen machen und hatte notgedrungen alles Nötige in die Wege geleitet.
Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und verabschiedeten uns von unseren Eltern. Mom nahm mich noch mal in den Arm und meinte, dass sie sich riesig für mich freute. Sie schien Went wirklich schon ins Herz geschlossen zu haben und umarmte ihn zum Abschluss.
"Danke für die Einladung. Es war wirklich schön.", verabschiedete er sich von ihr und stand dann vor meinem Vater. Mein Herz setzte aus und ich hielt die Luft an, als sich die beiden die Hand reichten. Zu meiner Überraschung lächelte mein Vater und fand sogar noch ein paar Worte für Went. Völlig verdattert umarmte ich meinen Dad danach.
"Ich liebe dich, mein Kind und ich wünsche mir, dass du glücklich mit ihm wirst." Toll danke, Papa. Das ganze jetzt noch mal auf Englisch und ich könnte mich richtig darüber freuen. Ich lächelte ihm zu und wartete auf das Aber. "Wenn er doch nur Franzose wäre,...!", seufzte er und ich verdrehte die Augen.
"Dad!", warnte ich ihn. "Frankreich ist nicht das Land der Perfektion und wenn es dich tröstet: Er hat französische Vorfahren.", grinste ich und ließ ihn etwas verdattert stehen. Sam und Mom wandten sich schnell ab und feixten hinter vorgehaltener Hand. Ich hob Lynn auf meine Arme, die noch Oma und Opa zuwinkte, und machte mich auf den Weg zum Auto.
Sam fuhr uns nach Hause, da nicht nur ich, sondern auch er und Shalley befanden, dass Went nicht fahren sollte. Er hatte zähneknirschend nachgegeben und sich auf den Beifahrersitz gesetzt. Ich schlief größtenteils auf der Rückfahrt und erwachte erst, als wir schon in L.A. waren. Es war kurz nach 1 und wir packten schnell unsere Sachen aus dem Wagen, damit wir von der Hitze nicht förmlich erschlagen wurden.
Drinnen ließ ich mir von Went als allererstes eine komplette Liste seiner Allergien geben. Ich wollte nicht noch einmal so einen Schock erleben wie gestern. Ein Blick auf den Zettel zeigte mir, dass Hunde nicht das Einzige waren, wogegen er allergisch war. Es wunderte mich fast schon, dass ich es nicht eher bemerkt hatte, aber umso enttäuschter war ich darüber, dass er es so lange vor mir verheimlicht hatte. Er konnte doch nichts für seine Krankheit und ich konnte nicht verstehen, warum er sich deswegen so komisch benahm.
Went blieb noch bis nach dem Mittagessen und verabschiedete sich dann. Obwohl ich sauer auf ihn war, steckte ich das in diesem Moment zurück, weil wir uns die ganze Woche über nicht sehen würden und ich nicht wollte, dass wir uns vorher streiten. Ich umarmte ihn noch einmal und seine Küsse ließen mich schon fast wieder alles vergessen.
"Ich ruf dich heute Abend noch mal an.", meinte er zum Abschied und zog mich ein Stück näher zu sich. Ich schloss meine Augen und atmete noch einmal tief ein, bevor ich ihn losließ. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und durchbohrte mich mit seinem Blick. Ich wandte mich ab und hockte mich hinunter zu Lynn, um ihr zu sagen, dass sie sich von Went verabschieden sollte. Erst wollte sie nicht, dann aber nahm er sie einfach in den Arm und musste ihr mehrmals versprechen, dass er wiederkommen würde. Während ich die beiden beobachtete, kamen mir fast die Tränen, weil Lynns bedingungslose Liebe zu Went genau diese Perfektion war, die ich mir immer gewünscht hatte. Wenn ich von dem Ende meines Single-Lebens geträumt hatte, war vor mir immer das Bild erschienen, dass mein zukünftiger Mann meine Tochter wie seine eigene liebte und Lynn ihren neuen Vater ebenso. Doch jetzt, da ich es vor mir sah und danach greifen konnte, hielt ich dieses Glück nicht wirklich fest. Es gab immer noch Situationen, in denen ich wegrennen wollte oder mich über die simpelsten Dinge aufregte, nur um einen Grund zu haben, sauer auf ihn zu sein. Dabei war er der letzte Mensch in meinem Leben, der das verdient hätte.
Doch vielleicht war gerade das das Problem. Went sagte nie Nein und hatte immer Verständnis. Auf der einen Seite war das toll, weil es mir den Druck nahm. Andererseits hatte ich dann das Gefühl, dass er immer zurückstecken musste und erst wenn es zum Streit kam, er seine wahre Meinung darüber äußerte. Die Liebe zu ihm brachte mich nach vorne, machte mich stärker, doch sie raubte mir auch fast genauso viele Kräfte. Dr. Hunting meinte zwar, dass Praxis immer noch die beste Theorie war, was aber auch bedeutete, dass ich mit meinen Ängsten ins kalte Wasser gestoßen wurde. In unbekannte Tiefen.
Ich brachte ihn noch zur Tür, wo wir uns noch einmal küssten. Doch es fühlte sich dieses Mal anders an, nicht fremd, aber als würde etwas zwischen unseren Lippen sein.
Als er gegangen war, blieb ich noch für einen kurzen Moment an der Tür stehen, bevor ich mich aufs Sofa fallen ließ. Sam und Shalley, die sich bis dahin in sein Zimmer zurückgezogen hatten, gesellten sich zu mir. Shay legte den Arm um mich und ich lehnte meinen Kopf gegen ihre Schulter. Sam verstand, dass hier ein Frauengespräch bevor stand und machte sich mit Lynn auf zum Spielplatz. Ich gab ihm auch gleich noch Lynns Balletttasche mit und setzte mich dann wieder zu Shay.
"Was ist los, meine Hübsche?" Bei ihren Worten musste ich unweigerlich lächeln, wenn auch nur kurz. Zögerlich begann ich ihr von der Sache zu erzählen, von meiner Angst und der Nacht im Krankenhaus.
"Ganz ehrlich? Wenn ich du gewesen wäre und Sam Went, dann wäre ich noch schlimmer ausgerastet. Ich glaube, ich hätte ihm auch gleich noch eine verpasst!", ereiferte sie sich und begann mit den Armen vor ihrem Bauch herumzufuchteln. Ihre Gesten brachten mich zum Lachen und ich fühlte, dass es mir durch das Gespräch besser ging. "Bist du sehr sauer auf ihn?"
"Was heißt sauer? Ich bin einfach nur enttäuscht, dass er gar nichts gesagt hat. Allergien hat heute doch jeder und ich weiß nicht, warum er daraus so ein Geheimnis gemacht hat. Was wäre denn gewesen, wenn ich ihm aus Versehen mit Lebensvermitteln, auf die er allergisch reagiert, vergiftet hätte? Dachte er vielleicht, dass ich mich nicht schuldig fühle, weil ich Probleme habe, meine Gefühle offen darzulegen?" Mir schossen die Tränen nur so, als ob ich etwas ins Auge bekommen hätte. Shalley nahm mich tröstend in den Arm.
"Denk nicht so was! Er liebt dich und wird schon seine Gründe dafür gehabt, dir das zu verschweigen. Vielleicht hat er einfach gedacht, dass du es schon wüsstest. Rede noch einmal mit ihm, bevor du dich deswegen so fertig machst.", riet sie mir und ich nickte nur. Verheult ging ich ins Bad und ließ mir heißes Wasser in die Wanne ein. Was ich jetzt brauchte, war ein Moment der Ruhe, bei dem ich über alles nachdenken konnte. Ich versank in der Schaummasse und stöhnte leise auf, als mir die Hitze eine Gänsehaut bescherte. Ich lies mich schön einweichen, bis meine Zehen schrumpelig wurden und das Wasser kalt. Doch ich fühlte mich leichter und besser danach. Ich wickelte mich ordentlich ein und schlich zu Shalley, die auf dem Sofa eingeschlafen war. Ich deckte sie vorsichtig zu und ging mich dann anziehen. Dann kochte ich Kaffee und Tee, nahm eine Tüte Kekse heraus und weckte Shay.
Gemeinsam verbrachten wir den Nachmittag und Shalley schaffte es sogar mich ein wenig von meiner Nervosität abzulenken. Ich hatte Angst vor dem Gespräch, aber Shalley konnte mich beruhigen. Sie meinte, dass ich ihm am Telefon ja nicht in die Augen schauen, sondern einfach nur reden müsste. Weil das ja gerade meine Stärke war.
Schließlich kamen Sam und Lynn wieder und wir aßen gemeinsam zu Abend, wobei ich immer das Telefon im Blick behielt. Wann war bei ihm Abend? Um Sieben, um 8 oder doch noch später? Ich musste warten. Ungeduldig. Sam fasste zwischendurch immer auf mein Bein, weil es ihn nervte, dass ich so damit wackelte. Doch was sollte ich denn tun?
Das Klingeln des Telefons riss mich aus meinen Gedanken und ich sprang auf, um zum Telefon zu flitzen. Shalley hielt beide Daumen hoch und ich atmete noch einmal kräftig durch, bevor ich den Hörer abnahm.
"Edwards?", meldete ich mich vorsichtig, weil ich nicht sicher war, ob es nicht doch jemand anderes sein könnte. Doch eine vertraute Stimme drang an mein Ohr.
"Hey." Seine Stimme verursachte eine Gänsehaut bei mir und vielleicht wie noch nie zuvor, wünschte ich mir, dass er jetzt hier bei mir wäre und nicht nur am Telefon.
"Hey!", gab ich leise zurück und verzog mich in mein Zimmer. Ich legte mich auf mein Bett und kuschelte mich unter meine Decke, weil es sich dann anfühlte, als würde er neben mir liegen. "Bist du schon am Set?"
"Nein, aber ich mach mich dann bald auf den Weg." Für einen Moment herrschte Schweigen in der Leitung und ich wusste, dass wir entweder noch eine Weile sinnloses Geplänkel austauschen konnten oder ich einfach den ersten Schritt machen musste.
"Ich...ehm...ich wollte noch mal dir reden.", begann ich. "Wegen gestern." Da er nichts sagte, fing ich stockend an zu erzählen, was mich belastete. Mit jedem Satz wurde ich selbstsicherer und auch wenn mir am Ende Tränen die Wange hinunterliefen, fühlte ich mich gut. Nun wollte ich nur noch wissen, wie er darüber dachte.
"Eigentlich habe ich dir genau deswegen nichts davon gesagt. Damit du dir nicht solche Sorgen machen musst. Du bist zur Zeit schon genug mit eigenen Problemen belastet, da wollte ich nicht, dass du dich zusätzlich noch wegen mir plagst.", gab er zerknirscht zu. "Es tut mir Leid, ich hätte es dir auf jeden Fall gesagt, aber ich habe so selten allergische Reaktionen, dass ich es manchmal selber vergesse."
Wir redeten noch eine Weile, nicht nur über seine Allergie, sondern auch über das kommende Wochenende. Lynn und ich wollten am Freitag zu ihm fahren und auch bei ihm übernachten, wenn Lynn nicht zu sehr Angst in der fremden Umgebung bekam. Ich freute mich schon riesig darauf und legte mit einem Lächeln den Hörer auf. Es hatte gut getan mit ihm ehrlich und offen zu reden und so Probleme aus dem Weg zu schaffen, anstatt sie anzuhäufen.
"Ich bin stolz auf dich!" Shalley war hinter mich getreten und wir umarmten uns.
"Hast du gelauscht?", fragte ich skeptisch, aber grinsend.
"Nein, aber dein Lächeln verrät dich!" Dankbarkeit war reine Untertreibung, um dem Gerecht zu werden, was Shalley verdient hatte.
Die nächsten Tage verbrachte ich hauptsächlich mit drei Dingen: Arbeiten, Therapie und dem Sorgerecht um Lynn. Dennoch fühlte ich mich nicht gestresst, da ich alles zeitlich so gelegt hatte, dass ich nicht von einem Termin zum nächsten hetzen musste.
Besonders über die Arbeit mit Megan freute ich mich, denn ich hatte sie während meiner Pause wirklich vermisst. Wir aßen oft gemeinsam zu Mittag und ich fühlte mich nicht so unwohl mit ihr wie mit meinen anderen Kollegen. Die meisten hielten mich entweder für einen Psycho oder waren neidisch, weil ich die Freundin von Wentworth Miller war. Zwar dementierte ich das, wenn man mich darauf ansprach, aber anscheinend schenkte man in diesem Büro den Gerüchten aus der Zeitung mehr Glauben als Menschen, die es wissen müssten. Vielleicht war ich aber auch einfach eine schlechte Lügnerin.
Doch dadurch ließ ich mich nicht beirren, denn ich hatte genug Freunde, denen ich vertrauen konnte und von denen ich wusste, dass sie zu mir stehen würden. Allen voran Shalley.
Wir trafen uns meistens nach der Arbeit bei Starbucks, wo sie sich mittlerweile aber nur noch 3 große Muffins holte, die sie sich alle innerhalb von 10 Minuten zuführte. Es war jedes Mal wieder ein Ereignis, wenn ich neben ihr sitzend, diesem Spektakel beiwohnte und grinsend von meinem Frappucchino trank. Durch das Getränk hatte ich komischerweise immer das Gefühl, dass Went mit bei uns wäre und fragte mich tatsächlich des Öfteren, ob er auch gerade einen trank. Das war natürlich Unsinn und ich behielt es deshalb lieber für mich, anstatt dass ich zusah, wie Shay vor Lachen von der Parkbank fiel.
Als wir am Mittwochabend mit Lynn nach Hause kamen, war Sam schon da und überreichte mir ein Paket, das heute mit der Post gekommen war. Neugierig begab ich mich ins Wohnzimmer und fing an das Paket aufzumachen. Shalley und Lynn gesellten sich zu mir und fragten sich ebenfalls, von wem es sein könnte. Als ich die Pappenden zur Seite schob, wusste ich natürlich sofort von wem es war und ich grinste breit. Er hatte manchmal wirklich verrückte Ideen, aber gerade deshalb liebte ich ihn ja auch so sehr. Vorsichtig nahm ich das Kuvert heraus und öffnete es. Es war wieder eine der selbstgemalten Karten, über die ich mich jedes Mal so freute, weil sie so einzigartig waren. Shalley ließ neben mir ein "Awww" los und umarmte Lynn vor lauter Freude.
"Eigentlich wäre heute unser 2-Monatiges, aber selbst ein Monat mit dir ist tausend Mal schöner als ein ganzes Leben ohne dich. Ich liebe dich über alles! Went." Ich schluckte heftig über die letzten Worte. Den ersten Teil des Satzes musste ich mir aber mehrmals durchlesen. Wieso wäre heute eigentlich unser 2-Monatiges? Dann wären wir ja am 02. Mai zusammengekommen? Im selben Moment ging mir ein Licht auf. Went meinte den Abend, an dem wir uns das erste Mal geküsst hatten. Für einen Moment fühlte ich mich noch einmal an diesen Tag zurückversetzt, der in so einem Desaster geendet hatte. Gut, dass das vorbei war.
Trotz des kleinen Seitenhiebs fand ich das Geschenk schon jetzt toll. Shalley nahm mir den Brief aus der Hand. Auf dem Cover war eine Figur zu sehen, die gewisse Ähnlichkeit mit Went hatte und dümmlich grinsend Herzen in die Luft abgab.
"Er ist ja so süß. Wenn ich doch auch nur mal so etwas bekommen würde.", murrte sie und sprach die letzten Worte etwas lauter aus, damit sie Sam auch hören musste. Ich hatte derweil schon wieder in die Kiste gegriffen und zog die restlichen Sachen heraus. Alles war übereinander gestapelt worden und obenauf lag ein Zettel: "Bitte einfach ankreuzen bzw. aussuchen und morgen dem gutaussehenden Postboten mitgeben. P.S.: Bitte ohne Shalley anschauen. Went." Wie, dem Postboten mitgeben? An welche Adresse sollte ich das Paket denn zurückschicken? Und was heißt hier gutaussehend? Fragend blickte ich zu Shalley, die aber nur mit den Schultern zuckte und mir die Sachen aus der Hand riss.
"Sorry, Shay, aber ich soll das alleine machen.", meinte ich entschuldigend zu ihr und nahm ihr den Stapel wieder ab. Sie nickte nur und wünschte mir eine gute Nacht. Ich brachte Lynn zu Bett, las ihr noch eine Geschichte vor und widmete mich dann wieder Wents Geschenk. Ich ging in mein Zimmer und schloss hinter mir ab. Wieder nahm ich den Stapel Karten hervor und las sie mir grinsend durch. Er war manchmal so ein Verrückter. Meine erste Auswahl war "Zu mir oder zu dir?" Dabei war die Antwort schon vorgegeben, denn schließlich würden wir uns bei ihm treffen. Ich blätterte weiter und stand vor der Frage, ob ich nun lieber Spaghetti mit Tomatensauce oder mit Bolognese wollte. Ich entschied mich für Zweiteres und danach für Rotwein, statt Weißwein.
Als ich die nächste Karte nahm, lief ich rot an und biss mir auf die Zunge. Jetzt wusste ich, warum ich das ohne Shalley machen sollte. Sie hätte ja sonst was von uns gedacht. "Dessert oder reiche ich dir aus?", stand groß auf dem Blatt und ich kringelte natürlich Zweiteres ein. Wenn man verliebt war, lebte man sowieso nur von Liebe und Luft allein. Schließlich hatte ich mich durch alle Fragen durchgearbeitet und ging voller Vorfreude ins Badezimmer, um mich bettfertig zu machen. Ich konnte kaum erwarten, dass es Freitagabend wurde. Nur noch zwei Tage und ich hätte ihn wieder bei mir.
Kurz vor dem Einschlafen schrieb ich ihm noch eine SMS und schickte ihm gedanklich einen Kuss, als ich meine Augen schloss.
Am nächsten Morgen, wir wollten gerade das Haus verlassen, klingelte es an der Tür. Verwundert öffnete ich die Tür und war sehr überrascht, als Dom davor stand.
"Guten Morgen!", begrüßte ich ihn und sah ihn fragend an.
"Hi. Wie geht´s?", fragte er und ich ließ ihn herein.
"Gut, und dir?"
"Ebenfalls."
"Schön. Kann ich dir irgendwas bringen? Wasser? Saft?" Er schüttelte den Kopf.
"Nein, ich geh gleich wieder. Ich soll bloß was abholen." Die letzten Worte murmelte er nur noch und ich begriff langsam.
"Du bist der Postbote?"
"Ehm ja...meine Wiedergutmachung, sozusagen." Er blickte zu Boden und ich holte schnell das Paket hervor und legte die Pappkarten hinein.
"Hier." Er nahm das Päckchen entgegen und nickte.
"Ach ja, das soll ich dir geben." Er reichte mir im Gegenzug einen Briefumschlag, den ich zögernd annahm. "Ist nicht von mir, von Went." Er setzte ein schiefes Grinsen auf und verabschiedete sich dann wieder. Lynn winkte ihm noch nach und ich legte den Briefumschlag auf den Küchentisch, denn wir mussten ebenfalls los.
Der Tag war nur mit einem Termin bei Jason Philmon, unserem Anwalt, ausgefüllt. Es war nicht mehr lange hin, bis zu unserem Gerichtstermin und es gab noch viel zu tun. Ich war froh, dass er den größten Teil der Arbeit machte und uns so am meisten half und unterstützte. Das Treffen dauerte auch nicht lange und so war ich schon vor dem Mittagessen wieder Zuhause. Shalley und Sam waren arbeiten und so konnte ich mich ein wenig ausruhen. Doch vorher wollte ich natürlich noch wissen, was in dem Umschlag drin war, den mir Dom gegeben hatte. Neugierig machte ich ihn auf und hielt eine Origamirose in der Hand. Im Umschlag fand ich auch noch einen kleinen Zettel.
"Mein Rolle, also Michael, hat Sara als Zeichen seiner Liebe immer eine Origamirose gebastelt und ich dachte, ich probier mich mal daran. Naja, ist nicht ganz so geworden, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber ich hoffe, du glaubst mir trotzdem, dass ich dich über alles liebe. Went."
Ich blickte von seinen Worten auf die Origamirose und lächelte. Ich hatte wohl den romantischsten Freund auf der ganzen Welt. Ich glaube, ich musste noch einmal losziehen, um ein besseres Geschenk für ihn zu besorgen. Sonst würde ich mir am Freitag dumm vorkommen. Doch was sollte ich ihm denn besorgen? Ich hasste es, unter Druck gute Ideen haben zu müssen. Da konnte mir eigentlich nur Shalley helfen.
Ich legte mich noch ein wenig schlafen und holte ein paar Stunden später Lynn vom Kindergarten ab. Gemeinsam gingen wir noch einkaufen und warteten dann auf Shalleys und Sams Rückkehr. Meine beste Freundin musste sich einfach was einfallen lassen.
Als sie gegen 6 kam, war ich schon ein komplettes Nervenbündel, sie dagegen total erschöpft. Mit einem Stapel Bücher im Arm ließ sie sich neben mir auf die Couch fallen.
"Alles klar bei dir?", fragte ich vorsichtig an und lugte auf die Titel der Bücher. Zu meiner großen Verwunderung war alles auf Griechisch.
"Ja ja, nur etwas gestresst."
"Okay, dann komm erst mal zur Ruhe und ich hole dir ein Glas Wasser."
"Danke.", murmelte und legte die Bücher auf den Tisch. Ich ging in die Küche und kam mit einem Glas Wasser zurück.
"Woher hast du die Bücher?"
"Von meiner Mutter!" Ich machte große Augen. Richtig große. Hatte ich das gerade richtig gehört? Shalleys Mutter?
"Ehm...wie kommt´s?" Sie schaute mich an und dann auf ihr Glas.
"Weißt du, ich weiß es auch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich Mutter werde, aber ich verstehe jetzt irgendwie, was mir meine Mutter die ganze Zeit sagen wollte. Es ist, als ob die Worte erst jetzt einen Sinn ergeben und ich will diese Zeit ehrlich gesagt nicht alleine verbringen. Deshalb habe ich mich heute mit meiner Mutter getroffen und wir haben uns zum ersten Mal seit langem nicht gestritten. Wir haben richtig geredet. Und weißt du was? Es hat verdammt gut getan." Ich nickte zustimmend.
"Das freut mich für dich, denn ich weiß, was du meinst. Ich hab auch während der Schwangerschaft mit Lynn gemerkt, wie Recht meine Mutter mit vielen Dingen hatte. Das sind, glaube ich, die Hormone." Wir lachten beide und ich nahm mir eines der Bücher.
"Die sind von meiner Mutter. Es sind Namensbücher. Ich habe mir überlegt, ob ich dem Baby nicht einen griechischen Namen gebe."
"Hast du schon mit Sam darüber gesprochen?"
"Nein, aber ich will auch keinen endlos langen Namen, sondern einen wirklich Schönen."
"Habt ihr euch schon über Namen unterhalten?"
"Erinnerst du dich noch an Wents Geburtstag? Sam hatte die Idee, das Baby nach einem Rapper zu benennen." Sie verdrehte die Augen. "Also ich werde garantiert nicht Kanye oder Lupe über den Spielplatz rufen." Ich brach in Gelächter aus.
"Yo, Eminem. Zeit für den Mittagsschlaf!", kicherte ich und wir brauchten eine ganze Weile, um uns wieder zu beruhigen. "Jetzt aber mal was ganz anderes: Kannst du mir helfen?" Ich sah sie flehend an und erzählte ihr von meinem "Problem" bzw. von meiner Sorge. Nachdem sie Hunderte von "Awws" und "Wie süß" ausgesprochen hatte, konnte man auch endlich wieder vernünftig mit ihr reden.
"Ich weiß, du magst das nicht, aber wir könnten ja einfach mal das Internet nach seinen Vorzügen absuchen." Ich zog ein Gesicht, aber etwas anderes fiel mir im Moment nicht ein. Also stimmte ich zu.
Shalley schaltete den PC an und wir fingen an alles zu durchsuchen. Ich kam mir richtig mies dabei vor, ihm so nachzuschnüffeln.
"Wolltest du nicht eigentlich nicht Lynn am Samstag zu Went mitnehmen?", fragte mich Shalley, als wir gerade eine weitere Seiten durchforsteten.
"Stimmt, das hatte ich total vergessen!", warf ich ein und überlegte fieberhaft, was ich tun sollte.
"Kein Problem, ich pass auf sie auf! Sam muss sowieso arbeiten."
"Das würdest du tun?"
"Natürlich. So hab ich was zu tun und kann Zeit mit meinem Lieblingspatenkind verbringen.", grinste sie und öffnete die nächste Seite. Ich war ihr wieder einmal so dankbar für ihre Hilfe.
Wir suchten weiter nach Idee für sein Geschenk, aber als es nach einer halben Stunde keinen Erfolg hatte, brach ich die Sache ab. Mir würde schon irgendwas einfallen.
Die Nacht über lag ich lange wach und grübelte wegen dem Geschenk. Ich brauchte Ideen, aber schnell. Vielleicht sollte ich einfach mal alle unsere Erlebnisse durchgehen. Das würde dem Ganzen eine persönliche Note geben. Ich dachte an das Treffen bei Starbucks. Vielleicht einen Gutschein? Nur als Notlösung. Zoo? Ja, passte wunderbar zu einem Allergiker. Nürnberg, aber was gab es denn da schon, das ich ihm hätte schenken können? Vor allem, da ich hier in L.A. wohnte. Verdammt, verdammt, verda...natürlich!!
Plötzlich saß ich kerzengerade im Bett und fing an zu lachen. Schnell machte ich die Nachttischlampe an, gewöhnte mich in Rekordzeit an das helle Licht und notierte mir meine Idee auf einem Zettel, bevor ich beruhigt einschlief. Es war perfekt und wenn er das nicht mochte, was dann?
Am nächsten Tag war ich ein nervöses Bündel. Nichts, aber auch gar nichts, konnte mich beruhigen. Shalley nahm mir beim Frühstück den Kaffee weg, weil mich das nur noch zappeliger machte. Auch Sam war genervt, als er mir mit dem Geschenk half, weil ich nicht still halten konnte. Aber ich wollte, dass es perfekt wurde. Es musste einfach. Zum Glück klappte alles und 10 Minuten bevor wir zum Kindergarten hätten gehen müssen, hatte ich das Wents Geschenk in der Hand. Ich gab meinem Bruder einen dicken Kuss als Dankeschön für seine Hilfe und verschwand mit Lynn in Richtung Larchmont.
Am Abend war es dann mal wieder zu Ende mit mir. Shalley war kurz davor mir eine zu scheuern, als ich mal wieder nicht still halten konnte.
"Mein Gott, du benimmst dich ja schlimmer als ein Teenager beim ersten Date! Er ist dein Freund, also komm mal runter.", knurrte sie und kämmte mein Haar sehr unsanft.
"Ich weiß auch nicht woran es liegt. Aber was ist, wenn ihm mein Geschenk nicht gefällt?"
"Das wird es schon, weil es von Herzen kommt." Sie lächelte mir durch den Spiegel entgegen und fixierte mein Haar mit Haarspray. "Okay, fertig!" Ich stand auf und betrachtete mich im Spiegel. Ich trug meine Lieblingsjeans und dazu mein dunkelblaues T-Shirt mit rundem Ausschnitt. Shalley hob ihre beiden Daumen und grinste.
Mit einem guten Gefühl verließ ich das Haus und fuhr zu Went. Das Geschenk und meine Handtasche lagen auf dem Beifahrersitz, ich hatte also nichts vergessen. Gerade als ich aus der Olive Street bog, klingelte mein Handy. Na, toll. Ausgerechnet jetzt! Ich fuhr rechts ran und meldete mich am Telefon.
"Edwards."
"Hallo Alexis, hier ist Charles!" Charles? Was wollte er denn jetzt?
"Hi Charles. Wie geht es dir?", versuchte ich entspannt zu klingen, dabei war ich das keineswegs. Wie konnte man auch ruhig bleiben, wenn der Chef an einem Freitagabend anrief?
"Gut, und dir?" Es war eine dieser Fragen, die ich in letzter Zeit immer mit diesem besorgten Unterton hörte.
"Viel besser.", gab ich knapp zurück und wartete darauf, dass er etwas sagen würde.
"Ich will dich zu nichts drängen, Alex, aber wann kann ich mit deiner Rückkehr rechnen?" Okay, kurz und direkt, so wie ich es mochte.
"Jederzeit. Wenn du willst, kann ich schon dieses Wochenende anfangen.", schlug ich vor. Ich wollte wieder zurückkommen und das tun, was ich stets gerne gemacht hatte: Hinter der Bar stehen und den Leuten mit meiner Arbeit einen schönen Abend zu bereiten.
"Diese Woche sind wir noch ausreichend, aber nächstes Wochenende könnte ich dich Samstag gebrauchen.", meinte er und ich sagte für diesen Abend zu. Glücklich darüber endlich wieder arbeiten zu dürfen, fuhr ich aus der Parklücke zu Went.
Doch keine 10 Minuten später klingelte wieder mein Handy. Diesmal halte ich nicht noch einmal an! Kurzerhand schnappte ich mir mein Handy vom Beifahrersitz und ging ran. Sollten die Polizisten mir doch einen Strafzettel geben, mir doch egal!
"Hallo?"
"Hi, Alex!"
"Oh hi! Ich bin fast da, nur noch...10 Minuten!", meinte ich schnell.
"Es tut mir Leid, aber ich kann nicht." Ich war so überrascht von seiner Absage, dass ich erst mal gar nichts sagen konnte. "Wir..ehm...müssen länger arbeiten als geplant und ich würde es nicht vor Mitternacht nach Hause schaffen.", fuhr er mit leiser Stimme fort. Ich konnte noch immer nichts sagen und selbst wenn, was hätte ich sagen sollen? Dass es okay war? Denn das war es nicht. Ich hatte mich so sehr darauf gefreut, doch ich wollte ihn nicht beschuldigen. Er konnte ja schließlich nichts dafür. Aber warum ausgerechnet heute? Es war Freitag!
"Bist du noch dran?", riss er mich aus meinen Gedanken.
"Ja. Es ist okay, Went."
"Nein, ist es nicht. Ich hab dir so viel versprochen und wir werden das nachholen, okay? Es tut mir wirklich Leid."
"Es ist okay. Sehen wir uns morgen?"
"Ja, um 12 bei mir?"
"Gut, ich bring was zu Essen mit.", meinte ich und hörte im selben Moment jemanden anderes in den Hörer reden.
"Ich komm gleich.", antwortete Went hörbar genervt und atmete laut ein. "Ich besorg was zu Essen, hörst du?"
"Mmh."
"Ich muss jetzt leider wieder zurück. Wir sehen uns morgen."
"Bis morgen.", gab ich zurück und legte auf. Und nun? Es war gerade einmal um 8. Ich konnte jetzt nicht wieder zurück zu Shalley und Sam. Was würden die denn denken? Die Ampel schaltete auf grün und ich fuhr einfach die Straßen entlang, bis ich am Strand landete und anhielt. Ich musste mich jetzt irgendwie abreagieren.
Ich war nicht sauer auf ihn, sondern einfach nur allgemein enttäuscht. Wie wäre es, wenn er ein ganz normaler Mensch wäre? Kein Schauspieler, sondern Verkäufer, Arzt oder meinetwegen auch Milchmann. Was wäre dann aus uns geworden?
Oh, mein Gott, was dachte ich hier eigentlich schon wieder? Ohne wirklichen Grund fing ich erst an zu Grinsen und dann zu Lachen. Ich krempelte meine Hosenbeine hoch und lief barfuss ins Wasser. Die Wellen schlugen gegen meine Füße, als ich durch das Wasser watete.
Ja, was wäre gewesen, wenn er nicht berühmt wäre? Nichts. Denn dann hätte es unser Treffen nicht gegeben, weil Went nicht nach Downtown zu einem Termin gemusst hätte. Er hätte auch nicht so oft länger bei mir bleiben müssen, weil es ja keine Paparazzi geben würde. Und es hätte auch kein Nürnberg gegeben. Kein glückliche Linda, keinen ersten Kuss, kein Lächeln auf meinem Gesicht. Ich konnte mich jetzt hier ärgern oder mich auf morgen freuen.
Immer noch lächelnd setzte ich mich an den Strand, vergrub meine Füße im Sand und wartete darauf, dass die Sonne im Meer versinken würde.
Sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Stress und Schreobblockade waren Schuld

