Nixon verliert den Wahlkampf. Dazu weiß der Schwiegervater von
Pete’s verwehrtem Aufstieg und will dass er es hier ruhig angehen lässt, und lieber ein Kind in die Welt setzt. Hehe, voll eingefahren. Oder auch nicht. Er spricht das Thema im Bett an, gibt zu mit seinem jetzigen Verdienst nicht für ein Kind sorgen zu können. Doch
Trudy macht sich keine Sorgen. Werden dann wohl die reichen Eltern zur Kasse gebeten werden.
„I don’t understand why you can’t make my family your family” fragt sich
Betty. Don will nicht zum Thanksgivingessen von Betty’s Bruder gehen – die ist davon nicht angetan. Er erfährt von Bert Cooper, dass sich Rachel’s Vater Abraham Menken bei ihm gemeldet hat, weil seine Tochter einen 3-monatigen Ausflug nach Paris macht. Dachte schon
Don kriegt eins auf die Mütze – aber Bert weiß ja nichts. Don wird es wohl sehr wurmen, dass sie zuerst den Ausflug ablehnte, und als er letzte Folge panisch flüchten wollte ebenfalls nicht zu überzeugen war.
Betty bekommt spontanen Besuch von Francine, die meint ihr Mann Carlton würde eine Affäre haben. Betty’s Einwand, vielleicht hätte er nur mit einer Caterin wegen einer Überraschungsparty telefoniert, war sowohl naiv, als auch unglaubwürdig, und irgendwie wollte sie auf das Thema gar nicht eingehen, vielleicht weil sie sonst wegen Don auch Bedenken äußern müsste. Was sollte denn das „I thought you would know what to do“ von
Francine? Weiß sie mehr als Betty? Sah so aus, doch Betty verstand die Frage nicht. Es bedrückt sie allerdings, sie erzählt Don am Abend von der Affäre. Betty: „How could someone do that to the person that they love?” Mitten in Don’s Gesicht sagt sie es! “That they have children with. Doesn’t this all mean aynthing?“
Don nur: „Who knows why people do what they do?“ Sehr vage.
Wie ich mir eh gedacht hatte sieht sie auf der Telefonrechnung eine Verdächtige Nummer, ruft an - es meldet sich der Psychiater. Nun ist das Vertrauen weg. Die Szene wo sie mit
Glen im Auto sitzend redet hatte was, nur einem unschuldigen Kind kann sie noch vertrauen. „Adults don’t know anything.“ Arme
Betty, sie ist verzweifelt, weint sogar. Dennoch besucht sie den Psychiater und erzählt vom geplatzten Thanksgiving Treffen, erinnere sie an ihre Mutter, die letztes Jahr krank war und mit der neuen Stiefmutter Gloria käme sie überhaupt nicht klar. Das hat Don überhaupt nicht kapiert bzw. wollte darauf auch überhaupt nicht von Betty’s Blickwinkel aus eingehen. Hauptsache es läuft so wie er es vorschlägt, er spricht ein Machtwort und schon ist alles gegessen. Krass, wie sie über Don auspackt, „he doesn’t know what family is. He doesn’t even have one. I feel sorry for him.”
Der Neue Werbechef
Duck Phillips zieht andere Seiten auf, schon krass, denke so streng und laut Zeitplan ging es bisher nicht zu. Die Mad Men werden aufgefordert, Kunden in die Firma zu bringen.
Pete schafft gleich die heute weltbekannte Marke Clearasil an Land zu ziehen, praktischerweise ist sein Schwiegervater dort Verkäufer, was er Don auch nicht vorenthält. „He’s interested in my future.“ Bezogen auf den Schwiegervater und natürlich ein Seitenhieb an Don „It matters to me that you’re impressed“. Das klang aber arg schmalzig, herrje, Pete, hör auf hier Füße zu küssen, ist ja widerlich.

„Self worth and status. You said it.“ Was Pete nicht weiß: Don’s Fassade beginnt langsam zu bröckeln. Was
Don nun weiß: Pete könne nun langsam doch ein Konkurrent werden.
Großartig waren die Diahshow-Präsentation, wo
Don total abgeht. Wunderbare Privatphotos hat er da verpackt. Toller Text von ihm dazu. „It’s not called the wheel, it’s the carousel.“ #hallo# Großartig, das war dann wohl die denkwürdige Szene von
Don, daran wird man sich erinnern! Don’s Präsentation wird begeistert aufgenommen. Danach dürfen die Mad Men quasi den erfolgreichen Schluss der 1. Staffel feiern, denn bis Weihnachten ist nun auch der Clearasil-Deal unter Dach und Fach. Don ist in Hochform, tut das was er kann, er schlägt vor,
Peggy Olsen für eine Clearasil Kampagne schreiben zu lassen. Und dann schafft es
Pete einfach wieder, wie er es schon mehrfach geschafft hatte, eine klasse Situation, eine Siegesfeier in Flammen aufgehen zu lassen. Er ätzt gegen Peggy, meint sie wäre niemand, sein Schwiegervater würde nur das Beste verdienen. Sicher hat er nicht Unrecht, wird schonen einen Grund geben warum er nicht das Stammpersonal für eine Kampagne kriegt, aber so zu ätzen? Aber dann der Clou:
„Miss Olsen, you are now a junior copywriter.”
Danke
Don, klasse! Sie nur: “Is this really happening?” Ja, wirklich. Pete ist total angepisst, nicht nur ist er neidisch auf Leute über ihm, er kann auch Peggy den Erfolg nicht gönnen – so ein Arsch!
Pete schwankt bei mir ständig zwischen Wohlwollen und Ablehnung.

