The L.A. Complex [MuchMusic / The CW]
Verfasst: 07.07.2012, 12:50

The CW hat geschrieben:Small fish. Big pond. Huge dreams.
Every day, young people with stars in their eyes get off the bus in Los Angeles in search of fame and fortune. THE L.A. COMPLEX centers on a group of aspiring performers pursuing stardom in the City of Angels. Living in an apartment-style motel for displaced dreamers, each dubbed "most likely to succeed," they all face the challenges and opportunities of a lifetime.
The young hopefuls who have become neighbors, friends and the closest thing any of them have to family, include Connor (Jonathan Patrick Moore, "Neighbours," "All Saints"), an actor with drop-dead good looks and a dark past, who has just landed a leading role in his first series; Raquel, (Jewel Staite, "Firefly," "Stargate: Atlantis"), a street-smart actress who had one big hit series, but is worried she's quickly becoming yesterday's news; Nick, (Joe Dinicol, "Murdoch Mysteries," "Scott Pilgrim vs. The World"), a struggling stand-up comedian who is always the best friend and never the boyfriend; Abby, (Cassie Steele, "Degrassi: The Next Generation," "Relic Hunger"), the naive but determined young actress who gave up a boyfriend back home to stay in L.A. until she gets her big break; Alicia (Chelan Simmons, "Smallville," "Supernatural") a sensitive, aspiring dancer who will do whatever it takes to make ends meet; Kaldrick (Andra Fuller, "The Secret Life of the American Teenager," "Entourage"), the superstar Hip-Hop artist who hails from the streets of Oakland, California; and Tariq (Benjamin Charles Watson, "Todd and The Book of Pure Evil," "The Listener"), the talented aspiring Hip-Hop artist who is hiding a secret...
Ich dachte, ich mach mal einen Thread auf, weil's ja demnächst mit der zweiten Staffel weitergeht und ich die erste erstaunlich gut fand.
Ich persönlich hab ja solche Sachen wie "Melrose Place" nie geguckt, weil ich mit solchen Soaps noch nie wirklich was anfangen konnte, aber das hier hat trotz thematischer Nähe dann doch so überraschend viel Substanz, dass man über die paar soapartigen Elemente durchaus hinwegsehen kann. Denn hier geht's eigentlich wirklich nur hintergründig darum, wer mit wem und warum. Vielmehr stehen die einzelnen Charaktere und ihre beruflichen Ambitionen im Vordergrund, was zum Teil in erstaunlich gehaltvollen und düsteren, dabei aber nie überdramatisierten Storylines resultiert.
Die Storyline um Tariq fand ich persönlich wohl am spannendsten, auch wenn das eigentliche Business da wohl die passivste Rolle einnahm. Klar geht's hier allem voran um das Image, das man angeblich unbedingt pflegen muss, um nicht direkt wieder aus dem Kreis der Begehrten und Erfolgreichen (hier: der Rapper) zu fliegen, aber letztlich ist's vielmehr die eigene Psyche, die einem das Leben schwer macht, weil man sich beim verzweifelten Versuch, den vermeintlichen Erwartungen gerecht zu werden, innerlich zerreißt. Hier merkt man echt, wie destruktiv dieser Zwang nach einer stimmigen und präsenten public persona ist. Nach dem deprimierenden Ende bin ich gespannt, ob und wie es da genau weitergehen wird.
Als Charakter fand ich Raquel am interessantesten, weil man ihr Verhalten nie so ganz einordnen konnte und nie so recht wusste, wann sie bloß eine Maske trug, um ihre Ziele zu erreichen und wann sie wirklich ehrlich war. Jewel Staite hat diese Doppeldeutigkeit dann auch wirklich großartig gespielt, was ihre Storyline zum Schluss hin immer stärker werden ließ. Mochte auch ihre zwiespältige Beziehung zu Connor sehr.
Connor selbst wiederum fand ich anfangs noch recht farblos, wobei mich die krasse Entwicklung, die mit ihm eingeschlagen wurde, dann doch sehr positiv überrascht hat. Hier war's auch nicht wirklich das unbarmherzige TV-Business, das ihn bis zum Äußersten schreiten ließ, da er ja von Produzenten-Seite eigentlich permanent unterstützt wurde, sondern vielmehr die eigenen Dämonen, die ihn eingeholt haben, weil er dem Druck, der auf ihm lag und den er sich zum Teil auch selbst kreierte, einfach nicht standhalten konnte. Definitiv ein schöner Gegenpol zu den anderen Jungs und Mädels, die so verzweifelt nach Erfolg trachten, während genau dieser Connor in solch emotionale Abgründe gezogen hat.
Alicias Storyline war irgendwo vorhersehbar und ging mir teilweise auch ein klein wenig zu schnell, hatte aber definitiv auch so seine Momente und hat für mich allein schon durch die Gegenwart von Aaron Abrams gewonnen. Den Schluss fand ich etwas zweideutig, weil mir nicht so ganz klar war, ob der Usher-Anruf jetzt eigentlich rein zufällig kam oder unmittelbar mit ihrem verzweifelten Verhalten davor in Verbindung stand. So oder so jedenfalls echt heftig, welchen Preis manche Leute für den Durchbruch bereit zu zahlen sind, wenn sie merken, dass sie selbst mit Talent und Durchhaltevermögen einfach nicht weiterkommen.
Nick fand ich aus "always the best friend"-Sicht äußerst sympathisch und wichtig für die Serie, weil er eben auch mal hinterfragt und aus den anderen (insbesondere Alicia und Abby) Emotionales herausgeholt hat, als "never the boyfriend" ging er mir ab und zu aber etwas auf die Nerven, weil die ganze unbeholfener-Nerd-Tour dann doch etwas arg überzogen und gezwungen wirkte. Seine Comedian-Ambitionen waren wiederum sehr interessant zu beobachten und pendelten angenehm zwischen Fremdscham-Momenten und aufrichtigem Mitfiebern.
Die vermeintliche Protagonistin Abby hat mich im Endeffekt am wenigsten interessiert, weil ihre Geschichten im Vergleich echt verdammt harmlos waren, aber ich glaube, das war wahrscheinlich auch beabsichtigt, schließlich ist sie erst seit nem halben Jahr in LA und ist dementsprechend noch lange nicht so verzweifelt und psychisch angeschlagen wie die anderen, die alle schon deutlich länger versuchen, sich in diesem so erbarmungslosen Business über Wasser zu halten.
Long story short: Ich bin ziemlich angetan und freu mich auf die neuen Folgen. Bin vor allem gespannt, wie sich die 13-Episoden-Order auf das Erzähltempo auswirken wird.