Bildungsstreik 2009
Re: Bildungsstreik 2009
In einigen Fällen sind auch die besten Schüler die schlechtesten Studenten, das kenne ich aus eigener Erfahrung. Wenn man in der Schule immer so 12+ Punkte geschrieben hat, ohne dafür einen kleinen Finger rühren zu müssen, dann hat man zwar ein sehr gutes Abiturzeugnis, ist dann aber im Studium heillos überfordert, weil man einfach nie gelernt hat, zu lernen. Das kann einem dann im Vorfeld auch kein NC sagen.
Re: Bildungsstreik 2009
@ Schlodz: Ich weiß ja nicht, wo du Abitur gemacht hast, aber bei uns musste man auch für 12 Punkte aufwärts lernen, auch wenn einem bis zur 10. Klasse vielleicht alles nur zugefallen ist. das war in der Oberstufe absolut nicht mehr so. und ich kenne niemanden, der sein Abitur mit 1 gemacht hat und dann an der Uni überfordert wäre. Halte ich auch für sehr unwahrscheinlich.
@ Hörnäy: Mal abgesehen davon, dass ich schon finde, dass Abi was über die Intelligenz aussagt, gibt es doch auch genügend Unis, die genrell zulassungsfrei sind, sodass du dort hättest studieren können. Und ansonsten kannst du dir doch auch Wartesemester anrechnen lassen, durch die dein Durchschnitt wesentlich besser wird. Dann könntest du sogar auf eine richtig gute Uni gehen.
Bei uns hat man auf jeden Fall nur eine 1 in Englisch bekommen, wenn man die Sprache auch gut beherrschte. Ist aber vielleicht auch von der Schule abhängig.
Womit hat fehldene mündliche Beteiligung denn dann zu tun?
Wo werden denn heute noch Leute abgelehnt, weil sie überqualifiziert sind? Das hab ich heutzutage noch nicht erlebt.
@ Hörnäy: Mal abgesehen davon, dass ich schon finde, dass Abi was über die Intelligenz aussagt, gibt es doch auch genügend Unis, die genrell zulassungsfrei sind, sodass du dort hättest studieren können. Und ansonsten kannst du dir doch auch Wartesemester anrechnen lassen, durch die dein Durchschnitt wesentlich besser wird. Dann könntest du sogar auf eine richtig gute Uni gehen.
Bei uns hat man auf jeden Fall nur eine 1 in Englisch bekommen, wenn man die Sprache auch gut beherrschte. Ist aber vielleicht auch von der Schule abhängig.
Womit hat fehldene mündliche Beteiligung denn dann zu tun?
Wo werden denn heute noch Leute abgelehnt, weil sie überqualifiziert sind? Das hab ich heutzutage noch nicht erlebt.
Re: Bildungsstreik 2009
An welcher Uni ist Psychologie denn bitte zulassungsfrei?crazy-stephie hat geschrieben:@ Hörnäy: Mal abgesehen davon, dass ich schon finde, dass Abi was über die Intelligenz aussagt, gibt es doch auch genügend Unis, die genrell zulassungsfrei sind, sodass du dort hättest studieren können. Und ansonsten kannst du dir doch auch Wartesemester anrechnen lassen, durch die dein Durchschnitt wesentlich besser wird. Dann könntest du sogar auf eine richtig gute Uni gehen.

Was Wartesemester angeht, so dreht es sich bei Psycho da um die 10 Semester aufwärts. Was soll ich denn in der Zeit alles machen?

Es ging ja nicht nur um 1en, sondern auch um 2en. Dann wiederum bekommt man außerdem eben eine 1 in Englisch, wenn der Lehrer meint, dass man die Sprache gut beherrscht. Wenn der Lehrer die Sprache aber selbst nur suboptimal beherrscht, sagt das nun auch wieder nicht so viel aus.Bei uns hat man auf jeden Fall nur eine 1 in Englisch bekommen, wenn man die Sprache auch gut beherrschte. Ist aber vielleicht auch von der Schule abhängig.
Ich hatte z.B. auch einen sehr anspruchsvollen Mathe-LK, während der Parallelkurs nicht unbedingt gefordert wurde. Da hätte ich auch gut 2 Notenpunkte besser sein können, wenn ich mich in den anderen Kurs eingewählt hätte

Mit den Zeugnisnoten? Mindestens 50% setzt sich normalerweise aus mündlicher Beteiligung zusammen, bei uns war das sogar in fast allen Nebenfächern 70%, in den meisten Hauptfächern auch 60%. Ich glaube sogar, nur in Mathe hatten wir 50/50.Womit hat fehldene mündliche Beteiligung denn dann zu tun?
In diversen Foren, in denen es um Studium und Berufsanfang geht, habe ich einige Beiträge gelesen, die genau das geschrieben haben. Kann natürlich auch sein, dass die alle lügenWo werden denn heute noch Leute abgelehnt, weil sie überqualifiziert sind? Das hab ich heutzutage noch nicht erlebt.