Aber jetzt gehts langsam wieder aufwärts...Das Neue ist aber nur als Übergangskapitel gedacht, also erwartet jetzt nichts Großes

Trotzdem viel Spaß beim lesen

Kapitel 40: Getting to know the unknown
Am nächsten Morgen konnten wir das Krankenhaus verlassen, nachdem der Arzt Went noch einmal untersucht und ihm die Verbände abgenommen hatte. Wir fuhren direkt zurück zu meinen Eltern, die gerade mit Lynn, Sam und Shalley frühstückten. Alle blickten auf, als wir eintraten und wir konnten Besorgnis in ihren Gesichtern sehen. Lynn kam auf uns zu gerannt und ich umarmte sie.
"Wo ward ihr?"
"Went musste zum Arzt.", erklärte ich ihr und sie blickte zu ihm auf.
"Mir geht´s schon wieder gut.", beruhigte er alle und lächelte.
"Warum hast du denn nicht gesagt, dass du allergisch bist? Dann hätten wir Rupert ferngehalten.", warf meine Mutter vorwurfsvoll ein und holte aus dem Schrank Geschirr und Besteck für uns.
Wir setzten uns mit zu den anderen und aßen ebenfalls etwas. Nebenbei redeten wir noch ein bisschen über gestern. Zum Glück hatten Sam und Shalley auf Arbeit anrufen und die Situation erklären können. So konnten wir heute in Ruhe zurück fahren. Wents Managerin hatten wir ebenfalls heute Morgen angerufen. Sie hatte zwar sauer reagiert, konnte aber nichts dagegen machen und hatte notgedrungen alles Nötige in die Wege geleitet.
Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und verabschiedeten uns von unseren Eltern. Mom nahm mich noch mal in den Arm und meinte, dass sie sich riesig für mich freute. Sie schien Went wirklich schon ins Herz geschlossen zu haben und umarmte ihn zum Abschluss.
"Danke für die Einladung. Es war wirklich schön.", verabschiedete er sich von ihr und stand dann vor meinem Vater. Mein Herz setzte aus und ich hielt die Luft an, als sich die beiden die Hand reichten. Zu meiner Überraschung lächelte mein Vater und fand sogar noch ein paar Worte für Went. Völlig verdattert umarmte ich meinen Dad danach.
"Ich liebe dich, mein Kind und ich wünsche mir, dass du glücklich mit ihm wirst." Toll danke, Papa. Das ganze jetzt noch mal auf Englisch und ich könnte mich richtig darüber freuen. Ich lächelte ihm zu und wartete auf das Aber. "Wenn er doch nur Franzose wäre,...!", seufzte er und ich verdrehte die Augen.
"Dad!", warnte ich ihn. "Frankreich ist nicht das Land der Perfektion und wenn es dich tröstet: Er hat französische Vorfahren.", grinste ich und ließ ihn etwas verdattert stehen. Sam und Mom wandten sich schnell ab und feixten hinter vorgehaltener Hand. Ich hob Lynn auf meine Arme, die noch Oma und Opa zuwinkte, und machte mich auf den Weg zum Auto.
Sam fuhr uns nach Hause, da nicht nur ich, sondern auch er und Shalley befanden, dass Went nicht fahren sollte. Er hatte zähneknirschend nachgegeben und sich auf den Beifahrersitz gesetzt. Ich schlief größtenteils auf der Rückfahrt und erwachte erst, als wir schon in L.A. waren. Es war kurz nach 1 und wir packten schnell unsere Sachen aus dem Wagen, damit wir von der Hitze nicht förmlich erschlagen wurden.
Drinnen ließ ich mir von Went als allererstes eine komplette Liste seiner Allergien geben. Ich wollte nicht noch einmal so einen Schock erleben wie gestern. Ein Blick auf den Zettel zeigte mir, dass Hunde nicht das Einzige waren, wogegen er allergisch war. Es wunderte mich fast schon, dass ich es nicht eher bemerkt hatte, aber umso enttäuschter war ich darüber, dass er es so lange vor mir verheimlicht hatte. Er konnte doch nichts für seine Krankheit und ich konnte nicht verstehen, warum er sich deswegen so komisch benahm.
Went blieb noch bis nach dem Mittagessen und verabschiedete sich dann. Obwohl ich sauer auf ihn war, steckte ich das in diesem Moment zurück, weil wir uns die ganze Woche über nicht sehen würden und ich nicht wollte, dass wir uns vorher streiten. Ich umarmte ihn noch einmal und seine Küsse ließen mich schon fast wieder alles vergessen.
"Ich ruf dich heute Abend noch mal an.", meinte er zum Abschied und zog mich ein Stück näher zu sich. Ich schloss meine Augen und atmete noch einmal tief ein, bevor ich ihn losließ. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und durchbohrte mich mit seinem Blick. Ich wandte mich ab und hockte mich hinunter zu Lynn, um ihr zu sagen, dass sie sich von Went verabschieden sollte. Erst wollte sie nicht, dann aber nahm er sie einfach in den Arm und musste ihr mehrmals versprechen, dass er wiederkommen würde. Während ich die beiden beobachtete, kamen mir fast die Tränen, weil Lynns bedingungslose Liebe zu Went genau diese Perfektion war, die ich mir immer gewünscht hatte. Wenn ich von dem Ende meines Single-Lebens geträumt hatte, war vor mir immer das Bild erschienen, dass mein zukünftiger Mann meine Tochter wie seine eigene liebte und Lynn ihren neuen Vater ebenso. Doch jetzt, da ich es vor mir sah und danach greifen konnte, hielt ich dieses Glück nicht wirklich fest. Es gab immer noch Situationen, in denen ich wegrennen wollte oder mich über die simpelsten Dinge aufregte, nur um einen Grund zu haben, sauer auf ihn zu sein. Dabei war er der letzte Mensch in meinem Leben, der das verdient hätte.
Doch vielleicht war gerade das das Problem. Went sagte nie Nein und hatte immer Verständnis. Auf der einen Seite war das toll, weil es mir den Druck nahm. Andererseits hatte ich dann das Gefühl, dass er immer zurückstecken musste und erst wenn es zum Streit kam, er seine wahre Meinung darüber äußerte. Die Liebe zu ihm brachte mich nach vorne, machte mich stärker, doch sie raubte mir auch fast genauso viele Kräfte. Dr. Hunting meinte zwar, dass Praxis immer noch die beste Theorie war, was aber auch bedeutete, dass ich mit meinen Ängsten ins kalte Wasser gestoßen wurde. In unbekannte Tiefen.
Ich brachte ihn noch zur Tür, wo wir uns noch einmal küssten. Doch es fühlte sich dieses Mal anders an, nicht fremd, aber als würde etwas zwischen unseren Lippen sein.
Als er gegangen war, blieb ich noch für einen kurzen Moment an der Tür stehen, bevor ich mich aufs Sofa fallen ließ. Sam und Shalley, die sich bis dahin in sein Zimmer zurückgezogen hatten, gesellten sich zu mir. Shay legte den Arm um mich und ich lehnte meinen Kopf gegen ihre Schulter. Sam verstand, dass hier ein Frauengespräch bevor stand und machte sich mit Lynn auf zum Spielplatz. Ich gab ihm auch gleich noch Lynns Balletttasche mit und setzte mich dann wieder zu Shay.
"Was ist los, meine Hübsche?" Bei ihren Worten musste ich unweigerlich lächeln, wenn auch nur kurz. Zögerlich begann ich ihr von der Sache zu erzählen, von meiner Angst und der Nacht im Krankenhaus.
"Ganz ehrlich? Wenn ich du gewesen wäre und Sam Went, dann wäre ich noch schlimmer ausgerastet. Ich glaube, ich hätte ihm auch gleich noch eine verpasst!", ereiferte sie sich und begann mit den Armen vor ihrem Bauch herumzufuchteln. Ihre Gesten brachten mich zum Lachen und ich fühlte, dass es mir durch das Gespräch besser ging. "Bist du sehr sauer auf ihn?"
"Was heißt sauer? Ich bin einfach nur enttäuscht, dass er gar nichts gesagt hat. Allergien hat heute doch jeder und ich weiß nicht, warum er daraus so ein Geheimnis gemacht hat. Was wäre denn gewesen, wenn ich ihm aus Versehen mit Lebensvermitteln, auf die er allergisch reagiert, vergiftet hätte? Dachte er vielleicht, dass ich mich nicht schuldig fühle, weil ich Probleme habe, meine Gefühle offen darzulegen?" Mir schossen die Tränen nur so, als ob ich etwas ins Auge bekommen hätte. Shalley nahm mich tröstend in den Arm.
"Denk nicht so was! Er liebt dich und wird schon seine Gründe dafür gehabt, dir das zu verschweigen. Vielleicht hat er einfach gedacht, dass du es schon wüsstest. Rede noch einmal mit ihm, bevor du dich deswegen so fertig machst.", riet sie mir und ich nickte nur. Verheult ging ich ins Bad und ließ mir heißes Wasser in die Wanne ein. Was ich jetzt brauchte, war ein Moment der Ruhe, bei dem ich über alles nachdenken konnte. Ich versank in der Schaummasse und stöhnte leise auf, als mir die Hitze eine Gänsehaut bescherte. Ich lies mich schön einweichen, bis meine Zehen schrumpelig wurden und das Wasser kalt. Doch ich fühlte mich leichter und besser danach. Ich wickelte mich ordentlich ein und schlich zu Shalley, die auf dem Sofa eingeschlafen war. Ich deckte sie vorsichtig zu und ging mich dann anziehen. Dann kochte ich Kaffee und Tee, nahm eine Tüte Kekse heraus und weckte Shay.
Gemeinsam verbrachten wir den Nachmittag und Shalley schaffte es sogar mich ein wenig von meiner Nervosität abzulenken. Ich hatte Angst vor dem Gespräch, aber Shalley konnte mich beruhigen. Sie meinte, dass ich ihm am Telefon ja nicht in die Augen schauen, sondern einfach nur reden müsste. Weil das ja gerade meine Stärke war.
Schließlich kamen Sam und Lynn wieder und wir aßen gemeinsam zu Abend, wobei ich immer das Telefon im Blick behielt. Wann war bei ihm Abend? Um Sieben, um 8 oder doch noch später? Ich musste warten. Ungeduldig. Sam fasste zwischendurch immer auf mein Bein, weil es ihn nervte, dass ich so damit wackelte. Doch was sollte ich denn tun?
Das Klingeln des Telefons riss mich aus meinen Gedanken und ich sprang auf, um zum Telefon zu flitzen. Shalley hielt beide Daumen hoch und ich atmete noch einmal kräftig durch, bevor ich den Hörer abnahm.
"Edwards?", meldete ich mich vorsichtig, weil ich nicht sicher war, ob es nicht doch jemand anderes sein könnte. Doch eine vertraute Stimme drang an mein Ohr.
"Hey." Seine Stimme verursachte eine Gänsehaut bei mir und vielleicht wie noch nie zuvor, wünschte ich mir, dass er jetzt hier bei mir wäre und nicht nur am Telefon.
"Hey!", gab ich leise zurück und verzog mich in mein Zimmer. Ich legte mich auf mein Bett und kuschelte mich unter meine Decke, weil es sich dann anfühlte, als würde er neben mir liegen. "Bist du schon am Set?"
"Nein, aber ich mach mich dann bald auf den Weg." Für einen Moment herrschte Schweigen in der Leitung und ich wusste, dass wir entweder noch eine Weile sinnloses Geplänkel austauschen konnten oder ich einfach den ersten Schritt machen musste.
"Ich...ehm...ich wollte noch mal dir reden.", begann ich. "Wegen gestern." Da er nichts sagte, fing ich stockend an zu erzählen, was mich belastete. Mit jedem Satz wurde ich selbstsicherer und auch wenn mir am Ende Tränen die Wange hinunterliefen, fühlte ich mich gut. Nun wollte ich nur noch wissen, wie er darüber dachte.
"Eigentlich habe ich dir genau deswegen nichts davon gesagt. Damit du dir nicht solche Sorgen machen musst. Du bist zur Zeit schon genug mit eigenen Problemen belastet, da wollte ich nicht, dass du dich zusätzlich noch wegen mir plagst.", gab er zerknirscht zu. "Es tut mir Leid, ich hätte es dir auf jeden Fall gesagt, aber ich habe so selten allergische Reaktionen, dass ich es manchmal selber vergesse."
Wir redeten noch eine Weile, nicht nur über seine Allergie, sondern auch über das kommende Wochenende. Lynn und ich wollten am Freitag zu ihm fahren und auch bei ihm übernachten, wenn Lynn nicht zu sehr Angst in der fremden Umgebung bekam. Ich freute mich schon riesig darauf und legte mit einem Lächeln den Hörer auf. Es hatte gut getan mit ihm ehrlich und offen zu reden und so Probleme aus dem Weg zu schaffen, anstatt sie anzuhäufen.
"Ich bin stolz auf dich!" Shalley war hinter mich getreten und wir umarmten uns.
"Hast du gelauscht?", fragte ich skeptisch, aber grinsend.
"Nein, aber dein Lächeln verrät dich!" Dankbarkeit war reine Untertreibung, um dem Gerecht zu werden, was Shalley verdient hatte.
Die nächsten Tage verbrachte ich hauptsächlich mit drei Dingen: Arbeiten, Therapie und dem Sorgerecht um Lynn. Dennoch fühlte ich mich nicht gestresst, da ich alles zeitlich so gelegt hatte, dass ich nicht von einem Termin zum nächsten hetzen musste.
Besonders über die Arbeit mit Megan freute ich mich, denn ich hatte sie während meiner Pause wirklich vermisst. Wir aßen oft gemeinsam zu Mittag und ich fühlte mich nicht so unwohl mit ihr wie mit meinen anderen Kollegen. Die meisten hielten mich entweder für einen Psycho oder waren neidisch, weil ich die Freundin von Wentworth Miller war. Zwar dementierte ich das, wenn man mich darauf ansprach, aber anscheinend schenkte man in diesem Büro den Gerüchten aus der Zeitung mehr Glauben als Menschen, die es wissen müssten. Vielleicht war ich aber auch einfach eine schlechte Lügnerin.
Doch dadurch ließ ich mich nicht beirren, denn ich hatte genug Freunde, denen ich vertrauen konnte und von denen ich wusste, dass sie zu mir stehen würden. Allen voran Shalley.
Wir trafen uns meistens nach der Arbeit bei Starbucks, wo sie sich mittlerweile aber nur noch 3 große Muffins holte, die sie sich alle innerhalb von 10 Minuten zuführte. Es war jedes Mal wieder ein Ereignis, wenn ich neben ihr sitzend, diesem Spektakel beiwohnte und grinsend von meinem Frappucchino trank. Durch das Getränk hatte ich komischerweise immer das Gefühl, dass Went mit bei uns wäre und fragte mich tatsächlich des Öfteren, ob er auch gerade einen trank. Das war natürlich Unsinn und ich behielt es deshalb lieber für mich, anstatt dass ich zusah, wie Shay vor Lachen von der Parkbank fiel.
Als wir am Mittwochabend mit Lynn nach Hause kamen, war Sam schon da und überreichte mir ein Paket, das heute mit der Post gekommen war. Neugierig begab ich mich ins Wohnzimmer und fing an das Paket aufzumachen. Shalley und Lynn gesellten sich zu mir und fragten sich ebenfalls, von wem es sein könnte. Als ich die Pappenden zur Seite schob, wusste ich natürlich sofort von wem es war und ich grinste breit. Er hatte manchmal wirklich verrückte Ideen, aber gerade deshalb liebte ich ihn ja auch so sehr. Vorsichtig nahm ich das Kuvert heraus und öffnete es. Es war wieder eine der selbstgemalten Karten, über die ich mich jedes Mal so freute, weil sie so einzigartig waren. Shalley ließ neben mir ein "Awww" los und umarmte Lynn vor lauter Freude.
"Eigentlich wäre heute unser 2-Monatiges, aber selbst ein Monat mit dir ist tausend Mal schöner als ein ganzes Leben ohne dich. Ich liebe dich über alles! Went." Ich schluckte heftig über die letzten Worte. Den ersten Teil des Satzes musste ich mir aber mehrmals durchlesen. Wieso wäre heute eigentlich unser 2-Monatiges? Dann wären wir ja am 02. Mai zusammengekommen? Im selben Moment ging mir ein Licht auf. Went meinte den Abend, an dem wir uns das erste Mal geküsst hatten. Für einen Moment fühlte ich mich noch einmal an diesen Tag zurückversetzt, der in so einem Desaster geendet hatte. Gut, dass das vorbei war.
Trotz des kleinen Seitenhiebs fand ich das Geschenk schon jetzt toll. Shalley nahm mir den Brief aus der Hand. Auf dem Cover war eine Figur zu sehen, die gewisse Ähnlichkeit mit Went hatte und dümmlich grinsend Herzen in die Luft abgab.
"Er ist ja so süß. Wenn ich doch auch nur mal so etwas bekommen würde.", murrte sie und sprach die letzten Worte etwas lauter aus, damit sie Sam auch hören musste. Ich hatte derweil schon wieder in die Kiste gegriffen und zog die restlichen Sachen heraus. Alles war übereinander gestapelt worden und obenauf lag ein Zettel: "Bitte einfach ankreuzen bzw. aussuchen und morgen dem gutaussehenden Postboten mitgeben. P.S.: Bitte ohne Shalley anschauen. Went." Wie, dem Postboten mitgeben? An welche Adresse sollte ich das Paket denn zurückschicken? Und was heißt hier gutaussehend? Fragend blickte ich zu Shalley, die aber nur mit den Schultern zuckte und mir die Sachen aus der Hand riss.
"Sorry, Shay, aber ich soll das alleine machen.", meinte ich entschuldigend zu ihr und nahm ihr den Stapel wieder ab. Sie nickte nur und wünschte mir eine gute Nacht. Ich brachte Lynn zu Bett, las ihr noch eine Geschichte vor und widmete mich dann wieder Wents Geschenk. Ich ging in mein Zimmer und schloss hinter mir ab. Wieder nahm ich den Stapel Karten hervor und las sie mir grinsend durch. Er war manchmal so ein Verrückter. Meine erste Auswahl war "Zu mir oder zu dir?" Dabei war die Antwort schon vorgegeben, denn schließlich würden wir uns bei ihm treffen. Ich blätterte weiter und stand vor der Frage, ob ich nun lieber Spaghetti mit Tomatensauce oder mit Bolognese wollte. Ich entschied mich für Zweiteres und danach für Rotwein, statt Weißwein.
Als ich die nächste Karte nahm, lief ich rot an und biss mir auf die Zunge. Jetzt wusste ich, warum ich das ohne Shalley machen sollte. Sie hätte ja sonst was von uns gedacht. "Dessert oder reiche ich dir aus?", stand groß auf dem Blatt und ich kringelte natürlich Zweiteres ein. Wenn man verliebt war, lebte man sowieso nur von Liebe und Luft allein. Schließlich hatte ich mich durch alle Fragen durchgearbeitet und ging voller Vorfreude ins Badezimmer, um mich bettfertig zu machen. Ich konnte kaum erwarten, dass es Freitagabend wurde. Nur noch zwei Tage und ich hätte ihn wieder bei mir.
Kurz vor dem Einschlafen schrieb ich ihm noch eine SMS und schickte ihm gedanklich einen Kuss, als ich meine Augen schloss.
Am nächsten Morgen, wir wollten gerade das Haus verlassen, klingelte es an der Tür. Verwundert öffnete ich die Tür und war sehr überrascht, als Dom davor stand.
"Guten Morgen!", begrüßte ich ihn und sah ihn fragend an.
"Hi. Wie geht´s?", fragte er und ich ließ ihn herein.
"Gut, und dir?"
"Ebenfalls."
"Schön. Kann ich dir irgendwas bringen? Wasser? Saft?" Er schüttelte den Kopf.
"Nein, ich geh gleich wieder. Ich soll bloß was abholen." Die letzten Worte murmelte er nur noch und ich begriff langsam.
"Du bist der Postbote?"
"Ehm ja...meine Wiedergutmachung, sozusagen." Er blickte zu Boden und ich holte schnell das Paket hervor und legte die Pappkarten hinein.
"Hier." Er nahm das Päckchen entgegen und nickte.
"Ach ja, das soll ich dir geben." Er reichte mir im Gegenzug einen Briefumschlag, den ich zögernd annahm. "Ist nicht von mir, von Went." Er setzte ein schiefes Grinsen auf und verabschiedete sich dann wieder. Lynn winkte ihm noch nach und ich legte den Briefumschlag auf den Küchentisch, denn wir mussten ebenfalls los.
Der Tag war nur mit einem Termin bei Jason Philmon, unserem Anwalt, ausgefüllt. Es war nicht mehr lange hin, bis zu unserem Gerichtstermin und es gab noch viel zu tun. Ich war froh, dass er den größten Teil der Arbeit machte und uns so am meisten half und unterstützte. Das Treffen dauerte auch nicht lange und so war ich schon vor dem Mittagessen wieder Zuhause. Shalley und Sam waren arbeiten und so konnte ich mich ein wenig ausruhen. Doch vorher wollte ich natürlich noch wissen, was in dem Umschlag drin war, den mir Dom gegeben hatte. Neugierig machte ich ihn auf und hielt eine Origamirose in der Hand. Im Umschlag fand ich auch noch einen kleinen Zettel.
"Mein Rolle, also Michael, hat Sara als Zeichen seiner Liebe immer eine Origamirose gebastelt und ich dachte, ich probier mich mal daran. Naja, ist nicht ganz so geworden, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber ich hoffe, du glaubst mir trotzdem, dass ich dich über alles liebe. Went."
Ich blickte von seinen Worten auf die Origamirose und lächelte. Ich hatte wohl den romantischsten Freund auf der ganzen Welt. Ich glaube, ich musste noch einmal losziehen, um ein besseres Geschenk für ihn zu besorgen. Sonst würde ich mir am Freitag dumm vorkommen. Doch was sollte ich ihm denn besorgen? Ich hasste es, unter Druck gute Ideen haben zu müssen. Da konnte mir eigentlich nur Shalley helfen.
Ich legte mich noch ein wenig schlafen und holte ein paar Stunden später Lynn vom Kindergarten ab. Gemeinsam gingen wir noch einkaufen und warteten dann auf Shalleys und Sams Rückkehr. Meine beste Freundin musste sich einfach was einfallen lassen.
Als sie gegen 6 kam, war ich schon ein komplettes Nervenbündel, sie dagegen total erschöpft. Mit einem Stapel Bücher im Arm ließ sie sich neben mir auf die Couch fallen.
"Alles klar bei dir?", fragte ich vorsichtig an und lugte auf die Titel der Bücher. Zu meiner großen Verwunderung war alles auf Griechisch.
"Ja ja, nur etwas gestresst."
"Okay, dann komm erst mal zur Ruhe und ich hole dir ein Glas Wasser."
"Danke.", murmelte und legte die Bücher auf den Tisch. Ich ging in die Küche und kam mit einem Glas Wasser zurück.
"Woher hast du die Bücher?"
"Von meiner Mutter!" Ich machte große Augen. Richtig große. Hatte ich das gerade richtig gehört? Shalleys Mutter?
"Ehm...wie kommt´s?" Sie schaute mich an und dann auf ihr Glas.
"Weißt du, ich weiß es auch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich Mutter werde, aber ich verstehe jetzt irgendwie, was mir meine Mutter die ganze Zeit sagen wollte. Es ist, als ob die Worte erst jetzt einen Sinn ergeben und ich will diese Zeit ehrlich gesagt nicht alleine verbringen. Deshalb habe ich mich heute mit meiner Mutter getroffen und wir haben uns zum ersten Mal seit langem nicht gestritten. Wir haben richtig geredet. Und weißt du was? Es hat verdammt gut getan." Ich nickte zustimmend.
"Das freut mich für dich, denn ich weiß, was du meinst. Ich hab auch während der Schwangerschaft mit Lynn gemerkt, wie Recht meine Mutter mit vielen Dingen hatte. Das sind, glaube ich, die Hormone." Wir lachten beide und ich nahm mir eines der Bücher.
"Die sind von meiner Mutter. Es sind Namensbücher. Ich habe mir überlegt, ob ich dem Baby nicht einen griechischen Namen gebe."
"Hast du schon mit Sam darüber gesprochen?"
"Nein, aber ich will auch keinen endlos langen Namen, sondern einen wirklich Schönen."
"Habt ihr euch schon über Namen unterhalten?"
"Erinnerst du dich noch an Wents Geburtstag? Sam hatte die Idee, das Baby nach einem Rapper zu benennen." Sie verdrehte die Augen. "Also ich werde garantiert nicht Kanye oder Lupe über den Spielplatz rufen." Ich brach in Gelächter aus.
"Yo, Eminem. Zeit für den Mittagsschlaf!", kicherte ich und wir brauchten eine ganze Weile, um uns wieder zu beruhigen. "Jetzt aber mal was ganz anderes: Kannst du mir helfen?" Ich sah sie flehend an und erzählte ihr von meinem "Problem" bzw. von meiner Sorge. Nachdem sie Hunderte von "Awws" und "Wie süß" ausgesprochen hatte, konnte man auch endlich wieder vernünftig mit ihr reden.
"Ich weiß, du magst das nicht, aber wir könnten ja einfach mal das Internet nach seinen Vorzügen absuchen." Ich zog ein Gesicht, aber etwas anderes fiel mir im Moment nicht ein. Also stimmte ich zu.
Shalley schaltete den PC an und wir fingen an alles zu durchsuchen. Ich kam mir richtig mies dabei vor, ihm so nachzuschnüffeln.
"Wolltest du nicht eigentlich nicht Lynn am Samstag zu Went mitnehmen?", fragte mich Shalley, als wir gerade eine weitere Seiten durchforsteten.
"Stimmt, das hatte ich total vergessen!", warf ich ein und überlegte fieberhaft, was ich tun sollte.
"Kein Problem, ich pass auf sie auf! Sam muss sowieso arbeiten."
"Das würdest du tun?"
"Natürlich. So hab ich was zu tun und kann Zeit mit meinem Lieblingspatenkind verbringen.", grinste sie und öffnete die nächste Seite. Ich war ihr wieder einmal so dankbar für ihre Hilfe.
Wir suchten weiter nach Idee für sein Geschenk, aber als es nach einer halben Stunde keinen Erfolg hatte, brach ich die Sache ab. Mir würde schon irgendwas einfallen.
Die Nacht über lag ich lange wach und grübelte wegen dem Geschenk. Ich brauchte Ideen, aber schnell. Vielleicht sollte ich einfach mal alle unsere Erlebnisse durchgehen. Das würde dem Ganzen eine persönliche Note geben. Ich dachte an das Treffen bei Starbucks. Vielleicht einen Gutschein? Nur als Notlösung. Zoo? Ja, passte wunderbar zu einem Allergiker. Nürnberg, aber was gab es denn da schon, das ich ihm hätte schenken können? Vor allem, da ich hier in L.A. wohnte. Verdammt, verdammt, verda...natürlich!!
Plötzlich saß ich kerzengerade im Bett und fing an zu lachen. Schnell machte ich die Nachttischlampe an, gewöhnte mich in Rekordzeit an das helle Licht und notierte mir meine Idee auf einem Zettel, bevor ich beruhigt einschlief. Es war perfekt und wenn er das nicht mochte, was dann?
Am nächsten Tag war ich ein nervöses Bündel. Nichts, aber auch gar nichts, konnte mich beruhigen. Shalley nahm mir beim Frühstück den Kaffee weg, weil mich das nur noch zappeliger machte. Auch Sam war genervt, als er mir mit dem Geschenk half, weil ich nicht still halten konnte. Aber ich wollte, dass es perfekt wurde. Es musste einfach. Zum Glück klappte alles und 10 Minuten bevor wir zum Kindergarten hätten gehen müssen, hatte ich das Wents Geschenk in der Hand. Ich gab meinem Bruder einen dicken Kuss als Dankeschön für seine Hilfe und verschwand mit Lynn in Richtung Larchmont.
Am Abend war es dann mal wieder zu Ende mit mir. Shalley war kurz davor mir eine zu scheuern, als ich mal wieder nicht still halten konnte.
"Mein Gott, du benimmst dich ja schlimmer als ein Teenager beim ersten Date! Er ist dein Freund, also komm mal runter.", knurrte sie und kämmte mein Haar sehr unsanft.
"Ich weiß auch nicht woran es liegt. Aber was ist, wenn ihm mein Geschenk nicht gefällt?"
"Das wird es schon, weil es von Herzen kommt." Sie lächelte mir durch den Spiegel entgegen und fixierte mein Haar mit Haarspray. "Okay, fertig!" Ich stand auf und betrachtete mich im Spiegel. Ich trug meine Lieblingsjeans und dazu mein dunkelblaues T-Shirt mit rundem Ausschnitt. Shalley hob ihre beiden Daumen und grinste.
Mit einem guten Gefühl verließ ich das Haus und fuhr zu Went. Das Geschenk und meine Handtasche lagen auf dem Beifahrersitz, ich hatte also nichts vergessen. Gerade als ich aus der Olive Street bog, klingelte mein Handy. Na, toll. Ausgerechnet jetzt! Ich fuhr rechts ran und meldete mich am Telefon.
"Edwards."
"Hallo Alexis, hier ist Charles!" Charles? Was wollte er denn jetzt?
"Hi Charles. Wie geht es dir?", versuchte ich entspannt zu klingen, dabei war ich das keineswegs. Wie konnte man auch ruhig bleiben, wenn der Chef an einem Freitagabend anrief?
"Gut, und dir?" Es war eine dieser Fragen, die ich in letzter Zeit immer mit diesem besorgten Unterton hörte.
"Viel besser.", gab ich knapp zurück und wartete darauf, dass er etwas sagen würde.
"Ich will dich zu nichts drängen, Alex, aber wann kann ich mit deiner Rückkehr rechnen?" Okay, kurz und direkt, so wie ich es mochte.
"Jederzeit. Wenn du willst, kann ich schon dieses Wochenende anfangen.", schlug ich vor. Ich wollte wieder zurückkommen und das tun, was ich stets gerne gemacht hatte: Hinter der Bar stehen und den Leuten mit meiner Arbeit einen schönen Abend zu bereiten.
"Diese Woche sind wir noch ausreichend, aber nächstes Wochenende könnte ich dich Samstag gebrauchen.", meinte er und ich sagte für diesen Abend zu. Glücklich darüber endlich wieder arbeiten zu dürfen, fuhr ich aus der Parklücke zu Went.
Doch keine 10 Minuten später klingelte wieder mein Handy. Diesmal halte ich nicht noch einmal an! Kurzerhand schnappte ich mir mein Handy vom Beifahrersitz und ging ran. Sollten die Polizisten mir doch einen Strafzettel geben, mir doch egal!
"Hallo?"
"Hi, Alex!"
"Oh hi! Ich bin fast da, nur noch...10 Minuten!", meinte ich schnell.
"Es tut mir Leid, aber ich kann nicht." Ich war so überrascht von seiner Absage, dass ich erst mal gar nichts sagen konnte. "Wir..ehm...müssen länger arbeiten als geplant und ich würde es nicht vor Mitternacht nach Hause schaffen.", fuhr er mit leiser Stimme fort. Ich konnte noch immer nichts sagen und selbst wenn, was hätte ich sagen sollen? Dass es okay war? Denn das war es nicht. Ich hatte mich so sehr darauf gefreut, doch ich wollte ihn nicht beschuldigen. Er konnte ja schließlich nichts dafür. Aber warum ausgerechnet heute? Es war Freitag!
"Bist du noch dran?", riss er mich aus meinen Gedanken.
"Ja. Es ist okay, Went."
"Nein, ist es nicht. Ich hab dir so viel versprochen und wir werden das nachholen, okay? Es tut mir wirklich Leid."
"Es ist okay. Sehen wir uns morgen?"
"Ja, um 12 bei mir?"
"Gut, ich bring was zu Essen mit.", meinte ich und hörte im selben Moment jemanden anderes in den Hörer reden.
"Ich komm gleich.", antwortete Went hörbar genervt und atmete laut ein. "Ich besorg was zu Essen, hörst du?"
"Mmh."
"Ich muss jetzt leider wieder zurück. Wir sehen uns morgen."
"Bis morgen.", gab ich zurück und legte auf. Und nun? Es war gerade einmal um 8. Ich konnte jetzt nicht wieder zurück zu Shalley und Sam. Was würden die denn denken? Die Ampel schaltete auf grün und ich fuhr einfach die Straßen entlang, bis ich am Strand landete und anhielt. Ich musste mich jetzt irgendwie abreagieren.
Ich war nicht sauer auf ihn, sondern einfach nur allgemein enttäuscht. Wie wäre es, wenn er ein ganz normaler Mensch wäre? Kein Schauspieler, sondern Verkäufer, Arzt oder meinetwegen auch Milchmann. Was wäre dann aus uns geworden?
Oh, mein Gott, was dachte ich hier eigentlich schon wieder? Ohne wirklichen Grund fing ich erst an zu Grinsen und dann zu Lachen. Ich krempelte meine Hosenbeine hoch und lief barfuss ins Wasser. Die Wellen schlugen gegen meine Füße, als ich durch das Wasser watete.
Ja, was wäre gewesen, wenn er nicht berühmt wäre? Nichts. Denn dann hätte es unser Treffen nicht gegeben, weil Went nicht nach Downtown zu einem Termin gemusst hätte. Er hätte auch nicht so oft länger bei mir bleiben müssen, weil es ja keine Paparazzi geben würde. Und es hätte auch kein Nürnberg gegeben. Kein glückliche Linda, keinen ersten Kuss, kein Lächeln auf meinem Gesicht. Ich konnte mich jetzt hier ärgern oder mich auf morgen freuen.
Immer noch lächelnd setzte ich mich an den Strand, vergrub meine Füße im Sand und wartete darauf, dass die Sonne im Meer versinken würde.
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF

