In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

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Wentpris

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von Wentpris »

Ich parkte meinen Wagen mehr schlecht als recht... na ja... eigentlich ziemlich quer...
fängt schon sooo genial an *lach*
...
(ja, ich geb’s zu – ich hab mir noch zwei Röcke und eine Jacke gekauft)
...Und geht dann noch viel genialer weiter ^_^
Mein Lächeln war einer „Das kann doch jetzt nicht wahr sein, oder“-Grimasse gewichen.
Meins auch :wtf:
„Sie hattauch gesaaagt, wenn so eine fette Kuh-hu wie du mit ihm ausgehen kann, würde ssssie ih-hiiin schon lange inss Bett kriiiiegen.“
Wooooaaaas??? Wo ist sie? Wo ist das Miststück???
:<> :<> :<>
boaah!! AUF SIE!! :boese:
ch hatte ihn schließlich seit 20185 Minuten nicht mehr gesehen – grob geschätzt.
wie süüüüüüüüüüß :)
„’Eine runterhauen und in den Hintern treten’ trifft’s wohl eher“, murmelte ich verärgert und verschränkte die Arme.
Genau! Gibs ihm, Schwester!! ;)
„Wie sieht’s aus, Cowboy?! Wollen wir die Pferde satteln?“
Hach.. wie habe ich das vermisst :D......
„So, so. 70 Dollar also“, schmunzelte Went hämisch.
^_^
„Hört sich gut an“, gab Went zurück und streichelte meinen Rücken, während ich die Wohnungstür zu zog. „Und das Preisschild in deinem Shirt hast du auch gefunden. Dann ist ja alles wunderbar!“
Also jetzt heul ich vor lachen!!!!! ^_^
:up: :up: :up:
Absolut geniales Kapitel!!!
ich hatte schon angst, dass kyle alles kaputt macht, aber zum glück ja nicht :)

:anbet: :anbet: :anbet:
anyone

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von anyone »

oh mein gott,
der armen jay werden aber auch keine peinlichkeiten erspart! :D
gut, dass sie relativ gelassen damit umgeht.
ich würde mir wohl schon lange ein loch gebuddelt und mich darin vergraben haben... :D
Wentpris

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von Wentpris »

Süßeeeeeee!!
Ich weiß dein Photoshop nimmt dir seit kurzem deine ganze Freizeit :D :D

Aber ich wollte mal erwähnen, dass ich ganz große Hoffnungen habe, dass hier eine Kapitelchen auf mich wartet, wenn ich ausm Urlaub zurück bin *zwinkerzwinker* 8-)
Bitteee :schaem:

:anbet:
tigertone

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von tigertone »

@ coop: noch immer im urlaub? puh *sich den schweiß von der stirn wischt* glück gehabt ^_^

@ anyone: is das nicht das schöne an ffs? man kann der personen wirklich so einiges an die backe nageln und richtig schön schadenfroh sein :D

so, und jetzt das neue Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch.

