Lin@ hat geschrieben:Fand's deswegen auch nicht 100%ig plausibel, dass Gus da plötzlich seine Meinung ändert...
Fand es in dem Sinne plausibel, da er so sicherlich verhindern wollte, dass Hector noch irgendeine Aussage tätigen kann. Zwar hat er ja geglaubt, dass Hector der DEA irgendwas gesagt hat, aber ist sicherlich auch davon ausgegangen, dass die Informationen an sich erst mal vage gewesen sind, damit Hector eventuell selbst noch einen Deal aushandeln kann bzw. in einer "kurzen Sitzung" eben nicht alles auf den Tisch kommen kann. Um eben so viel Schadensbegrenzung wie möglich zu machen, hat er dann Hector erledigen wollen. Dass sein Name noch nicht wirklich gefallen zu sein scheint bei Hectors DEA-Besuch konnte er sich ja zusammen reimen, da noch niemand "an seine Tür geklopft" hat.

Und dass er Hector nicht "wegbringt" sondern wirklich umbringt war dann ja zusätzlich noch mal als Konsequenz dafür, dass er scheinbar eine Ratte gewesen ist und eben als toter Mann gar nicht mehr gefährlich ist. Rache hat Gus ja eh schon hinreichend genommen.
Ging nämlich echt GAR nicht. Wo simma denn? Bei "The Walking Dead"?

Jeps. Genau das habe ich mir auch gedacht. Schade, denn Breaking Bad hat sowas für mich absolut nicht nötig und wie erwähnt dadurch eher ein wenig den "Zauber der Szene" an die Wand gefahren...
Außerdem war's auch echt fies, weil ich zuerst, als er da aus dem Zimmer marschiert ist, gedacht habe, dass er doch überlebt hat.
Das dachte ich natürlich auch im ersten Moment, wobei ich mich gleichzeitig auch gefragt habe, wie er dass denn nun wieder geschafft haben sollte. Aber dann haben wir ja nur noch die Hälfte von ihm gesehen. Wobei ich das "Krawatte-zurecht-rücken" da eben dann auch wieder dämlich fand. Ach schade, genau diese eine Szene hätten sie wirklich einfach streichen können und es wäre 100%ig perfekt gewesen. So eben nur 99%ig
Umso grandioser, dass Walt - oh mein Gott dieser tote Blick in seinen Augen - dann schließlich Jesse befreit hat.
Ich war da irgendwie zu fixiert auf all das Blut in seinem Gesicht, um seinen Blick wahrzunehmen.
Die kleinen Blutspritzerchen