oh wie süß er ist sooo niedlich, so romantisch ( eigentlich bist du das ja, aber egal *lach* )
das ist soooooo klasse, schade, das sie sich so wenig sehen können, aber müssen sie unter den umständen nicht über einander herfallen

*drück dich ganz dolle vor freude*
lg ela
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF




wieder 4 wochen ohne ein neues kap





wie soll ich das durchstehen, müssen die dich da so in anspruch nehmen, das du für uns keine zeit mehr hast? *schnief*
lg elana
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
hey... ich bin seit gestern auch fleißig dabei die ff hier zu lesen!!! echt klasse... kann kaum noch aufhören. zum glück hab ich noch n paar kapitel vor mir...
nebenbei hab ich mitbekommen, dass hier einige au-pair-erfahrungen haben... ich gehe nächstes jahr auch in die staaten und bin momentan total damit beschäftigt ne super agentur zu finden. könnt ihr mir ne au-pair-agentur empfehlen???? wär echt super...
schreib schnell weiter... du machst das klasse!!!!
super viele liebe grüße....

nebenbei hab ich mitbekommen, dass hier einige au-pair-erfahrungen haben... ich gehe nächstes jahr auch in die staaten und bin momentan total damit beschäftigt ne super agentur zu finden. könnt ihr mir ne au-pair-agentur empfehlen???? wär echt super...
schreib schnell weiter... du machst das klasse!!!!