27. Kapitel

„Sollen wir getrennt reingehen?“, fragte ich. Wir saßen noch im Auto, dass wir im Parkhaus des Kinos abgestellt hatten und ich machte mir ernsthafte Gedanken um die Paparazzis. Ich hatte im Netz Videos gesehen, wo Wentworth von ihnen regelrecht belagert wurde.
„Wieso?“
„Wegen der Fotografen, die möglicherweise im Kino warten?“, gab ich zaghaft zurück.
Went guckte mich für eine Weile an und begann dann zu lächeln.
„Glaubst du wirklich, dass die nichts anderes zu tun haben, als Tag für Tag vor einem Kino zu stehen und auf einen Promi zu warten?!“
„Äh... ja! Ich meine, das machen Paparazzis doch, oder? Sie warten irgendwo darauf, dass sie Stars fotografieren können...“ Ich war etwas verwirrt. Woher sollte denn gerade ich wissen, wie das so ist, wenn man auf Schritt und Tritt fotografiert wird.
„Mach dir da mal keine Gedanken. Es wird niemand da sein. Jedenfalls denke ich das. Und falls doch, dann lächelst du einfach ganz freundlich.“
„Wieso sollte ich lächeln?“ Ich verstand ihn nicht wirklich. „Hier geht es doch nicht um mich. Ich will nur nicht, dass man dich belagert und dir dumme Fragen stellt.“ Ich guckte ihn perplex an.
„Welche Fragen sollten sie mir denn stellen?“, fragte er und guckte mich amüsiert an.
„Na, keine Ahnung... Fragen, die Paparazzis so stellen... Welchen Film du dir anguckst, wie es mit Prison Break weitergeht...“ Die nächsten Worte nuschelte ich nur: „... ob ich deine Freundin bin...“
„Dann werde ich sagen, ich weiß nicht, welchen Film ich gucken werde, über Prison Break darf ich nicht sagen und nein, du bist nicht meine Freundin.“
AUTSCH! Das saß.
Mein Magen verformte sich zu einem steinigen Klumpen, meine Hände wurden eiskalt und ich war – emotional gesehen – mit dem Gesicht voran voll auf den Realitätsasphalt geknallt. Woha wie gemein!
„Okay“, sagte ich und versuchte, mir meine Stimmung nicht anmerken zu lassen.
Ich stieg aus dem Wagen und nahm meine Tasche vom Rücksitz.
„Dann können wir ja jetzt.“ Ich lächelte Went verkrampft an und bemerkte seinen verwunderten Blick als er um das Auto herumging.
‚Dass du aber auch nichts verbergen kannst, Jay!’, schimpfte ich mit mir und nahm mir vor, noch cooler zu werden. Ich drehte mich um und wollte gerade vorgehen, als Went mich am Arm zu sich zurückzog..
„Ich glaube, ich kenne dich jetzt gut genug, dass ich mitbekomme, wenn du etwas falsch auffasst. Also: was ist los?“
Ich stand so nah bei ihm, dass ich total irritiert war. Vor allem sein Duft machte es mir schwer, klar zu denken.
„Nichts. Nichts ist los“, murmelte ich und starrte ihn an wie ein Reh, dass ins Scheinwerferlicht eines Autos guckt.
„Jay, ich weiß, dass das nicht stimmt. Du musst dich nicht verstellen.“
So langsam wurde ich wieder klarer im Kopf. Genau betrachtet, hatte er ja nichts verkehrtes gesagt, weswegen ich mir – schon wieder – wie der absolute Depp vorkam.
„Ich... es ist wirklich nichts... alles in Ordnung.“
Went hielt mich noch immer am Arm und schaute mich zweifelnd an.
„Jay?! Raus damit!“
„Ich... mein Gott, dass du auch nie Ruhe geben kannst.“ Ich wurde etwas sauer, weil ich in einer Sackgasse gelandet war und er mir nicht die Chance gab, zu verschwinden.
„Was ist los?“, fragte er langsam aber bestimmt.
„Himmel noch eins! Du hast gesagt, ich bin nicht deine Freundin und das hat mich eben etwas verletzt. Ich dachte zwar nicht, dass wir demnächst heiraten werden, aber ich hatte gehofft, dass uns etwas mehr verbindet als nur eine Freundschaft. So, jetzt ist es raus, jetzt hab ich mich wieder blamiert, jetzt kannst du mich auch wieder nach Hause fahren.“
Ich fuhr herum und lief schnurstracks von ihm weg.
„Da geht’s aber nicht zu dir. Da geht’s zum Kino!“, rief er mir lachend nach.
Ich konnte nicht anders – ich musste einfach lachen. Diese ganze Situation war doch einfach zu absurd. Ich drehte mich zu ihm und sah, wie er mir hinterher lief.
‚Mein Gott, sieht er toll aus...’ Ich hätte ihm am liebsten für immer beim Laufen zu gesehen, aber er war schließlich nicht Forrest Gump, der mal eben quer durch Amerika latscht weil er Bock drauf hat.
Als er bei mir angekommen war, nahm er mein Gesicht in beide Hände und guckte mich durchdringend an. Meine Knie wurden weich.
„Du glaubst doch wohl nicht allen Ernstes, dass ich den Paparazzi verrate, wer du bist, oder? Denkst du wirklich, ich würde höchstpersönlich dafür sorgen, dass dann du von ihnen belagert werden würdest?“
Von der Warte aus hatte ich das noch nicht betrachtet. Wie dumm!
„Ich werde es nicht zulassen, dass du wie Freiwild von ihnen behandelt wirst“, fuhr er fort. „Das kommt nicht in Frage. Hast du verstanden?“
Ich nickte und hätte ihn am liebsten zu Boden geknutscht.
„Okay, dann hätten wir das ja geklärt.“ Er setzte sich Richtung Kino in Bewegung während ich – grenzdebil grinsend – noch immer unfähig war, mich zu bewegen.
„Jay, der Film fängt gleich an!“
Film? Welcher Film?