Re: Bildungsstreik 2009
@crazy-stephie:
Im Bezug auf Schulnoten kann ich nur Schlodz im Prinzip erstmal recht geben. Wir werden alle von Menschen in der Schule bewerte und Menschen neigen dazu sich von den verschiedensten Dingen beeinflussen zu lassen. Menschen irren nunmal. Es ist eine utopische Idee, dass man erreicht, dass wircklich alle gleich bewertet werden. Aber dennoch denke ich, dass man eine gewisse Tendenz aus den Noten lesen kann. Ob es jetzt 11 oder 12 Punkte sind, ist relativ egal, aber man kann sehen, dass die Person ein Talent in die Richtung hat.
Ich persönlich finde es ehrlich gesagt sehr anmaßend zu behaupten, dass das Abitur etwas über Intilligenz aussagt. In der Schule müssen wir in erster Linie Dinge auswendig lernen und sie nicht zwangsweise anwenden. Das kritische Denken und Hinterfragen lernt man in erster Linie an der Uni bzw. so war es vor Bologna, inzwischen ist auch Uni nur noch auswendig lernen. Und fürs Auswendiglernen braucht man nicht viel Grips, nur viel Fleiß! Es ist schließlich eine bewiesene Tatsache, dass man das Gehirn trainieren kann, fast schon wie einen Muskel.
Zum NC möchte ich Hörnäy nur recht geben. Was ich mit meinem Beispiel des Englsich sprechens sagen wollte ist folgendes: Ich hab ein Abitur mit 2,3 gemacht. Ich persönlich empfinde das als wirklich gut. Meine Durchschnittsnote Englisch war 14 Punkte. Ich hab mich in ganz NRW und Hamburg auf Studienplätze im 2-Fach-Bachelor Amerikanistik beworben und wurde es in Bochum im Nachrückverfahren genommen. Ich spreche fließend und nahezu akzentfrei Englsich und bekomme vorwiegend gute Noten. Ich kenne einen ganzen Haufen von Leuten, die mit mir studieren ein einser Abi haben und deren Englisch in der fünften Klasse stecken geblieben ist und die studieren mit mir Englisch! Das kann doch nicht fair sein, oder?
Ich sage ja nicht, dass man alle zulassen soll, aber ich sage, dass man ein anderes Auswahlverfahren anwenden sollte. Bei Sprachen meinetwegen Sprachtests, bei Medizinern über Motivation reden und die vllt ein paar fachspezifische Aufgaben lösen lassen, aber nicht vom NC vorschnelle Schlüsse ziehen.
Oder man macht es wie in Oxford: Da geht es nicht um deine Noten, sondern um deine Person. Der Auswahlprozess ist der, dass man mit dem Bursar dort über sich selbst redet. Wer man ist, was man im Leben will und wie man das erreichen will.
Im Bezug auf Schulnoten kann ich nur Schlodz im Prinzip erstmal recht geben. Wir werden alle von Menschen in der Schule bewerte und Menschen neigen dazu sich von den verschiedensten Dingen beeinflussen zu lassen. Menschen irren nunmal. Es ist eine utopische Idee, dass man erreicht, dass wircklich alle gleich bewertet werden. Aber dennoch denke ich, dass man eine gewisse Tendenz aus den Noten lesen kann. Ob es jetzt 11 oder 12 Punkte sind, ist relativ egal, aber man kann sehen, dass die Person ein Talent in die Richtung hat.
Ich persönlich finde es ehrlich gesagt sehr anmaßend zu behaupten, dass das Abitur etwas über Intilligenz aussagt. In der Schule müssen wir in erster Linie Dinge auswendig lernen und sie nicht zwangsweise anwenden. Das kritische Denken und Hinterfragen lernt man in erster Linie an der Uni bzw. so war es vor Bologna, inzwischen ist auch Uni nur noch auswendig lernen. Und fürs Auswendiglernen braucht man nicht viel Grips, nur viel Fleiß! Es ist schließlich eine bewiesene Tatsache, dass man das Gehirn trainieren kann, fast schon wie einen Muskel.
Zum NC möchte ich Hörnäy nur recht geben. Was ich mit meinem Beispiel des Englsich sprechens sagen wollte ist folgendes: Ich hab ein Abitur mit 2,3 gemacht. Ich persönlich empfinde das als wirklich gut. Meine Durchschnittsnote Englisch war 14 Punkte. Ich hab mich in ganz NRW und Hamburg auf Studienplätze im 2-Fach-Bachelor Amerikanistik beworben und wurde es in Bochum im Nachrückverfahren genommen. Ich spreche fließend und nahezu akzentfrei Englsich und bekomme vorwiegend gute Noten. Ich kenne einen ganzen Haufen von Leuten, die mit mir studieren ein einser Abi haben und deren Englisch in der fünften Klasse stecken geblieben ist und die studieren mit mir Englisch! Das kann doch nicht fair sein, oder?
Ich sage ja nicht, dass man alle zulassen soll, aber ich sage, dass man ein anderes Auswahlverfahren anwenden sollte. Bei Sprachen meinetwegen Sprachtests, bei Medizinern über Motivation reden und die vllt ein paar fachspezifische Aufgaben lösen lassen, aber nicht vom NC vorschnelle Schlüsse ziehen.
Oder man macht es wie in Oxford: Da geht es nicht um deine Noten, sondern um deine Person. Der Auswahlprozess ist der, dass man mit dem Bursar dort über sich selbst redet. Wer man ist, was man im Leben will und wie man das erreichen will.
Re: Bildungsstreik 2009
@ Hörnäy: Nochmal zur Mitarbeit. Ich meinte nicht, wie viel die Note zählt. Aber du hattest gesagt, dass das nichts mit Faulheit zu tun hat. Womit denn dann?
Was Psychologie betrifft, so kenn ich mich da nicht so gut aus. Aber als ich mich für Jura beworben habe, was auch ein sehr begehrtes Studienfach ist, habe ich viele Unis gefunden, von denen einige wirklcih angesehen sind, die keinerlei Zulassungsbeschränkungen haben. Meiner Ansicht nach waren dort Unis dabei, die für kein Fach zulassungsbeschränkt waren, also auch für Psycho.
@ Bombi: In dem Punkt kann ich dir leider nicht Recht geben. Auswendig lernen war bei mir nur bis zur 10. Klasse. In der Oberstufe mussten wir kaum noch etwas auswendig lernen bzw. so etwas wurde bei uns nicht mehr oder kaum noch abgefragt. Wir mussten unser Wissen anweden und nicht unseren Hefter abschreiben. Das wäre ja furchtbar gewesen. Wenn das bei dir so war, tut es mir leid und dann hättest du natürlich recht damit, dass solche Noten nichts über Intelligenz aussagen. Aber ich für meinen Teil kann mich nur an ein Fach erinnern, wo man vor allem auswenig lernen musste und das war Kunst. Da war das aber auch egal, weil man sowieso nur einen oder maximal zwei Tests im Halbjahr geschrieben hat und die restlichen Noten von praktischen Arbeiten stammten.
Was das Auswahlverfahren betrifft: Bei Sprachstudiengängen vorher Sprachtests zu machen halte ich durchaus auch für sinnvoll, genauso wie Mathetests für ein BWL-Studium. Bei Medizin oder Jura zB halte ich das jedoch für sehr gefährlich, weil dort nicht jeder Fachkenntnisse hat und auch nicht haben kann. Ich zB studieren Jura, was mir auch viel Spaß macht, hatte aber keinerlei Vorkenntnisse, weil ich gleich nach dem Abitur angefangen hab und in der Oberstufe nicht wirklcih etwas zu diesem Thema behandelt habe. Ich habe aber zB auch Leute in meinem Jahrgang, die bereits eine abgeschlossene Ausbildung haben oder ein Fachabitur mit dem Fach Recht abgeschlossen haben. Die haben natürlich viele Vorkenntnisse, die mir fehlen. Ich wäre vermutlich durch einen solchen Test durchgefallen, was ich ziemlich ungerecht fände, da ich meine Zeit nicht mit einer Ausbildung "vergeuden" wollte, immerhin dauert mein Studium auch so schon lange genug.
Und über Motivation zu reden halte ich auch für schwierig, weil man Leuten eben nicht "in den Kopf kucken" kann und man nie weiß, ob sie wirklich die Wahrheit sagen. Uns wurde gleich zu Studienbeginn erzählt, dass jeder von uns Jura aus einem von 3 Gründen studiert: 1. wegen des Geldes, 2. weil man glaubt, etwas Gutes tun zu können und 3. weil man alle anderen Studiengänge außer BWL und Jura ausgeschlossen hat, aber schlecht in Mathe ist.
Soll man jetzt nur Leuten aus der 2. Gruppe erlauben, zu studieren? Halte ich nicht für richtig. Zumal man seine wahren Beweggründe meistens eh nicht wirklich Preis gibt.
Was Psychologie betrifft, so kenn ich mich da nicht so gut aus. Aber als ich mich für Jura beworben habe, was auch ein sehr begehrtes Studienfach ist, habe ich viele Unis gefunden, von denen einige wirklcih angesehen sind, die keinerlei Zulassungsbeschränkungen haben. Meiner Ansicht nach waren dort Unis dabei, die für kein Fach zulassungsbeschränkt waren, also auch für Psycho.
@ Bombi: In dem Punkt kann ich dir leider nicht Recht geben. Auswendig lernen war bei mir nur bis zur 10. Klasse. In der Oberstufe mussten wir kaum noch etwas auswendig lernen bzw. so etwas wurde bei uns nicht mehr oder kaum noch abgefragt. Wir mussten unser Wissen anweden und nicht unseren Hefter abschreiben. Das wäre ja furchtbar gewesen. Wenn das bei dir so war, tut es mir leid und dann hättest du natürlich recht damit, dass solche Noten nichts über Intelligenz aussagen. Aber ich für meinen Teil kann mich nur an ein Fach erinnern, wo man vor allem auswenig lernen musste und das war Kunst. Da war das aber auch egal, weil man sowieso nur einen oder maximal zwei Tests im Halbjahr geschrieben hat und die restlichen Noten von praktischen Arbeiten stammten.
Was das Auswahlverfahren betrifft: Bei Sprachstudiengängen vorher Sprachtests zu machen halte ich durchaus auch für sinnvoll, genauso wie Mathetests für ein BWL-Studium. Bei Medizin oder Jura zB halte ich das jedoch für sehr gefährlich, weil dort nicht jeder Fachkenntnisse hat und auch nicht haben kann. Ich zB studieren Jura, was mir auch viel Spaß macht, hatte aber keinerlei Vorkenntnisse, weil ich gleich nach dem Abitur angefangen hab und in der Oberstufe nicht wirklcih etwas zu diesem Thema behandelt habe. Ich habe aber zB auch Leute in meinem Jahrgang, die bereits eine abgeschlossene Ausbildung haben oder ein Fachabitur mit dem Fach Recht abgeschlossen haben. Die haben natürlich viele Vorkenntnisse, die mir fehlen. Ich wäre vermutlich durch einen solchen Test durchgefallen, was ich ziemlich ungerecht fände, da ich meine Zeit nicht mit einer Ausbildung "vergeuden" wollte, immerhin dauert mein Studium auch so schon lange genug.
Und über Motivation zu reden halte ich auch für schwierig, weil man Leuten eben nicht "in den Kopf kucken" kann und man nie weiß, ob sie wirklich die Wahrheit sagen. Uns wurde gleich zu Studienbeginn erzählt, dass jeder von uns Jura aus einem von 3 Gründen studiert: 1. wegen des Geldes, 2. weil man glaubt, etwas Gutes tun zu können und 3. weil man alle anderen Studiengänge außer BWL und Jura ausgeschlossen hat, aber schlecht in Mathe ist.
Soll man jetzt nur Leuten aus der 2. Gruppe erlauben, zu studieren? Halte ich nicht für richtig. Zumal man seine wahren Beweggründe meistens eh nicht wirklich Preis gibt.
Re: Bildungsstreik 2009
Schüchternheit oder um noch weiter zu gehen: mangelndes Selbstwertgefühl und -vertrauen, Nervosität, Bewertungsangst. Du denkst irgendwie sehr eindimensional, habe ich das Gefühl. So als seien in jeder Situation nur jeweils eine bestimmte Persönlichkeitseigenschaft relevant. Ein gutes Abi habe ich, weil ich intelligent bin, schlechte mündliche Noten, weil ich faul bin, Fehler mache ich, weil ich ein schlechter Mensch bin...crazy-stephie hat geschrieben:@ Hörnäy: Nochmal zur Mitarbeit. Ich meinte nicht, wie viel die Note zählt. Aber du hattest gesagt, dass das nichts mit Faulheit zu tun hat. Womit denn dann?