super viele liebe grüße....
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
huhu goska....
wolltest du das letzte kap nicht hier reinstellen ;OD
und warte noch immer auf das neue kap *schnief*
lg ela
wolltest du das letzte kap nicht hier reinstellen ;OD
und warte noch immer auf das neue kap *schnief*
lg ela
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Huhu^^
Hier also erstmal das letzte Kapitel...aber mit dem neuen Teil dauert es noch eine Weile! Ich bin zur Zeit ziemich im Stress, nicht nur wegen Weihnachten, sondern allgemein...
Ich bitte euch um Verzeihung deswegen...
Kapitel 41: Happy Birthday
Ich kehrte erst sehr spät zurück nach Hause. Shalley war schon zu Bett gegangen und Sam noch nicht zurück von der Arbeit. Ich wusste, dass ich mich morgen vielen Fragen stellen musste, aber jetzt wollte ich einfach nur noch schlafen. Enttäuschung machte sich wieder breit, als ich alleine unter die Bettdecke kroch und meine Sehnsucht nach ihm steigerte sich ins Unendliche. Die Stille und die Dunkelheit ließen mein Herz schmerzhaft zusammenkrampfen und ich fragte mich, wohin die Freude, die ich vorhin am Strand noch gehabt hatte, verschwunden war.
Am nächsten Tag kamen die erwarteten Fragen und ich beantwortete sie so knapp wie möglich. Shalley wollte natürlich genaueres darüber wissen, aber ich blockte ab, denn ich wollte die Enttäuschung vergessen und mich einfach nur auf heute freuen. Nach dem Frühstück fingen Lynn und ich an ihre Sachen zu packen, denn wir wollten noch vor dem Mittag zu Went fahren. Länger hätte ich es sowieso nicht ausgehalten. Schon allein das Frühstück ohne ihn verbringen zu müssen, war eine einzige Qual gewesen. Ich wollte den heutigen Tag mit ihm und Lynn verbringen, egal wie.
Auf dem Weg zu ihm fuhren wir zum Starbucks Drive-In und ich holte zwei Frappucchinos, sowie Erdbeermilch für Lynn. Das würde ihn garantiert freuen und seine Stimmung heben, denn er war bestimmt noch niedergeschlagen wegen gestern.
Als wir an seiner Tür klopften, regte sich erst einmal nichts. Ich wollte gerade auf die Klingel drücken, als ich Schritte hörte. Kurze Zeit später ging die Tür auf und ein mehr als verschlafener Went stand vor uns. Seine Augen waren ganz klein und wurden größtenteils durch die dunklen Augenringe ersetzt. Das alte Shirt, das er trug war zerknittert und hatte Abdrücke auf seinen Armen hinterlassen und hätte er längere Haare gehabt, hätten sie garantiert in alle Richtungen abgestanden. Ich brauchte ihn nicht fragen, um zu wissen, wo er gerade herkam.
"Hi!", meinte er verschlafen, rieb sich die Augen und versuchte es dann mit einem Lächeln. Ich drückte ihm seinen Frappu in die Hand und gab ihm dann einen Kuss. Seine Lippen waren trocken und rau, was sich im ersten Moment wie Schleifpapier anfühlte.
"Haben wir dich geweckt?", fragte ich an und schaute ihm in seine grün-blauen Augen, deren braune Sprenkel geradezu stechend auf mich wirkten. Went beugte sich zu Lynn herunter, um sie zu begrüßen.
"Ja, aber ich wollte sowieso aufstehen.", gab er zur Antwort und ließ uns herein. Lynn war total aufgedreht und rannte dreimal ums Sofa, bevor ich sie wenigstens dazu bekam, mir ihren Rucksack zu geben.
"Hast du Hunger? Ich könnte etwas kochen.", schlug ich vor, doch er zog mich nur zu sich aufs Sofa und legte den Arm um mich.
"Nein, du bleibst hier bei mir und lässt den Essensdienst alles machen.", meinte er störrisch und küsste mich wieder. "Wir können Pizza bestellen.", schlug er vor und griff nach dem Telefon. "Und Salat.", fügte er auf meinen Blick noch hinzu und rief Lynn herbei, damit sie sich eine Pizza aussuchen konnte. Es entstand eine heftige Diskussion darüber, welche Pizza es nun sein sollte, weil wir uns einfach nicht einigen konnten. Lynn und ich versuchten Went davon zu überzeugen, Salamipizza zu bestellen, aber er verschränkte nur lachend die Arme und schüttelte den Kopf.
"Biiiittttteeee!", bettelte Lynn und sah ihn mit großen Hundeaugen an. Ich blickte zwischen den beiden hin und her und es war wunderbar anzusehen, wie einfach sie ihn um ihren kleinen Finger wickeln konnte und langsam seinen Willen brach.
"Ahhh, na gut!", gab er murrend nach und tippte die Nummer ein. Ich kuschelte mich an ihn und gab ihm einen Kuss, welcher in einer wilden Knutscherei endete.
"John´s Pizza, Guten Tag, mein Name ist Freddy. Wie kann ich Ihnen helfen?", erklang es aus dem Telefon und wir lösten uns erschrocken und vor allem geräuschvoll voneinander. Während ich mich vor Lachen nicht mehr einbekam, versuchte Went ernst zu bleiben und die Bestellung durchzugeben. Kaum hatte er aufgelegt, fiel er über mich her und begann mich durchzukitzeln.
"Du bist wirklich frech, mein Fräulein!", brachte er mit zusammengepressten Zähnen hervor und kam mit seinem Gesicht ganz nah an meins.
"Wieso?", fragte ich ganz unschuldig und versuchte das heftige Klopfen meines Herzens zu ignorieren.
"Mich hier so einfach auszulachen." Er sah mich böse an und ich presste meine Lippen aufeinander, um nicht laut loszuprusten.
"Ich lache dich doch nicht aus!", behauptete ich ernst. "Ich lache mit dir." Ich setzte einen unschuldigen Blick auf, der ihn zum Lachen brachte.
"Wieso kann ich eigentlich nie böse auf dich sein?", knurrte er und sah mir in die Augen, so als würde er darin die Antwort suchen wollen.
"Willst du das denn wirklich?", murmelte ich etwas verschüchtert durch seinen Blick. Er ließ ein leises Lachen verlauten und küsste mich. Ich nahm sein Gesicht zwischen meine Hände und zog ihn noch ein Stück näher. Die Enttäuschung von gestern war schon längst vergessen, als er sanft an meiner Unterlippe knabberte und ich das leichte Kratzen seiner Bartstoppeln an meinen Fingern spürte.
"Hattest du eigentlich Dessert bestellt?", brachte ich hervor und streichelte ihm übers Gesicht. Wie sehr ich diesen Mann liebte, es zerriss mir fast das Herz vor Freude.
"Du wolltest doch keins.", grinste er und küsste mich auf die Nasenspitze.
"Gut so.", schloss ich die kurze Unterbrechung und widmete mich wieder seinen Lippen. Ich ließ meine Zunge an seiner entlang gleiten und entlockte ihm damit einen leichten Stöhner. "Wie lange habt ihr gestern eigentlich noch gearbeitet?", fragte ich, als wir voneinander abließen. Meine Frage schien ihn an seine Müdigkeit zu erinnern, denn er fing an zu blinzeln und unterdrückte ein Gähnen.
"Frag lieber nicht! Es macht Spaß mit den anderen zu drehen, aber irgendwann bist du einfach nur noch erschöpft und versuchst dich mit Kaffee wach zu halten." Er lehnte den Kopf an meine Schulter und es fühlte sich für mich gut an, dass auch er mich brauchte. Ich streichelte ihm über seine raspelkurzen Haare und ließ ihn sich ausruhen, während Lynn zu unseren Füßen ihr Malbuch ausmalte.
20 Minuten später kam der Pizzabote und ich musste Went sanft wecken, damit ich an die Tür gehen konnte. Der Duft der Pizza kam mir schon aus der verschlossenen Box entgegen und mir lief das Wasser im Mund zusammen, während ich Lynn ein Pizzastück zurechtschnitt. Went hatte leider keine Plastikgabeln, so dass ich immer bei Lynn bleiben musste, um zu verhindern, dass sie sich ein Auge ausstach. Sie hatte noch Probleme mit Metallbesteck zu essen. Went ließ mich von seinem Pizzastück abbeißen und ich beobachtete ihn verstohlen aus den Augenwinkeln. Er sah so müde aus, dass ich mir wirklich Sorgen machte, ob er sich nicht doch übernahm. Ich wollte nicht, dass wir mit unserer Anwesenheit seine letzte Kraft raubten, die er für die Dreharbeiten brauchte.
Wir aßen zumeist schweigend, nur Lynn plapperte wie immer munter drauf los und quasselte mehr, als das sie aß. Ich versuchte mehrmals ihre Aufmerksamkeit auf das Essen zu lenken, aber immer wieder fand sie ein neues Thema, von dem sie unbedingt erzählen musste. Schließlich gab ich es auf, während mich Went lachend in seine Arme zog. Ich legte mir ein Stück Pizza auf meinen Teller und aß genüsslich, während er mir einen Kuss auf die Schläfe gab.
"Schön, dass ihr da seid!", murmelte er nur und verursachte mir damit eine Gänsehaut.
"Mommy, ich will auf den Spielplatz!", rief Lynn am frühen Nachmittag aus und ich sah seufzend auf Went, der tief und fest auf dem Sofa schlief. Er war nach dem Essen wieder in meinen Armen eingeschlafen und diesmal hatte ich ihn nicht geweckt. Er brauchte Schlaf und indem ich ihn einfach wach hielt, gewann ich gar nichts. Ich schrieb ihm also eine kurze Notiz, deckte ihn noch zu und verließ dann mit Lynn die Wohnung.
Wir liefen zu dem Spielplatz, in der Nähe ihres Kindergartens und verbrachten einen schönen Nachmittag dort, weil auch viele ihrer neuen Freunde da waren. Ich sah zu, wie Lynn schaukelte, im Sand buddelte oder wild über den Platz rannte und war glücklich, weil sie es auch war.
Um 4 kehrten wir dann wieder zurück und da ich einen Schlüssel von ihm mitgenommen hatte, brauchten wir nicht klingeln. Ich öffnete vorsichtig die Tür und sah, dass er nicht mehr auf dem Sofa lag. Vielleicht war er ja wach geworden, doch es war nichts zu hören. Auch in der Küche war nichts von ihm zu sehen und ich fand ihn am Ende in seinem Bett, schlafend und leise schnarchend. Ich schloss die Schlafzimmertüre wieder und gab Lynn den Rest ihrer Erdbeermilch, bevor wir uns ins Wohnzimmer zurückzogen.
Während Lynn wieder malte und mit einer Puppe spielte, schaute ich mir seine DVD-Kollektion an. Neben vielen alten Klassikern fand ich zumeist Serien in seinem Regal. Er hatte alle Staffeln von den Simpsons, Family Guy und Law&Order, aber das wusste ich ja schon. Es war seine absolute Lieblingsserie und er wollte sie unbedingt mit mir mal anschauen. Bisher hatte ich mich immer erfolgreich davor drücken können, aber mittlerweile würde ich es sogar anschauen, nur um einen Abend mit ihm verbringen zu können. Dann fielen mir die Staffeln von Prison Break in die Hände und ich zögerte einen Moment. Ich hatte noch nie eine Folge von der Serie gesehen und meine Finger strichen über den Deckelrücken, bevor ich es vorsichtig aus dem Regal herauszog. Wents Gesicht schien mir entgegen, es war ein befremdlicher Anblick für mich, ihn auf dem Cover einer DVD zu sehen. Doch es war seine Arbeit, somit Teil seines Lebens. Ein Teil, den ich nicht kannte, der aber dennoch so wichtig für ihn war. Je länger ich auf das Bild starrte, umso mehr bekam ich das Gefühl, ihn nicht richtig unterstützen zu können bei seiner Arbeit. Ich wusste nicht, worum es in der Serie ging, wer sein Charakter war und wie die anderen Schauspieler, also Dom, Amaury und Sarah in die Geschichte verwickelt waren. Was war ich für eine Freundin, die ihren Freund nicht bei seiner Arbeit unterstützen konnte?
Jedoch konnte ich die DVD nicht einfach von ihm nehmen und mit Lynn im selben Zimmer wollte ich es mir nicht anschauen. Also musste ich ihn wohl oder übel fragen. Wann er allerdings aufwachen würde, war etwas anderes. Ich wollte ihn nicht wecken, gleichzeitig aber auch nicht noch bis heute Abend warten, um dann festzustellen, dass er bis morgen früh durchschlafen würde. Im selben Moment hörte ich Fußtapsen im Flur und sah einen total verschlafenen Went in der Tür stehen. Er war halbnackt, seine Hose war so weit heruntergerutscht, dass man seine Boxershorts sehen konnte, sein Shirt in den Händen haltend. Noch etwas schlaftrunken kam er lächelnd auf mich zu und setzte sich neben mich vor das DVD-Regal, seinen Kopf auf meine Schulter legend.
"Mit mir ist heute nicht wirklich etwas anzufangen, oder?", fragte er leise, während Lynn ihren Platz auf seinem Schoss einnahm. Sie kuschelte sich an ihn, so wie er sich an mich und schon allein für diesen Moment war es das Warten wert gewesen. Ich wagte mich nicht zu rühren und sah zu, wie die wohl zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben liebevoll miteinander umgingen.
"Ich liebe dich!", kam es plötzlich von Lynn und sie umarmte Went. Dieser blickte sie an, als würde er ein Ufo sehen. Dann aber begannen seine Augen zu leuchten und er gab Lynn einen Kuss auf die Stirn.
"Ich dich auch, Prinzessin!", meinte er leise und sah mich strahlend an. Went nahm meine Hand und ich konnte nichts anderes, als bis über beide Ohren zu grinsen.
Ich wusste nicht, wie lange wir so dasaßen, aber Lynn schien es gut genug, um in Wents Armen einzuschlafen.
"Soll ich sie dir abnehmen?", schlug ich vor, da ich wusste, wie unbequem es nach kurzer Zeit werden konnte.
"Nein, ist okay. Lass sie schlafen.", meinte er und sah mich an. Die Müdigkeit war verschwunden, stattdessen strahlten seine Augen in grün-blau und wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich sie für Diamanten gehalten. Ich näherte mich seinem Gesicht, um ihn zu küssen und ihm für alles zu danken, was er für uns getan hatte. Doch ich konnte es nicht in Worte fassen, wie viel es mir bedeutete. Stattdessen streichelte ihm sanft über die Wange und lehnte meine Stirn gegen seine. "Es tut mir Leid, dass ihr wegen mir das ganze Wochenende mit Warten verschwendet.", flüsterte er, doch ich legte meinen Zeigefinger auf seine Lippen.
"Ich hab sie lieber für 5 Minuten mit dir verschwendet, als dich gar nicht zu sehen!", gab ich ihm zur Antwort und es herrschte für eine Weile schweigen.
"Ich will es trotzdem wieder gut machen.", beharrte er. "Ich möchte einen ganzen Tag nur mit dir verbringen, ohne dass etwas dazwischen kommt. Außer vielleicht Lynn.", fügte er lächelnd hinzu. Ich küsste ihn auf die Nasenspitze und überlegte mir dann etwas.
"Was hältst du von Sonntag, den 27. Juli? Da verbringt Lynn den ganzen Tag bei ihrer Freundin Kelly und wird wahrscheinlich auch dort übernachten." Sein Lächeln wurde breiter.
"Klingt perfekt!", meinte er nur und sah dann auf Lynn, die sich auf seinem Schoss zusammengerollt hatte und mit dem Kopf auf seinem Bauch schlief.
"Ich liebe euch beide!", meinte er und ich blickte überrascht zu ihm auf. Trotzdem konnte ich ein Lächeln nicht zurückhalten, weil ich mich so sehr auf den Tag mit ihm freute.
Je näher aber der Tag kam, umso nervöser wurde ich. Ich war in dem Moment einfach nur so glücklich gewesen, dass ich nicht wirklich über die Wortgruppen "Ein ganzer Tag", "wir beide" und "allein" nachgedacht hatte. Doch es war ja wohl offensichtlich und ich konnte es Went auch nicht verübeln. Schließlich ließ ich ihn jetzt schon zwei Monate schmoren.
Doch war ich bereit dazu? Ich wollte nichts anderes als ihn glücklich zu machen, aber wie würde ich mich fühlen? Ich war schließlich nicht wegen einer Spinnen-Phobie bei Dr. Hunting in Behandlung. Ich hätte sie natürlich einfach fragen können, aber das war mir einfach zu peinlich. Also quälte ich mich mit der Ungewissheit durch die Woche, weil ich ihn nicht enttäuschen wollte. Dabei hätte ich eigentlich über die Gerichtsverhandlung nachdenken sollen, die immer näher rückte. Das machte mich natürlich umso nervöser, weil ich sowohl bei Went als auch Lynn keine Lösung parat hatte.
Dafür schien Went zu spüren, dass ich ihn brauchte. Überraschend rief er mich am Dienstagabend an.
"Hey, wie geht´s dir?", fragte er und ich konnte seine gute Laune durch den Hörer vernehmen.
"Gut. Dir ja anscheinend auch!" Ich lehnte mich in meinem Bett zurück und lächelte.
"Ja, ich habe gute Laune!", lachte er.
"Und warum?"
"Weil ich eine Überraschung für dich habe!"
"Oh, für mich?" Im wahrsten Sinne des Wortes war ich überrascht.
"Ja, für dich!", betonte er noch einmal und ich wurde vor lauter Aufregung ganz ungeduldig.
"Nun sag schon!", forderte ich ihn auf und er lachte.
"Okay, okay! Bist du in deinem Bett?"
"Ja!"
"Dann aufstehen und ab ins Wohnzimmer!" Wohnzimmer? Was wollte ich denn da? Trotzdem folgte ich seiner Anweisung und verließ mein Bett.
Im Wohnzimmer war nur Sam, der vor dem Computer saß. Als er mich sah, grinste er nur und stand auf. Was hatte denn das jetzt zu bedeuten?
"Siehst du deinen Bruder?", drang es aus meinem Handy.
"Ja, aber das ist keine Überraschung. Der ist jeden Tag hier!" Went lachte mir ins Ohr und es hörte sich gut an, auch wenn er über mich lachte.
"Er ist ja auch nicht die Überraschung, Sam hat sie nur!" Achso! Hätte ich mir aber auch denken können. Zielstrebig lief ich auf meinen Zwilling zu.
"Du hast etwas für mich?", flötete ich und grinste Sam an. Ich konnte Went im Hörer feixen hören.
"Yap. Hier!" Sam deutete auf den PC, ich folgte seinem Blick und hätte fast den Hörer fallen lassen. Auf dem Bildschirm war Went zu sehen!
Okay, das war jetzt nichts Neues, aber er bewegte sich, lachte sogar und hielt ein Handy am Ohr!
"Toller Pullover!", kam es plötzlich gleichzeitig aus den Computerboxen und meinem Handy. Geschockt schaute ich an mir herunter und musste feststellen, dass ich Wents Pulli trug und er mich sehen konnte! Oh scheiße, er konnte mich sehen!
"Wie...? Was...?" Ich war total verwirrt. Mein Blick ging zwischen Sam und Went hin und her, in der Hoffnung, dass mich einer der beiden aufklären würde.
"Hinsetzen, Schwesterherz! Went wird dir alles erklären. Schönen Abend noch!", grinste er und bugsierte mich sanft in den Sitz vor den Computer. Dann verschwand er in sein Zimmer. Ich blickte wieder ungläubig auf den Bildschirm, wo immer noch mein über beide Ohren grinsender Freund saß.
"Hi!", meinte ich unsicher, ließ mich aber von seinem Strahlen anstecken.
"Gefällt´s dir?", fragte er und legte sein Handy zur Seite.
"Wenn du mir erklärst, wie es funktioniert, auf jeden Fall!" Er lächelte nur und begann mir dann zu erklären, dass wir uns über Webcam sehen konnten.
Seitdem konnten wir uns jeden Abend wenigstens kurz sehen und ich hätte meinen Bruder für seine Ideen niederknutschen können. Dank ihm vergingen die Wochentage jetzt viel schneller und die Gespräche mit Went waren meine Highlights. Es war toll ihn wenigstens sehen und hören zu können, auch wenn seine Webcam den Abschiedskuss bekam und nicht ich. Manchmal waren auch Maury, Dom und Sarah kurz dabei und winkten in die Kamera.
Das Beste daran aber war, dass wir dadurch unsere Probleme besser besprechen konnten. Es war fast schon wie ein 4-Augen-Gespräch, auch wenn ab und zu mal das Bild stehen blieb oder der Ton weg war.
Doch es half ungemein. Wir mussten nicht mehr alles auf 2 1/2 Tage reduzieren, sondern konnten den anderen an den eigenen Tagesgeschehen teilhaben lassen. So konnte ich endlich auch mal seinen Wohnwagen sehen, der sogar ziemlich groß und modern eingerichtet war, aber Went in Boxershorts und T-Shirt war natürlich auch nicht zu verachten!
Doch am Freitag war ich trotzdem froh, ihn in meine Arme schließen zu können. Es war eben doch ein kleiner Unterschied zwischen nur sehen und sehen mit anfassen. Umso zärtlicher fielen unser Küsse aus, als er mich an seiner Türe empfing und ich ihm in die Arme fiel. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und glitt danach nach unten zu meinen Schultern, um mir meine Jacke auszuziehen. Ich ließ die Pizzaschachtel einfach nach unten fallen und er kickte die Tür hinter uns zu.
"Hi!", brachte er hervor, als wir kurz Luft holen mussten.
"Ich hab dich vermisst!", entgegnete ich und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund. Doch so einfach ließ er mich nicht entkommen, denn er drückte mich näher an sich und blickte mich lächelnd an. Ich konnte sehen, wie er sich auf die Lippen biss und sich dann zögernd meinem Gesicht näherte. Ich vergaß zu atmen und wartete gespannt auf den Kuss. Erst ganz zögerlich und langsam berührten seine Lippen meine, was schon alleine eine Gänsehaut bei mir auslöste, bevor er begann, sich langsam vorzuarbeiten und seine Zunge sanft meine umspielte. Es fühlte sich wie der erste Kuss zwischen uns an. Ich schwebte förmlich und musste mich an ihm festhalten, um nicht umzufallen.
Wie zufällig berührten seine Hände meine Brüste und glitten dann an meinen Seiten entlang. Ich seufzte kurz auf und schob sein T-Shirt hoch. Meine Hände erkundeten seinen Oberkörper und zogen ihm schließlich das Hemd über den Kopf. Ich warf es irgendwo in die Ecke, bevor ich stürmisch geküsst und aufs Sofa gedrückt wurde.
So viel zum Thema Kinoabend. Dabei hatte ich mich schon so auf den Film gefreut. Nicht, dass ich das hier nicht genießen würde. Ganz im Gegenteil, denn seine Hände allein schon waren Grund genug, um mich in den Wahnsinn zu treiben. Went zog mich zu einem langen Kuss heran und riss mich damit aus meinen Gedanken.
"Bereit fürs Kino?", flüsterte er mir ins Ohr.
"Oh!", brachte ich überrascht hervor.
"Doch nicht?" Er schaute mich leicht enttäuscht an.
"Doch, klar!", beharrte ich. "Ich war nur...weil, naja...!" Gott, wie sagte man so etwas? "Ich dachte, wir würden noch ein paar mehr Klamotten verlieren?" Er fing nur an zu Grinsen.
"Ich wollte eigentlich nur mein T-Shirt wechseln und du hast mir sozusagen die Arbeit abgenommen. Außerdem mussten und müssen wir eine Menge nachholen!" Mit jedem Wort war er ein Stück näher gekommen und begann meinen Hals und meine Schultern zu küssen. Ich sog die Luft tief ein, bis meine Lungen wehtaten und genoss diesen Moment, indem ich meine Arme um ihn schlang.
Widerwillig lösten wir uns voneinander, er ging sich umziehen und wir verbrachten einen wunderschönen Abend im Kino, um "The Dark Knight" anzuschauen. Wir hatten uns einen Platz in der hintersten Reihe ausgesucht, uns gegenseitig mit Popcorn gefüttert und gekuschelt, worüber ich sehr froh war, denn so bekam Went wenigstens nicht mit, dass ich ein wenig Angst gehabt hatte. Es war aber auch ein düsterer Film gewesen. Danach hatten wir in seiner Wohnung noch die mittlerweile kalte und zerdrückte Pizza gegessen, deren Belag zum größten Teil am Deckel kleben geblieben war.
Den Samstagmorgen verbrachten wir noch gemeinsam, bevor Went zur Arbeit musste. An diesem Wochenende standen viele Interviews an und auch eine große Party von Fox. Als Mitarbeiter hätte ich zwar die Chance auf Karten gehabt, aber ich war kein Fan von großen Menschenmengen und Trubel. Dafür durfte ich in Wents riesigem Kleiderschrank wühlen und ihm ein Outfit zusammenstellen. Nicht, dass ich wirklich Ahnung davon hatte, aber Hemd und Jeans würde ich gerade noch hinbekommen. Nach ewigem Hin und her, wovon Went schon leicht genervt schien, weil er sich ständig aus- und wieder anziehen musste, entschied ich mich für eine helle Jeans und ein hellblaues Hemd. Eigentlich hatte ich mich insgeheim gleich von Anfang an dafür entschieden, aber ich konnte einfach Wents halbnacktem Anblick nicht widerstehen.
Als er mit der Modenschau fertig war, zog er sich schließlich für die Interviews um, denn es war Zeit für ihn zu gehen. Etwas unschlüssig saßen wir auf seinem Bett und er nestelte an seinen Schnürsenkeln herum.
"Ehm...Ich weiß eigentlich schon deine Antwort, aber ich werde dich auch nur einmal fragen, einfach weil ich will, dass du weißt, das es mir ernst ist und ich mich nicht schäme oder ähnliches.", begann er etwas unsicher und seine Augen sprangen immer wieder zwischen der Bettkante und mir hin und her. Ich wusste, was er mich fragen würde. "Willst du morgen mitkommen?" Er murmelte es so sehr, dass es wie ein einziges Wort klang. Seine Augen sahen mich flehend an und ich wurde unsicher, weil ich nicht wusste, ob er auf ein Ja oder ein Nein hoffte. Doch meine Entscheidung stand fest.
"Das ist wirklich lieb von dir, aber ich will das einfach nicht." Ich presste meine Lippen aufeinander. "Bist du jetzt böse auf mich?"
"Nein, Quatsch!" Er gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Wäre aber mal etwas anderes gewesen, als immer allein vor der Meute von Fotografen zu stehen!", lächelte er und stand auf.
"Du hast doch Sarah und Joc...ich mein, Jody!", zwinkerte ich ihm zu und er kniff die Augen zusammen.
"Willst du mich loswerden?"
"Wäre ja wohl kein Problem, oder?", lachte ich und er zog eine Schnute.
"Na, danke!" Er griff nach seiner Jacke, doch ich zog ihn an der Hand zu mir.
"Komm her!", murmelte ich und umarmte ihn. Sein Aftershave stieg mir in die Nase und es fiel mir schwer, ihn jetzt einfach gehen zu lassen und ihn mit anderen Frauen teilen zu müssen. "Viel Spaß und immer schön lächeln!", grinste ich. "Du weißt doch, dass Shalley, Selma und meine Mutter sich so auf neue Fotos von dir freuen." Er verdrehte die Augen und gab mir einen Kuss. "Du wohl nicht?"
"Ich brauch keine Abzüge, ich hab das Original!", meinte ich frech und küsste ihn noch mal.
"Okay, ich muss los!", meinte er widerwillig, ohne sich zu rühren.
"Ich auch! Lynn wartet bestimmt schon auf mich." Wir liefen zu unseren Autos und verabschiedeten uns am Hauseingang voneinander. Während ihm ein anstrengendes Wochenende bevorstand, wollte ich mit Lynn und Shalley die Seele baumeln lassen und ab und zu im Internet nach neuen Bildern von Went schauen.
Zwei Tage später erhielt ich die Nachricht, das die Gerichtsverhandlung von Dienstag auf Freitag verschoben wurden war. Das brachte unsere ganze Planung durcheinander, auch wenn es uns noch mehr Zeit gab, uns vorzubereiten. Meine Sorge aber galt Lynn. Am Freitag hatten weder Sam noch Shalley Zeit, sie aus dem Kindergarten abzuholen und Went war arbeiten. Zu allem Unglück hatte auch noch Went schlechte Nachrichten, als wir am Abend via Internet miteinander sprachen.
"Ich muss das Wochenende und das Übernächste über arbeiten.", meinte er bedrückt und mein Herz sank für einen Moment in die Hose. Es würde also nicht aus unserem gemeinsamen Tag werden. Er schien meine Gedanken erraten zu können und lächelte. "Keine Angst, Peter hat mir den Sonntag freigeschaufelt." Nun war ich wieder beruhigt und auch wenn wir uns das Wochenende über nicht treffen konnten, hatte ich wenigstens die Möglichkeit, ihn per Webcamera zu sehen.
Um Ablenkung zu finden, bis ich ihn wiedersehen würde, konzentrierte ich mich auf die Gerichtsverhandlung, wovon mich wiederum Shalley ablenken wollte. Sie lud mich öfters zu Starbucks ein und quatschte mit mir über alles Mögliche, außer der Sache mit Lucas. Ich wusste, dass sie mir damit nur helfen wollte, aber ich wollte den Tatsachen ins Auge sehen und das hieß, dass ich Lynn durchaus verlieren könnte.
Schließlich kam der Freitag und ich hätte nervöser nicht sein können. Mit kalten, zittrigen Händen brachte ich Lynn in den Kindergarten und versuchte verzweifelt meinen Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen. Es war ja nur eine erste Anhörung, heute würde auf keinen Fall schon eine Entscheidung getroffen werden. Mein Handy klingelte und ich ging ohne aufs Display zu schauen ran.
"Hey!", rief ich nervös in den Hörer.
"Wie geht´s dir?", kam es beruhigend aus dem Hörer. Für einen Moment schloss ich die Augen, denn genau ihn brauchte ich jetzt so sehr. Aber ich hatte ja, in meiner Sturheit, unbedingt Nein sagen müssen.
"Ganz gut!", log ich und lief zum Auto. "Drehst du schon?"
"Fast, ich bin auf dem Weg zum Set!" Stille. "Und du willst wirklich nicht, dass ich komme?" Er hatte diese Frage schon an die 100 Mal gestellt und trotzdem ließ mein Sturkopf keine andere Antwort zu.
"Nein, es ist okay. Es würde nur zu viel Trubel geben.", wiegelte ich ab, obwohl alles in mir nach seiner Hilfe schrie. "Außerdem hilfst du mir schon genug!" Went hatte seine Arbeitszeiten so legen können, dass er es schaffte, um Lynn vom Kindergarten abzuholen. Am Morgen hatte er einen Fototermin und danach würde ein Auftritt auf der Comic Con anstehen.
"Keine Ursache." Er seufzte kurz. Anscheinend hatte ihm jemand etwas zugerufen. "Ich muss jetzt leider los!"
"Okay, viel Spaß!", meinte ich und versuchte zu lächeln.
"Danke. Halt die Ohren steif, okay? Es wird alles gut werden."
"Ich hoffe es." Den Tränen nahe, konnte ich kaum noch sprechen.
"Ich weiß es.", widersprach er und ließ ein Lächeln auf meinen Lippen erscheinen.
"Ich liebe dich!"
"Ich liebe dich auch, Alex!" Es herrschte einen Moment Stille, in der wir beide die Worte auf uns einwirken ließen.
"Okay, dann will ich dich nicht länger aufhalten. Wir sehen uns heute Abend!"
"Ja, bis heute Abend!" Ich legte auf und machte mich auf den Weg nach Hause, wo Sam schon ungeduldig auf mich wartete.
"Mommy, Mommy, schau mal, was ich habe!" Lynn kam wie ein Flummi auf mich zugesprungen und hielt dabei ein Malheft in der linken, sowie Wachsstifte in der rechten Hand.
"Oh, wow! Das hast du ja wirklich toll ausgemalt!", lachte ich und blickte von dem Malheft zu Went, der hinter Lynn zur Tür hereinkam.
"Hey, wo ward ihr denn so lange?" Ich sah ihn fragend an, weil ich mir schon langsam Sorgen gemacht hatte.
"Wir waren noch Eis essen.", meinte er kleinlaut und lächelte unschuldig. Dann zog er mich zu einem Kuss heran und zog eine Rose hinter seinem Rücken hervor. Allerdings keine echte, sondern eine aus Marzipan, schick mit Schleife verpackt.
"Aww, du bist süß!", quiekte ich vor Freude und umarmte ihn. "Danke!"
"Warte erst einmal ab, bis du das Marzipan probiert hast. Es ist das Beste in der ganzen Stadt.", strahlte er.
"Und ich dachte, ihr ward Eis essen." Ich stellte die Marzipanrose auf den Küchentisch und reichte Went ein Glas Wasser.
"Jetzt erzähl mal: Wie ist es gelaufen?" Er sah mich ernst und besorgt an. Ich lehnte mich an den Küchentresen und starrte auf die Verpackung der Marzipanrose.
"Ach, naja. Eigentlich war es relativ sinnlos. Die beiden Anwälte haben ihre jeweiligen Standpunkte dem Richter vorgetragen, dieser hat sich alles angehört, ist es durchgegangen und hat uns dann ein außergerichtliches Angebot gemacht. Wir haben es abgelehnt und nun geht der Prozess los. Aber erst in ein paar Wochen." Ich presste die Lippen aufeinander und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Wie geht´s dir jetzt?"
"Keine Ahnung. Ich fühle mich müde und ausgelaugt. Mein Kopf brummt ein wenig von dem ganzen Fachchinesisch." Ich verdrehte die Augen. "Wie war die Comic Con. Hast du den Fans deine tollen Comics vorgeführt?", witzelte ich ein wenig, um vom Thema abzulenken.
"Ich war nicht dort!" Er sah mich traurig an und begann zu erzählen. Das Fotoshooting hatte länger gedauert, so dass er es nicht mehr nach San Diego geschafft hatte. Ich nahm ihn in den Arm und legte meine Arme in seinen Nacken.
"Ist wohl heute nicht unser Tag, was?"
"Nein, aber in zwei Tagen!", lachte er und gab mir einen Kuss. Ich grinste und wir unterhielten uns noch kurz über die Gerichtsverhandlung, bevor er wieder los musste.
"Ich hab was von einem heißen Date läuten hören.", quetschte mich Shalley am Abend aus und setzte sich grinsend zu mir aufs Sofa. Es sah ein wenig schwerfällig aus, wie sie versuchte sich elegant in die Kissen fallen zu lassen, da ihr der Babybauch im Weg war.
"Welcher Superstar ist es denn diesmal?", versuchte ich auszuweichen. Doch sie sah mich mit funkelnden Augen an.
"Ich hab von Wentworth Miller gehört!"
"Und ich dachte, der sei mit seinem Job verheiratet?", witzelte ich.
"Ach, komm schon, Eddy! Kannst du deiner besten Freundin nicht mal ein kleines bisschen erzählen?" Sie sah mich mit Hundeaugen an und ich seufzte.
"Ja, wir werden uns am Sonntag ALLEINE treffen. Zufrieden?" Shalley lächelte nur und ich wusste, dass sie weiter fragen würde, bis sie jede kleinste Kleinigkeit aus mir herausgepresst hatte.
"Wo? Wie? Wann? Warum? Wie lange?", prasselten die Fragen auf mich ein und ich konnte nur den Kopf schütteln.
"Wir treffen uns bei ihm. Ich werde wahrscheinlich mit dem Auto zu ihm fahren, nachdem ich Lynn bei ihrer Freundin Kelly abgeliefert habe. Warum? Ehm...darum? Und wie lange? So lange, wie wir es miteinander aushalten!" Ich hob meine Augenbrauen und sah sie erwartungsvoll an.
"Sehen wir uns vor Jahreswechsel noch mal?" Wir lachten beiden gleichzeitig los und ich gab ihr einen Knuff.
"Wir haben uns seit über zwei Wochen nicht mehr wirklich gesehen und das ist der Tag, auf den wir seit langem hinarbeiten.", erklärte ich ihr und sie sah mich lächelnd an.
"Dann müssen wir dich ja rausputzen für den großen Tag!"
"Kommt gar nicht in die Tüte. Wir sitzen bei ihm Zuhause auf der Couch und schauen wahrscheinlich DVD. Da mach ich mich nicht schick! Er tut es doch bestimmt auch nicht!", weigerte ich mich, doch sie schien keine Widerrede zu dulden.
"Ja, klar! Ich hab die Murmel hier auch vom vielen DVD schauen bekommen!" Sie deutete auf ihren Bauch und sah mich dann an, als versuchte ich sie zu verarschen.
"Okay, okay! Aber nicht zu sehr. Verstanden, Shalley?" Sie nickte und grinste dann so breit, dass ihre Mundwinkel am Hinterkopf zusammentrafen.
"Das wird toll!" Sie umarmte mich stürmisch und ich hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache.
Mein Gefühl täuschte mich auch nicht, denn Shalley klingelte mich am Sonntag um kurz vor 6 aus dem Bett. Ohne Worte drückte sie mir einen Tasse Kaffee in die Hand und schleifte mich eine halbe Stunde später aus dem Haus. Zuerst ging es zur Pedi- und Maniküre, danach zum Friseur.
"Shalley, ich hatte etwas von nicht zu sehr gesagt!", meckerte ich meine beste Freundin und Fast-Schwägerin an.
"Ach komm schon, du weißt, dass es ihm gefallen wird!", lachte sie und ich streckte ihr mit hochrotem Kopf meine Zunge entgegen.
Gegen 9 waren wir wieder Zuhause und wurden von Lynn und Sam begrüßt. Dieser drückte mir mein Handy in die Hand.
"Went hat versucht dich zu erreichen!", meinte er nur und wandte sich wieder dem Fernseher zu. Ich drückte auf Wahlwiederholung und Went nahm auch gleich nach dem zweiten Klingeln ab.
"Hey, du wolltest mit mir reden?" Vor Anspannung biss ich auf meine Unterlippe.
"Hi! Ja, ich wollte fragen, ob du Lust auf Schwimmen hast!"
"Schwimmen?" Beim Gedanken daran und an meine neue Frisur musste ich lachen. "Klar!"
"Super, dann sehen wir uns später!", meinte er nur und legte auf. Da war aber einer in Eile. Ich drehte mich herum und blickte zu Shalley.
"Ich glaube, meine Frisur wird ein wenig leiden." Ich konnte kaum ein Grinsen unterdrücken.
"Solange er dich wenigstens vorher damit sieht, kann ich damit leben. Und wenn er kein Kompliment dazu abgibt, schubst du ihn ins Wasser und tauchst ihn unter!"
"Warum habe ich das ungute Gefühl, dass man diese Anfälle nicht auf die Schwangerschaft schieben kann?", kam es von Sam, der mich leicht verzweifelt anschaute. Ich verkniff mir ein Lachen und nahm Lynn bei der Hand, um sie für ihren Tag bei Kelly fertig zu machen.
Pünktlich verließen wir das Haus und fuhren zu Lynns Freundin. Georgia, Kellys Mom, erwartete uns schon und begrüßte mich. Ich ging noch kurz mit hinein und besprach alles mit Georgia und ihrem Mann Greg. Ich gab ihr meine Nummer und gab ihr zu verstehen, dass sie mich jederzeit anrufen konnte. Auch mitten in der Nacht. Ich war mir nahezu sicher, dass ich Lynn wieder abholen würde. Schließlich war sie ja auch erst knapp 4 Jahre alt, aber ich vertraute Georgia und Greg voll und ganz. Schließlich kannte ich sie schon sehr lange, da konnte Lynn noch nicht einmal laufen.
Ich verabschiedete mich wieder und fuhr weiter zu Went, diesmal aber viel nervöser. Meine Hände klammerten sich um das Lenkrad wie um einen Rettungsanker, doch ich versuchte mich zu beruhigen. Wir waren seit fast zwei Monaten zusammen und das ist nicht das erste Mal, dass wir uns treffen. Ich atmete einmal tief durch und erreichte kurz darauf Larchmont. Und überhaupt: Wenn er mich zu etwas zwingen will, dann trete ich ihm zwischen die Beine und renn weg!
Plötzlich musste ich über meine eigenen Gedanken lachen. Gott, du bist echt paranoid, Alexis Edwards! Reiß dich zusammen, schließlich fährst du zu deinem Freund und nicht zu einem Schwerverbrecher! Obwohl...Schnell schüttelte ich den Kopf und musste kurz darauf hart auf die Bremse treten, damit ich noch die richtige Abbiegung nahm. Weniger denken, mehr handeln! Ansonsten würde ich wahrscheinlich noch einmal verrückt werden.
Ich hielt vor Wents Haus, atmete noch einmal durch und griff dann nach meiner Tasche mit den Schwimmsachen. Ich war gespannt, wohin er mit mir schwimmen gehen wollte, denn seine Badewanne war für diese Aktivitäten garantiert nicht groß genug. Im Seitenspiegel und im Fenster betrachtete ich noch einmal mein Äußeres und ging dann zum Hauseingang.
Hier also erstmal das letzte Kapitel...aber mit dem neuen Teil dauert es noch eine Weile! Ich bin zur Zeit ziemich im Stress, nicht nur wegen Weihnachten, sondern allgemein...