Nachdem wir uns einen Jumbobecher Popcorn und zwei Becher Cola besorgt hatten – ich hatte darauf bestanden zu zahlen, allerdings bevor ich wusste, dass die Preise in den Kinos in Los Angeles ins astronomische angehoben wurden – gingen wir in den Saal und setzten uns in die letzte Reihe.
Die Lichter gingen aus und Werbung flimmerte über die riesige Leinwand.
Ich hatte arge Probleme, meine Hände unter Kontrolle zu halten. Ich weiß nicht was es war, ob es an seiner Ansprache oder seinem Aussehen an sich lag, aber das einzige, was ich in diesem Moment wollte, war hemmungslos mit Went zu knutschen. Ich meine, hey, es war dunkel, wir saßen in der letzten Reihe, es waren kaum Leute im Kino – da ist es doch schon fast vorprogrammiert, dass der Film zu Nebensache wird, oder?
Die Werbung ging zu Ende und es lief der Vorspann zu „The Love Guru“ mit Mike Myers in der Hauptrolle. Eigentlich hatte ich mich darauf gefreut, den Streifen zu sehen, denn Mike Myers war einer der Schauspieler, der es regelmäßig schaffte, mich vor Lachen zum Quietschen zu bringen. Aber daran war diesmal nicht zu denken. Wie eine Wahnsinnige griff ich immer wieder in die Popcornschachtel, um mich irgendwie zu beschäftigen. Immer wieder tauchten vor meinem geistigen Auge Szenen von unserer Hotelnacht auf. Ich war ganz wuschig.
„Ist alles okay mit dir?“, fragte mich Went unvermittelt.
Ich nickte und tat so, als würde mich der Film interessieren.
„Du kommst mir so nervös vor.“ Er klang besorgt.
Ich schüttelte den Kopf und stopfte mir noch mehr Popcorn in den Mund.
„Ich bin nervös“, sagte er nach einer Weile und ich spürte, wie er mich anguckte.
„Warum?“, murmelte ich kauend und blickte ihn kurz an.
Zuviel! Gahhh, ich will ihn!
Ich drehte mich sofort wieder weg und kroch förmlich mit den Augen in die Leinwand.
„Weil ich das hier gern tun würde...“
Er zog mich zu sich herüber, vergrub seine Hände in meinen Haaren und küsste mich leidenschaftlich.
Holla! Und ich dachte, ich wär die Einzige, der es hier so geht.
Ich fuhr Went über den Kopf und krallte mich fast in seinem Nacken fest, während er die eine Hand in meinen Haaren vergraben und mit der anderen mich an sich presste.
Ich schwöre, wäre diese dämliche Armlehne nicht gewesen, hätte ich ihm die Klamotten vom Leib gerissen und alle Leute aus dem Kino geworfen. Oder anderes rum. So war sie die einzige Barriere, die mich noch vom Land der Verrückten und Durchgeknallten fernhielt.
Nach einer unglaublich schönen und – wenn wir ehrlich sind – luststeigernden Weile ließen wir von einander ab und guckten uns tief in die Augen.
Ich war so beseelt von seinem Anblick, dass ich ihn fast gefragt hätte, ob er mit mir nach Las Vegas durchbrennen will. Warum hab ich eigentlich nicht...?!