Aber nee, der tote Blick war einfach so derbe und hat sich wirklich in mein Gehirn gebrannt. Auch jetzt nach ein paar Stunden bin ich immer noch wirklich platt, was uns hier wieder präsentiert wurde.
btw. Damon Lindelof (Showrunner von "Lost) heute bei Twitter:
Say what you want about LOST, but if anyone out there has an issue with the BB finale, I'm spinning my revolver and seeing where it lands.
The true brilliance of what happened last night is that we should have been spoiled by the TITLE OF THE SHOW ITSELF... and yet? Shocker.
Irgendwann wird er hoffentlich 1 und 1 zusammenzählen, vielleicht sogar mithilfe von Mike, wer weiß? Hier kann er Walt nämlich echt noch "überführen", bei Jane seh ich keine Chance.
Ich hoffe immer mehr darauf, dass wir das Zweiergespann Mike-Jesse nächste Staffel wiedersehen werden. Frage mich da generell, wie es weitergehen wird. Ich denke Jesse wird da ja nun nicht mehr wirklich kochen wollen, weil er ja eigentlich nun genug Geld hat, um die nächste Zeit zu überleben und ja eigentlich auch bereits seit einiger Zeit nicht mehr wirklich angetan gewesen ist und die ja nur von einer in die andere Situation geschlittert sind. Durch Andrea und Brock hat er nun ja auch wieder einen "Sinn" in seinem Leben gesehen. Bin gespannt, ob Walter ihn erneut dazu bringen kann mit ihm zu kochen oder wie die beiden generell noch in Kontakt stehen werden. Mike müsste ja dann demnächst auch mal genesen sein (wer weiß, ob Jesse ihn da auch mal besucht oder was weiß ich, denn er hat sich ja eigentlich wirkliche Sorgen um Mike gemacht). Hoffe auf jeden Fall, dass man auf die beiden aufbauen wird - wie auch immer das dann zustande kommen wird...
Das Gespräch zwischen Skyler und Walt war auch enorm krass am Ende. Er sieht sich als Gewinner - und das kaufe ich ihm bei dem Blick sofort ab - und sie erkennt glaub ich zum ersten Mal wirklich, dass ihr Mann nicht nur einfach ein Drogendealer/Drogenhersteller ist.
Wobei sie bei der Szene eigentlich noch sehr viel gefasster auf mich wirkte als bei Walts "I am the one who knocks"-Rede einige Episoden zuvor. Denke, sie hat sich da wahrscheinlich schon etwas mit dem Gedanken auseinandergesetzt gehabt, dass Walt noch sehr, sehr, sehr viel mehr Dreck am Stecken hat.
Aber das "I am the one who knocks" war ja noch ziemlich auf Walts Ego an sich bezogen, oder? Also mir ist es so, als hätte Skyler nun zum ersten Mal wirklich aus "seinem Munde gehört", dass er Schuld an einem (Mehrfach-)Mord ist (und das gleichzeitig noch in einer sozialen Einrichtung mit alten Menschen)... Also quasi wirklich hier die Erkenntnis: Mein Mann, der kaltherzige Mörder. Vorher war es natürlich auch schon derbe, dass sie erkannt hat, dass Walt einfach nicht mehr der alte ist. Aber nun kam es zumindest für mich so rüber, als wäre hier der letzte Groschen gefallen, was dann natürlich nun für mich auch zu...
Kann mir gut vorstellen, dass sie ihn letztlich zu Fall bringen wird, bei Hank verpfeift oder zumindest irgendwas in die Richtung...
...dem hier führen könnte.
Wie gesagt, die Drogensache an sich lässt sich ja irgendwie mit dem eigenen Gewissen vereinbaren und war für mich auch vollkommen nachvollziehbar, als sie Walt nicht 'verpfeiffen' wollte, um so eben auch ihre Kinder zu schützen. Nun ist Walt an sich ja aber eigentlich nicht mehr existent, sondern eigentlich nur noch Heisenberg und ich denke Skyler wird das sehr bald sehr bewusst werden und da kann ich mir gut vorstellen, dass sie es sein wird, die da Maßnahmen ergreift.
Vor allem, weil er sich ja eigentlich immer total bescheuert anstellt und zumindest aus der Sicht des Zuschauers alles andere als überzeugend ist, wenn er lügen muss. Aber vielleicht fiel ihm das in der Szene plötzlich so leicht, weil er da nicht als Walt auf Jesse wartete, sondern als Heisenberg.
Ich muss mir vor allem die Szene mit dem Wissen nun noch mal genau ansehen. Hat Walt wirklich mit Jesse gerechnet? Hat er demnach Vertrauen gehabt, dass Gus sein Wort gegenüber Jesse hält? Wann hat er den Plan mit Brock entwickelt? Hat er Brocks Tod einkalkuliert? Oder die Ration so klein gehalten, dass sein Leben nicht in Gefahr ist (doch noch Stück Walt in Heisenberg)? War die Waffe überhaupt geladen (denn so sehr sich Jesse und er entfernt haben, konnte er sich da doch nicht sicher sein, dass er nicht vollkommen austickt)? Fragen über Fragen. Der Rerun steht jetzt schon auf dem Programm.
Und Teppichmesser-Gus wirkt auf einmal gar nicht mehr soooo böse, ne?