Ich bitte euch um Verzeihung deswegen...
Kapitel 41: Happy Birthday
Ich kehrte erst sehr spät zurück nach Hause. Shalley war schon zu Bett gegangen und Sam noch nicht zurück von der Arbeit. Ich wusste, dass ich mich morgen vielen Fragen stellen musste, aber jetzt wollte ich einfach nur noch schlafen. Enttäuschung machte sich wieder breit, als ich alleine unter die Bettdecke kroch und meine Sehnsucht nach ihm steigerte sich ins Unendliche. Die Stille und die Dunkelheit ließen mein Herz schmerzhaft zusammenkrampfen und ich fragte mich, wohin die Freude, die ich vorhin am Strand noch gehabt hatte, verschwunden war.
Am nächsten Tag kamen die erwarteten Fragen und ich beantwortete sie so knapp wie möglich. Shalley wollte natürlich genaueres darüber wissen, aber ich blockte ab, denn ich wollte die Enttäuschung vergessen und mich einfach nur auf heute freuen. Nach dem Frühstück fingen Lynn und ich an ihre Sachen zu packen, denn wir wollten noch vor dem Mittag zu Went fahren. Länger hätte ich es sowieso nicht ausgehalten. Schon allein das Frühstück ohne ihn verbringen zu müssen, war eine einzige Qual gewesen. Ich wollte den heutigen Tag mit ihm und Lynn verbringen, egal wie.
Auf dem Weg zu ihm fuhren wir zum Starbucks Drive-In und ich holte zwei Frappucchinos, sowie Erdbeermilch für Lynn. Das würde ihn garantiert freuen und seine Stimmung heben, denn er war bestimmt noch niedergeschlagen wegen gestern.
Als wir an seiner Tür klopften, regte sich erst einmal nichts. Ich wollte gerade auf die Klingel drücken, als ich Schritte hörte. Kurze Zeit später ging die Tür auf und ein mehr als verschlafener Went stand vor uns. Seine Augen waren ganz klein und wurden größtenteils durch die dunklen Augenringe ersetzt. Das alte Shirt, das er trug war zerknittert und hatte Abdrücke auf seinen Armen hinterlassen und hätte er längere Haare gehabt, hätten sie garantiert in alle Richtungen abgestanden. Ich brauchte ihn nicht fragen, um zu wissen, wo er gerade herkam.
"Hi!", meinte er verschlafen, rieb sich die Augen und versuchte es dann mit einem Lächeln. Ich drückte ihm seinen Frappu in die Hand und gab ihm dann einen Kuss. Seine Lippen waren trocken und rau, was sich im ersten Moment wie Schleifpapier anfühlte.
"Haben wir dich geweckt?", fragte ich an und schaute ihm in seine grün-blauen Augen, deren braune Sprenkel geradezu stechend auf mich wirkten. Went beugte sich zu Lynn herunter, um sie zu begrüßen.
"Ja, aber ich wollte sowieso aufstehen.", gab er zur Antwort und ließ uns herein. Lynn war total aufgedreht und rannte dreimal ums Sofa, bevor ich sie wenigstens dazu bekam, mir ihren Rucksack zu geben.
"Hast du Hunger? Ich könnte etwas kochen.", schlug ich vor, doch er zog mich nur zu sich aufs Sofa und legte den Arm um mich.
"Nein, du bleibst hier bei mir und lässt den Essensdienst alles machen.", meinte er störrisch und küsste mich wieder. "Wir können Pizza bestellen.", schlug er vor und griff nach dem Telefon. "Und Salat.", fügte er auf meinen Blick noch hinzu und rief Lynn herbei, damit sie sich eine Pizza aussuchen konnte. Es entstand eine heftige Diskussion darüber, welche Pizza es nun sein sollte, weil wir uns einfach nicht einigen konnten. Lynn und ich versuchten Went davon zu überzeugen, Salamipizza zu bestellen, aber er verschränkte nur lachend die Arme und schüttelte den Kopf.
"Biiiittttteeee!", bettelte Lynn und sah ihn mit großen Hundeaugen an. Ich blickte zwischen den beiden hin und her und es war wunderbar anzusehen, wie einfach sie ihn um ihren kleinen Finger wickeln konnte und langsam seinen Willen brach.
"Ahhh, na gut!", gab er murrend nach und tippte die Nummer ein. Ich kuschelte mich an ihn und gab ihm einen Kuss, welcher in einer wilden Knutscherei endete.
"John´s Pizza, Guten Tag, mein Name ist Freddy. Wie kann ich Ihnen helfen?", erklang es aus dem Telefon und wir lösten uns erschrocken und vor allem geräuschvoll voneinander. Während ich mich vor Lachen nicht mehr einbekam, versuchte Went ernst zu bleiben und die Bestellung durchzugeben. Kaum hatte er aufgelegt, fiel er über mich her und begann mich durchzukitzeln.
"Du bist wirklich frech, mein Fräulein!", brachte er mit zusammengepressten Zähnen hervor und kam mit seinem Gesicht ganz nah an meins.
"Wieso?", fragte ich ganz unschuldig und versuchte das heftige Klopfen meines Herzens zu ignorieren.
"Mich hier so einfach auszulachen." Er sah mich böse an und ich presste meine Lippen aufeinander, um nicht laut loszuprusten.
"Ich lache dich doch nicht aus!", behauptete ich ernst. "Ich lache mit dir." Ich setzte einen unschuldigen Blick auf, der ihn zum Lachen brachte.
"Wieso kann ich eigentlich nie böse auf dich sein?", knurrte er und sah mir in die Augen, so als würde er darin die Antwort suchen wollen.
"Willst du das denn wirklich?", murmelte ich etwas verschüchtert durch seinen Blick. Er ließ ein leises Lachen verlauten und küsste mich. Ich nahm sein Gesicht zwischen meine Hände und zog ihn noch ein Stück näher. Die Enttäuschung von gestern war schon längst vergessen, als er sanft an meiner Unterlippe knabberte und ich das leichte Kratzen seiner Bartstoppeln an meinen Fingern spürte.
"Hattest du eigentlich Dessert bestellt?", brachte ich hervor und streichelte ihm übers Gesicht. Wie sehr ich diesen Mann liebte, es zerriss mir fast das Herz vor Freude.
"Du wolltest doch keins.", grinste er und küsste mich auf die Nasenspitze.
"Gut so.", schloss ich die kurze Unterbrechung und widmete mich wieder seinen Lippen. Ich ließ meine Zunge an seiner entlang gleiten und entlockte ihm damit einen leichten Stöhner. "Wie lange habt ihr gestern eigentlich noch gearbeitet?", fragte ich, als wir voneinander abließen. Meine Frage schien ihn an seine Müdigkeit zu erinnern, denn er fing an zu blinzeln und unterdrückte ein Gähnen.
"Frag lieber nicht! Es macht Spaß mit den anderen zu drehen, aber irgendwann bist du einfach nur noch erschöpft und versuchst dich mit Kaffee wach zu halten." Er lehnte den Kopf an meine Schulter und es fühlte sich für mich gut an, dass auch er mich brauchte. Ich streichelte ihm über seine raspelkurzen Haare und ließ ihn sich ausruhen, während Lynn zu unseren Füßen ihr Malbuch ausmalte.
20 Minuten später kam der Pizzabote und ich musste Went sanft wecken, damit ich an die Tür gehen konnte. Der Duft der Pizza kam mir schon aus der verschlossenen Box entgegen und mir lief das Wasser im Mund zusammen, während ich Lynn ein Pizzastück zurechtschnitt. Went hatte leider keine Plastikgabeln, so dass ich immer bei Lynn bleiben musste, um zu verhindern, dass sie sich ein Auge ausstach. Sie hatte noch Probleme mit Metallbesteck zu essen. Went ließ mich von seinem Pizzastück abbeißen und ich beobachtete ihn verstohlen aus den Augenwinkeln. Er sah so müde aus, dass ich mir wirklich Sorgen machte, ob er sich nicht doch übernahm. Ich wollte nicht, dass wir mit unserer Anwesenheit seine letzte Kraft raubten, die er für die Dreharbeiten brauchte.
Wir aßen zumeist schweigend, nur Lynn plapperte wie immer munter drauf los und quasselte mehr, als das sie aß. Ich versuchte mehrmals ihre Aufmerksamkeit auf das Essen zu lenken, aber immer wieder fand sie ein neues Thema, von dem sie unbedingt erzählen musste. Schließlich gab ich es auf, während mich Went lachend in seine Arme zog. Ich legte mir ein Stück Pizza auf meinen Teller und aß genüsslich, während er mir einen Kuss auf die Schläfe gab.
"Schön, dass ihr da seid!", murmelte er nur und verursachte mir damit eine Gänsehaut.
"Mommy, ich will auf den Spielplatz!", rief Lynn am frühen Nachmittag aus und ich sah seufzend auf Went, der tief und fest auf dem Sofa schlief. Er war nach dem Essen wieder in meinen Armen eingeschlafen und diesmal hatte ich ihn nicht geweckt. Er brauchte Schlaf und indem ich ihn einfach wach hielt, gewann ich gar nichts. Ich schrieb ihm also eine kurze Notiz, deckte ihn noch zu und verließ dann mit Lynn die Wohnung.
Wir liefen zu dem Spielplatz, in der Nähe ihres Kindergartens und verbrachten einen schönen Nachmittag dort, weil auch viele ihrer neuen Freunde da waren. Ich sah zu, wie Lynn schaukelte, im Sand buddelte oder wild über den Platz rannte und war glücklich, weil sie es auch war.
Um 4 kehrten wir dann wieder zurück und da ich einen Schlüssel von ihm mitgenommen hatte, brauchten wir nicht klingeln. Ich öffnete vorsichtig die Tür und sah, dass er nicht mehr auf dem Sofa lag. Vielleicht war er ja wach geworden, doch es war nichts zu hören. Auch in der Küche war nichts von ihm zu sehen und ich fand ihn am Ende in seinem Bett, schlafend und leise schnarchend. Ich schloss die Schlafzimmertüre wieder und gab Lynn den Rest ihrer Erdbeermilch, bevor wir uns ins Wohnzimmer zurückzogen.
Während Lynn wieder malte und mit einer Puppe spielte, schaute ich mir seine DVD-Kollektion an. Neben vielen alten Klassikern fand ich zumeist Serien in seinem Regal. Er hatte alle Staffeln von den Simpsons, Family Guy und Law&Order, aber das wusste ich ja schon. Es war seine absolute Lieblingsserie und er wollte sie unbedingt mit mir mal anschauen. Bisher hatte ich mich immer erfolgreich davor drücken können, aber mittlerweile würde ich es sogar anschauen, nur um einen Abend mit ihm verbringen zu können. Dann fielen mir die Staffeln von Prison Break in die Hände und ich zögerte einen Moment. Ich hatte noch nie eine Folge von der Serie gesehen und meine Finger strichen über den Deckelrücken, bevor ich es vorsichtig aus dem Regal herauszog. Wents Gesicht schien mir entgegen, es war ein befremdlicher Anblick für mich, ihn auf dem Cover einer DVD zu sehen. Doch es war seine Arbeit, somit Teil seines Lebens. Ein Teil, den ich nicht kannte, der aber dennoch so wichtig für ihn war. Je länger ich auf das Bild starrte, umso mehr bekam ich das Gefühl, ihn nicht richtig unterstützen zu können bei seiner Arbeit. Ich wusste nicht, worum es in der Serie ging, wer sein Charakter war und wie die anderen Schauspieler, also Dom, Amaury und Sarah in die Geschichte verwickelt waren. Was war ich für eine Freundin, die ihren Freund nicht bei seiner Arbeit unterstützen konnte?
Jedoch konnte ich die DVD nicht einfach von ihm nehmen und mit Lynn im selben Zimmer wollte ich es mir nicht anschauen. Also musste ich ihn wohl oder übel fragen. Wann er allerdings aufwachen würde, war etwas anderes. Ich wollte ihn nicht wecken, gleichzeitig aber auch nicht noch bis heute Abend warten, um dann festzustellen, dass er bis morgen früh durchschlafen würde. Im selben Moment hörte ich Fußtapsen im Flur und sah einen total verschlafenen Went in der Tür stehen. Er war halbnackt, seine Hose war so weit heruntergerutscht, dass man seine Boxershorts sehen konnte, sein Shirt in den Händen haltend. Noch etwas schlaftrunken kam er lächelnd auf mich zu und setzte sich neben mich vor das DVD-Regal, seinen Kopf auf meine Schulter legend.
"Mit mir ist heute nicht wirklich etwas anzufangen, oder?", fragte er leise, während Lynn ihren Platz auf seinem Schoss einnahm. Sie kuschelte sich an ihn, so wie er sich an mich und schon allein für diesen Moment war es das Warten wert gewesen. Ich wagte mich nicht zu rühren und sah zu, wie die wohl zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben liebevoll miteinander umgingen.
"Ich liebe dich!", kam es plötzlich von Lynn und sie umarmte Went. Dieser blickte sie an, als würde er ein Ufo sehen. Dann aber begannen seine Augen zu leuchten und er gab Lynn einen Kuss auf die Stirn.
"Ich dich auch, Prinzessin!", meinte er leise und sah mich strahlend an. Went nahm meine Hand und ich konnte nichts anderes, als bis über beide Ohren zu grinsen.
Ich wusste nicht, wie lange wir so dasaßen, aber Lynn schien es gut genug, um in Wents Armen einzuschlafen.
"Soll ich sie dir abnehmen?", schlug ich vor, da ich wusste, wie unbequem es nach kurzer Zeit werden konnte.
"Nein, ist okay. Lass sie schlafen.", meinte er und sah mich an. Die Müdigkeit war verschwunden, stattdessen strahlten seine Augen in grün-blau und wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich sie für Diamanten gehalten. Ich näherte mich seinem Gesicht, um ihn zu küssen und ihm für alles zu danken, was er für uns getan hatte. Doch ich konnte es nicht in Worte fassen, wie viel es mir bedeutete. Stattdessen streichelte ihm sanft über die Wange und lehnte meine Stirn gegen seine. "Es tut mir Leid, dass ihr wegen mir das ganze Wochenende mit Warten verschwendet.", flüsterte er, doch ich legte meinen Zeigefinger auf seine Lippen.
"Ich hab sie lieber für 5 Minuten mit dir verschwendet, als dich gar nicht zu sehen!", gab ich ihm zur Antwort und es herrschte für eine Weile schweigen.
"Ich will es trotzdem wieder gut machen.", beharrte er. "Ich möchte einen ganzen Tag nur mit dir verbringen, ohne dass etwas dazwischen kommt. Außer vielleicht Lynn.", fügte er lächelnd hinzu. Ich küsste ihn auf die Nasenspitze und überlegte mir dann etwas.
"Was hältst du von Sonntag, den 27. Juli? Da verbringt Lynn den ganzen Tag bei ihrer Freundin Kelly und wird wahrscheinlich auch dort übernachten." Sein Lächeln wurde breiter.
"Klingt perfekt!", meinte er nur und sah dann auf Lynn, die sich auf seinem Schoss zusammengerollt hatte und mit dem Kopf auf seinem Bauch schlief.
"Ich liebe euch beide!", meinte er und ich blickte überrascht zu ihm auf. Trotzdem konnte ich ein Lächeln nicht zurückhalten, weil ich mich so sehr auf den Tag mit ihm freute.
Je näher aber der Tag kam, umso nervöser wurde ich. Ich war in dem Moment einfach nur so glücklich gewesen, dass ich nicht wirklich über die Wortgruppen "Ein ganzer Tag", "wir beide" und "allein" nachgedacht hatte. Doch es war ja wohl offensichtlich und ich konnte es Went auch nicht verübeln. Schließlich ließ ich ihn jetzt schon zwei Monate schmoren.
Doch war ich bereit dazu? Ich wollte nichts anderes als ihn glücklich zu machen, aber wie würde ich mich fühlen? Ich war schließlich nicht wegen einer Spinnen-Phobie bei Dr. Hunting in Behandlung. Ich hätte sie natürlich einfach fragen können, aber das war mir einfach zu peinlich. Also quälte ich mich mit der Ungewissheit durch die Woche, weil ich ihn nicht enttäuschen wollte. Dabei hätte ich eigentlich über die Gerichtsverhandlung nachdenken sollen, die immer näher rückte. Das machte mich natürlich umso nervöser, weil ich sowohl bei Went als auch Lynn keine Lösung parat hatte.
Dafür schien Went zu spüren, dass ich ihn brauchte. Überraschend rief er mich am Dienstagabend an.
"Hey, wie geht´s dir?", fragte er und ich konnte seine gute Laune durch den Hörer vernehmen.
"Gut. Dir ja anscheinend auch!" Ich lehnte mich in meinem Bett zurück und lächelte.
"Ja, ich habe gute Laune!", lachte er.
"Und warum?"
"Weil ich eine Überraschung für dich habe!"
"Oh, für mich?" Im wahrsten Sinne des Wortes war ich überrascht.
"Ja, für dich!", betonte er noch einmal und ich wurde vor lauter Aufregung ganz ungeduldig.
"Nun sag schon!", forderte ich ihn auf und er lachte.
"Okay, okay! Bist du in deinem Bett?"
"Ja!"
"Dann aufstehen und ab ins Wohnzimmer!" Wohnzimmer? Was wollte ich denn da? Trotzdem folgte ich seiner Anweisung und verließ mein Bett.
Im Wohnzimmer war nur Sam, der vor dem Computer saß. Als er mich sah, grinste er nur und stand auf. Was hatte denn das jetzt zu bedeuten?
"Siehst du deinen Bruder?", drang es aus meinem Handy.
"Ja, aber das ist keine Überraschung. Der ist jeden Tag hier!" Went lachte mir ins Ohr und es hörte sich gut an, auch wenn er über mich lachte.
"Er ist ja auch nicht die Überraschung, Sam hat sie nur!" Achso! Hätte ich mir aber auch denken können. Zielstrebig lief ich auf meinen Zwilling zu.
"Du hast etwas für mich?", flötete ich und grinste Sam an. Ich konnte Went im Hörer feixen hören.
"Yap. Hier!" Sam deutete auf den PC, ich folgte seinem Blick und hätte fast den Hörer fallen lassen. Auf dem Bildschirm war Went zu sehen!
Okay, das war jetzt nichts Neues, aber er bewegte sich, lachte sogar und hielt ein Handy am Ohr!
"Toller Pullover!", kam es plötzlich gleichzeitig aus den Computerboxen und meinem Handy. Geschockt schaute ich an mir herunter und musste feststellen, dass ich Wents Pulli trug und er mich sehen konnte! Oh scheiße, er konnte mich sehen!
"Wie...? Was...?" Ich war total verwirrt. Mein Blick ging zwischen Sam und Went hin und her, in der Hoffnung, dass mich einer der beiden aufklären würde.
"Hinsetzen, Schwesterherz! Went wird dir alles erklären. Schönen Abend noch!", grinste er und bugsierte mich sanft in den Sitz vor den Computer. Dann verschwand er in sein Zimmer. Ich blickte wieder ungläubig auf den Bildschirm, wo immer noch mein über beide Ohren grinsender Freund saß.
"Hi!", meinte ich unsicher, ließ mich aber von seinem Strahlen anstecken.
"Gefällt´s dir?", fragte er und legte sein Handy zur Seite.
"Wenn du mir erklärst, wie es funktioniert, auf jeden Fall!" Er lächelte nur und begann mir dann zu erklären, dass wir uns über Webcam sehen konnten.
Seitdem konnten wir uns jeden Abend wenigstens kurz sehen und ich hätte meinen Bruder für seine Ideen niederknutschen können. Dank ihm vergingen die Wochentage jetzt viel schneller und die Gespräche mit Went waren meine Highlights. Es war toll ihn wenigstens sehen und hören zu können, auch wenn seine Webcam den Abschiedskuss bekam und nicht ich. Manchmal waren auch Maury, Dom und Sarah kurz dabei und winkten in die Kamera.
Das Beste daran aber war, dass wir dadurch unsere Probleme besser besprechen konnten. Es war fast schon wie ein 4-Augen-Gespräch, auch wenn ab und zu mal das Bild stehen blieb oder der Ton weg war.
Doch es half ungemein. Wir mussten nicht mehr alles auf 2 1/2 Tage reduzieren, sondern konnten den anderen an den eigenen Tagesgeschehen teilhaben lassen. So konnte ich endlich auch mal seinen Wohnwagen sehen, der sogar ziemlich groß und modern eingerichtet war, aber Went in Boxershorts und T-Shirt war natürlich auch nicht zu verachten!
Doch am Freitag war ich trotzdem froh, ihn in meine Arme schließen zu können. Es war eben doch ein kleiner Unterschied zwischen nur sehen und sehen mit anfassen. Umso zärtlicher fielen unser Küsse aus, als er mich an seiner Türe empfing und ich ihm in die Arme fiel. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und glitt danach nach unten zu meinen Schultern, um mir meine Jacke auszuziehen. Ich ließ die Pizzaschachtel einfach nach unten fallen und er kickte die Tür hinter uns zu.
"Hi!", brachte er hervor, als wir kurz Luft holen mussten.
"Ich hab dich vermisst!", entgegnete ich und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund. Doch so einfach ließ er mich nicht entkommen, denn er drückte mich näher an sich und blickte mich lächelnd an. Ich konnte sehen, wie er sich auf die Lippen biss und sich dann zögernd meinem Gesicht näherte. Ich vergaß zu atmen und wartete gespannt auf den Kuss. Erst ganz zögerlich und langsam berührten seine Lippen meine, was schon alleine eine Gänsehaut bei mir auslöste, bevor er begann, sich langsam vorzuarbeiten und seine Zunge sanft meine umspielte. Es fühlte sich wie der erste Kuss zwischen uns an. Ich schwebte förmlich und musste mich an ihm festhalten, um nicht umzufallen.
Wie zufällig berührten seine Hände meine Brüste und glitten dann an meinen Seiten entlang. Ich seufzte kurz auf und schob sein T-Shirt hoch. Meine Hände erkundeten seinen Oberkörper und zogen ihm schließlich das Hemd über den Kopf. Ich warf es irgendwo in die Ecke, bevor ich stürmisch geküsst und aufs Sofa gedrückt wurde.
So viel zum Thema Kinoabend. Dabei hatte ich mich schon so auf den Film gefreut. Nicht, dass ich das hier nicht genießen würde. Ganz im Gegenteil, denn seine Hände allein schon waren Grund genug, um mich in den Wahnsinn zu treiben. Went zog mich zu einem langen Kuss heran und riss mich damit aus meinen Gedanken.
"Bereit fürs Kino?", flüsterte er mir ins Ohr.
"Oh!", brachte ich überrascht hervor.
"Doch nicht?" Er schaute mich leicht enttäuscht an.
"Doch, klar!", beharrte ich. "Ich war nur...weil, naja...!" Gott, wie sagte man so etwas? "Ich dachte, wir würden noch ein paar mehr Klamotten verlieren?" Er fing nur an zu Grinsen.
"Ich wollte eigentlich nur mein T-Shirt wechseln und du hast mir sozusagen die Arbeit abgenommen. Außerdem mussten und müssen wir eine Menge nachholen!" Mit jedem Wort war er ein Stück näher gekommen und begann meinen Hals und meine Schultern zu küssen. Ich sog die Luft tief ein, bis meine Lungen wehtaten und genoss diesen Moment, indem ich meine Arme um ihn schlang.
Widerwillig lösten wir uns voneinander, er ging sich umziehen und wir verbrachten einen wunderschönen Abend im Kino, um "The Dark Knight" anzuschauen. Wir hatten uns einen Platz in der hintersten Reihe ausgesucht, uns gegenseitig mit Popcorn gefüttert und gekuschelt, worüber ich sehr froh war, denn so bekam Went wenigstens nicht mit, dass ich ein wenig Angst gehabt hatte. Es war aber auch ein düsterer Film gewesen. Danach hatten wir in seiner Wohnung noch die mittlerweile kalte und zerdrückte Pizza gegessen, deren Belag zum größten Teil am Deckel kleben geblieben war.
Den Samstagmorgen verbrachten wir noch gemeinsam, bevor Went zur Arbeit musste. An diesem Wochenende standen viele Interviews an und auch eine große Party von Fox. Als Mitarbeiter hätte ich zwar die Chance auf Karten gehabt, aber ich war kein Fan von großen Menschenmengen und Trubel. Dafür durfte ich in Wents riesigem Kleiderschrank wühlen und ihm ein Outfit zusammenstellen. Nicht, dass ich wirklich Ahnung davon hatte, aber Hemd und Jeans würde ich gerade noch hinbekommen. Nach ewigem Hin und her, wovon Went schon leicht genervt schien, weil er sich ständig aus- und wieder anziehen musste, entschied ich mich für eine helle Jeans und ein hellblaues Hemd. Eigentlich hatte ich mich insgeheim gleich von Anfang an dafür entschieden, aber ich konnte einfach Wents halbnacktem Anblick nicht widerstehen.
Als er mit der Modenschau fertig war, zog er sich schließlich für die Interviews um, denn es war Zeit für ihn zu gehen. Etwas unschlüssig saßen wir auf seinem Bett und er nestelte an seinen Schnürsenkeln herum.
"Ehm...Ich weiß eigentlich schon deine Antwort, aber ich werde dich auch nur einmal fragen, einfach weil ich will, dass du weißt, das es mir ernst ist und ich mich nicht schäme oder ähnliches.", begann er etwas unsicher und seine Augen sprangen immer wieder zwischen der Bettkante und mir hin und her. Ich wusste, was er mich fragen würde. "Willst du morgen mitkommen?" Er murmelte es so sehr, dass es wie ein einziges Wort klang. Seine Augen sahen mich flehend an und ich wurde unsicher, weil ich nicht wusste, ob er auf ein Ja oder ein Nein hoffte. Doch meine Entscheidung stand fest.