Wentworth strich mir leicht über die Wange und hauchte mir einen weiteren Kuss auf den Mund.
„Film oder nach Hause?“, flüsterte er fragend und küsste mich noch einmal.
„Fause“, gab ich, geistig in einer Zwischenebene gefangen, zurück. Ich räusperte mich und sagte dann mit etwas festerer Stimme „Film!“.
Wentworth nickte und strich mir durchs Haar. Dann wandte er seinen Blick auf die Leinwand. Ich beobachtete ihn noch eine Sekunde und dann drehte ich ebenfalls meinen Kopf Richtung Film.
‚Und dann, hopp hopp, nach Hause’, dachte ich und grinste breit.

Der Abend mit Wentworth im Kino hatte einiges für sich. Mal abgesehen von der Knutscherei, ist mir vollends bewusst geworden, dass er ebenfalls nur ein ganz einfacher Mensch war, der übrigens auch herrlich laut über Slapstickkomödien lachen kann.
Ich weiß nicht woher es kam, aber als wir wieder zurück zu mir nach Hause fuhren, war ich mir bei im sicherer. Dass ich mit ihm in einem Auto saß, dass wir uns im Kino leidenschaftlich geküsst haben, dass wir wahrscheinlich noch viel mehr bei mir zu Haus machen würden, all das kam mir plötzlich wie das Normalste der Welt vor.
Vor meiner Wohnungstür angekommen, spürte ich Wents Lippen in meinem Nacken. Sämtliche Härchen stellten sich zu einer prächtigen Gänsehaut auf und ich wollte nichts dringlicher, als ihm mein Schlafzimmer zu zeigen.
Ich drehte mich zu ihm um und erwiderte seine Küsse, während ich mit dem Fuß die Tür aufstieß.
Völlig im Kuss versunken, torkelten wir durch den Flur und fingen an, uns unserer Klamotten zu entledigen. Dass Kyle noch neben dem Sofa lag, hatten wir vollkommen vergessen.
Bis er sich zu Wort meldete.
„So, so, wenn ich das an die Klatschpresse verkaufe, wird mir das wohl einiges einbringen.“ Er rappelte sich auf und ließ sich selbstgefällig auf die Couch fallen.
Erschrocken hielten Went und ich inne, nur um dann ertappt unsere Sachen wieder zu ordnen und so zu tun, als wäre nichts gewesen.
„Wenn du was an die Presse verkaufst?“, fragte ich ihn leicht drohend und ging einen Schritt nach vorn.
„Du und der Schönling hier. Von wegen du arbeitest für ihn. Obwohl, vielleicht tust du es ja doch...“ Kyle funkelte mich an.
„Wie meinst du das?“, zischte ich ihn an, obwohl mir durchaus klar war, welche Schiene er gerade eingeschlagen hatte.
„Wie viel nimmst du, Jay? Vielleicht kann ich dir ja mehr bieten!“
„Hey, mein Freund“, schaltete sich Wentworth verärgert ein. „Hör auf so einen Mist zu erzählen!“
„Was willst du denn von mir, Mister Prison Break?“, schoss Kyle hervor. Ich dachte, ich wär im falschen Film. Wieso musste dieser elendige Mistkerl alles kaputt machen, was er in die Finger bekam?
„Findest du nicht, dass du hier schon genug angerichtet hast?“ Wentworth versuchte es auf die ruhige Tour. „Geh nach Hause, sprich dich mit deiner Freundin aus und hab mit ihr einen schönen Abend.“
„Willst du mir etwa erzählen, was ich zu tun habe?“, fuhr Kyle auf. Er sprang nach vorn und streckte die Fäuste aus. „Dann komm doch, ich werde dir schon zeigen, was ich von dir und deinen Vorschlägen halte!“
