Sorry vorab für den chaotischen, repetitiven Post...
philomina hat geschrieben:ein richtiges Gespräch und offen gezeigte Emotionen ... und das bei Mad Men
Daran könnte man sich fast gewöhnen, ne?
Tolle Szene, fand's vor allem mal richtig spannend, den sonst so lässigen, abgeklärten Don als nervliches Wrack zu sehen. Wie der da anfängt zu zittern und nicht mal mehr seine Kippe in der Hand halten kann... John Hamm FTW!
Auch wenn ich von Pete und Peggy in dieser Staffel gern mehr gesehen hätte, so kann ich definitiv nicht sagen, dass mir der Fokus zu sehr auf Don lag.
Mir schon ein wenig.
Ich fänd es großartig zu sehen, wie Don und Betty nun zusammenwachsen und gleichzeitig zusammen wachsen (

). Sie müssen ihre Beziehung von Grund auf neu definieren, einander neu kennenlernen. Bei Don sehe ich die Voraussetzung dafür gegeben. Dass er sich öffnen kann, haben wir bei seinen Affären gesehen. Auch liebt er Betty grundsätzlich, viel fraglicher ist es da, ob Betty sich öffnen und ihn (wieder) lieben kann - von ihrem Wesen her und auch nach dem hier erlebten Schock.
Ich wage ja trotzdem irgendwie zu bezweifeln, dass die beiden in diesem Leben noch wirklich glücklich miteinander werden. Die sind für mich einfach zu festgefahren in ihrer Eigenheiten, Betty in ihrer gefassten, kühlen Art und Don in seiner Sehnsucht nach außerehelicher Befriedigung. Mag ja sein, dass die große Enthüllung einen Neuanfang für die beiden bedeutet. Aber warum sollte dieser denn erfolgreicher verlaufen als der nach Staffel 2? Es wird immer noch ein großer fetter Elefant im Raum stehen, auch wenn er nicht mehr "Dick" sondern "Suzanne" oder sonstwie heißt. Don wird sich nicht ändern, bloß weil Betty jetzt von Dick weiß. Dazu ist er einfach schon zu lange Don.
LOgigiC hat geschrieben:Wobei ich ja noch viel eher befürchtet habe, dass Suzanne irgendwann nachschauen kommt, wo Don denn so lange bleibt. Nicht auszudenken, was dann los gewesen wäre im Hause Draper.
Naa, das wäre zu soapig.
Also ich fand zumindest die Joan/Sterling-Dynamik schon auch verdammt genial. Der Anruf!
Jaaaa! Ich
wusste ja, dass das irgendwann einfach kommen muss.

Gott, was hab ich die Interaktionen zwischen den beiden vermisst.
Sterling scheint ja nun auch endgültig eingesehen zu haben, dass Joan "the one" ist. Oder ist das nur Wunschdenken meinerseits?

Ich glaube, er hat realisiert, dass sie es
war, aber eben auch, dass der Zug abgefahren ist, weil sie beide verheiratet sind. War aber echt mal eine schöne Abwechslung, Sterling von seiner emotionalen (wenn auch immer noch sarkastischen) Seite zu erleben. Eigentlich kaum vorstellbar, dass ihm mal jemand das Herz gebrochen hat...
Mal schauen, wie sich die Geschichte mit Henry nun entwickelt in den verbleibenden zwei Folgen.
Da bin ich auch gespannt, befürchte aber, dass er womöglich gar nicht mehr thematisiert wird. Aber schaumama.
Die Sache mit Suzanne scheint ja fürs Erste vorbei zu sein - wäre zumindest für mich ein recht versöhnlicher Abgang.
Seriously, ich war nach der Folge fast ein wenig traurig, weil mir Suzanne mittlerweile so ans Herz gewachsen ist, dass ich sie genauso gerne an Dons Seite gesehen hätte wie Rachel damals.
Genial auch das Ende:
"We've got a gypsy and a hobo ... And who are you supposed to be?" 
Annika hat geschrieben:Finde es wunderbar, dass sie nicht so vollkommen Betty-mäßig reagiert hat und finde es deswegen eben genau auch nachvollziehbar.
Und ich finde es wunderbar, dass sie so vollkommen Betty-mäßig reagiert hat und finde es deswegen eben genau auch nachvollziehbar.