"Das ist wirklich lieb von dir, aber ich will das einfach nicht." Ich presste meine Lippen aufeinander. "Bist du jetzt böse auf mich?"
"Nein, Quatsch!" Er gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Wäre aber mal etwas anderes gewesen, als immer allein vor der Meute von Fotografen zu stehen!", lächelte er und stand auf.
"Du hast doch Sarah und Joc...ich mein, Jody!", zwinkerte ich ihm zu und er kniff die Augen zusammen.
"Willst du mich loswerden?"
"Wäre ja wohl kein Problem, oder?", lachte ich und er zog eine Schnute.
"Na, danke!" Er griff nach seiner Jacke, doch ich zog ihn an der Hand zu mir.
"Komm her!", murmelte ich und umarmte ihn. Sein Aftershave stieg mir in die Nase und es fiel mir schwer, ihn jetzt einfach gehen zu lassen und ihn mit anderen Frauen teilen zu müssen. "Viel Spaß und immer schön lächeln!", grinste ich. "Du weißt doch, dass Shalley, Selma und meine Mutter sich so auf neue Fotos von dir freuen." Er verdrehte die Augen und gab mir einen Kuss. "Du wohl nicht?"
"Ich brauch keine Abzüge, ich hab das Original!", meinte ich frech und küsste ihn noch mal.
"Okay, ich muss los!", meinte er widerwillig, ohne sich zu rühren.
"Ich auch! Lynn wartet bestimmt schon auf mich." Wir liefen zu unseren Autos und verabschiedeten uns am Hauseingang voneinander. Während ihm ein anstrengendes Wochenende bevorstand, wollte ich mit Lynn und Shalley die Seele baumeln lassen und ab und zu im Internet nach neuen Bildern von Went schauen.
Zwei Tage später erhielt ich die Nachricht, das die Gerichtsverhandlung von Dienstag auf Freitag verschoben wurden war. Das brachte unsere ganze Planung durcheinander, auch wenn es uns noch mehr Zeit gab, uns vorzubereiten. Meine Sorge aber galt Lynn. Am Freitag hatten weder Sam noch Shalley Zeit, sie aus dem Kindergarten abzuholen und Went war arbeiten. Zu allem Unglück hatte auch noch Went schlechte Nachrichten, als wir am Abend via Internet miteinander sprachen.
"Ich muss das Wochenende und das Übernächste über arbeiten.", meinte er bedrückt und mein Herz sank für einen Moment in die Hose. Es würde also nicht aus unserem gemeinsamen Tag werden. Er schien meine Gedanken erraten zu können und lächelte. "Keine Angst, Peter hat mir den Sonntag freigeschaufelt." Nun war ich wieder beruhigt und auch wenn wir uns das Wochenende über nicht treffen konnten, hatte ich wenigstens die Möglichkeit, ihn per Webcamera zu sehen.
Um Ablenkung zu finden, bis ich ihn wiedersehen würde, konzentrierte ich mich auf die Gerichtsverhandlung, wovon mich wiederum Shalley ablenken wollte. Sie lud mich öfters zu Starbucks ein und quatschte mit mir über alles Mögliche, außer der Sache mit Lucas. Ich wusste, dass sie mir damit nur helfen wollte, aber ich wollte den Tatsachen ins Auge sehen und das hieß, dass ich Lynn durchaus verlieren könnte.
Schließlich kam der Freitag und ich hätte nervöser nicht sein können. Mit kalten, zittrigen Händen brachte ich Lynn in den Kindergarten und versuchte verzweifelt meinen Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen. Es war ja nur eine erste Anhörung, heute würde auf keinen Fall schon eine Entscheidung getroffen werden. Mein Handy klingelte und ich ging ohne aufs Display zu schauen ran.
"Hey!", rief ich nervös in den Hörer.
"Wie geht´s dir?", kam es beruhigend aus dem Hörer. Für einen Moment schloss ich die Augen, denn genau ihn brauchte ich jetzt so sehr. Aber ich hatte ja, in meiner Sturheit, unbedingt Nein sagen müssen.
"Ganz gut!", log ich und lief zum Auto. "Drehst du schon?"
"Fast, ich bin auf dem Weg zum Set!" Stille. "Und du willst wirklich nicht, dass ich komme?" Er hatte diese Frage schon an die 100 Mal gestellt und trotzdem ließ mein Sturkopf keine andere Antwort zu.
"Nein, es ist okay. Es würde nur zu viel Trubel geben.", wiegelte ich ab, obwohl alles in mir nach seiner Hilfe schrie. "Außerdem hilfst du mir schon genug!" Went hatte seine Arbeitszeiten so legen können, dass er es schaffte, um Lynn vom Kindergarten abzuholen. Am Morgen hatte er einen Fototermin und danach würde ein Auftritt auf der Comic Con anstehen.
"Keine Ursache." Er seufzte kurz. Anscheinend hatte ihm jemand etwas zugerufen. "Ich muss jetzt leider los!"
"Okay, viel Spaß!", meinte ich und versuchte zu lächeln.
"Danke. Halt die Ohren steif, okay? Es wird alles gut werden."
"Ich hoffe es." Den Tränen nahe, konnte ich kaum noch sprechen.
"Ich weiß es.", widersprach er und ließ ein Lächeln auf meinen Lippen erscheinen.
"Ich liebe dich!"
"Ich liebe dich auch, Alex!" Es herrschte einen Moment Stille, in der wir beide die Worte auf uns einwirken ließen.
"Okay, dann will ich dich nicht länger aufhalten. Wir sehen uns heute Abend!"
"Ja, bis heute Abend!" Ich legte auf und machte mich auf den Weg nach Hause, wo Sam schon ungeduldig auf mich wartete.
"Mommy, Mommy, schau mal, was ich habe!" Lynn kam wie ein Flummi auf mich zugesprungen und hielt dabei ein Malheft in der linken, sowie Wachsstifte in der rechten Hand.
"Oh, wow! Das hast du ja wirklich toll ausgemalt!", lachte ich und blickte von dem Malheft zu Went, der hinter Lynn zur Tür hereinkam.
"Hey, wo ward ihr denn so lange?" Ich sah ihn fragend an, weil ich mir schon langsam Sorgen gemacht hatte.
"Wir waren noch Eis essen.", meinte er kleinlaut und lächelte unschuldig. Dann zog er mich zu einem Kuss heran und zog eine Rose hinter seinem Rücken hervor. Allerdings keine echte, sondern eine aus Marzipan, schick mit Schleife verpackt.
"Aww, du bist süß!", quiekte ich vor Freude und umarmte ihn. "Danke!"
"Warte erst einmal ab, bis du das Marzipan probiert hast. Es ist das Beste in der ganzen Stadt.", strahlte er.
"Und ich dachte, ihr ward Eis essen." Ich stellte die Marzipanrose auf den Küchentisch und reichte Went ein Glas Wasser.
"Jetzt erzähl mal: Wie ist es gelaufen?" Er sah mich ernst und besorgt an. Ich lehnte mich an den Küchentresen und starrte auf die Verpackung der Marzipanrose.
"Ach, naja. Eigentlich war es relativ sinnlos. Die beiden Anwälte haben ihre jeweiligen Standpunkte dem Richter vorgetragen, dieser hat sich alles angehört, ist es durchgegangen und hat uns dann ein außergerichtliches Angebot gemacht. Wir haben es abgelehnt und nun geht der Prozess los. Aber erst in ein paar Wochen." Ich presste die Lippen aufeinander und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Wie geht´s dir jetzt?"
"Keine Ahnung. Ich fühle mich müde und ausgelaugt. Mein Kopf brummt ein wenig von dem ganzen Fachchinesisch." Ich verdrehte die Augen. "Wie war die Comic Con. Hast du den Fans deine tollen Comics vorgeführt?", witzelte ich ein wenig, um vom Thema abzulenken.
"Ich war nicht dort!" Er sah mich traurig an und begann zu erzählen. Das Fotoshooting hatte länger gedauert, so dass er es nicht mehr nach San Diego geschafft hatte. Ich nahm ihn in den Arm und legte meine Arme in seinen Nacken.
"Ist wohl heute nicht unser Tag, was?"
"Nein, aber in zwei Tagen!", lachte er und gab mir einen Kuss. Ich grinste und wir unterhielten uns noch kurz über die Gerichtsverhandlung, bevor er wieder los musste.
"Ich hab was von einem heißen Date läuten hören.", quetschte mich Shalley am Abend aus und setzte sich grinsend zu mir aufs Sofa. Es sah ein wenig schwerfällig aus, wie sie versuchte sich elegant in die Kissen fallen zu lassen, da ihr der Babybauch im Weg war.
"Welcher Superstar ist es denn diesmal?", versuchte ich auszuweichen. Doch sie sah mich mit funkelnden Augen an.
"Ich hab von Wentworth Miller gehört!"
"Und ich dachte, der sei mit seinem Job verheiratet?", witzelte ich.
"Ach, komm schon, Eddy! Kannst du deiner besten Freundin nicht mal ein kleines bisschen erzählen?" Sie sah mich mit Hundeaugen an und ich seufzte.
"Ja, wir werden uns am Sonntag ALLEINE treffen. Zufrieden?" Shalley lächelte nur und ich wusste, dass sie weiter fragen würde, bis sie jede kleinste Kleinigkeit aus mir herausgepresst hatte.
"Wo? Wie? Wann? Warum? Wie lange?", prasselten die Fragen auf mich ein und ich konnte nur den Kopf schütteln.
"Wir treffen uns bei ihm. Ich werde wahrscheinlich mit dem Auto zu ihm fahren, nachdem ich Lynn bei ihrer Freundin Kelly abgeliefert habe. Warum? Ehm...darum? Und wie lange? So lange, wie wir es miteinander aushalten!" Ich hob meine Augenbrauen und sah sie erwartungsvoll an.
"Sehen wir uns vor Jahreswechsel noch mal?" Wir lachten beiden gleichzeitig los und ich gab ihr einen Knuff.
"Wir haben uns seit über zwei Wochen nicht mehr wirklich gesehen und das ist der Tag, auf den wir seit langem hinarbeiten.", erklärte ich ihr und sie sah mich lächelnd an.
"Dann müssen wir dich ja rausputzen für den großen Tag!"
"Kommt gar nicht in die Tüte. Wir sitzen bei ihm Zuhause auf der Couch und schauen wahrscheinlich DVD. Da mach ich mich nicht schick! Er tut es doch bestimmt auch nicht!", weigerte ich mich, doch sie schien keine Widerrede zu dulden.
"Ja, klar! Ich hab die Murmel hier auch vom vielen DVD schauen bekommen!" Sie deutete auf ihren Bauch und sah mich dann an, als versuchte ich sie zu verarschen.
"Okay, okay! Aber nicht zu sehr. Verstanden, Shalley?" Sie nickte und grinste dann so breit, dass ihre Mundwinkel am Hinterkopf zusammentrafen.
"Das wird toll!" Sie umarmte mich stürmisch und ich hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache.
Mein Gefühl täuschte mich auch nicht, denn Shalley klingelte mich am Sonntag um kurz vor 6 aus dem Bett. Ohne Worte drückte sie mir einen Tasse Kaffee in die Hand und schleifte mich eine halbe Stunde später aus dem Haus. Zuerst ging es zur Pedi- und Maniküre, danach zum Friseur.
"Shalley, ich hatte etwas von nicht zu sehr gesagt!", meckerte ich meine beste Freundin und Fast-Schwägerin an.
"Ach komm schon, du weißt, dass es ihm gefallen wird!", lachte sie und ich streckte ihr mit hochrotem Kopf meine Zunge entgegen.
Gegen 9 waren wir wieder Zuhause und wurden von Lynn und Sam begrüßt. Dieser drückte mir mein Handy in die Hand.
"Went hat versucht dich zu erreichen!", meinte er nur und wandte sich wieder dem Fernseher zu. Ich drückte auf Wahlwiederholung und Went nahm auch gleich nach dem zweiten Klingeln ab.
"Hey, du wolltest mit mir reden?" Vor Anspannung biss ich auf meine Unterlippe.
"Hi! Ja, ich wollte fragen, ob du Lust auf Schwimmen hast!"
"Schwimmen?" Beim Gedanken daran und an meine neue Frisur musste ich lachen. "Klar!"
"Super, dann sehen wir uns später!", meinte er nur und legte auf. Da war aber einer in Eile. Ich drehte mich herum und blickte zu Shalley.
"Ich glaube, meine Frisur wird ein wenig leiden." Ich konnte kaum ein Grinsen unterdrücken.
"Solange er dich wenigstens vorher damit sieht, kann ich damit leben. Und wenn er kein Kompliment dazu abgibt, schubst du ihn ins Wasser und tauchst ihn unter!"
"Warum habe ich das ungute Gefühl, dass man diese Anfälle nicht auf die Schwangerschaft schieben kann?", kam es von Sam, der mich leicht verzweifelt anschaute. Ich verkniff mir ein Lachen und nahm Lynn bei der Hand, um sie für ihren Tag bei Kelly fertig zu machen.
Pünktlich verließen wir das Haus und fuhren zu Lynns Freundin. Georgia, Kellys Mom, erwartete uns schon und begrüßte mich. Ich ging noch kurz mit hinein und besprach alles mit Georgia und ihrem Mann Greg. Ich gab ihr meine Nummer und gab ihr zu verstehen, dass sie mich jederzeit anrufen konnte. Auch mitten in der Nacht. Ich war mir nahezu sicher, dass ich Lynn wieder abholen würde. Schließlich war sie ja auch erst knapp 4 Jahre alt, aber ich vertraute Georgia und Greg voll und ganz. Schließlich kannte ich sie schon sehr lange, da konnte Lynn noch nicht einmal laufen.
Ich verabschiedete mich wieder und fuhr weiter zu Went, diesmal aber viel nervöser. Meine Hände klammerten sich um das Lenkrad wie um einen Rettungsanker, doch ich versuchte mich zu beruhigen. Wir waren seit fast zwei Monaten zusammen und das ist nicht das erste Mal, dass wir uns treffen. Ich atmete einmal tief durch und erreichte kurz darauf Larchmont. Und überhaupt: Wenn er mich zu etwas zwingen will, dann trete ich ihm zwischen die Beine und renn weg!
Plötzlich musste ich über meine eigenen Gedanken lachen. Gott, du bist echt paranoid, Alexis Edwards! Reiß dich zusammen, schließlich fährst du zu deinem Freund und nicht zu einem Schwerverbrecher! Obwohl...Schnell schüttelte ich den Kopf und musste kurz darauf hart auf die Bremse treten, damit ich noch die richtige Abbiegung nahm. Weniger denken, mehr handeln! Ansonsten würde ich wahrscheinlich noch einmal verrückt werden.
Ich hielt vor Wents Haus, atmete noch einmal durch und griff dann nach meiner Tasche mit den Schwimmsachen. Ich war gespannt, wohin er mit mir schwimmen gehen wollte, denn seine Badewanne war für diese Aktivitäten garantiert nicht groß genug. Im Seitenspiegel und im Fenster betrachtete ich noch einmal mein Äußeres und ging dann zum Hauseingang.
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Und weil es so schön war, ist das Kapitel ein Zweiteiler
)))
Viel Spaß beim lesen!
Went schien anscheinend hinter der Tür gelauert zu haben, denn er riss sie auf, kaum hatte ich den Flur betreten. Ich lächelte, als ich ihn betrachtete, denn er sah wirklich verdammt gut aus in seiner kurzen Hose und seinem Hemd.
"Hallo, schöne Frau!", begrüßte er mich und zog mich an der Hüfte zu einem Kuss heran. In meinem Magen begannen die Schmetterlinge ihren großen Sonntagsausflug und machten damit mein armes Herz ganz kirre. Ich lächelte in den Kuss und strich ihm zärtlich über den Hinterkopf. "Lynn sicher abgegeben bei ihrer Freundin?", fragte er und ließ mich eintreten.
"Ja, bei all den Spielsachen hat sie mich total vergessen!", grinste ich und ließ mich in den Sessel fallen.
"Machs dir gar nicht erst bequem, denn es geht gleich los!", rief er mir zu und verschwand in den hinteren Teil seiner Wohnung. Ich hörte es kurz rumpeln und schon stand er wieder im Türrahmen. "Bereit? Prima!" Er ließ mich erst gar nicht zur Antwort kommen und zog mich mit sich.
"Da bin ich ja mal gespannt!", meinte ich und folgte ihm aus der Wohnung.
"Naja, es ist jetzt nichts spektakuläres, aber mir gefällt es dort sehr gut!" Er sah mich etwas verlegen an und lächelte dann.
"Ich kanns mir ja erst mal anschauen und wenn ich es nicht mag, geh ich wieder!", machte ich mich über ihn lustig.
"Na, danke!"
"Ich weiß! Ich dachte, sonntags bin ich immer mal ein wenig großzügiger!" Ich streckte ihm die Zunge raus und gab ihm einen Kuss, bevor wir das Haus verließen. In seinem Auto fuhren wir eine ganze Weile raus aus der Stadt. Es wurde ruhiger und auch etwas grüner. Ich öffnete das Fenster und hielt meine Hand in den lauen Fahrtwind. Schließlich hielten wir vor einem Haus und Went stieg strahlend aus. Er nahm meine Tasche und ich folgte ihm hinein.
"Das ist das Sommerhaus von Thomas. Es hat einen großen Pool und auch eine Sauna.", begann er zu erklären.
"Wir begehen also Einbruch? Wirklich aufregend, Mister Miller!", zog ich ihn auf und er drehte sich gespielt genervt zu mir um.
"Miss Edwards, bezichtigen Sie mich etwa einer Straftat?" Ich zog eine Schnute und versuchte mir bei seinem Gesichtsausdruck das Lachen zu verkneifen.
"Sollte ich das denn?" Er setzte ein schelmisches Grinsen auf und kam ganz nah an mich heran. Ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren.
"Vielleicht." Er schloss die Tür auf und fuhr dann wieder im normalen Tonfall fort.
"Thomas hat mir den Zweitschlüssel gegeben. Ich darf es nutzen, wann immer mir der Sinn danach steht. Außer Dienstags!" Ich schaute mich in der großen Eingangshalle um. Thomas` Sommerhaus war doppelt so groß wie unsere Wohnung und bestimmt auch dreimal so teuer. Die Wände waren makellos weiß, die Möbel meistens aus Holz und in einem kräftigen rot angestrichen. Es wirkte alles sehr modern, gleichzeitig aber auch so, als wäre noch nie jemand hier gewesen.
"Was ist Dienstags?", nahm ich den Gesprächsfaden wieder auf.
"Keine Ahnung, da kommt aber auch immer der Babysitter für Ronan!", grinste er und nahm mich bei der Hand. Weitere Ausführungen zu dem Thema waren damit überfällig und ich blickte kurz in die moderne, aber ebenfalls neu ausschauende Küche. Hier wäre Kochen bestimmt ein Traum.
"Der Kühlschrank ist gefüllt!", schien er meine Gedanken zu erraten.
"Wir können doch nicht einfach an Thomas` Sachen rangehen?" Ich sah ihn leicht geschockt an, doch sein Lächeln blieb unerschütterlich.
"Wer sagt denn, dass Thomas oder Stacie einkaufen waren?" Am liebsten hätte ich mir gegen die Stirn geschlagen, für so viel Blödheit. Stattdessen lief ich nur rot an und räusperte mich.
"Wo kann ich mich umziehen?", versuchte ich das Thema zu wechseln. Went deutete auf eine Tür am Ende des Ganges.
"Bis gleich!", flüsterte er und zog mich zu einem kurzen Kuss heran. "Wir treffen uns draußen!" Ich ging den Gang entlang und schloss die Tür hinter mir. Passte ich eigentlich noch in den Bikini? Ich hatte die letzten Wochen ziemlich zugeschlagen beim Essen und mein Körper hatte wirklich schon bessere Zeiten gesehen. Während ich mich umzog, wurde ich immer unsicherer, doch am Ende passte ich doch noch hinein. Skeptisch betrachtete ich mich im Spiegel. Ob es noch was half, wenn ich jetzt Sit-ups machte? So richtig wohl fühlte ich mich nicht, aber wir waren ja die meiste Zeit im Wasser.
Ich wickelte mir mein Handtuch um und ging hinaus. Wo ging es denn überhaupt in den Garten? Ich ging zurück in das große Wohnzimmer und fand tatsächlich eine Tür nach draußen. Im strahlenden Sonnenschein war der Pool zu sehen. Es sah aus wie eine riesige Niere, nur dass der Pool wunderbar blau war. Ich legte mein Handtuch und mein Handy auf einen Stuhl und wollte mich gerade nach Went umschauen, als ich nackte Haut an meiner spürte. Ich drehte mich um und spürte seinen Blick auf mir. Aber auch ich musterte ihn neugierig. Er sah gut aus in seiner schwarzen Badehose, das Handtuch lässig über der Schulter.
"Was?" Er sah mich fragend an und ich wurde automatisch rot, weil ich ihn so offensichtlich angestarrt hatte.
"Nichts!", meinte ich schnell und wir liefen am Pool entlang, zu den Liegenstühlen, die auf der anderen Seite waren. "Mir gefällt deine Badehose!", murmelte ich.
"Echt? Wenn du willst, kann ich sie dir mal borgen!" Ich blickte ihn perplex an, was ihn zum lachen brachte. Er konnte sich gar nicht mehr beruhigen und wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln.
"Blödmann!", meckerte ich, zog ihm das Handtuch von der Schulter und schubste ihn in den Pool. Mit einem lauten "Platsch!" landete er im Wasser und kam prustend an die Oberfläche. Nun war es an mir, ihn auszulachen.
"Wofür war das denn jetzt?"
"Shalley meinte, dass wenn du mir keine Komplimente zu meinem Haar machst, soll ich dich ins Wasser schubsen und untertauchen!", brachte ich immer noch lachend hervor.
"Soll ich jetzt froh sein, dass du mich nicht getaucht hast?" Er sah mich beleidigt an und kam an den Poolrand geschwommen. "Außerdem hab ich dir ein Kompliment gemacht!"
"Wann denn?" Ich schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Ich hab dich mit "Hallo, hübsche Frau!" begrüßt.", gab er trotzig von sich und schaute mich von unten herab an.
"Bisschen allgemein, findest du nicht! War ich vorher nicht hübsch?" Ich wollte ihn so richtig ärgern und stemmte zur Untermalung meiner Worte die Hände in die Hüften und tippte ungeduldig mit der rechten Fußspitze auf und ab. Went hievte sich aus dem Wasser und stand patschnass vor mir. Seine Badehose klebte an seinen Beinen und umzeichnete seine Konturen. Für einen Moment hielt ich die Luft an, um wieder zu Verstand zu kommen. Mit seinen nassen Händen streichelte er mir über die Wange, so dass ich eine Gänsehaut bekam. Went schien es zu sehen, denn er lächelte und kam noch einen Schritt näher.
"Doch, wunderhübsch!", flüsterte er und zog mich näher zu sich. Was war gleich noch mal die Frage gewesen? Ich konnte nicht mehr klar denken und wartete einfach nur darauf, von ihm geküsst zu werden. Wieder spürte ich seine nasse Haut auf meiner und schmeckte das Chlorwasser auf seinen Lippen. Er umfasste mich mit beiden Händen und bevor ich mich versah, ließ er sich nach hinten fallen und zog mich mit sich. Ich schrie kurz auf, bevor ich im kalten Wasser landete. Kaum hatte ich die Oberfläche durchstoßen, konnte ich schon sein schallendes Gelächter hören.
"Du bist so gemein!" Ich schwamm auf ihn zu und versuchte ihn mit aller Gewalt unterzutauchen, indem ich mich auf seinen Schultern aufstützte. Freundlicherweise ließ er meine Rache gewähren und ging auf Tauchgang. Dabei zog er mich an den Beinen unter Wasser und begann somit die große Wasserschlacht. Wir bespritzten uns mit Wasser, tauchten uns gegenseitig unter und versuchten den anderen an den Füßen zu kitzeln.
Völlig erschöpft wollte ich nach einer gefühlten Ewigkeit aus dem Wasser steigen, doch er zog mich mit einem "Hier geblieben!" wieder zurück.
"Went, ich kann nicht mehr!", jammerte ich. Mir tat nicht nur der Bauch weh vom vielen Lachen, sondern auch Arme und Beine wegen des vielen Strampelns.
"Ich weiß!", meinte er und zog mich zu einem langen und zärtlichen Kuss heran. Meine Schmetterlinge starten wieder ihren Rundflug, aber diesmal fühlte es sich nicht falsch an. Sanft wurde ich gegen den Rand des Pools gedrückt und spürte seine Hände meine Seiten entlanggleiten. Wassertropfen gingen von ihm auf mich und von mir auf ihn über. Unsere Küsse wurden immer leidenschaftlicher und wir beide immer erregter. Mir war mittlerweile richtig kalt, aber das war mir in diesem Moment egal. Ich drückte mich noch ein Stück näher an ihn und küsste ihn an der Halsbeuge und am Schlüsselbein. Er ließ ein unterdrücktes Seufzen von sich und löste die Schleifen an meinem Bikinioberteil, das kurz darauf irgendwo im Pool dahin schwamm. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und wir schauten uns einen Moment tief in die Augen. Einen Moment zögerte ich, doch dann lächelte ich und wir küssten uns wieder aufreizend. Dabei wanderten seine Lippen an meinem Hals entlang zu meinen Brüsten. Er liebkoste jeden Zentimeter und ich musste mich mit beiden Händen am Poolrand festklammern, um mich noch halbwegs unter Kontrolle zu halten. Gleichzeitig konnte ich den Gedanken nicht verdrängen, dass das Wasser kalt war. Ich musste wirklich kämpfen, um nicht laut mit den Zähnen zu klappern, denn ich wollte diesen Moment einfach nicht ruinieren. Also machte ich mir einfach warme Gedanken und ließ meine Hände seinen Rücken hinuntergleiten. Ich konnte sehen, dass seine Lippen leicht blau angelaufen waren und sich kalt anfühlten.