Wentworth guckte Kyle nur an. Eine Mischung aus Verwunderung und Ärger steckte in seinem Blick.
„Hör auf, so einen Blödsinn von dir zu geben“, antwortete er ruhig. „Ich werde mich definitiv nicht mit dir prügeln!“ Went steckte die Hände in die Hosentaschen und ging einen Schritt zurück.
„Es ist mir scheißegal, was du willst, TV-Boy. Du kriegst jetzt was drauf!“
Nachdem ich die Zeit über wie angewurzelt im Flur gestanden habe, platzte mir nun der Kragen. Gerade als Kyle auf Wentworth losgehen wollte, packt ich ihn am Shirt und zog ihn zurück. Meine ganze Wut, all die Enttäuschung und das alte Gefühl, damals nichts wert gewesen zu sein, ballten sich zusammen und drangen langsam an die Oberfläche.
Ohne auf seine Versuche, sich zu wehren, zu achten, zog ich Kyle zurück ins Wohnzimmer und schubste ihn hart auf die Couch. Ich beugte mich über ihn und flüsterte drohend: „Hör zu Kyle. Ich schwöre dir, falls du ihn oder mich auch nur einmal anfasst, falls du noch ein Wort sagst, werde ich dich schlagen. Nicht einmal, nicht zweimal, ich werde so lange auf dich einschlagen, bis du blutend auf dem Boden liegst und dich nicht mehr bewegen kannst. Und glaube mir, dass ich dazu fähig bin. Du hast in meinem Leben soviel kaputt gemacht, du hast mich so verletzt, dass ich das Gefühl hatte, nicht mehr atmen zu können. Ich habe das alles ertragen und habe mich wieder nach vorn gekämpft und genieße mein Leben jetzt wieder. Und das lass ich mir von einem Schlappschwanz wie dir nicht zerstören. Meinetwegen kannst du dich weiter betrinken, rumpöbeln und anderen Leuten Prügel androhen, aber du wirst es nie wieder, verstehst du, nie wieder bei mir oder den Leuten machen, die ich liebe.“
Kyle versuchte sich aufzurichten, doch ich drückte ihn wieder unsanft auf die Couch zurück.
„Ich warne dich nur dieses eine Mal! Falls du noch einmal eine solche Show abziehst, wird dir das auf immer und ewig leid tun!“
„So kannst du nicht mit mir reden!“, schrie er mich an.
„Doch, das kann ich. Und ich kann noch viel mehr tun! Und jetzt schieb deinen Hintern aus meiner Wohnung und verzieh dich, sonst wirst du wirklich gleich auf dem Boden liegen!“
Ich funkelte Kyle an. Vor Wut hatte ich die Zähne derart aufeinander gepresst, dass mir der Kiefer weh tat. „Du hast mein Leben schon einmal verpfuscht. Du wirst es nicht ein zweites Mal tun, das schwör ich dir! Und jetzt raus. Raus!“ Ich trat einen Schritt zur Seite und zeigte bestimmend auf die Tür. Kyle stand, noch immer leicht schwankend, auf und funkelte mich wütend an. Dann ging er mit verkniffenem Gesicht an mir und Wentworth, der mittlerweile hinter mir stand, vorbei. An der Tür angekommen, drehte er sich noch einmal um.
„Viel Spaß beim Lesen der Presse morgen!“, rief er uns höhnisch zu.
„Was glaubst du, Kyle?“, gab ich zurück. „Wer wird einem abgewrackten Loser glauben, der zudem auch noch betrunken war und noch nicht mal Fotobeweise hat?“
Kyle starrte mich an und schnaubte. Dann ging er hinaus und ließ die Tür mit einem lauten Krachen ins Schloss fallen.