Studierst du in Deutschland? Da ist Psycho nämlich generell zulassungsbeschränkt, Diplom läuft noch über ZVS, Bachelor über die Unis, aber da gibt es keine, die nicht zulassungsbeschränkt ist.Was Psychologie betrifft, so kenn ich mich da nicht so gut aus. Aber als ich mich für Jura beworben habe, was auch ein sehr begehrtes Studienfach ist, habe ich viele Unis gefunden, von denen einige wirklcih angesehen sind, die keinerlei Zulassungsbeschränkungen haben. Meiner Ansicht nach waren dort Unis dabei, die für kein Fach zulassungsbeschränkt waren, also auch für Psycho.
Man muss ja keine Fachkenntnisse abfragen, aber Fähigkeiten testen, die für das Studium von Relevanz sind. Darüber hinaus könnte man auch relevante Persönlichkeitsmerkmale erheben sowie die Motivation und Ähnliches. Es gibt viele Möglichkeiten, aber es bedeutet eben auch Aufwand, diese erstmal zu entwickeln, also greift man lieber auf so ein "faires" und einfaches Verfahren wie den Abischnitt zurück.Bei Medizin oder Jura zB halte ich das jedoch für sehr gefährlich, weil dort nicht jeder Fachkenntnisse hat und auch nicht haben kann.
Die Motivation sollte auch nicht das einzige Kriterium und schon gar nicht im Sinne von "durchfallen" sein, aber eben eine Möglichkeit für Leute, die eine hohe Motivation haben, ein bestimmtes Fach zu studieren und auch durchzuziehen, aber eben nicht den entsprechenden Abischnitt - aus welchen Gründen auch immer -, das Fach doch studieren zu können, also eine Möglichkeit zu erhalten. Ich denke, es geht nicht vorwiegend darum, die persönliche Motivation zu bewerten (im Sinne von gut oder schlecht), sondern zu beurteilen, ob die Motivation hoch genug ist, ein Studium auch durchzuziehen. Das kann man natürlich nicht mit Sicherheit sagen, da ja auch nicht vorhersehbar ist, welche vielleicht einschneidenden Ereignisse im Leben die Studenten während ihrer Studienzeit erleben werden, die einen zusätzlichen Einfluss darauf haben können. Aber es könnte eines von vielen Kriterien sein, die die Wahrscheinlichkeit der Erfolgsvorhersage erhöhen.Und über Motivation zu reden halte ich auch für schwierig, weil man Leuten eben nicht "in den Kopf kucken" kann und man nie weiß, ob sie wirklich die Wahrheit sagen.
Re: Bildungsstreik 2009
Ich kann Hörnäy nur in jedem Punkt Recht geben. Sowohl was die Frage über die mündliche Mitarbeit betrifft als auch, die die Fragen der Zulassungsbeschränkung angeht.
@crazy-stephie: Es mag zwar schwierig sein Tests für Jura oder Medizin zu finden, aber bei diesen Berufen, vor allem Medizinern ist es ganuso wichtig Menschen zu finden, die nicht nur die Medizin als solche beherrschen, sondern auch das zwischenmenschliche. Es gibt viel zu viele Ärzte, die zwar gut auf ihrem Fachgebiet ist, aber hinten und vorne nicht mit Menschen umgehen können. Und gerade der letzte Teil geht bei den reinen NCs verloren.
Ich glaube man kann für jeden Studiengang so eine Argumentation gegen den NC finden.
@crazy-stephie: Es mag zwar schwierig sein Tests für Jura oder Medizin zu finden, aber bei diesen Berufen, vor allem Medizinern ist es ganuso wichtig Menschen zu finden, die nicht nur die Medizin als solche beherrschen, sondern auch das zwischenmenschliche. Es gibt viel zu viele Ärzte, die zwar gut auf ihrem Fachgebiet ist, aber hinten und vorne nicht mit Menschen umgehen können. Und gerade der letzte Teil geht bei den reinen NCs verloren.
Ich glaube man kann für jeden Studiengang so eine Argumentation gegen den NC finden.
Re: Bildungsstreik 2009
Es ist Aufwand, es ist teuer, es braucht Zeit und das Resultat ist im Normalfall keinesfalls fairer als der Abischnitt. Bei der Entwicklung von jeglichen Tests spielen einfach so viele Faktoren eine Rolle, dass es immens schwierig ist, auf dieser Basis verlässliche und valide Aussagen über die zu messenden Fähigkeiten zu treffen. Und wenn angehende Studenten für jede Uni/jeden Studiengang für den sie sich bewerben auch noch zu einem Auswahltest antanzen müssten, würden sie wahrscheinlich genauso streiken.Hörnäy hat geschrieben:Man muss ja keine Fachkenntnisse abfragen, aber Fähigkeiten testen, die für das Studium von Relevanz sind. Darüber hinaus könnte man auch relevante Persönlichkeitsmerkmale erheben sowie die Motivation und Ähnliches. Es gibt viele Möglichkeiten, aber es bedeutet eben auch Aufwand, diese erstmal zu entwickeln, also greift man lieber auf so ein "faires" und einfaches Verfahren wie den Abischnitt zurück.

Und Motivation ist ja schön und gut, aber wie will man sie messen? Und was sagt sie im Endeffekt über die Fähigkeit zum Studium aus? Mal ganz davon abgesehen, dass viele angehende Studenten eine völlig falsche Vorstellung von ihrem Traum-Studiengang haben...
Was ich damit sagen will: Kritik am NC und den Auswahlverfahren so mancher Unis ist sicherlich berechtigt, allerdings muss man sich auch im Klaren sein, dass es gar nicht so einfach ist wie viele meinen, anständige Alternativen zu finden.
EDIT:
Wenn ich die Wahl hätte zwischen einem guten, total netten Arzt und einem brillanten, aber weniger umgänglichen, würde ich mich definitiv für letzteren entscheiden. Und davon abgesehen stellt sich auch hier wieder die Frage: Wie will man bitte Zwischenmenschlichkeit beurteilen?Bombi hat geschrieben:vor allem Medizinern ist es ganuso wichtig Menschen zu finden, die nicht nur die Medizin als solche beherrschen, sondern auch das zwischenmenschliche. Es gibt viel zu viele Ärzte, die zwar gut auf ihrem Fachgebiet ist, aber hinten und vorne nicht mit Menschen umgehen können.
Re: Bildungsstreik 2009
Inwiefern wurde das bisher untersucht?Lin@ hat geschrieben:Es ist Aufwand, es ist teuer, es braucht Zeit und das Resultat ist im Normalfall keinesfalls fairer als der Abischnitt.
Das ist wohl wahr, das wäre etwas schwierig. Eine Lösung gibt es aber dafür sicher auch, die allerdings nie umgesetzt werden wirdUnd wenn angehende Studenten für jede Uni/jeden Studiengang für den sie sich bewerben auch noch zu einem Auswahltest antanzen müssten, würden sie wahrscheinlich genauso streiken.![]()

Na ja, je nachdem, um welche Fähigkeiten es geht, kann man sich schon anmaßen, diese mit einer gewissen Validität zu messen, es gibt ja immerhin auch Intelligenztests. Ich würde jetzt auch nicht 1000 Persönlichkeitsmerkmale erheben, sondern eher gewisse Fähigkeiten, die nötig sind, um ein bestimmtes Studium erfolgreich meistern zu können, z.B. was weiß ich, logisches Denken, Sprachvermögen, mathematische und analytische Fähigkeiten usw. Motivation würde ich jetzt auch nicht mit einem Test erheben, aber es könnten z.B. in der zweiten Stufe eines Auswahltests einige Kandidaten für ein Gespräch an die Uni eingeladen werden. Ich sag ja auch nicht, dass die paar zusammenhangslosen Ideen, die in meinem Kopf herumschwirren, irgendwelchen Wert hätten oder in der Form brauchbar wären. Ich sage lediglich, dass die jetzige Form der Aussortierung nicht mehr annähernd etwas mit Fairness zu tun hat und ich mich ärgere, dass ich nicht die Chance hatte, mich auf andere Art und Weise zu beweisen. Ich muss jetzt in meinem Bewerbungsgespräch später erklären, warum ich drei Jahre vergeudet habeBei der Entwicklung von jeglichen Tests spielen einfach so viele Faktoren eine Rolle, dass es immens schwierig ist, auf dieser Basis verlässliche und valide Aussagen über die zu messenden Fähigkeiten zu treffen.

