"Prison Break" hat mich (wie dany) nicht komplett überzeugt und nicht vom Hocker gehauen. Auch wenn ich vorher so viel Gutes über die Serie gehört hatte, glaube ich nicht, dass ich zu hohe Erwartungen hatte/habe.
Die
Grundidee finde ich brilliant: In einer Serie erzählen, wie Häflinge ausbrechen (wollen). Etwas, wofür 2 Stunden Film ja eigentlich zu kurz zu sind, sollte man wunderbar in mehreren Folgen einer Serie erzählen können. Sollte.
"Wunderbar" war das nicht, was ich da sah. Es war gut. Manchmal auch sehr gut. Nie perfekt.
Die
Hauptursache sehe ich in folgendem:
Bei solch einem Thema muss Spannung da sein - und das konstant. 22 Folgen lang kann aber keine Spannung aufrecht erhalten werden, wenn man immer am selben Ort ist. Selbst "24" hat da manchmal Probleme, obwohl sie nicht auf einen Ort festgelegt sind. Hier wären vielleicht 14 oder 15 Folgen, wie es viele PayTV-Serien haben, besser gewesen!
Und: Es tritt das Phänomen auf, was eigentlich nur "letzte Staffeln" haben - man weiß schon in etwa, was kommen und wie es enden wird. Man weiß, dass der Ausbruch min. für Linc und Michael gelingen wird. Denn das ist das (vorerste) Ziel der Serie. Man kann sich also ausrechnen, dass es erst am Ende der 1. Staffel zum Ausbruch kommt. Und dass es bis dahin immer wieder (teilweise SEHR konstruiert wirkende!) Hindernisse gitb, die aber gelöst werden können. Ohne aufzufliegen. Das macht die Serie vorhersehbar und nimmt Spannung.
Schwer tut sich die Serie auch, die
Storylines, die nciht im Gefängnis spielen, interessant zu gestalten. Da hat sie's natürlich auch nicht leicht. Aber oft vergaß man doch glatt, dass es da noch mehr gibt (Veronica, LJ, Carolyn, Sarah, etc.)...
Und auch wenn es nun
nach dem Ausbruch mehr Möglichkeiten für die Handlungen gibt, bleibt es vorhersehbar, da man weiß, dass es noch min. 2 Staffeln gibt. Möglich ist es aber, etwas mehr Spannung reinzubringen, weil es nun nicht mehr ganz so vorhersehbar ist. Irgendwann wird vielleicht jemand / mehrere geschnappt, aber alle werden sicher nicht so bald geschnappt... Das wird also jeweils überraschend geschehen. Ob die Serie das umsetzen kann - da bin ich noch etwas skeptisch. Wir werden sehen.
Ein weiteres Manko für mich liegt in der
Charakter-Arbeit. Es dauerte bei den meisten recht lange, bis wir sie einigermaßen kennengelernt haben. Und im Endeffekt sind mir die meisten (v.a. Sarah, Sucre, C-Note) immer noch nicht tiefgehend und dreidimensional genug gezeichnet.
Es ist klar, dass "PB" keine Dramaserie ist, aber etwas mehr sollte da doch möglich sein, gerade da es in "PB" immer wieder Anlässe (Konflikte) dafür geben kann.
Straftäter als
Hauptpersonen und somit Sympathieträger zu haben, ist ne schwierige Angelegenheit. Im normalen Leben würde man nicht wollen, dass sie ausbrechen (von Linc und evtl. Michael mal abgesehen). Und jemanden wie Abruzzi und T-Bag würde man nicht mögen. Hier muss man wirklich aufpassen...
Also: "PB" ist wider Erwarten keine Serie, die mich total begeistert und die ich auf DVD zum Nochmal-Schauen haben müsste, aber dennoch ist sie gut (und im TV vom Thema/Aufbau her auch einzigartig) und, da man gewisse Charaktere mittlerweile mag (T-Bag, Sucre, Michael, Veronica v.a.) und wissen möchte, wie es weitergeht und wie die Geheimnisse geklärt werden, somit werde ich gerne weiterschauen.
nazira hat geschrieben:Ich fand fast alle Charaktere sympatich außer Bellick den mochte ich gar nicht und ich fand ihn auch nicht interessant.
Eine kleine Szene (als er Tränen in den Augen hatte aufgrund des Todes des Kollegen) sorgte dafür, dass ich ihn doch interessant finde. Auch die kleinen Privat- und Rückblick-Szenen sorgten dafür. Erhoffe mir da in S2 also etwas mehr Infos über ihn.