Nee, überhaupt nicht. Was aber wahrscheinlich auch daran liegt, dass wir Gus nie wirklich als "Menschen" kennen gelernt haben und man ja von Beginn an jede Nettigkeit hinterfragt hat. Bei Walt hat man aber ja in Staffel 1 (und teilweise Staffel 2) wirklich noch Sympathien empfunden und sich nie denken können, zu was dieser Mensch im Stande ist.
Ich merke immer mehr, dass (zumindest für mich) wirklich Jesse der Dreh- und Angelpunkt der Serie geworden ist und man alle anderen Figuren der Serie quasi in Relation zu ihm beurteilt.
War ja bereits seit der ersten Staffel hauptsächlich auf ihn fixiert und habe hier immer irgendwie das Gute bzw. die Seele gesehen, da Jesse einfach durch blöde Umstände, falsche Einflüsse und dumme Entscheidungen in ein Loch geraten ist, aus dem er sich selbst nicht mehr rausholen konnte...
Daher sind's bei mir auch weniger Walts Taten an sich, die ihn auf der Sympathie-Skala ganz tief nach unten sinken lassen, sondern vielmehr die Motivation und die Auswirkungen seines Verhalten in Relation zu Jesse.
Hier bin ich mir ehrlich gesagt nicht so wirklich sicher... Bei Walt ist es glaub ich nicht in Relation zu Jesse das Ding, sondern generell wie sich seine Motivation von "Familie schützen" zu "Macht haben" gewandelt haben, ohne dass er dabei Rücksicht auf Verluste nimmt und eben scheinbar vor nichts mehr halt macht, quasi keinerlei Gewissen mehr hat. Kein anderer Charakter in der Serie ist mir einfach so unsympathisch geworden, was glaub ich daran liegt, dass Walt keine Grenzen mehr hat. Die Motivation von Gus war Rache und sein Geschäft schützen/halten. Da wusste man, dass er eben genau an dies zuerst denkt, aber irgendwie auch ein Ehrenmann ist, der zu seinem Wort steht. Walt hingegen macht einfach nur alles für seinen eigenen Vorteil. Ich bin mir noch nicht mal mehr sicher, ob er auch zukünftigt versuchen wird seine Familie zu schützen. Derzeit kann ich mir sogar vorstellen, dass Hank ein Opfer seiner Taten werden könnte, wenn er ihm im Weg steht - und DAS macht ihn für mich einfach so derbe unsympathisch, da er durch und durch unberechenbar geworden ist.
@Lina: Welchen Spoiler hattest du denn gelesen?
Dass Walt Brock mit der Pflanze in seinem Garten vergiftet hat.

Arg, das ist ja echt mal blöd
Nun ja, bestärkt mich in meinem Vorhaben, bei der letzten Staffel echt nirgendwo mehr irgendwas über die Serie zu lesen. In keinen Blogs, keinen Foren, keinen Kommentaren zu youtube-VIdeos. Verdirbt einem den Spaß nämlich doch sehr.
Jeps, seit Lost-Staffel-2 gelernt. Bei manchen Serien will ich einfach gar nichts wissen, da ich die Episoden dann auch gleich anders gucke...
Wie die Spannung diesmal durchgehend hoch gehalten wurde, hat mir sehr gut gefallen. Sei es die Szene mit Tyrus im Altenheim, Jesse bei der Polizei oder insbesondere Walter außerhalb seines Hauses (großartige Idee, den Zuschauer auch nicht mehr sehen zu lassen als den Zuschauer).
Oh ja. Grandiose Szenen, die mich echt gefesselt haben. Dachte bei der Szene mit der Nachbarin auch nur, dass Walt hier wirklich einkalkuliert, dass seine nette alte Nachbarin gleich hingerichtet wird, nur um seinen eigenen Arsch zu retten. Im Nachhinein frage ich mich auch wirklich, ob die Erleichterung wegen ihres Rückrufs auch nur im Ansatz damit was zu tun hatte, dass sie diese "Selbstmordaktion" überlebt hat oder lediglich, dass er nun schnell ins Haus kann, ohne zum Opfer zu fallen...
Weniger gut war die bereits angesprochene Szene vom halben Gus, die mehr als unnötig war; nicht, weil das wirklich à la "The Walking Dead" war, sondern weil er da nicht hätte rauskommen und idiotischerweise seine Krawatte hätte richten müssen. BrBa schafft so viel durch ganz subtile Darstellung, dass einem so eine Haudrauf-Inszenierung zwangsläufig sauer aufstoßen muss.
WORD!
Dass Walter Brock nun tatsächlich selbst vergiftet hat, habe ich komischerweise nicht kommen sehen.
Auch hier wieder: WORD! Umso genialer (bzw. trauriger) und spannender!