Das meine ich persönlich nicht, ich weiß schon, dass so etwas schwierig ist, sonst würde es ja sicher "einfach" gemacht werden. Aber zu behaupten, dass jemand, der nicht die besten Abinoten hat, entweder unfähig oder stinkfaul sei und es in der Folge wohl (meine persönliche Schlussfolgerung aus den Aussagen) nicht besser verdient hat, als eben auf NC-Fächer, auch wenn sie das persönliche Wunschstudium sind, verzichten zu müssen, empfinde ich das schon als sehr anmaßend und unfair.Was ich damit sagen will: Kritik am NC und den Auswahlverfahren so mancher Unis ist sicherlich berechtigt, allerdings muss man sich auch im Klaren sein, dass es gar nicht so einfach ist wie viele meinen, anständige Alternativen zu finden.
Re: Bildungsstreik 2009
Ich hab mich in den letzten vier Monaten an der Uni ausgiebig mit dem Thema Sprachtests (und Testverfahren/-Entwicklung allgemein) ausseinandersetzen müssen bzw. vielmehr dürfen und war nach näherer Beschäftigung mit dem Thema (ein seeehr spannender und "angesagter" Forschungszweig) echt geschockt über die mangelnde Qualität der meisten Tests. Seien es nun weltweit anerkannte Sprachtests wie TOEFL oder IELTS, Intelligenztests oder der kanadische, zurecht höchst umstrittene Mediziner-Eignungstest, den Einwanderer bestehen müssen, bevor sie im Land praktizieren dürfen (und der übrigens auch auf völlig idiotische Weise versucht, sowas wie "Zwischenmenschlichkeit" zu testen): Es gibt kaum hinreichend authentische, interaktive Tests, die tatsächlich auf verlässliche Art genau das messen, was sie messen sollen und dann auch noch mit den gegebenen (zeitlichen wie finanziellen) Ressourcen realisierbar sind.Hörnäy hat geschrieben:Inwiefern wurde das bisher untersucht?
Selbst wenn bei den "offiziellen" Intelligenztests Validität gegeben sein sollte, wette ich mit dir, dass du drei verschiedene (und gut möglich gar nicht sonderlich nah beieinander liegende) Ergebnisse erhalten würdest, wenn du innerhalb von einem Jahr drei Mal den gleichen Test machst. Da hängt einfach viel von äußeren Umständen, Tagesform etc. ab.Na ja, je nachdem, um welche Fähigkeiten es geht, kann man sich schon anmaßen, diese mit einer gewissen Validität zu messen, es gibt ja immerhin auch Intelligenztests.
Bin ich prinzipiell dafür. Vor allem, weil es nicht nur der Uni ein besseres Bild von einem verschafft, sondern man auch selbst eine konkretere Vorstellung vom Studiengang etc. bekommt. Been there, done that.es könnten z.B. in der zweiten Stufe eines Auswahltests einige Kandidaten für ein Gespräch an die Uni eingeladen werden.

Ich glaube, schon allein der Begriff "Aussortierung" impliziert, dass es eigentlich nie wirklich fair ablaufen kann. Egal welche Art von Auswahlverfahren man einführen würde, ich glaube, die Aussortierten würden es wahrscheinlich immer als unfair empfinden.Ich sage lediglich, dass die jetzige Form der Aussortierung nicht mehr annähernd etwas mit Fairness zu tun hat

Re: Bildungsstreik 2009
Ich finde dieses Thema auch sehr interessant und muss dieses Semester in "Psychologische Diagnostik" einiges dazu machen. Aber es stimmt schon, dass es teilweise erschreckend ist, wie schlecht solche anerkannten Tests sind. Wundert mich jetzt aber ehrlich gesagt, dass auch Sprachtests so schlecht abschneiden, da ich vermutet hätte, dass das etwas ist, das eher einfach zu messen ist...Lin@ hat geschrieben:Ich hab mich in den letzten vier Monaten an der Uni ausgiebig mit dem Thema Sprachtests (und Testverfahren/-Entwicklung allgemein) ausseinandersetzen müssen bzw. vielmehr dürfen und war nach näherer Beschäftigung mit dem Thema (ein seeehr spannender und "angesagter" Forschungszweig) echt geschockt über die mangelnde Qualität der meisten Tests. Seien es nun weltweit anerkannte Sprachtests wie TOEFL oder IELTS, Intelligenztests oder der kanadische, zurecht höchst umstrittene Mediziner-Eignungstest, den Einwanderer bestehen müssen, bevor sie im Land praktizieren dürfen (und der übrigens auch auf völlig idiotische Weise versucht, sowas wie "Zwischenmenschlichkeit" zu testen): Es gibt kaum hinreichend authentische, interaktive Tests, die tatsächlich auf verlässliche Art genau das messen, was sie messen sollen und dann auch noch mit den gegebenen (zeitlichen wie finanziellen) Ressourcen realisierbar sind.Hörnäy hat geschrieben:Inwiefern wurde das bisher untersucht?
Dafür gibt es ja die Retest-Reliabilität, die natürlich eine gewisse Güte haben sollte. Wie es da bei anerkannten Intelligenztests aussieht, kann ich dir leider auch nicht sagen, so weit bin ich in meinem Stoff leider noch nicht vorgedrungenSelbst wenn bei den "offiziellen" Intelligenztests Validität gegeben sein sollte, wette ich mit dir, dass du drei verschiedene (und gut möglich gar nicht sonderlich nah beieinander liegende) Ergebnisse erhalten würdest, wenn du innerhalb von einem Jahr drei Mal den gleichen Test machst. Da hängt einfach viel von äußeren Umständen, Tagesform etc. ab.Na ja, je nachdem, um welche Fähigkeiten es geht, kann man sich schon anmaßen, diese mit einer gewissen Validität zu messen, es gibt ja immerhin auch Intelligenztests.

Klar. Nachdem ich das geschrieben habe, ging mir später auch noch durch den Kopf, dass es ohnehin schon alleine am Begriff "Fairness" scheitern würde, der wohl nicht mal annähernd valide definierbar ist.Ich glaube, schon allein der Begriff "Aussortierung" impliziert, dass es eigentlich nie wirklich fair ablaufen kann. Egal welche Art von Auswahlverfahren man einführen würde, ich glaube, die Aussortierten würden es wahrscheinlich immer als unfair empfinden.Ich sage lediglich, dass die jetzige Form der Aussortierung nicht mehr annähernd etwas mit Fairness zu tun hat


Der einzige Grund, warum ich mich auch überhaupt eingemischt hat, war eben die Behauptung, dass schlechte Noten gleich entweder mangelnde Fähigkeit oder Faulheit bedeuten. Das ist nun mal schlichtweg Quatsch.
Re: Bildungsstreik 2009
Den Satz kann ich so nicht stehen lassenHörnäy hat geschrieben: Der einzige Grund, warum ich mich auch überhaupt eingemischt hat, war eben die Behauptung, dass schlechte Noten gleich entweder mangelnde Fähigkeit oder Faulheit bedeuten. Das ist nun mal schlichtweg Quatsch.