„Ist alles okay mit dir?“, fragte Went ein wenig hilflos nachdem ich minutenlang mit geballten Fäusten durch die Wohnung getigert war.
„Ich… ich bin nur so wahnsinnig wütend!“, presste ich hervor. Meine Fäuste waren noch immer geballt. „Ich bin wütend auf ihn und ich bin wütend auf mich. Warum hab ich ihn bloß in die Wohnung gelassen? Warum hab ich ihn nicht einfach vor der Tür stehen lassen?“
„Weil du nicht wissen konntest, was passieren würde.“ Went kam ruhig auf mich zu und nahm meine Hände. Zärtlich streichelte er sie und öffnete meine Fäuste. Ich hatte die Nägel so sehr ins Fleisch gedrückt, dass nun lauter blutunterlaufene Halbmonde meine Handinnenflächen zierten. Wentworth betrachtete sie und nahm mich dann in den Arm.
„Natürlich hätte ich es wissen können!“, fuhr ich schluchzend auf und lehnte mein Gesicht an seine Brust. „Verdammt nochmal, es ist Kyle! Es hätte mir sofort klar sein müssen. Aber ich dumme Kuh muss die Tür ja wieder öffnen!“ Tränen kullerten meine Wangen hinunter und ich wischte sie sauer weg. Das hatte mir gerade noch gefehlt, dass ich wegen des Mistkerls wieder anfange zu weinen.
„Jay, es ist alles in Ordnung. Du hast ihm die Meinung gesagt und ich bin mir sicher, dass er das auch verstanden hat.“ Went drückte mich fester an sich.
„Aber was ist, wenn er tatsächlich zur Presse rennt?“, fragte ich ihn, noch immer schluchzend.
„Wie du schon gesagt hast: wer wird ihm glauben? Und selbst wenn irgendein Klatschkolumnist draus was machen wird, wird es auch nur einen Tag lang in der Zeitung stehen. Vielleicht zwei, aber das war es dann auch schon. Glaub mir, du musst dir darum keine Gedanken machen.“
„Aber dann...“
„Nichts aber dann... hör zu Jay, früher oder später wird die Presse eh davon Wind bekommen, dass du und ich...“ Er stockte und machte mit der Hand eine wedelnde Bewegung.
‚Ja? Was du und ich? Meine Güte, jetzt sag’s doch schon!’
Ich guckte ihn mit großen Augen an und nickte langsam, um ihn zum Weiterreden zu motivieren.
„... das wir... und dann werden sie eh schreiben, was sie wollen.“
Went strich mir übers Gesicht und küsste mich.
‚Äh. Moment... hab ich da jetzt was verpasst? Hat er nun schon gesagt, was er und ich? Oder... mein Gott, er lässt mich dumm sterben!’
Ich beruhigte mich langsam und nickte.
„Wollen wir schlafen gehen?“, fragte ich ihn.
„Hier?“
„Na, wo denn sonst? In Timbuktu?“ Ich musste lachen. Was hatte er denn gedacht?!
„Es ist nur...“
„Was denn?“
„Na ja... ich hab ja hier noch nie...“
Ich fand es süß, wie verlegen er wurde. Und das bei einem 36 Jahre alten Mann!
„Na, dann wird’s aber langsam mal Zeit, meinst du nicht auch?!“ Ich küsste ihn auf die Nasenspitze, nahm seine Hand und führte ihn in mein Schlafzimmer.
Wie durch ein Wunder war Kyle längst vergessen. Und mit ihm auch seine Androhung.
prisoner94941

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von prisoner94941 »

das war mal wieder schön nach so langer zeit... :up:
freu mich schon darauf, zu lesen wie es weiter geht... hoffentlich werden wir nicht wieder so lange auf die folter gespannt. ;)

du machst das toll!!! schreib bitte ganz schnell weiter, wenn du gute ideen hast!!! :anbet:
Wentpris

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von Wentpris »