Fand ihre Reaktion nämlich ehrlich gesagt überhaupt nicht abwegig, vielmehr völlig verständlich. Man hat ihr ihre Wut, ihren Frust anfangs schon angesehen, und später, als Don ihr sein Herz ausschüttet, wirkt sie zwar wie immer noch reserviert und kühl, kann aber nicht anders (who could?) als trotzdem Mitleid mit Don zu haben. Was ich mich bloß frage, ist, ob sie genauso reagiert hätte, also das Leben scheinbar ganz normal weitergeführt hätte am nächsten Tag, wenn ihr der Anwalt davor nicht gesagt hätte, dass ihr kaum eine bessere Alternativen bleibt... Denn Don hat durch seinen Gefühlsausbruch zwar endlich mal reinen Tisch gemacht, was seine Vergangenheit angeht, aber dadurch längst nicht all die Jahre der Heimlichtuerei ausradiert. Wie Betty gemeint hat: "It's a lie so big". Kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass Betty ihm je wieder richtig vertrauen kann.
Schnurpsischolz hat geschrieben:Reiht sich ein in die großen MM-Momente bisher, wo die "I had your baby and I gave it away"-Szene von Peggy und Pete plus Dons "The Karusel"-Ansprache die Top-Spitze bilden, der hier kommt dann noch dazu.
Also ganz ehrlich? Ich glaube, an die "I had your baby and I gave it away"-Szene kommt Mad Men im Leben nicht mehr ran. Das war für mich vom emotionalen Aspekt her echt das non plus ultra. Mag aber vielleicht auch ein wenig daran liegen, dass ich die Szene damals überhaupt nicht habe kommen sehen, während die Konfrontation hier absehbar war und ich in Gedanken auch schon Don heulend in Bettys Schoß gesehen habe...
als Don Betty da so sein Herz ausgeschüttet hat, er von seiner Familie und seinem Leben erzählte, und die Fakten die wir alle schon kennen, aber noch nie laut ausgesprochen gehört haben, erzählt wollte ich einfach nur dass sie ihm verzeiht. Und ich habe da jetzt momentan auch Hoffnung andererseits wiegt ja der Fakt, das während dieser ganzen Zeit seine Geliebte im Auto saß und auf ihn gewartet hat, immer noch schwer.
Eben. (siehe oben) Außerdem denke ich ja wirklich, dass Betty ihm eigentlich gar nicht wirklich "verzeihen" (wenn man das überhaupt wirklich so nennen kann) wollte, sie hatte einfach bloß keine andere Wahl hat. Für sie war es der beste/einzige Weg, aus der ganzen Sache einigermaßen ungeschoren rauszukommen. Sie konnte ihn nicht so einfach verlassen und sie konnte ihn auch nicht nicht konfrontieren. Von daher bin ich da lieber echt vorsichtig, was Hoffnung angeht... Auch, weil ich Don mittlerweile echt nicht mehr zutraue, monogam leben zu können.
Ob Betty sich jetzt ihm öffnen kann, nachdem sie nun weiß, warum Don ihr gegenüber immer so verschlossen war?
Das würde voraussetzen, dass ihre Verschlossenheit auf seiner beruhte, was ich nicht zwangsläufig glaube. Und ich glaube auch nicht, dass Don jetzt plötzlich wesentlich offener ihr gegenüber sein wird und ihr Anekdoten aus seiner Kindheit erzählen wird oder so. Denn er schien mir immer vor allem deswegen so
verschlossen, weil er mit seiner Vergangenheit als Dick
abgeschlossen hatte (oder zumindest abschließen wollte), nicht, weil sonst seine Lügen aufgeflogen wären. Von daher ändert sich für mich in ihrer Beziehung nicht allzu viel.
Der Moment, als Suzanne einfach aus dem Auto steigt und geht war um so beeindruckender.
Did I mention, how much I like her?
Ich bin mir auch noch nicht ganz im klaren, wie Don jetzt nun wirklich zu ihr steht. Er wirkte mit ihr ja doch wirklich glücklich und gelöst. Und im Telefonat hat er ja auch leicht angedeutet, dass es jetzt nicht mehr geht, aber ich habe da so ein später vielleicht rausgehört.
Da hing auf jeden Fall ein "Ich muss mich
erstmal wieder um meine Family kümmern und mir ihr Vertrauen zurückgewinnen, bevor ich mich wieder in eine Affäre stürze" in der Luft.
Joan, die ihrem Mann eine überbrät. Darauf haben wir doch alle schon lange gewartet.

Und der geht jetzt dann wohl bald nach Vietnam, so wie sich das hier andeutet.
Unsere Gebete wurden also erhört. Ich seh sie schon in Rogers Armen weinen, wenn ihm in Vietnam (hoffentlich!

) etwas zustößt.
Nach diesem gespräch dann Don zu konfrontieren finde ich zum einen unheimlich mutig von ihr, zeigt mir aber irgendwie auch, dass sie Don nicht ganz aufgegeben hat. Versteht einer, wie ich das meine? Eigentlich hätte sie zu dem Zeitpunkt noch 2 Alternativen gehabt, die alle beide bedeutet hätten, sie gibt Don auf: sofortige Scheidung und sofort auf Konfrontation oder so tun als wisse sie von nichts.
Für mich gab's (wie oben schon erwähnt) keine Scheidungsoption nach dem Gespräch mit dem Anwalt. Und so tun, als wisse sie von nichts, hätte sie doch auch niemals ernsthaft durchziehen können. Da wäre sie ja innerlich völlig zerbrochen. Ist ja schon schlimm genug, wenn man seine eigenen Lügen mit sich herumtragen muss, dann aber auch noch zu verheimlichen, dass sie von Dons Lügen weiß, ginge gaaar nicht. So viel emotionalen Ballast kann man gar nicht mit sich rumschleppen ohne dass es einen völlig erdrückt.
EDIT: Merke gerade, dass das alles wieder ziemlich negativ klang.

Wollte eure Hoffnungen jetzt nicht nieder machen, sondern bloß meine Skepsis ausdrücken.