Deine Begründung war ja u.a. dass Schüler zu schüchtern sind oder Angst vor Bewertung haben. Dem stimme ich zu. Allerdings kenne ich niemanden, der dadurch schlechte Noten bekommen hat. Mittelmässige - natürlich! Aber 4en, 5en und 6en hat es deswegen noch lange nicht gegeben.
Dann wollte ich auch noch was zur Ausbildung sagen:
Irgendwer hat weiter oben gesagt, dass die Gymnasiasten den Real- und hauptschülern die Ausbildungsplätze wegnehmen.
Dazu kann ich nur folgendes sagen:
Ich kenne einige Ausbilder und Geschäftsführer und es ist einfach ganz klar so: Die wollen Leute, die wenigstens etwas der deutschen Rechtschreibung mächtig sind (Kommata-Regeln, Gramatik, "dass" und "das" unterscheiden...) und Mathe.
Wisst ihr eigentlich wieviele fehlerhafte Bewerbungen da regelmäßig eingehen?
Das Niveau ist gerade auf der Hauptschule so dermaßen gesunken, dass du da einfach in vielen Fällen keinen einstellen kannst. Das kann sich das Unternehmen nicht leisten.
Und wenn er noch so gut schreinern kann - wenn er keine Angebote formulieren kann, dann bringt das einfach nichts.
Ich bin aber ehrlich gesagt auch total überfragt, wie man das ändern kann.
Wenn ich heute ( mit 24) so an meine Schulzeit zurückblicke, dann denke ich mir nur: "HIMMEL - warum hab ich mich nicht einfach mal dahin gesetzt und was getan? Ein BISSCHEN mehr hätte doch den Schnitt schon ordentlich nach oben gehoben! Und so eine 1 vorm Komma kann doch auch nicht so schwer sein."
Nur als Teenie denkt man an sowas ja nicht.
Da gibs einfach andere Sachen (Freunde, der Freund, Computer, Fernsehen - etc - ihr kennt das ja

Und es ist doch eigentlich egal, wie schlecht die Lehrer sind - wenn man wirklich was lernen will, dann kann man das auch tun.
Und noch zum Bildungssystem:
Also es wird ja gerne Schweden als Vorbild für das eingliedrige Schulsystem genannt. Bei denen sind die Schüler ja alle so toll und das wird ja gerne zurück geführt, dass die Guten die Schlechten mitziehen.
Das halte ich aber für Blödsinn. Der Trick ist da einfach, dass die Klassen aus maximal 6-7 Kindern bestehen. Da kann man noch jedes Kind persönlich an die hand nehmen und auch bei jedem Satz nachfragen, ob es wirklich jeder verstanden hat.
Was uns also in erster Linie fehlt sind Lehrer. Wir brauchen viel viel kleinere Klassen, um individuelle Förderung zugewährleisten.
Aber dann gilt auch wieder:
Was passiert dann mit den kleinen "verwöhnten" Schülern, wenn sie an Unis kommen, wo man sie auf Grund der Massen nicht mehr persönlich berücksichtigen kann? Was passiert wenn sie in einen Beruf kommen und nicht mehr bei allem an die Hand genommen werden?
Geht da nicht total die Selbstständigkeit verloren?
Ach ja, und zum BA/MA:
Der bachelos auf 8 Semester? Super! Dann bin ich jetzt mit meinem 9 Semester-Diplom quasi auf gleicher Ebene wie der BA, der aber bis dato nur das gemacht hat, was ich im Grundstudium gelernt habe.
Hat letztens im Radio auch schon wieder einer rumgeheult: "Buhu - dank Bachelor ich muss jedes Semester 6 Klausuren schreiben" - ja und = WER NICHT?!
Ich schreib dieses Semester 9 Stück und neuerdings gibt es dank Studiengebühren auch jeweils noch Nachschreibetermine am Anfang des Semesters. das ist doch super. Total entspannend. Und in den Ferien macht man Praktika oder geht Arbeiten.
Ich entschuldige mich für das wirre Chaos - meine Gedanken sind heute sehr unsortiert


Re: Bildungsstreik 2009
Ja, sorry, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Mit "schlechten" Noten meinte ich auch eher mittelmäßige, denn es ging ja darum, dass jemand, der gut Englisch kann, dann auch möglichst eine 1 im Zeugnis haben sollte und man daran seine Sprachfähigkeit erkennen kann. Bzw. ging es dann um den Abidurchschnitt. Dass man allein wegen schlechter Beteiligung keine Minderleistungen hat, ist schon klar.Miha hat geschrieben:Den Satz kann ich so nicht stehen lassenHörnäy hat geschrieben: Der einzige Grund, warum ich mich auch überhaupt eingemischt hat, war eben die Behauptung, dass schlechte Noten gleich entweder mangelnde Fähigkeit oder Faulheit bedeuten. Das ist nun mal schlichtweg Quatsch.
Deine Begründung war ja u.a. dass Schüler zu schüchtern sind oder Angst vor Bewertung haben. Dem stimme ich zu. Allerdings kenne ich niemanden, der dadurch schlechte Noten bekommen hat. Mittelmässige - natürlich! Aber 4en, 5en und 6en hat es deswegen noch lange nicht gegeben.