"Mir ist kalt!", flüsterte er mir ins Ohr und schaute mich mit zusammengepressten Lippen an.
"Mir ehrlich gesagt auch!", gab ich zu und lächelte. Er stieg aus dem Pool und brachte mir ein Handtuch, in das er mich einwickelte. Dann legte er den Arm um mich und gemeinsam gingen wir zurück ins Haus. Als wir an der Küche vorbei liefen, bemerkte ich, dass ich wirklich hungrig war und zog mich deshalb schnell um. Zurück in der Küche, inspizierte erst einmal den Kühlschrank und begann dann Mittagessen für uns kochen. Went erschien kurz darauf und versuchte mich vom Herd fernzuhalten.
"Du kochst nicht!", gab er stur von sich und versuchte mir den Kochlöffel aus der Hand zu nehmen. "Ich hab schon alles vorbeireitet!"
"Du?", fragte ich skeptisch und gab ihm mit dem Kochlöffel einen Klaps auf den Hintern.
"Ja, ich.", verkündetete er stolz und öffnete den Kühlschrank, um eine Holzplatte aus dem obersten Fach zu ziehen. Es war eine Käseplatte, auf der auch allerhand Obst aufgereiht war.
"Sieht gut aus!", meinte ich, auch wenn ich bezweifelte, dass er das wirklich selber gemacht hatte. Went grinste nur und nahm noch einen ganzen Laib Brot heraus. Ich folgte ihm artig hinaus auf die Terrasse und wir setzten uns auf zwei Sonnenliegen. Er schob seine direkt neben meine und dann begann das Festessen. Wir fütterten uns gegenseitig oder versuchten es zumindest. Jedes Mal, wenn er von meinem Brot abbeißen wollte, zog ich es weg und nahm selber einen Bissen. Dafür bewarf er mich mit den Rosinen, die ebenfalls auf dem Holzbrett waren. Zwei versenkte er sogar in meinen Ausschnitt.
"Treffer!", meinte er jubelnd und riss die Arme in die Höhe, während ich insgeheim meinen Racheplan schmiedete.
Als die Platte leer war, stand er auf und meinte, dass ich kurz warten sollte. Kaum war er im Haus verschwunden, schlich ich zu dem Schuppen, den ich vorhin entdeckt hatte. Eigentlich wollte ich ja nicht herumschnüffeln, aber die Rosinen in meinem Ausschnitt konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Schließlich fand ich, was ich gesucht hatte, begab mich zum Pool und eilte dann zu meiner Liege zurück. Keine Minute später kam Went zurück.
"Schau mal, was ich habe!", rief er und ich griff hinter mich.
"Schau erst mal, was ich habe!" Ich zielte mit der Turbo-Wasserpistole auf ihn und drückte ab. "Treffer!", rief ich, als ich ihn mitten ins Gesicht traf. Er stand da wie ein begossener Pudel, das Wasser tropfte von seinem Gesicht auf sein Hemd. In den Händen hielt er zwei Löffel und einen Becher Eis. Verdammt!
"Gut!", meinte er nur. "Bekommt Madame eben kein Eis!" Ich bereute meine Aktion und setzte den Hundeblick auf. Doch er sah mich gar nicht an, sondern öffnete nur den Deckel und zog den Plastikschutz ab, den er genüsslich ablegte.
"Hmmm!", machte er und begann einen Löffel nach dem anderen zu sich zu nehmen, während ich nur zusehen durfte. "Das ist lecker!", schwärmte er mir vor. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Wir redeten ja hier auch von Erdbeer-Käsekuchen-Eis.
"Schatz, es tut mir Leid. Es war doch nur Spaß!", versuchte ich mich bei ihm einzukratzen und zog eine Schnute. Ihn ließ das eher kalt. Kein Wunder mit dem großen Eisbecher in seinen Händen. "Bitte, bitte, bitte!", bettelte ich.
"Du kannst doch erst mal die Rosinen aus deinem Ausschnitt essen.", meinte er und ich hätte am liebsten noch einmal mit der Turbo-Wasserpistole auf ihn gezielt.
"Bitte, Went!" Ich krabbelte zu ihm auf den Stuhl und setzte mich auf seinen Schoß. Er seufzte und verdrehte die Augen.
"Hexe!" Ich grinste, während er sich ein wenig aufrichtete und begann mich mit Eis zu füttern. Was daneben ging, küsste er einfach weg. Schnell war natürlich das Essen Nebensache. Wir kosteten diesen Moment aus und ließen alles wie in Zeitlupe ablaufen. Wer wusste schon, wann wir mal wieder so viel Zeit für uns hatten. Ich nahm ihm den Löffel aus der Hand und ließ ihn zu Boden fallen, während ich mit der anderen Hand über sein Gesicht streichelte. Sein Gesicht kam wieder näher und er zögerte einen Moment, bevor er mich küsste. Es war der wohl wunderschönste Moment in meinem Leben und ich schloss genießerisch die Augen, während er an meiner Unterlippe knabberte. Ich liebte es, wenn er das tat und hielt ihn deshalb mit beiden Händen fest, um diesen Moment noch ein wenig länger zu genießen. Seine Hände steichelten über meinen Steiß, was mich dazu brachte, mich noch ein wenig aufrechter hinzusetzen. Went ließ einen kurzen Stöhner von sich, weil ich ja auf seinem Schoß saß. Ich spürte mein Herz wie wild schlagen, während in meinem Kopf wieder diese eine Frage auftauchte: War ich schon bereit dazu? Ich starrte ihn an und er zog seine Hände zurück.
"Wenn du das nicht willst, ist das völlig okay für mich!" Er sah mich ernst an. "Ich will dich nicht...!" Ich unterbrach ihn, indem ich ihn küsste.
"Ist völlig okay!", flüsterte ich und lächelte.
"Wirklich? Du hast mich so verängstigt angeschaut!" Noch immer rührte er sich nicht.
"Ich war nur so geschockt, weil ich keine Angst verspürt habe!" Ich konnte es selber nicht fassen, aber ich verspürte keine Angst, keinen Drang wegzurennen. Ich vertraute ihm so sehr, dass es keinen Grund gab, davonzulaufen.
"Bist du dir wirklich sicher? Ich will dich wirklich nicht drängen."
"Ganz sicher!", gab ich von mir und er lächelte.
"Wo hatten wir aufgehört?", fragte er breit grinsend. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn zärtlich.
"Erinnerung wieder da?" Er lachte leise und ließ seine Hände wieder auf Wanderschaft gehen. Ich strich mit meinen Lippen an seinem Hals entlang und öffnete dann den obersten Knopf seines Hemdes. Ich küsste die Stelle darunter und atmete den Duft seiner Sachen und seiner Haut ein. Etwas zittrig öffnete ich einen weiteren Knopf und liebkoste weiterhin die freigelegten Stellen mit meinen Küssen. Went rutschte nach vorne und ich hielt kurz inne.
"Was ist?" Ich war ein wenig verwirrt und dachte, ich hätte etwas falsch gemacht.
"Nun ja, ich wollte nicht unbedingt hier draußen..!", fing er an und kratzte sich etwas unbeholfen am Kopf. Ich blickte mich überrascht um und verstand dann. Die Tatsache, dass wir draußen waren und von den Nachbarn gesehen werden konnten, hatte ich völlig verdrängt.
"Gute Idee!", meinte ich, stand auf und zog ihn mit mir. Went küsste mich wieder zärtlich und schob mich dann vor sich her zurück ins Haus.
"Vorsicht, Stufe!", warnte er mich und hielt mich an den Armen fest. Mit jedem Schritt wurde ich nervöser und nervöser. Jetzt, wo ich erstmal den Gedanken, mit ihm zu schlafen, zugelassen hatte, kamen natürlich ganz andere Fragen auf mich eingestürmt: War ich überhaupt gut im Bett? Schlechter Sex konnte eine Beziehung ruinieren! Fand er mich nackt überhaupt noch attraktiv? Vielleicht war es wie mit Geschenken: Schicke Verpackung, aber der Inhalt wird der Aufmachung nicht gerecht! "Nicht so viel denken!", ermahnte ich mich selber in Gedanken und blickte ihn an. In seinen Augen lag so viel Zärtlichkeit und Verlangen, dass ich meine Sorgen zur Seite schob, obwohl ich immer noch sehr nervös war.
"Atmen, Schatz!", holte mich Went aus meinen Gedanken und gab mir einen Kuss.
"Wenn du mir die Luft dazu nimmst!", gab ich, im wahrsten Sinne des Wortes, atemlos zurück.
"Dann schlage ich vor, halte ich die Luft an und du atmest ein paar Mal tief durch!" Seine Worte brachten mich zum lachen und ließen mich entspannen. Wir blieben im Wohnzimmer stehen und küssten uns einfach nur. Er vergrub seine Hände in meinen Haaren und in diesem Moment konnte ich sehen, dass auch er nervös war.
"Wohin jetzt?", fragte ich und er ließ kurz seinen Blick übers Sofa schweifen.
"Rechts!", meinte er nur und schob mich sanft vor sich hin.
"Wir können doch nicht einfach im Bett von Thomas...!", begann ich etwas unsicher, als ich merkte, wohin er wollte.
"Okay, dann links!", grinste er. "Aber da ist das Bett kleiner und es ist auch nicht so bequem...!", fing er an und ich verdrehte die Augen.
"Gut, dann eben rechts!", gab ich nach und sah das Siegerlächeln auf seinem Gesicht. Ich glitt mit meinen Händen unter sein Hemd und fuhr mit meinen Nägeln sanft an seinem Rücken hoch, während wir uns auf das Schlafzimmer zu bewegten. Kurz vor der Tür schob er mir mein Top über den Kopf und ließ es zu Boden fallen. Danach wandte er sich jedem Zentimeter meiner Haut zu, die nicht von Kleidung bedeckt wurde. Dabei drückte er mich sanft an die Wand, während ich mich wieder seinen Knöpfen zuwandte. Schließlich hatte ich alle geöffnet und wollte ihm das Hemd über die Schulter schieben, aber da gab es noch ein Problem.
"Hmpf!", gab ich von mir, als ich die Knöpfe an seinen Ärmeln bemerkte. Mein Hals klopfte bis zum Hals, meine Knie waren wir Pudding und von mir wurde erwartet, dass ich diese kleinen Knöpfe aufbekomme? Nervös nestelte ich an seinen Ärmeln herum, doch die Dinger wollten einfach nicht aus den Knopflöchern heraus. Verdammte Scheißknöpfe! Wer hatte das denn bitte schön erfunden? Er konnte doch nicht sein Hemd anlassen, nur weil ich zu blöd war, diese 4 Knöpfe zu öffnen! Vor Wut war ich schon den Tränen nahe und war viel zu sehr mit dem Hemd beschäftigt, als Went noch zu bemerken. Ich hatte fast schon vergessen, dass er ja in dem Hemd steckte, bis er meine Hände nahm. Er küsste jeden Finger einzeln und öffnete dann die Knöpfe an beiden Ärmeln innerhalb von Sekunden.
"Danke, mein Retter!", lächelte ich und gab ihm einen Kuss, bevor ich nun doch sein Hemd über die Schultern schob. Das erste Kleidungsstück hatte ich also schon mal geschafft. Während ich innerlich gerade jubelte und Stepptanz aufführte, öffnete er die Tür zum Schlafzimmer und zog mich hinter sich her. Went hatte nicht zu viel versprochen, das Bett war wirklich riesig. Er setzte sich auf die Bettkante und nahm mich an der Hand. Unsere Blicke trafen aufeinander und er sah mich fragend an.
"Wenn du deine Meinung doch noch ändern solltest, sag bitte irgendwas oder kneif meinetwegen die Beine zusammen, aber bitte renn nicht weg. Okay?", meinte er und ich kam noch einen Schritt näher.
"Okay.", stimmte ich zu und setzte mich auf seinen Schoß. Ich legte meine Hand direkt auf die Stelle, wo sein Herz war und spürte es wie wild gegen seine Brust schlug. Er schluckte einmal und fuhr mit Daumen und Zeigefinger an meinen Hüften entlang. "Ich weiß sowieso nicht mehr, wo der Ausgang ist!", raunte ich ihm ins Ohr und küsste seinen Hals. Er warf den Kopf in den Nacken und genoss die Zärtlichkeiten. Ich konnte hören, dass sein Atem schneller und unregelmäßig ging. Meine Lippen fanden wieder zu seinen und er öffnete meinen BH, der irgendwo im Zimmer landete. Went streichelte über meine Brüste und ich bekam eine Gänsehaut, die meine Brustwarzen steif werden ließen. Er schob mich aufs Bett und ließ sich über mich gleiten. Mein Gehirn hatte nichts mehr zu melden, denn ich genoss jede seiner Berührungen. Es fühlte sich an, als würde ich wieder Leben in mir spüren. Mich wieder begehrt fühlen. Der Schalter in meinem Kopf hatte sich umgelegt, denn ich wusste, dass er mich wirklich liebte. Das zeigte er mir nun, indem er zärtlich meine Brustwarzen mit seiner Zunge umspielte und dann zu meinem Hals hoch wanderte. Ich schickte ein Stoßgebet gen Himmel und hoffte, dass ich seine Hose ohne Probleme aufbekam. Tastend glitten meine Hände von seinem Bauchnabel zum Hosenbund, wo ich den Knopf fand und er sogar das tat, was ich wollte. Er öffnete sich und ich zog den Reißverschluss herunter. Dabei streifte ich seine, nun deutlich sichtbare, Erregung und löste damit einen heiseres Stöhnen bei ihm aus. Wenn es ein Symbol für Verlangen geben würde, so hätte es jetzt in seinen Augen gestanden. Stattdessen schien er mich nur mit seinen grün-blauen Augen zu hypnotisieren. Langsam schob ich ihm die Hose über seinen Hintern und er erledigte den Rest, indem er sie sich noch über die Beine streifte. Dabei ließ er mich keine Sekunde aus den Augen und ich zog ihn zu mir herunter, um wieder seinen weichen Lippen auf mir zu spüren. Ich konnte nicht mehr sprechen, weil ich ihn so sehr wollte, dass mir alles förmlich versagte. Er kniete sich hin und begann mit beiden Händen meine Hose zu öffnen, doch er stand vor dem gleichen Problem wie ich: Zu viele Knöpfe und zu viel Nervosität! Ich half ihm beim Öffnen und er schob sowohl Hose, als auch meinen Tanga nach unten, als ich mein Becken anhob. So nackt fühlte ich mich plötzlich verletzlich unter ihm. Er nahm mir die aufkeimende Angst wieder, indem er noch einmal meinen Körper liebkoste, so dass sich meine Schmetterlinge im Magen in den Tiefflug stürzten.
"Ich liebe dich!", flüsterte er mir zu und entledigte sich seiner Boxershorts. So nackt und erregt, zog ich ihn zu mir herunter und wir versanken in einen tiefen und leidenschaftlichen Kuss. Dann griff er nach hinten, suchte kurz in den Hosentaschen seiner Hose und zog ein Kondom heraus. Ich nahm es ihm aus der Hand, riss es auf und streifte ihm das Kondom über seinen steifen Penis. Jede Zelle in meinem Körper war angespannt. Ich wollte endlich wieder das Gefühl spüren, vor Erregung zu beben und mich ganz und gar jemanden hinzugeben. Vorsichtig drang er in mich ein und alles in mir schien nach ihm zu schreien. Die Glückshormone hüpften im Takt mit meiner Erregung auf und ab, was mir einen lauten Stöhner entlockte. Ich streckte ihm mein Becken entgegen, wodurch er jedes Mal tiefer in mich eindringen konnte und schließlich zum Orgasmus kam. Went sah mich ein wenig überrascht an, noch immer völlig außer Atem und mit bebendem Körper. Doch auch wenn er zu früh gekommen war, war es für mich wunderschön. Er hatte mir gezeigt, was es heißt, geliebt zu werden und das war mir mehr Wert als jeder Orgasmus.
Went schien das ein wenig anders zu sehen, denn ich konnte sehen, wie er meinem Blick auswich. Er dachte wohl, dass er es ruiniert hatte und legte sich schweigend neben mich ins Bett. Ich drehte mich zu ihm und nahm seine Hand. Dann zog ich ihn zu mir und gab ihm einen Kuss.
"Es war trotzdem schön für mich!", gab ich ihm zu verstehen und sah ihn an.
"Aber..", fing er an, aber ich legte meinen Finger auf seine Lippen. Ich wollte nicht den Moment zerstören, indem wir ewig über so etwas unwichtiges diskutierten. Stattdessen kuschelte ich mich an ihn und er deckte uns beide zu. Wir sagten kein Wort, sondern sahen uns nur an und lächelten. Es fühlte sich alles noch so unreal an. Wegen so etwas Wunderschönem hatte ich so einen Aufstand gemacht und ich kam mir nun ziemlich blöd vor. Wenn er nicht so geduldig gewesen wäre, wäre vielleicht nie etwas daraus geworden. Schon allein der Gedanke ließ mich noch ein Stück näher an ihn heranrücken. Lächelnd legte er einen Arm um mich und küsste mich auf die Stirn.
Nach einer ganzen Weile merkte ich, dass seine Atemzüge regelmäßiger wurden und er eingeschlafen war. Ich beobachtete ihn eine Zeit lang und musste lächeln, als ich merkte, dass er im Schlaf ab und zu die Nase kräuselte. Vorsichtig löste ich mich aus seiner Umarmung, suchte meine Unterwäsche hervor und zog sein Hemd an, das mir bis über den Po ging. So schlich ich dann in die Küche und begann Abendessen zu machen. Ich hatte Hunger und es war auch schon kurz vor 19 Uhr. Der Kühlschrank gab ordentlich was her und so machte ich uns Spaghetti mit Pestosauce. Ich wusste, dass er das liebte und gab mir deshalb besonders viel Mühe. Eigentlich wollte ich ja alles still und leise machen, aber der Mixer war so laut, dass ich an der Tür lauschte, ob ich ihn geweckt hatte. Doch er schien nichts mitbekommen zu haben und so konnte ich alles in Ruhe vorbereiten.
10 Minuten später balancierte ich alles auf einem Tablett ins Schlafzimmer, wo Went gerade am Aufwachen war. Er bemerkte mich nicht gleich und ich sah den geschockten Gesichtsausdruck, als er sah, dass der Platz neben ihm leer war. Im selben Moment sah er mich und er entspannte sich wieder. Ich stellte das Tablett auf den Nachttisch und krabbelte zu ihm ins Bett.
"Ich hab uns Abendessen gemacht!"
"Hatte ich dir nicht Kochverbot gegeben?", warf er zwischen zwei Küssen ein.
"Ich kann die Spaghetti auch wegschmeißen!"
"Spaghetti?", fragte er und sah mich mit glänzenden Augen an.
"Ja, Spaghetti Pesto!" Er zog mich zu sich hinunter und legte beide Arme um mich.
"Wer hat denn hier mein Hemd geklaut?" Ich begann zu lachen, weil er versuchte, mich zu kitzeln. Wir wälzten uns eine Weile lachend durchs Bett und fingen aus heiterem Himmel an, uns Witze und Anekdoten zu erzählen. Went konnte wirklich die schweinischsten Witze erzählen und hatte jede Menge Geschichten von den Dreharbeiten parat. Vor Lachen tat mir der Bauch weh, was mich an etwas erinnerte: Da war ja noch das Essen.
"Die Spaghetti sind kalt!", jammerte ich und zog eine Schnute.
"Ich wärme es noch mal auf!", meinte er, nahm die Teller und lief splitterfasernackt in die Küche. Ich schaute ihm mit offenem Mund hinterher und hörte, wie er in der Küche mit der Mikrowelle hantierte. Mit dem Ding kannte er sich ja bestens aus, so oft wie er Fertiggerichte aß.
Kurz darauf kam er mit zwei dampfenden Tellern, einer Flasche Wein und zwei Rotweingläsern wieder, aber irgendwie konnte ich mich bei seiner Erscheinung nur schwer auf das Essen konzentrieren. Konnte er sich nicht wenigstens seine Boxershorts anziehen? Er machte mich so nackt ganz nervös.
Ich nahm ihm das Essen ab uns goss den Wein in die Gläser. Dann schlüpfte er zu mir unter die Decke und wir aßen unsere Spaghetti.
"Das ist wirklich gut!", meinte er und drehte sich die Spaghetti um die Gabel. Mit vollem Mund drückte er mir dann einen Kuss auf und hinterließ Pesto auf meinen Lippen.
"Wir werden morgen so stinken, mit uns will keiner reden!", lachte ich, als ich an den ganzen Knoblauch dachte.
"Dann bleiben wir eben hier und stinkern uns gegenseitig zu!" Ich musste so sehr darüber lachen, dass ich mich verschluckte und Tränen über meine Wangen liefen. "Riech ich denn so schlimm?", zog er mich auf und ich ließ noch mal ein letztes Auflachen von mir hören.
"Naja, manchmal...!", fing ich an und er sah mich empört an. Ich machte ein ernstes Gesicht, was ihn verunsicherte.
"Echt jetzt?", fragte er nervös und das war der Moment, wo ich mich nicht mehr halten konnte. Lachend ließ ich mich in die Kissen fallen und bekam mich nicht mehr ein. Gut, dass ich meinen Teller zur Seite gestellt hatte, ansonsten wäre jetzt alles auf dem Bett gelandet, denn Went wollte das nicht auf sich sitzen lassen. Er presste meine beiden Hände nach unten und beugte sich über mich. Auf seinem Gesicht erschien ein süffisantes Lächeln.
"Bereit gequält zu werden?" Mit dieser Frage beugte er sich herunter und begann mich am Hals zu küssen. Seine Lippen wanderten über meinen Körper und machten mich wahnsinnig, aber das Schlimmste war, dass ich mich nicht rühren konnte. Ich wand mich unter ihm und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.
"Du bist gemein!", brachte ich hervor und umklammerte ihn mit meinen Beinen. Went hielt inne und lächelte.
"I´m a bad boy, baby!", knurrte er und zwinkerte mir zu. Dann ließ er meine Hände los und richtete sich wieder ein wenig auf. Ich schlang meine Hände um ihn und setzte mich auf ihn. Wir küssten uns leidenschaftlich und liebten uns dann ein zweites Mal. Diesmal schien er sicher machen zu wollen, dass auch ich zum Zug komme und hielt sich extra zurück. Die Welle des Orgasmus schien mich fast zu erschlagen, weil ich sie von meinen Zehen bis zu meinen Haarspitzen spürte. Gleichzeitig war es wie ein Befreiungsschlag. Wann hatte ich mich das letzte Mal so lebendig gefühlt? Ich konnte es nicht in Worte fassen und kuschelte mich einfach nur an ihn.
"Mir ist gerade noch ein Witz eingefallen!", meinte er plötzlich und fing an zu feixen.
"Wenn er wieder so versaut ist, will ich ihn nicht hören!"
"Schade!" Er seufzte und es herrschte kurz Schweigen. Dann kamen leise Grunzgeräusche von ihm, bis er plötzlich laut losprustete und weil er lachte, musste ich natürlich auch lachen. Es dauerte eine Weile, bis wir uns wieder beruhigt hatten, obwohl ich noch immer nicht wusste, worum es in dem Witz ging. Plötzlich stand er auf und suchte im Dunklen nach etwas. Was wollte er denn jetzt? Schließlich kam er mit seinem Handy wieder zurück ins Bett und schaute aufs Display.
"Was ist denn los?", fragte ich ihn, weil er nichts sagte.
"Nichts, ich will bloß allen Bescheid sagen, dass wir gerade miteinander geschlafen haben!", meinte er mit ernstem Gesicht. Ich drehte mich zur anderen Seite und wusste nicht, ob ich jetzt wütend sein sollte.
"Vergiss nicht meine Mutter anzurufen. Du weißt, sie mag es nicht, wenn sie immer alles als Letzte erfährt!", gab ich schlagfertig zurück und zog mir die Decke bis zum Kinn. Warum konnte er sein verdammtes Handy nicht einmal wegpacken? Ich hörte, wie er sich zu mir herumdrehte und mir über den Bauch streichelte. Doch ich schob seine Hand weg und starrte zum Fenster.
"Sei nicht gleich böse, ich hab doch nur auf die Uhr geschaut!"
"Wozu? Musst du schon wieder los?", fragte ich und zeigte ihm die kalte Schulter.
"Nein, aber..", fing er an und kniete sich über mich, so dass wir uns ansehen mussten. "Aber ich muss ja wissen, wann Mitternacht ist!" Er grinste, während ich nur Bahnhof verstand. Dann beugte er sich über mich und gab mir einen langen Kuss.
"5...4...3...2...1...Alles Gute zum Geburtstag, Schatz!", meinte er und blies in eine Tröte, die er die ganze Zeit in seinem Handballen versteckt hatte. Ich brauchte erst einmal ein paar Sekunden, um zu verstehen und festzustellen, dass heute der 28. Juli war und somit mein 30. Geburtstag! Ich hatte das tatsächlich total vergessen! Überglücklich, dass er daran gedacht hatte, zog ich ihn wieder zu mir herunter und wollte ihm einen Kuss geben.
"Du musst dir was wünschen!", wisperte er, bevor unsere Lippen aufeinander trafen. "Wir müssen ein wenig improvisieren, weil ich keine Kerzen für dich habe!", lachte er und gab mir meinen Geburtstagskuss. Ich schloss meine Augen und wünschte mir etwas.
"Danke!", lächelte ich und gab ihm noch einen Kuss, bevor wir uns ein drittes Mal in dieser Nacht liebten.