Da ist ja auch noch diese
Joan, hatte sie gar nicht vermisst. Und was kommt dann? Bah, ich wollte schreien! Hundsgemeine Scheiße! „You’re going to be a mother.“ Toll, das Betty-Desaster.

Nur hat sie keinen Mann. LOL, Pete hat es voll versaut. Und er kann sich nicht freuen, will immer mehr, gieriger Hund! Daheim kann er mit Trudy und Eltern nicht feiern, weil er die Stimmung verregnet. Was will er? Er kriegt den Job von Don nicht! Kann er das nicht akzeptieren? Und Peggy? Die kriegt ihr Kind! Das fand ich schwachsinnig! Was sollte das denn? Wie kann man 9 Monate schwanger sein ohne das jemand das bemerkt?
Äh, was macht
Peggy bitte da? Sie sucht tatsächlich mit Kenny zusammen eine Stimme für den Relax-A-Cizer aus. Kenny ist nicht angetan von ihrer Stimmenwahl, lässt sie aber gewähren.
Kenny droht noch damit, den Leuten bei Misserfolg zu erzählen, wessen Idee es gewesen sei. „It was my idea.“ Genau.
„It’s too bad your voice is so annoying.”
Hammer Kommentar von
Kenny, ich hab mich weggelacht. Großartig! Peggy gibt Annie Anweisungen wie sie den Text vortragen soll. Arme Annie, die versucht alles, aber Peggy ist nicht zufrieden. Super gemacht, Annie ist fertig, was sollte das? Und was sagt uns das? Kenny hatte Recht, seine Wahl wäre es gewesen, Peggy kriegt einen leichten Tätschler auf den Kopf. Gut, Kenny ist erfahrener, wäre etwas seltsam, würde
Peggy mal eben aus dem Nichts richtig(er) entscheiden.
Don erfährt später nach einem Anruf im Hotel vom Selbstmord seines Bruders und ist geschockt – Emotionen sehen wir vorerst nicht. Und auch später kann Don seine Gefühle wie üblich überspielen. Cool war die Szene, wo Don scheinbar nach dem Schock wegen dem Tod seines Bruders im Büro einpennt, aufwacht und Harry findet, der – wie wir anfangs hörten – nicht heimdarf, glaube wegen seiner Affäre mit Hildy. Don lädt ihn zu einem Gespräch ein, das hatte was! Eigentlich war es ein Monolog,
Harryerzählt irgendwas von Kunst und Photographie, weiß nicht genau wozu. wohl als Inspiration für Don.
Die kurze Schlusssequenz war großartig,
Don kommt heim, Betty rechnet schon damit, dass er daheim bleibt wegen der Arbeit, doch er sagt zu. Alles sind glücklich. Doch es war nur ein Traum! Das war bitter, wie Don dann heimkommt, doch niemand mehr anwesend ist.
Betty ist mit der Familie weggefahren, mit der Familie, die für Don nur existiert hat, aber für ihn nur Mittel zum Zweck war, aber nicht wirklich mehr. Sehr stark und doppeldeutig!
Fazit: Insgesamt ein gutes und abwechslungsreiches Finale. Tat sich zwar nicht allzu viel, aber man ging gut auf Don, Pete und Betty ein. Gegen Ende gewann die Folge immer mehr an Fahr, da tat sich dann so einiges. Schöner Schluss – freue mich auf mehr!
4,25 Punkte.
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Lin@ hat geschrieben:Hammer, wie hier mal wieder so wunderbar mit Gegenpolen gespielt wird: Auf der einen Seite Don, der sich durch die ganze Kodak-Geschichte endlich bewusst wird, wieviel ihm an seiner Familie doch liegt, auf der anderen Betty, die erstmals(!) offene Zweifel an der Treue ihres Mannes zeigt und durch die Erkenntnis, dass Don mit ihrem Psychiater quasi unter einer Decke steckt, scheinbar völlig den Faden verliert, der sie bislang immer zusammengehalten hat. Das einzige, was sie hat (=die happy Family) fängt an zu bröckeln und lässt sie innerlich fast völlig zusammenbrechen.
Ja, das war stark! Don mekrt am Ende erst, was Familie bedeutet - und das ironischweise durch seine Präsentation während der Arbeit - Betty hingegen merkt, wie sie ihr Mann auch betrügt, zwar weiß sie noch nichts von der Affäre, aber dass er sie über ihren Psychiater abhört. Bleibt sehr spannend, extrem kleverer Abschluss der 1. Staffel!

Da kann sich noch einiges tun. Find es klasse, wie Don nun aufpassen muss nicht alles zu verlieren - was er noch nicht weiß. Pete hingegen hat durch den Deal einen Schritt nach Vorne gemacht, die beiden rücken sich unbewusst immer näher!