Re: Bildungsstreik 2009
Ich kann Miha nur Recht geben, was die Sache mit den fehlenden Sprach- und Mathekenntinsse betrifft. Ich weiß zwar, dass im TV/Radio vieles gestellt ist und man nicht alles glauben soll, was man hört und sieht, aber wenn ich dann jemanden sehe, der sich nach der 10.Klasse um eine Ausbildung bewirbt und beim Probearbeiten nicht einmal in der Lage ist, den Preis um 25% zu reduzieren, weil er/sie nicht weiß, wie man das überhaupt ausrechnet, dann vergeht mir echt alles. Dann frage ich mich wirklich, was die in der Schule überhaupt gemacht haben oder ob die eigentlich anwesend waren?!
Aber leider gibt es auch auf dem Gymnasium offensichtlich immer wieder Leute, die nur körperlich anwesend waren und sonst nicht viel gemacht haben. Eine ehemalige Schulkameradin von mir studiert jetzt BWL an der HU, hatte selbst sogar nur Mathe Grundkurs und ist vielen trotzdem weit voraus. Laut ihrer Aussage sitzen dort tatsächlich Leute, die von Polynomdivision noch nie etwas gehört haben. Da frag ich mich doch wirklich wie und wo die ihr Abitur gemacht haben.
Aber, @ miha, das mit dem "Teenie-Dasein" würde ich jetzt nicht so verallgemeinern. Ich für meinen Teil habe mir schon Gedanken um meine Noten gemacht und auch was dafür getan, obwohl ich natürlich ebenfalls etwas mit Freunden unternommen habe, etc.
Ich denke, was wir brauchen, sind nicht unbedingt kleinere Klassen für individuelle Förderung, sondern frühzeitige Aufteilung in so etwas wie Grund- und Leistungskurse am Gymnasium, damit die Schüler weder unter- noch überfordert werden. Egal an welchen Schülern man sich orientiert, ob an den besonders guten oder den besonders schlechten, beides ist verkehrt und nachteilig für die Schüler. Ich kann natürlich nur aus meiner persönlichen Erfahrung sprechen und ich fand es furchtbar, dass unsere Lehrerin sich wirklich IMMER am schlechtesten Schüler orientiert hat, weil es alle anderen nicht weiter bringt. Natürlich muss man auch diesen helfen, aber nicht zum Nachteil der ganzen Klasse. Es kann einfach nicht sein, dass man in der 5. Klasse noch eine halbe Stunde damit verbringt 3 Sätze zu lesen, weil man noch nicht richtig lesen kann. Das ist meiner Ansicht nach etwas, was speziell gefördert werden müsste. Es kann doch nicht sein, dass die Hälfte der Klasse da sitzt und sich langweilt, weil sie unterfordert sind. Meiner Ansicht nach sollte man dort die Klassen schon ein bisschen aufteilen, sodass man zwar nicht jeden einzeln "bei der Hand" nimmt, aber schon etwas mehr auf die verschiedenen Bedürfnisse eingehen kann.
Was die Bachelor-Studiengänge betrifft: Ich versteh auch nicht so ganz, worüber genau sich dort viele beschweren. Das viel zu wenige eine Chance auf einen Master haben, sehe ich ja noch ein, das ist wirklich schlecht. Aber was ist so schlimm daran, dass man nach 3-4 Jahren fertig ist? Da würde ich hurra schreien.
Aber das ich zugunsten der BA-Studenten benachteiligt werde interessiert doch auch niemanden. Wir (Jura-Studenten) müssen bestimmte Schlüsselqualifikationen absolvieren, für die es nur begrenzt Kurse gibt. Allerdings können wir uns da nicht so einfach anmelden, weil die BA-Studenten wegen ihres "kurzen" Studiums bevorzugt behandelt werden. Klasse! Bei mir ists ja anscheinend egal, weil ich ja "unbegrenzt" Zeit habe. Aber dass ich dadurch meinen Freiversuch beim Examen verliere und vielleicht auch vor meinem 30. Lebensjahr mal berufstätig sein möchte beachtet doch auch niemand. Also nicht nur die BA-Studenten haben Grund sich zu beschweren.
@ Hörnäy: Ich glaube, da haben wir auch etwas aneinander vorbei geredet. Ich meinte mit schlechten Noten schon 4-6. Natürlich hat nicht jeder, der Englisch kann gleich eine 1 auf dem Zeugnis. Aber dann zumindest eine 2 oder von mir aus noch eine 3. Da muss man schon differenzieren. Wer sehr gut Englisch kann, sollte eine 1 haben, wer ganz gut Englisch kann eine 2, usw.
Von daher denke ich schon, dass man die Sprachkenntnisse an den Noten bemessen kann, zumindest ungefähr. Aber 4en, 5en, 6en sind für mich eindeutige Beweise für fehlende Kenntnisse oder wirklich Faulheit. Ich kenne niemanden, der im Unterricht anwesend war und zu Hause wenigstens einmal in die Aufzeichnungen geschaut hat, und dann in einem Test eine schlechtere Note als eine 3 bekommen hätte.
Aber meiner Meinung nach, ist es eben schon möglich, gute Noten zu schreiben, wenn man es auch wirklich will. Und bei uns gab es in der Regel nur 1-2 Mitarbeitsnoten pro Halbjahr, die einen dementsprechend nicht mal sonderlich runterziehen konnten, solange sie nicht schlechter als 3 waren, wofür man sich ja nur 1-2 mal melden musste.
Aber leider gibt es auch auf dem Gymnasium offensichtlich immer wieder Leute, die nur körperlich anwesend waren und sonst nicht viel gemacht haben. Eine ehemalige Schulkameradin von mir studiert jetzt BWL an der HU, hatte selbst sogar nur Mathe Grundkurs und ist vielen trotzdem weit voraus. Laut ihrer Aussage sitzen dort tatsächlich Leute, die von Polynomdivision noch nie etwas gehört haben. Da frag ich mich doch wirklich wie und wo die ihr Abitur gemacht haben.
Aber, @ miha, das mit dem "Teenie-Dasein" würde ich jetzt nicht so verallgemeinern. Ich für meinen Teil habe mir schon Gedanken um meine Noten gemacht und auch was dafür getan, obwohl ich natürlich ebenfalls etwas mit Freunden unternommen habe, etc.
Ich denke, was wir brauchen, sind nicht unbedingt kleinere Klassen für individuelle Förderung, sondern frühzeitige Aufteilung in so etwas wie Grund- und Leistungskurse am Gymnasium, damit die Schüler weder unter- noch überfordert werden. Egal an welchen Schülern man sich orientiert, ob an den besonders guten oder den besonders schlechten, beides ist verkehrt und nachteilig für die Schüler. Ich kann natürlich nur aus meiner persönlichen Erfahrung sprechen und ich fand es furchtbar, dass unsere Lehrerin sich wirklich IMMER am schlechtesten Schüler orientiert hat, weil es alle anderen nicht weiter bringt. Natürlich muss man auch diesen helfen, aber nicht zum Nachteil der ganzen Klasse. Es kann einfach nicht sein, dass man in der 5. Klasse noch eine halbe Stunde damit verbringt 3 Sätze zu lesen, weil man noch nicht richtig lesen kann. Das ist meiner Ansicht nach etwas, was speziell gefördert werden müsste. Es kann doch nicht sein, dass die Hälfte der Klasse da sitzt und sich langweilt, weil sie unterfordert sind. Meiner Ansicht nach sollte man dort die Klassen schon ein bisschen aufteilen, sodass man zwar nicht jeden einzeln "bei der Hand" nimmt, aber schon etwas mehr auf die verschiedenen Bedürfnisse eingehen kann.
Was die Bachelor-Studiengänge betrifft: Ich versteh auch nicht so ganz, worüber genau sich dort viele beschweren. Das viel zu wenige eine Chance auf einen Master haben, sehe ich ja noch ein, das ist wirklich schlecht. Aber was ist so schlimm daran, dass man nach 3-4 Jahren fertig ist? Da würde ich hurra schreien.
Aber das ich zugunsten der BA-Studenten benachteiligt werde interessiert doch auch niemanden. Wir (Jura-Studenten) müssen bestimmte Schlüsselqualifikationen absolvieren, für die es nur begrenzt Kurse gibt. Allerdings können wir uns da nicht so einfach anmelden, weil die BA-Studenten wegen ihres "kurzen" Studiums bevorzugt behandelt werden. Klasse! Bei mir ists ja anscheinend egal, weil ich ja "unbegrenzt" Zeit habe. Aber dass ich dadurch meinen Freiversuch beim Examen verliere und vielleicht auch vor meinem 30. Lebensjahr mal berufstätig sein möchte beachtet doch auch niemand. Also nicht nur die BA-Studenten haben Grund sich zu beschweren.
@ Hörnäy: Ich glaube, da haben wir auch etwas aneinander vorbei geredet. Ich meinte mit schlechten Noten schon 4-6. Natürlich hat nicht jeder, der Englisch kann gleich eine 1 auf dem Zeugnis. Aber dann zumindest eine 2 oder von mir aus noch eine 3. Da muss man schon differenzieren. Wer sehr gut Englisch kann, sollte eine 1 haben, wer ganz gut Englisch kann eine 2, usw.
Von daher denke ich schon, dass man die Sprachkenntnisse an den Noten bemessen kann, zumindest ungefähr. Aber 4en, 5en, 6en sind für mich eindeutige Beweise für fehlende Kenntnisse oder wirklich Faulheit. Ich kenne niemanden, der im Unterricht anwesend war und zu Hause wenigstens einmal in die Aufzeichnungen geschaut hat, und dann in einem Test eine schlechtere Note als eine 3 bekommen hätte.
Aber meiner Meinung nach, ist es eben schon möglich, gute Noten zu schreiben, wenn man es auch wirklich will. Und bei uns gab es in der Regel nur 1-2 Mitarbeitsnoten pro Halbjahr, die einen dementsprechend nicht mal sonderlich runterziehen konnten, solange sie nicht schlechter als 3 waren, wofür man sich ja nur 1-2 mal melden musste.
Re: Bildungsstreik 2009
Das ist wahr. Ich arbeite ja bei der Schülerhilfe als Nachhilfelehrerin insbesondere für Mathe und da bin ich auch immer wieder schockiert, was für grundlegende Dinge die meisten nicht kapieren oder schon wieder vergessen haben. Bruchrechnung, wie ging das nochmal? Die Hälfte sind wie viel Prozent? :<>crazy-stephie hat geschrieben:Ich kann Miha nur Recht geben, was die Sache mit den fehlenden Sprach- und Mathekenntinsse betrifft. Ich weiß zwar, dass im TV/Radio vieles gestellt ist und man nicht alles glauben soll, was man hört und sieht, aber wenn ich dann jemanden sehe, der sich nach der 10.Klasse um eine Ausbildung bewirbt und beim Probearbeiten nicht einmal in der Lage ist, den Preis um 25% zu reduzieren, weil er/sie nicht weiß, wie man das überhaupt ausrechnet, dann vergeht mir echt alles. Dann frage ich mich wirklich, was die in der Schule überhaupt gemacht haben oder ob die eigentlich anwesend waren?!
Da besteht aber auch wieder eine große Gefahr, Kinder zu früh auszusortieren und sich falsch zu orientieren. In dem Alter weiß man in den meisten Fällen einfach noch nicht, in was man gut ist und in welche Richtung man gehen will. Hätte ich in der 7, 8 schon LKs gewählt, hätte ich wohl Englisch und eine weitere Fremdsprache genommen, letztendlich waren es dann bei mir Mathe und ChemieIch denke, was wir brauchen, sind nicht unbedingt kleinere Klassen für individuelle Förderung, sondern frühzeitige Aufteilung in so etwas wie Grund- und Leistungskurse am Gymnasium

Oder meintest du das im Sinne von A-, B-, C-Kursen? Diese frühe Aufteilung wird ja auch immer wieder heftig kritisiert. Fakt ist, dass es extrem schwer ist, von unten nach oben zu steigen, während der umgekehrte Fall oft zu früh eintritt. Einer meiner Brüder sollte in den C-Kurs kommen, was vollkommener Schwachsinn ist, da er einfach nur faul ist und seine HA oft einfach nicht macht, was die Lehrerin auch weiß. Er ist jetzt jedenfalls im B-Kurs und hat von seiner jetzigen Lehrerin sogar gesagt bekommen, wenn er so weiter mache, könne er es in den A-Kurs schaffen. Leider ist einfach viel zu viel von der subjektiven Meinung der Lehrer abhängig, die Kindern oft auch einfach keine Chance mehr geben, wenn sie sich einmal eine Meinung über sie gebildet haben. Mit ein Grund, warum damals der erste Intelligenztest erschaffen werden sollte...
Na, superAber das ich zugunsten der BA-Studenten benachteiligt werde interessiert doch auch niemanden. Wir (Jura-Studenten) müssen bestimmte Schlüsselqualifikationen absolvieren, für die es nur begrenzt Kurse gibt. Allerdings können wir uns da nicht so einfach anmelden, weil die BA-Studenten wegen ihres "kurzen" Studiums bevorzugt behandelt werden. Klasse!