Viel Spaß beim lesen!
Went schien anscheinend hinter der Tür gelauert zu haben, denn er riss sie auf, kaum hatte ich den Flur betreten. Ich lächelte, als ich ihn betrachtete, denn er sah wirklich verdammt gut aus in seiner kurzen Hose und seinem Hemd.
"Hallo, schöne Frau!", begrüßte er mich und zog mich an der Hüfte zu einem Kuss heran. In meinem Magen begannen die Schmetterlinge ihren großen Sonntagsausflug und machten damit mein armes Herz ganz kirre. Ich lächelte in den Kuss und strich ihm zärtlich über den Hinterkopf. "Lynn sicher abgegeben bei ihrer Freundin?", fragte er und ließ mich eintreten.
"Ja, bei all den Spielsachen hat sie mich total vergessen!", grinste ich und ließ mich in den Sessel fallen.
"Machs dir gar nicht erst bequem, denn es geht gleich los!", rief er mir zu und verschwand in den hinteren Teil seiner Wohnung. Ich hörte es kurz rumpeln und schon stand er wieder im Türrahmen. "Bereit? Prima!" Er ließ mich erst gar nicht zur Antwort kommen und zog mich mit sich.
"Da bin ich ja mal gespannt!", meinte ich und folgte ihm aus der Wohnung.
"Naja, es ist jetzt nichts spektakuläres, aber mir gefällt es dort sehr gut!" Er sah mich etwas verlegen an und lächelte dann.
"Ich kanns mir ja erst mal anschauen und wenn ich es nicht mag, geh ich wieder!", machte ich mich über ihn lustig.
"Na, danke!"
"Ich weiß! Ich dachte, sonntags bin ich immer mal ein wenig großzügiger!" Ich streckte ihm die Zunge raus und gab ihm einen Kuss, bevor wir das Haus verließen. In seinem Auto fuhren wir eine ganze Weile raus aus der Stadt. Es wurde ruhiger und auch etwas grüner. Ich öffnete das Fenster und hielt meine Hand in den lauen Fahrtwind. Schließlich hielten wir vor einem Haus und Went stieg strahlend aus. Er nahm meine Tasche und ich folgte ihm hinein.
"Das ist das Sommerhaus von Thomas. Es hat einen großen Pool und auch eine Sauna.", begann er zu erklären.
"Wir begehen also Einbruch? Wirklich aufregend, Mister Miller!", zog ich ihn auf und er drehte sich gespielt genervt zu mir um.
"Miss Edwards, bezichtigen Sie mich etwa einer Straftat?" Ich zog eine Schnute und versuchte mir bei seinem Gesichtsausdruck das Lachen zu verkneifen.
"Sollte ich das denn?" Er setzte ein schelmisches Grinsen auf und kam ganz nah an mich heran. Ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren.
"Vielleicht." Er schloss die Tür auf und fuhr dann wieder im normalen Tonfall fort.
"Thomas hat mir den Zweitschlüssel gegeben. Ich darf es nutzen, wann immer mir der Sinn danach steht. Außer Dienstags!" Ich schaute mich in der großen Eingangshalle um. Thomas` Sommerhaus war doppelt so groß wie unsere Wohnung und bestimmt auch dreimal so teuer. Die Wände waren makellos weiß, die Möbel meistens aus Holz und in einem kräftigen rot angestrichen. Es wirkte alles sehr modern, gleichzeitig aber auch so, als wäre noch nie jemand hier gewesen.
"Was ist Dienstags?", nahm ich den Gesprächsfaden wieder auf.
"Keine Ahnung, da kommt aber auch immer der Babysitter für Ronan!", grinste er und nahm mich bei der Hand. Weitere Ausführungen zu dem Thema waren damit überfällig und ich blickte kurz in die moderne, aber ebenfalls neu ausschauende Küche. Hier wäre Kochen bestimmt ein Traum.
"Der Kühlschrank ist gefüllt!", schien er meine Gedanken zu erraten.
"Wir können doch nicht einfach an Thomas` Sachen rangehen?" Ich sah ihn leicht geschockt an, doch sein Lächeln blieb unerschütterlich.
"Wer sagt denn, dass Thomas oder Stacie einkaufen waren?" Am liebsten hätte ich mir gegen die Stirn geschlagen, für so viel Blödheit. Stattdessen lief ich nur rot an und räusperte mich.
"Wo kann ich mich umziehen?", versuchte ich das Thema zu wechseln. Went deutete auf eine Tür am Ende des Ganges.
"Bis gleich!", flüsterte er und zog mich zu einem kurzen Kuss heran. "Wir treffen uns draußen!" Ich ging den Gang entlang und schloss die Tür hinter mir. Passte ich eigentlich noch in den Bikini? Ich hatte die letzten Wochen ziemlich zugeschlagen beim Essen und mein Körper hatte wirklich schon bessere Zeiten gesehen. Während ich mich umzog, wurde ich immer unsicherer, doch am Ende passte ich doch noch hinein. Skeptisch betrachtete ich mich im Spiegel. Ob es noch was half, wenn ich jetzt Sit-ups machte? So richtig wohl fühlte ich mich nicht, aber wir waren ja die meiste Zeit im Wasser.
Ich wickelte mir mein Handtuch um und ging hinaus. Wo ging es denn überhaupt in den Garten? Ich ging zurück in das große Wohnzimmer und fand tatsächlich eine Tür nach draußen. Im strahlenden Sonnenschein war der Pool zu sehen. Es sah aus wie eine riesige Niere, nur dass der Pool wunderbar blau war. Ich legte mein Handtuch und mein Handy auf einen Stuhl und wollte mich gerade nach Went umschauen, als ich nackte Haut an meiner spürte. Ich drehte mich um und spürte seinen Blick auf mir. Aber auch ich musterte ihn neugierig. Er sah gut aus in seiner schwarzen Badehose, das Handtuch lässig über der Schulter.
"Was?" Er sah mich fragend an und ich wurde automatisch rot, weil ich ihn so offensichtlich angestarrt hatte.
"Nichts!", meinte ich schnell und wir liefen am Pool entlang, zu den Liegenstühlen, die auf der anderen Seite waren. "Mir gefällt deine Badehose!", murmelte ich.
"Echt? Wenn du willst, kann ich sie dir mal borgen!" Ich blickte ihn perplex an, was ihn zum lachen brachte. Er konnte sich gar nicht mehr beruhigen und wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln.
"Blödmann!", meckerte ich, zog ihm das Handtuch von der Schulter und schubste ihn in den Pool. Mit einem lauten "Platsch!" landete er im Wasser und kam prustend an die Oberfläche. Nun war es an mir, ihn auszulachen.
"Wofür war das denn jetzt?"
"Shalley meinte, dass wenn du mir keine Komplimente zu meinem Haar machst, soll ich dich ins Wasser schubsen und untertauchen!", brachte ich immer noch lachend hervor.
"Soll ich jetzt froh sein, dass du mich nicht getaucht hast?" Er sah mich beleidigt an und kam an den Poolrand geschwommen. "Außerdem hab ich dir ein Kompliment gemacht!"
"Wann denn?" Ich schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Ich hab dich mit "Hallo, hübsche Frau!" begrüßt.", gab er trotzig von sich und schaute mich von unten herab an.
"Bisschen allgemein, findest du nicht! War ich vorher nicht hübsch?" Ich wollte ihn so richtig ärgern und stemmte zur Untermalung meiner Worte die Hände in die Hüften und tippte ungeduldig mit der rechten Fußspitze auf und ab. Went hievte sich aus dem Wasser und stand patschnass vor mir. Seine Badehose klebte an seinen Beinen und umzeichnete seine Konturen. Für einen Moment hielt ich die Luft an, um wieder zu Verstand zu kommen. Mit seinen nassen Händen streichelte er mir über die Wange, so dass ich eine Gänsehaut bekam. Went schien es zu sehen, denn er lächelte und kam noch einen Schritt näher.
"Doch, wunderhübsch!", flüsterte er und zog mich näher zu sich. Was war gleich noch mal die Frage gewesen? Ich konnte nicht mehr klar denken und wartete einfach nur darauf, von ihm geküsst zu werden. Wieder spürte ich seine nasse Haut auf meiner und schmeckte das Chlorwasser auf seinen Lippen. Er umfasste mich mit beiden Händen und bevor ich mich versah, ließ er sich nach hinten fallen und zog mich mit sich. Ich schrie kurz auf, bevor ich im kalten Wasser landete. Kaum hatte ich die Oberfläche durchstoßen, konnte ich schon sein schallendes Gelächter hören.
"Du bist so gemein!" Ich schwamm auf ihn zu und versuchte ihn mit aller Gewalt unterzutauchen, indem ich mich auf seinen Schultern aufstützte. Freundlicherweise ließ er meine Rache gewähren und ging auf Tauchgang. Dabei zog er mich an den Beinen unter Wasser und begann somit die große Wasserschlacht. Wir bespritzten uns mit Wasser, tauchten uns gegenseitig unter und versuchten den anderen an den Füßen zu kitzeln.
Völlig erschöpft wollte ich nach einer gefühlten Ewigkeit aus dem Wasser steigen, doch er zog mich mit einem "Hier geblieben!" wieder zurück.
"Went, ich kann nicht mehr!", jammerte ich. Mir tat nicht nur der Bauch weh vom vielen Lachen, sondern auch Arme und Beine wegen des vielen Strampelns.
"Ich weiß!", meinte er und zog mich zu einem langen und zärtlichen Kuss heran. Meine Schmetterlinge starten wieder ihren Rundflug, aber diesmal fühlte es sich nicht falsch an. Sanft wurde ich gegen den Rand des Pools gedrückt und spürte seine Hände meine Seiten entlanggleiten. Wassertropfen gingen von ihm auf mich und von mir auf ihn über. Unsere Küsse wurden immer leidenschaftlicher und wir beide immer erregter. Mir war mittlerweile richtig kalt, aber das war mir in diesem Moment egal. Ich drückte mich noch ein Stück näher an ihn und küsste ihn an der Halsbeuge und am Schlüsselbein. Er ließ ein unterdrücktes Seufzen von sich und löste die Schleifen an meinem Bikinioberteil, das kurz darauf irgendwo im Pool dahin schwamm. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und wir schauten uns einen Moment tief in die Augen. Einen Moment zögerte ich, doch dann lächelte ich und wir küssten uns wieder aufreizend. Dabei wanderten seine Lippen an meinem Hals entlang zu meinen Brüsten. Er liebkoste jeden Zentimeter und ich musste mich mit beiden Händen am Poolrand festklammern, um mich noch halbwegs unter Kontrolle zu halten. Gleichzeitig konnte ich den Gedanken nicht verdrängen, dass das Wasser kalt war. Ich musste wirklich kämpfen, um nicht laut mit den Zähnen zu klappern, denn ich wollte diesen Moment einfach nicht ruinieren. Also machte ich mir einfach warme Gedanken und ließ meine Hände seinen Rücken hinuntergleiten. Ich konnte sehen, dass seine Lippen leicht blau angelaufen waren und sich kalt anfühlten.
"Mir ist kalt!", flüsterte er mir ins Ohr und schaute mich mit zusammengepressten Lippen an.
"Mir ehrlich gesagt auch!", gab ich zu und lächelte. Er stieg aus dem Pool und brachte mir ein Handtuch, in das er mich einwickelte. Dann legte er den Arm um mich und gemeinsam gingen wir zurück ins Haus. Als wir an der Küche vorbei liefen, bemerkte ich, dass ich wirklich hungrig war und zog mich deshalb schnell um. Zurück in der Küche, inspizierte erst einmal den Kühlschrank und begann dann Mittagessen für uns kochen. Went erschien kurz darauf und versuchte mich vom Herd fernzuhalten.
"Du kochst nicht!", gab er stur von sich und versuchte mir den Kochlöffel aus der Hand zu nehmen. "Ich hab schon alles vorbeireitet!"
"Du?", fragte ich skeptisch und gab ihm mit dem Kochlöffel einen Klaps auf den Hintern.
"Ja, ich.", verkündetete er stolz und öffnete den Kühlschrank, um eine Holzplatte aus dem obersten Fach zu ziehen. Es war eine Käseplatte, auf der auch allerhand Obst aufgereiht war.
"Sieht gut aus!", meinte ich, auch wenn ich bezweifelte, dass er das wirklich selber gemacht hatte. Went grinste nur und nahm noch einen ganzen Laib Brot heraus. Ich folgte ihm artig hinaus auf die Terrasse und wir setzten uns auf zwei Sonnenliegen. Er schob seine direkt neben meine und dann begann das Festessen. Wir fütterten uns gegenseitig oder versuchten es zumindest. Jedes Mal, wenn er von meinem Brot abbeißen wollte, zog ich es weg und nahm selber einen Bissen. Dafür bewarf er mich mit den Rosinen, die ebenfalls auf dem Holzbrett waren. Zwei versenkte er sogar in meinen Ausschnitt.
"Treffer!", meinte er jubelnd und riss die Arme in die Höhe, während ich insgeheim meinen Racheplan schmiedete.
Als die Platte leer war, stand er auf und meinte, dass ich kurz warten sollte. Kaum war er im Haus verschwunden, schlich ich zu dem Schuppen, den ich vorhin entdeckt hatte. Eigentlich wollte ich ja nicht herumschnüffeln, aber die Rosinen in meinem Ausschnitt konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Schließlich fand ich, was ich gesucht hatte, begab mich zum Pool und eilte dann zu meiner Liege zurück. Keine Minute später kam Went zurück.
"Schau mal, was ich habe!", rief er und ich griff hinter mich.
"Schau erst mal, was ich habe!" Ich zielte mit der Turbo-Wasserpistole auf ihn und drückte ab. "Treffer!", rief ich, als ich ihn mitten ins Gesicht traf. Er stand da wie ein begossener Pudel, das Wasser tropfte von seinem Gesicht auf sein Hemd. In den Händen hielt er zwei Löffel und einen Becher Eis. Verdammt!
"Gut!", meinte er nur. "Bekommt Madame eben kein Eis!" Ich bereute meine Aktion und setzte den Hundeblick auf. Doch er sah mich gar nicht an, sondern öffnete nur den Deckel und zog den Plastikschutz ab, den er genüsslich ablegte.
"Hmmm!", machte er und begann einen Löffel nach dem anderen zu sich zu nehmen, während ich nur zusehen durfte. "Das ist lecker!", schwärmte er mir vor. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Wir redeten ja hier auch von Erdbeer-Käsekuchen-Eis.
"Schatz, es tut mir Leid. Es war doch nur Spaß!", versuchte ich mich bei ihm einzukratzen und zog eine Schnute. Ihn ließ das eher kalt. Kein Wunder mit dem großen Eisbecher in seinen Händen. "Bitte, bitte, bitte!", bettelte ich.
"Du kannst doch erst mal die Rosinen aus deinem Ausschnitt essen.", meinte er und ich hätte am liebsten noch einmal mit der Turbo-Wasserpistole auf ihn gezielt.
"Bitte, Went!" Ich krabbelte zu ihm auf den Stuhl und setzte mich auf seinen Schoß. Er seufzte und verdrehte die Augen.
"Hexe!" Ich grinste, während er sich ein wenig aufrichtete und begann mich mit Eis zu füttern. Was daneben ging, küsste er einfach weg. Schnell war natürlich das Essen Nebensache. Wir kosteten diesen Moment aus und ließen alles wie in Zeitlupe ablaufen. Wer wusste schon, wann wir mal wieder so viel Zeit für uns hatten. Ich nahm ihm den Löffel aus der Hand und ließ ihn zu Boden fallen, während ich mit der anderen Hand über sein Gesicht streichelte. Sein Gesicht kam wieder näher und er zögerte einen Moment, bevor er mich küsste. Es war der wohl wunderschönste Moment in meinem Leben und ich schloss genießerisch die Augen, während er an meiner Unterlippe knabberte. Ich liebte es, wenn er das tat und hielt ihn deshalb mit beiden Händen fest, um diesen Moment noch ein wenig länger zu genießen. Seine Hände steichelten über meinen Steiß, was mich dazu brachte, mich noch ein wenig aufrechter hinzusetzen. Went ließ einen kurzen Stöhner von sich, weil ich ja auf seinem Schoß saß. Ich spürte mein Herz wie wild schlagen, während in meinem Kopf wieder diese eine Frage auftauchte: War ich schon bereit dazu? Ich starrte ihn an und er zog seine Hände zurück.
"Wenn du das nicht willst, ist das völlig okay für mich!" Er sah mich ernst an. "Ich will dich nicht...!" Ich unterbrach ihn, indem ich ihn küsste.
"Ist völlig okay!", flüsterte ich und lächelte.
"Wirklich? Du hast mich so verängstigt angeschaut!" Noch immer rührte er sich nicht.
"Ich war nur so geschockt, weil ich keine Angst verspürt habe!" Ich konnte es selber nicht fassen, aber ich verspürte keine Angst, keinen Drang wegzurennen. Ich vertraute ihm so sehr, dass es keinen Grund gab, davonzulaufen.
"Bist du dir wirklich sicher? Ich will dich wirklich nicht drängen."
"Ganz sicher!", gab ich von mir und er lächelte.
"Wo hatten wir aufgehört?", fragte er breit grinsend. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn zärtlich.
"Erinnerung wieder da?" Er lachte leise und ließ seine Hände wieder auf Wanderschaft gehen. Ich strich mit meinen Lippen an seinem Hals entlang und öffnete dann den obersten Knopf seines Hemdes. Ich küsste die Stelle darunter und atmete den Duft seiner Sachen und seiner Haut ein. Etwas zittrig öffnete ich einen weiteren Knopf und liebkoste weiterhin die freigelegten Stellen mit meinen Küssen. Went rutschte nach vorne und ich hielt kurz inne.
"Was ist?" Ich war ein wenig verwirrt und dachte, ich hätte etwas falsch gemacht.
"Nun ja, ich wollte nicht unbedingt hier draußen..!", fing er an und kratzte sich etwas unbeholfen am Kopf. Ich blickte mich überrascht um und verstand dann. Die Tatsache, dass wir draußen waren und von den Nachbarn gesehen werden konnten, hatte ich völlig verdrängt.
"Gute Idee!", meinte ich, stand auf und zog ihn mit mir. Went küsste mich wieder zärtlich und schob mich dann vor sich her zurück ins Haus.
"Vorsicht, Stufe!", warnte er mich und hielt mich an den Armen fest. Mit jedem Schritt wurde ich nervöser und nervöser. Jetzt, wo ich erstmal den Gedanken, mit ihm zu schlafen, zugelassen hatte, kamen natürlich ganz andere Fragen auf mich eingestürmt: War ich überhaupt gut im Bett? Schlechter Sex konnte eine Beziehung ruinieren! Fand er mich nackt überhaupt noch attraktiv? Vielleicht war es wie mit Geschenken: Schicke Verpackung, aber der Inhalt wird der Aufmachung nicht gerecht! "Nicht so viel denken!", ermahnte ich mich selber in Gedanken und blickte ihn an. In seinen Augen lag so viel Zärtlichkeit und Verlangen, dass ich meine Sorgen zur Seite schob, obwohl ich immer noch sehr nervös war.
"Atmen, Schatz!", holte mich Went aus meinen Gedanken und gab mir einen Kuss.
"Wenn du mir die Luft dazu nimmst!", gab ich, im wahrsten Sinne des Wortes, atemlos zurück.
"Dann schlage ich vor, halte ich die Luft an und du atmest ein paar Mal tief durch!" Seine Worte brachten mich zum lachen und ließen mich entspannen. Wir blieben im Wohnzimmer stehen und küssten uns einfach nur. Er vergrub seine Hände in meinen Haaren und in diesem Moment konnte ich sehen, dass auch er nervös war.
"Wohin jetzt?", fragte ich und er ließ kurz seinen Blick übers Sofa schweifen.
"Rechts!", meinte er nur und schob mich sanft vor sich hin.
"Wir können doch nicht einfach im Bett von Thomas...!", begann ich etwas unsicher, als ich merkte, wohin er wollte.
"Okay, dann links!", grinste er. "Aber da ist das Bett kleiner und es ist auch nicht so bequem...!", fing er an und ich verdrehte die Augen.
"Gut, dann eben rechts!", gab ich nach und sah das Siegerlächeln auf seinem Gesicht. Ich glitt mit meinen Händen unter sein Hemd und fuhr mit meinen Nägeln sanft an seinem Rücken hoch, während wir uns auf das Schlafzimmer zu bewegten. Kurz vor der Tür schob er mir mein Top über den Kopf und ließ es zu Boden fallen. Danach wandte er sich jedem Zentimeter meiner Haut zu, die nicht von Kleidung bedeckt wurde. Dabei drückte er mich sanft an die Wand, während ich mich wieder seinen Knöpfen zuwandte. Schließlich hatte ich alle geöffnet und wollte ihm das Hemd über die Schulter schieben, aber da gab es noch ein Problem.
"Hmpf!", gab ich von mir, als ich die Knöpfe an seinen Ärmeln bemerkte. Mein Hals klopfte bis zum Hals, meine Knie waren wir Pudding und von mir wurde erwartet, dass ich diese kleinen Knöpfe aufbekomme? Nervös nestelte ich an seinen Ärmeln herum, doch die Dinger wollten einfach nicht aus den Knopflöchern heraus. Verdammte Scheißknöpfe! Wer hatte das denn bitte schön erfunden? Er konnte doch nicht sein Hemd anlassen, nur weil ich zu blöd war, diese 4 Knöpfe zu öffnen! Vor Wut war ich schon den Tränen nahe und war viel zu sehr mit dem Hemd beschäftigt, als Went noch zu bemerken. Ich hatte fast schon vergessen, dass er ja in dem Hemd steckte, bis er meine Hände nahm. Er küsste jeden Finger einzeln und öffnete dann die Knöpfe an beiden Ärmeln innerhalb von Sekunden.
"Danke, mein Retter!", lächelte ich und gab ihm einen Kuss, bevor ich nun doch sein Hemd über die Schultern schob. Das erste Kleidungsstück hatte ich also schon mal geschafft. Während ich innerlich gerade jubelte und Stepptanz aufführte, öffnete er die Tür zum Schlafzimmer und zog mich hinter sich her. Went hatte nicht zu viel versprochen, das Bett war wirklich riesig. Er setzte sich auf die Bettkante und nahm mich an der Hand. Unsere Blicke trafen aufeinander und er sah mich fragend an.
"Wenn du deine Meinung doch noch ändern solltest, sag bitte irgendwas oder kneif meinetwegen die Beine zusammen, aber bitte renn nicht weg. Okay?", meinte er und ich kam noch einen Schritt näher.
"Okay.", stimmte ich zu und setzte mich auf seinen Schoß. Ich legte meine Hand direkt auf die Stelle, wo sein Herz war und spürte es wie wild gegen seine Brust schlug. Er schluckte einmal und fuhr mit Daumen und Zeigefinger an meinen Hüften entlang. "Ich weiß sowieso nicht mehr, wo der Ausgang ist!", raunte ich ihm ins Ohr und küsste seinen Hals. Er warf den Kopf in den Nacken und genoss die Zärtlichkeiten. Ich konnte hören, dass sein Atem schneller und unregelmäßig ging. Meine Lippen fanden wieder zu seinen und er öffnete meinen BH, der irgendwo im Zimmer landete. Went streichelte über meine Brüste und ich bekam eine Gänsehaut, die meine Brustwarzen steif werden ließen. Er schob mich aufs Bett und ließ sich über mich gleiten. Mein Gehirn hatte nichts mehr zu melden, denn ich genoss jede seiner Berührungen. Es fühlte sich an, als würde ich wieder Leben in mir spüren. Mich wieder begehrt fühlen. Der Schalter in meinem Kopf hatte sich umgelegt, denn ich wusste, dass er mich wirklich liebte. Das zeigte er mir nun, indem er zärtlich meine Brustwarzen mit seiner Zunge umspielte und dann zu meinem Hals hoch wanderte. Ich schickte ein Stoßgebet gen Himmel und hoffte, dass ich seine Hose ohne Probleme aufbekam. Tastend glitten meine Hände von seinem Bauchnabel zum Hosenbund, wo ich den Knopf fand und er sogar das tat, was ich wollte. Er öffnete sich und ich zog den Reißverschluss herunter. Dabei streifte ich seine, nun deutlich sichtbare, Erregung und löste damit einen heiseres Stöhnen bei ihm aus. Wenn es ein Symbol für Verlangen geben würde, so hätte es jetzt in seinen Augen gestanden. Stattdessen schien er mich nur mit seinen grün-blauen Augen zu hypnotisieren. Langsam schob ich ihm die Hose über seinen Hintern und er erledigte den Rest, indem er sie sich noch über die Beine streifte. Dabei ließ er mich keine Sekunde aus den Augen und ich zog ihn zu mir herunter, um wieder seinen weichen Lippen auf mir zu spüren. Ich konnte nicht mehr sprechen, weil ich ihn so sehr wollte, dass mir alles förmlich versagte. Er kniete sich hin und begann mit beiden Händen meine Hose zu öffnen, doch er stand vor dem gleichen Problem wie ich: Zu viele Knöpfe und zu viel Nervosität! Ich half ihm beim Öffnen und er schob sowohl Hose, als auch meinen Tanga nach unten, als ich mein Becken anhob. So nackt fühlte ich mich plötzlich verletzlich unter ihm. Er nahm mir die aufkeimende Angst wieder, indem er noch einmal meinen Körper liebkoste, so dass sich meine Schmetterlinge im Magen in den Tiefflug stürzten.
"Ich liebe dich!", flüsterte er mir zu und entledigte sich seiner Boxershorts. So nackt und erregt, zog ich ihn zu mir herunter und wir versanken in einen tiefen und leidenschaftlichen Kuss. Dann griff er nach hinten, suchte kurz in den Hosentaschen seiner Hose und zog ein Kondom heraus. Ich nahm es ihm aus der Hand, riss es auf und streifte ihm das Kondom über seinen steifen Penis. Jede Zelle in meinem Körper war angespannt. Ich wollte endlich wieder das Gefühl spüren, vor Erregung zu beben und mich ganz und gar jemanden hinzugeben. Vorsichtig drang er in mich ein und alles in mir schien nach ihm zu schreien. Die Glückshormone hüpften im Takt mit meiner Erregung auf und ab, was mir einen lauten Stöhner entlockte. Ich streckte ihm mein Becken entgegen, wodurch er jedes Mal tiefer in mich eindringen konnte und schließlich zum Orgasmus kam. Went sah mich ein wenig überrascht an, noch immer völlig außer Atem und mit bebendem Körper. Doch auch wenn er zu früh gekommen war, war es für mich wunderschön. Er hatte mir gezeigt, was es heißt, geliebt zu werden und das war mir mehr Wert als jeder Orgasmus.
Went schien das ein wenig anders zu sehen, denn ich konnte sehen, wie er meinem Blick auswich. Er dachte wohl, dass er es ruiniert hatte und legte sich schweigend neben mich ins Bett. Ich drehte mich zu ihm und nahm seine Hand. Dann zog ich ihn zu mir und gab ihm einen Kuss.
"Es war trotzdem schön für mich!", gab ich ihm zu verstehen und sah ihn an.
"Aber..", fing er an, aber ich legte meinen Finger auf seine Lippen. Ich wollte nicht den Moment zerstören, indem wir ewig über so etwas unwichtiges diskutierten. Stattdessen kuschelte ich mich an ihn und er deckte uns beide zu. Wir sagten kein Wort, sondern sahen uns nur an und lächelten. Es fühlte sich alles noch so unreal an. Wegen so etwas Wunderschönem hatte ich so einen Aufstand gemacht und ich kam mir nun ziemlich blöd vor. Wenn er nicht so geduldig gewesen wäre, wäre vielleicht nie etwas daraus geworden. Schon allein der Gedanke ließ mich noch ein Stück näher an ihn heranrücken. Lächelnd legte er einen Arm um mich und küsste mich auf die Stirn.
Nach einer ganzen Weile merkte ich, dass seine Atemzüge regelmäßiger wurden und er eingeschlafen war. Ich beobachtete ihn eine Zeit lang und musste lächeln, als ich merkte, dass er im Schlaf ab und zu die Nase kräuselte. Vorsichtig löste ich mich aus seiner Umarmung, suchte meine Unterwäsche hervor und zog sein Hemd an, das mir bis über den Po ging. So schlich ich dann in die Küche und begann Abendessen zu machen. Ich hatte Hunger und es war auch schon kurz vor 19 Uhr. Der Kühlschrank gab ordentlich was her und so machte ich uns Spaghetti mit Pestosauce. Ich wusste, dass er das liebte und gab mir deshalb besonders viel Mühe. Eigentlich wollte ich ja alles still und leise machen, aber der Mixer war so laut, dass ich an der Tür lauschte, ob ich ihn geweckt hatte. Doch er schien nichts mitbekommen zu haben und so konnte ich alles in Ruhe vorbereiten.
10 Minuten später balancierte ich alles auf einem Tablett ins Schlafzimmer, wo Went gerade am Aufwachen war. Er bemerkte mich nicht gleich und ich sah den geschockten Gesichtsausdruck, als er sah, dass der Platz neben ihm leer war. Im selben Moment sah er mich und er entspannte sich wieder. Ich stellte das Tablett auf den Nachttisch und krabbelte zu ihm ins Bett.
"Ich hab uns Abendessen gemacht!"
"Hatte ich dir nicht Kochverbot gegeben?", warf er zwischen zwei Küssen ein.
"Ich kann die Spaghetti auch wegschmeißen!"
"Spaghetti?", fragte er und sah mich mit glänzenden Augen an.
"Ja, Spaghetti Pesto!" Er zog mich zu sich hinunter und legte beide Arme um mich.
"Wer hat denn hier mein Hemd geklaut?" Ich begann zu lachen, weil er versuchte, mich zu kitzeln. Wir wälzten uns eine Weile lachend durchs Bett und fingen aus heiterem Himmel an, uns Witze und Anekdoten zu erzählen. Went konnte wirklich die schweinischsten Witze erzählen und hatte jede Menge Geschichten von den Dreharbeiten parat. Vor Lachen tat mir der Bauch weh, was mich an etwas erinnerte: Da war ja noch das Essen.
"Die Spaghetti sind kalt!", jammerte ich und zog eine Schnute.
"Ich wärme es noch mal auf!", meinte er, nahm die Teller und lief splitterfasernackt in die Küche. Ich schaute ihm mit offenem Mund hinterher und hörte, wie er in der Küche mit der Mikrowelle hantierte. Mit dem Ding kannte er sich ja bestens aus, so oft wie er Fertiggerichte aß.
Kurz darauf kam er mit zwei dampfenden Tellern, einer Flasche Wein und zwei Rotweingläsern wieder, aber irgendwie konnte ich mich bei seiner Erscheinung nur schwer auf das Essen konzentrieren. Konnte er sich nicht wenigstens seine Boxershorts anziehen? Er machte mich so nackt ganz nervös.
Ich nahm ihm das Essen ab uns goss den Wein in die Gläser. Dann schlüpfte er zu mir unter die Decke und wir aßen unsere Spaghetti.
"Das ist wirklich gut!", meinte er und drehte sich die Spaghetti um die Gabel. Mit vollem Mund drückte er mir dann einen Kuss auf und hinterließ Pesto auf meinen Lippen.
"Wir werden morgen so stinken, mit uns will keiner reden!", lachte ich, als ich an den ganzen Knoblauch dachte.
"Dann bleiben wir eben hier und stinkern uns gegenseitig zu!" Ich musste so sehr darüber lachen, dass ich mich verschluckte und Tränen über meine Wangen liefen. "Riech ich denn so schlimm?", zog er mich auf und ich ließ noch mal ein letztes Auflachen von mir hören.
"Naja, manchmal...!", fing ich an und er sah mich empört an. Ich machte ein ernstes Gesicht, was ihn verunsicherte.
"Echt jetzt?", fragte er nervös und das war der Moment, wo ich mich nicht mehr halten konnte. Lachend ließ ich mich in die Kissen fallen und bekam mich nicht mehr ein. Gut, dass ich meinen Teller zur Seite gestellt hatte, ansonsten wäre jetzt alles auf dem Bett gelandet, denn Went wollte das nicht auf sich sitzen lassen. Er presste meine beiden Hände nach unten und beugte sich über mich. Auf seinem Gesicht erschien ein süffisantes Lächeln.
"Bereit gequält zu werden?" Mit dieser Frage beugte er sich herunter und begann mich am Hals zu küssen. Seine Lippen wanderten über meinen Körper und machten mich wahnsinnig, aber das Schlimmste war, dass ich mich nicht rühren konnte. Ich wand mich unter ihm und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.
"Du bist gemein!", brachte ich hervor und umklammerte ihn mit meinen Beinen. Went hielt inne und lächelte.
"I´m a bad boy, baby!", knurrte er und zwinkerte mir zu. Dann ließ er meine Hände los und richtete sich wieder ein wenig auf. Ich schlang meine Hände um ihn und setzte mich auf ihn. Wir küssten uns leidenschaftlich und liebten uns dann ein zweites Mal. Diesmal schien er sicher machen zu wollen, dass auch ich zum Zug komme und hielt sich extra zurück. Die Welle des Orgasmus schien mich fast zu erschlagen, weil ich sie von meinen Zehen bis zu meinen Haarspitzen spürte. Gleichzeitig war es wie ein Befreiungsschlag. Wann hatte ich mich das letzte Mal so lebendig gefühlt? Ich konnte es nicht in Worte fassen und kuschelte mich einfach nur an ihn.
"Mir ist gerade noch ein Witz eingefallen!", meinte er plötzlich und fing an zu feixen.
"Wenn er wieder so versaut ist, will ich ihn nicht hören!"
"Schade!" Er seufzte und es herrschte kurz Schweigen. Dann kamen leise Grunzgeräusche von ihm, bis er plötzlich laut losprustete und weil er lachte, musste ich natürlich auch lachen. Es dauerte eine Weile, bis wir uns wieder beruhigt hatten, obwohl ich noch immer nicht wusste, worum es in dem Witz ging. Plötzlich stand er auf und suchte im Dunklen nach etwas. Was wollte er denn jetzt? Schließlich kam er mit seinem Handy wieder zurück ins Bett und schaute aufs Display.
"Was ist denn los?", fragte ich ihn, weil er nichts sagte.
"Nichts, ich will bloß allen Bescheid sagen, dass wir gerade miteinander geschlafen haben!", meinte er mit ernstem Gesicht. Ich drehte mich zur anderen Seite und wusste nicht, ob ich jetzt wütend sein sollte.
"Vergiss nicht meine Mutter anzurufen. Du weißt, sie mag es nicht, wenn sie immer alles als Letzte erfährt!", gab ich schlagfertig zurück und zog mir die Decke bis zum Kinn. Warum konnte er sein verdammtes Handy nicht einmal wegpacken? Ich hörte, wie er sich zu mir herumdrehte und mir über den Bauch streichelte. Doch ich schob seine Hand weg und starrte zum Fenster.
"Sei nicht gleich böse, ich hab doch nur auf die Uhr geschaut!"
"Wozu? Musst du schon wieder los?", fragte ich und zeigte ihm die kalte Schulter.
"Nein, aber..", fing er an und kniete sich über mich, so dass wir uns ansehen mussten. "Aber ich muss ja wissen, wann Mitternacht ist!" Er grinste, während ich nur Bahnhof verstand. Dann beugte er sich über mich und gab mir einen langen Kuss.
"5...4...3...2...1...Alles Gute zum Geburtstag, Schatz!", meinte er und blies in eine Tröte, die er die ganze Zeit in seinem Handballen versteckt hatte. Ich brauchte erst einmal ein paar Sekunden, um zu verstehen und festzustellen, dass heute der 28. Juli war und somit mein 30. Geburtstag! Ich hatte das tatsächlich total vergessen! Überglücklich, dass er daran gedacht hatte, zog ich ihn wieder zu mir herunter und wollte ihm einen Kuss geben.
"Du musst dir was wünschen!", wisperte er, bevor unsere Lippen aufeinander trafen. "Wir müssen ein wenig improvisieren, weil ich keine Kerzen für dich habe!", lachte er und gab mir meinen Geburtstagskuss. Ich schloss meine Augen und wünschte mir etwas.
"Danke!", lächelte ich und gab ihm noch einen Kuss, bevor wir uns ein drittes Mal in dieser Nacht liebten.
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
WOW meine augen tuen weh un dmir is schwindelig. ich habe deine ganze FF gelesen, von 23:00 bis jetzt (02:55)
genial diese story einfach nur geil.
das kapitel wo du aus mikes seite geschrieben hast war toll.........
hmm ich geb morgen ein ausführlicheres kommi
aber ich liebe deine story!!!!!!!!!!
so nächter abend:
also woooooow. diese story is der hammer geil. wie ich mir das alles vorstellen konnte. und lynn und alex und went: hach das is sooo süß. ich freute mich so das sie sich doch noch getraut hat ihm ein geständnis zu geben auf seinem birthday. und jetzt der letzte teil *hot*
ich freue mich so das die beiden nun einen schritt weiter gehten.
ich fühlte mich diese 4 stunden wo ich gelesen habe wie in einer anderen welt *ehrlich*
es war atemberaubend. und die szene bei ihm in der wohnung mit den baby fotos war ja geil. und insbesondere als er dann IHRE fotos bekomme hat
geil
aber die sache mit dom hat mich ein wenig genervt...
hmm also ich bin ab gestern heiliger fan dieser FF!!!
ich freu mich auf ne fortsetzng
bis dahin
mit gaaaaaaaaanz lieben grüßen
deine summer
genial diese story einfach nur geil.
das kapitel wo du aus mikes seite geschrieben hast war toll.........
hmm ich geb morgen ein ausführlicheres kommi
aber ich liebe deine story!!!!!!!!!!
so nächter abend:
also woooooow. diese story is der hammer geil. wie ich mir das alles vorstellen konnte. und lynn und alex und went: hach das is sooo süß. ich freute mich so das sie sich doch noch getraut hat ihm ein geständnis zu geben auf seinem birthday. und jetzt der letzte teil *hot*
ich freue mich so das die beiden nun einen schritt weiter gehten.
ich fühlte mich diese 4 stunden wo ich gelesen habe wie in einer anderen welt *ehrlich*
es war atemberaubend. und die szene bei ihm in der wohnung mit den baby fotos war ja geil. und insbesondere als er dann IHRE fotos bekomme hat

aber die sache mit dom hat mich ein wenig genervt...

hmm also ich bin ab gestern heiliger fan dieser FF!!!
ich freu mich auf ne fortsetzng
bis dahin



mit gaaaaaaaaanz lieben grüßen
deine summer
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Danke
Schön, dass dir meine FF gefällt und dir deswegen die Nächte um die Ohren geschlagen hast
Ich bin dabei weiter zu schreiben, hab auch schon ein ganzes Stück, aber es wird noch ein bisschen dauern, weil ich zur Zeit nicht so viel schreiben kann, wie ich will
Ich hoffe, du liest sie dir trotzdem durch, wenn sie denn mal fertig ist


Schön, dass dir meine FF gefällt und dir deswegen die Nächte um die Ohren geschlagen hast

Ich bin dabei weiter zu schreiben, hab auch schon ein ganzes Stück, aber es wird noch ein bisschen dauern, weil ich zur Zeit nicht so viel schreiben kann, wie ich will

Ich hoffe, du liest sie dir trotzdem durch, wenn sie denn mal fertig ist