Mit dem ersten und dem, was du hiernach geschrieben hast, gebe ich dir vollkommen Recht, aber deinem letzten Satz hier wiederum nicht. In eine Zeugnisnote spielt an der Oberstufe (zumindest war es bei uns so) so viel mehr hinein als nur, ob man die Sprache gut beherrscht.@ Hörnäy: Ich glaube, da haben wir auch etwas aneinander vorbei geredet. Ich meinte mit schlechten Noten schon 4-6. Natürlich hat nicht jeder, der Englisch kann gleich eine 1 auf dem Zeugnis. Aber dann zumindest eine 2 oder von mir aus noch eine 3. Da muss man schon differenzieren. Wer sehr gut Englisch kann, sollte eine 1 haben, wer ganz gut Englisch kann eine 2, usw.
Das liegt dann an deiner Schule, da waren an meiner Oberstufe die Ansprüche an mündliche Noten ganz andere. Wie gesagt habe ich in Englisch immer um die 13, 14 Punkte geschrieben, vielleicht einmal 12 Punkte und hatte im Zeugnis meist um die 10, 11 Punkte. Als ich in einem Halbjahr zwei Mal 14 geschrieben habe, hab ich dann zumindest mal 12 Punkte bekommen. Meine mündliche Prüfung war hingegen sehr gut und sollte dann zeigen, dass ich die Sprache wirklich beherrsche, aber ich bezweifle es, dass man sich beim "Aussortieren" dann so genau damit auseinandersetzt. Da wird entweder die Durchschnittsnote über die Halbjahre oder die letzte Zeugnisnote (bei mir natürlich ausgerechnet die schlechtesteAber meiner Meinung nach, ist es eben schon möglich, gute Noten zu schreiben, wenn man es auch wirklich will. Und bei uns gab es in der Regel nur 1-2 Mitarbeitsnoten pro Halbjahr, die einen dementsprechend nicht mal sonderlich runterziehen konnten, solange sie nicht schlechter als 3 waren, wofür man sich ja nur 1-2 mal melden musste.

Re: Bildungsstreik 2009
Ich meinte Leistungskurse jetzt nicht im Sinne der Oberstufe, sodass man sich auf etwas "spezialisiert". Ich glaube, ich meinte das mit diesen A,B,C-Kursen, auch wenn ich davon noch nichts gehört habe.
Was ich meinte war eine Art Aufteilung in starke und schwache Kurse, was die Leistung angeht, aber für jedes Fach. Also dass es zB einen Mathekurs für sehr gute Schüler gibt und einen für die etwas schwächeren. Aber eben nach Fächern sortiert, da ja nicht jeder, der in Mathe gut ist automatisch auch in Deutsch gut ist, usw. War jetzt allerdings nur so eine Idee, weiß nicht, obs soetwas überhaupt gibt.
Was hat denn bei euch in der Oberstufe in Sprachen noch eine Rolle gespielt? Bei uns ging es in erster Linie um die Sprache. Das war ja der große Vorteil zur Unterstufe. Endlich wurden mal (fast) ausschließlich die sprachlichen Fähigkeiten bewertet. Zumindest bei uns.
Warum war denn deine Englischnote im Endeffekt immer niedriger? Hast du so schlechte Mitarbeitsnoten bekommen, oder warum?
Was ich meinte war eine Art Aufteilung in starke und schwache Kurse, was die Leistung angeht, aber für jedes Fach. Also dass es zB einen Mathekurs für sehr gute Schüler gibt und einen für die etwas schwächeren. Aber eben nach Fächern sortiert, da ja nicht jeder, der in Mathe gut ist automatisch auch in Deutsch gut ist, usw. War jetzt allerdings nur so eine Idee, weiß nicht, obs soetwas überhaupt gibt.
Was hat denn bei euch in der Oberstufe in Sprachen noch eine Rolle gespielt? Bei uns ging es in erster Linie um die Sprache. Das war ja der große Vorteil zur Unterstufe. Endlich wurden mal (fast) ausschließlich die sprachlichen Fähigkeiten bewertet. Zumindest bei uns.
Warum war denn deine Englischnote im Endeffekt immer niedriger? Hast du so schlechte Mitarbeitsnoten bekommen, oder warum?
Re: Bildungsstreik 2009
Achso, dann ist das vielleicht bundeslandspezifisch, denn bei uns (in Hessen) gibt es an allen Schulen, die keine Zweige haben (also, Gymnasial-, Real- oder Hauptschulzweig), in fast allen, zumindest den Hauptfächern Kurse, in die die Kinder eingeteilt werden. A ist eben für Gymnasialtendenz, B für Real- usw. Das ist aber für jedes Fach getrennt, also man kann in Mathe im A- und in Deutsch im C-Kurs sein. Für Nebenfächer erfolgt die Einteilung erst später und ist dann oft nur zweigeteilt (Grund- und Erweiterungskurs oder so ähnlich). So genau weiß ich es selbst nicht, da ich auf einer Schule mit Zweigen war. (*lol* wie sich das anhörtcrazy-stephie hat geschrieben:Ich meinte Leistungskurse jetzt nicht im Sinne der Oberstufe, sodass man sich auf etwas "spezialisiert". Ich glaube, ich meinte das mit diesen A,B,C-Kursen, auch wenn ich davon noch nichts gehört habe.
Was ich meinte war eine Art Aufteilung in starke und schwache Kurse, was die Leistung angeht, aber für jedes Fach. Also dass es zB einen Mathekurs für sehr gute Schüler gibt und einen für die etwas schwächeren. Aber eben nach Fächern sortiert, da ja nicht jeder, der in Mathe gut ist automatisch auch in Deutsch gut ist, usw. War jetzt allerdings nur so eine Idee, weiß nicht, obs soetwas überhaupt gibt.

Jedenfalls bekommen die Schüler vom Lehrer am Anfang der Einteilung eine Tendenz, die Eltern können aber Widerspruch einlegen und ihr Kind z.B. in den B-Kurs schicken, obwohl er C-Kurs-Tendenz bekommen hat. Wie bereits gesagt ist es aber oft so, dass die Kinder, wenn sie einmal in einem Kurs stecken, kaum noch die Möglichkeit haben, nach oben aufzusteigen. Viele haben dann auch gar nicht den Nerv dazu, gerade wenn es später passiert. Ich habe z.B. jemandem Nachhilfe gegeben, der nach der 8. Klasse in den Mathe-A-Kurs wechselte und einfach nicht mit den schwierigeren Klausuren zurechtkam. Dabei hatte ich immer das Gefühl, er habe alles verstanden. Nach der 9 ist er dann wieder in den B-Kurs zurückgewechselt.
In den Arbeiten ging in die Bewertung, glaube ich, ist ja auch schon lange her, zu einem Drittel der Inhalt, zu einem Drittel die sprachliche Eleganz und zu einem Drittel der Fehlerquotient ein. Es zählte aber das Mündliche zu mindestens 60% in die Endnote rein. Das hieß dann, regelmäßige Beteiligung, am besten jede Stunde mehrmals melden, wenn man in den zweistelligen Bereich mündlich kommen wollte.Was hat denn bei euch in der Oberstufe in Sprachen noch eine Rolle gespielt? Bei uns ging es in erster Linie um die Sprache. Das war ja der große Vorteil zur Unterstufe. Endlich wurden mal (fast) ausschließlich die sprachlichen Fähigkeiten bewertet. Zumindest bei uns.
Ja. Ich habe das Problem seit der ersten Klasse gehabtWarum war denn deine Englischnote im Endeffekt immer niedriger? Hast du so schlechte Mitarbeitsnoten bekommen, oder warum?


Re: Bildungsstreik 2009
Ich muss hier einfach mal wieder Stellung pro-Bildungsstreik ergreifen.
Zunächst einmal hab ich weiter oben gelesen(ich glaube Miha war es), dass es doch verständlich sei, dass Arbeitgeber nur noch Abiturienten auf Ausbildungsplätze nehmen, da den anderen Schülern Schlüsselqualifikationen fehlen. Das ist ein Fakt, klar, aber ganz ehrlich, dass ist doch das beste Argument, dass unser Bildungssystem den Bach runter geht! Es kann doch nicht angehen, dass ein Haufen Jugendlicher einen Schulabschluss machen nur um keinen Ausbildungsplatz zu kriegen. Und das kann man nicht (nur) mit Faulheit, sozialen und anderen Problemen erklären. Das hat einfach viel mit damit zu tun, dass es viel zu viele Arbeitgeber gibt, die sich eine Bewerbung niedriger als Abitur garnicht mehr ansehen, wobei er vielleicht viele tolle Real- oder Hauptschüler verpasst.
Außderdem bleibe ich dabei: Das Abitur soll dazu dienen einen Studiengang zu belegen und "Akademiker" zu werden, andere Abschlüsse haben das Ziel einer Ausbildung. Generell ist die Idee, erst Abi, dann Ausbildung, dann studieren durchaus verständlich, aber wenn ich mir das größere Ganze ansehe, sehe ich dass es eher so sein sollte, dass man wenn man sich des Studiums wegen nicht sicher ist, erstmal Realschule machen sollte, dann Ausbildung und dann im Zweifelsfall studieren. Da sollte man es den Leuten aber erleichtern das Abitur zu bekommen. Vllt so was in der Art, dass man aufgrund der Ausbildung schon für bestimmt Studiengänge eine Zulassung bekommt oder vllt nur ein Jahr für das Abi braucht oder so...(ich hoffe man versteht, was ich meine).
Zum Thema Schweden:
Das schwedische System funktioniert zum einen aufgrund der kleinen Klassen, aber auch aufgrund der Einstellung der Schüler und Leute. Es ist so, dass die Kinder aufgrund des Lernens miteinander, nicht in einer Ellbogengesellschaft aufwachsen. Sie lernen frühzeitig, was sie können und was sie nicht können, lernen dabei aber auch, dass sie mit Hilfe einiges schaffen. Wenn man so aufwächst hilft man schächeren automatisch und oft lernt man besser mit gleichaltrigen als mit einem Lehrer.
Zum BA/MA System:
Es gibt einige Studiengänge bei denen es einfach nicht funktioniert: Jura oder Medizin, ich glaube da müssen wir uns nicht streiten, die gehen einfach nur mit Staatsexamen. Beide Studiengänge sind aufgrund der Komplexität des Grundthemas dazu oftmals prädestiniert Fachidioten auszubilden. Ich habe großen Respekt vor allen Leuten, die das studieren, aber es ist so, dass kaum Zeit bleibt anderes zu studieren. (Meine Mitbewohnerinnen sind Med. Studenten im Praktischen Jahr, also 11. Semester und Medizinwissen haben sie ohne Ende, aber wann die Französische Revolution war haben sie keine Ahnung). Ich aber habe zum Beispiel das Ziel Historikerin zu werden und da kann ich es mir nicht leisten Fachidiot zu sein. Da brauch ich wissen aus vielen verschiedenen anderen Wissenschaften: Jura, Naturwissenschaften, BWL, Medizin, usw. Würde ich noch auf Diplom studieren können (ohne ca. 400 km von Familie und Freunden wegzuziehen) könnte ich die Vorlesungen an meiner Uni belegen, die mir am meisten bringen würden und sie angerechnet bekommen. Jetzt durchlaufe ich ein Modul nach dem anderen und befasse ich mich aus Zwang mit irgendwelchen Zeiten und Themen, die ich weiß nie wieder brauche, aber dennoch muss ich es machen, wie in der Schule und ich dachte ich wäre im Studium! Das Wissen, was ich sonst in der Uni mir aneignen könnte, darf ich mir nun selber aufbauen, in denen ich mir in den Semesterferien Bücher zu den Themen durchlese und hoffe es zu begreifen...
Zunächst einmal hab ich weiter oben gelesen(ich glaube Miha war es), dass es doch verständlich sei, dass Arbeitgeber nur noch Abiturienten auf Ausbildungsplätze nehmen, da den anderen Schülern Schlüsselqualifikationen fehlen. Das ist ein Fakt, klar, aber ganz ehrlich, dass ist doch das beste Argument, dass unser Bildungssystem den Bach runter geht! Es kann doch nicht angehen, dass ein Haufen Jugendlicher einen Schulabschluss machen nur um keinen Ausbildungsplatz zu kriegen. Und das kann man nicht (nur) mit Faulheit, sozialen und anderen Problemen erklären. Das hat einfach viel mit damit zu tun, dass es viel zu viele Arbeitgeber gibt, die sich eine Bewerbung niedriger als Abitur garnicht mehr ansehen, wobei er vielleicht viele tolle Real- oder Hauptschüler verpasst.
Außderdem bleibe ich dabei: Das Abitur soll dazu dienen einen Studiengang zu belegen und "Akademiker" zu werden, andere Abschlüsse haben das Ziel einer Ausbildung. Generell ist die Idee, erst Abi, dann Ausbildung, dann studieren durchaus verständlich, aber wenn ich mir das größere Ganze ansehe, sehe ich dass es eher so sein sollte, dass man wenn man sich des Studiums wegen nicht sicher ist, erstmal Realschule machen sollte, dann Ausbildung und dann im Zweifelsfall studieren. Da sollte man es den Leuten aber erleichtern das Abitur zu bekommen. Vllt so was in der Art, dass man aufgrund der Ausbildung schon für bestimmt Studiengänge eine Zulassung bekommt oder vllt nur ein Jahr für das Abi braucht oder so...(ich hoffe man versteht, was ich meine).
Zum Thema Schweden:
Das schwedische System funktioniert zum einen aufgrund der kleinen Klassen, aber auch aufgrund der Einstellung der Schüler und Leute. Es ist so, dass die Kinder aufgrund des Lernens miteinander, nicht in einer Ellbogengesellschaft aufwachsen. Sie lernen frühzeitig, was sie können und was sie nicht können, lernen dabei aber auch, dass sie mit Hilfe einiges schaffen. Wenn man so aufwächst hilft man schächeren automatisch und oft lernt man besser mit gleichaltrigen als mit einem Lehrer.
Zum BA/MA System:
Es gibt einige Studiengänge bei denen es einfach nicht funktioniert: Jura oder Medizin, ich glaube da müssen wir uns nicht streiten, die gehen einfach nur mit Staatsexamen. Beide Studiengänge sind aufgrund der Komplexität des Grundthemas dazu oftmals prädestiniert Fachidioten auszubilden. Ich habe großen Respekt vor allen Leuten, die das studieren, aber es ist so, dass kaum Zeit bleibt anderes zu studieren. (Meine Mitbewohnerinnen sind Med. Studenten im Praktischen Jahr, also 11. Semester und Medizinwissen haben sie ohne Ende, aber wann die Französische Revolution war haben sie keine Ahnung). Ich aber habe zum Beispiel das Ziel Historikerin zu werden und da kann ich es mir nicht leisten Fachidiot zu sein. Da brauch ich wissen aus vielen verschiedenen anderen Wissenschaften: Jura, Naturwissenschaften, BWL, Medizin, usw. Würde ich noch auf Diplom studieren können (ohne ca. 400 km von Familie und Freunden wegzuziehen) könnte ich die Vorlesungen an meiner Uni belegen, die mir am meisten bringen würden und sie angerechnet bekommen. Jetzt durchlaufe ich ein Modul nach dem anderen und befasse ich mich aus Zwang mit irgendwelchen Zeiten und Themen, die ich weiß nie wieder brauche, aber dennoch muss ich es machen, wie in der Schule und ich dachte ich wäre im Studium! Das Wissen, was ich sonst in der Uni mir aneignen könnte, darf ich mir nun selber aufbauen, in denen ich mir in den Semesterferien Bücher zu den Themen durchlese und hoffe es zu begreifen...