Ja tt, da haste nochmal Glück gehabt :D
Danke für dieses tolle gigantisch grandioses kapitel!!!
aber er war schließlich nicht Forrest Gump, der mal eben quer durch Amerika latscht weil er Bock drauf hat
Ach schade.. warum denn nicht?! ^_^
Er setzte sich Richtung Kino in Bewegung während ich – grenzdebil grinsend – noch immer unfähig war, mich zu bewegen.
„Jay, der Film fängt gleich an!“
Film? Welcher Film?
Jay ist einfach sooo süß :D
„Weil ich das hier gern tun würde...“
Er zog mich zu sich herüber, vergrub seine Hände in meinen Haaren und küsste mich leidenschaftlich.
HACH!! SCHMAAAAACHT!!! SEUFZ!!! Ich schmelzeeeeeeeee!!!

BÖSER BÖSER KYLE!!! :boese:
summer345

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von summer345 »

ich bin zu tränen gerührt. woher hast du nur so viel fantasie??? das war so genial und süß und was nich tnoch alles. einfach sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo geil!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! ich liebe went in deiner story,, er ist so süß und so. und jey ist genial! einfach nur geil
Teppich

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von Teppich »

Ganz ganz tolle Story die du da schreibst :D Wirklich klasse!
Sag mal, gehts denn hier bald wieder weiter?
Würde mich, und ich denke mal viele andere Leser auch, über
ein neues Kapitel freuen :)

LG
Teppich
prisoner94941

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von prisoner94941 »

hey alle da draußen. wollt mich nur mal erkundigen, wann es hier ungefähr weitergeht, denn ich gucke jeden tag mehrmals hier rein, aber es hat sich schon lange nix mehr getan. na gut. vielleicht ist die sommerzeit schuld, weil man da nich so viel zu hause rumhängt, aber na gut. dann bis bald mal wieder.... ;)
tigertone

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von tigertone »

Guten Morgen zusammen,

es hat bei mir (mal wieder) ein paar private Probleme gegeben. Ich hab das letzte Kapitel jetzt zwar fertig - aber es ist nicht so richtig das, was es sein sollte. Ich hatte schon überlegt, ob ich es trotzdem posten soll, aber es ist irgendwie dann kein würdiger Abschluss :schaem:
Ich weiß gar nicht, wie ich es am besten erklären soll... es ist zwar so, wie ich es mir vorstelle, aber noch nicht perfekt. Ich feile da jetzt nun schon eine ganze Weile dran rum, aber es will einfach nicht besser werden.
Also, auch wenn es viel verlangt ist, haltet noch ein bisschen durch.
Ich will euch ein Ende präsentieren, dass es auch wert ist, gelesen zu werden :schaem:
summer345

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von summer345 »

wie das ende?? jetzt kommt schon das ende??? schade :-(
aber ich freu mich ganz doll drauf ich liebe diese story
Krisch

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von Krisch »

Habe die letzten zwei(?) Stunden damit verbracht, die komplette FF zu lesen. Ich weiß gar nicht warum, weder schaue ich PB noch finde ich Wentworth Miller wirklich toll (na, nach der FF ist das Interesse schon was gestiegen :D), ich wollte einfach nur mal wissen, warum es mehr Wentworth- als PB-FFs gibt und dann konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen.

ITMON ist SO toll! Ich liebe, liebe, liebe deinen Schreibstil. Jay hat einfach einen genialen Humor und die ganze Geschichte ist sooo witzig, ohne an Authentizität zu verlieren, soll heißen, die FF wirkt immer sehr echt und wirklich ohne dass die traurigen oder romantischen Szenen fehl am Platze wirken würden.
Wirklich, du schreibst so toll. Ich frage mich immer, wie Leute so schöne Geschichten schreiben können und nicht damit ihr Geld verdienen (wollen). :D


Freue mich schon auf das nächste Kapitel und bin auch schon traurig, dass es das letzte sein wird.
Aber du wirst uns sicher nicht enttäuschen :)
prisoner94941

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von prisoner94941 »

hey. wollte nur mal fragen, ob es hier noch weiter geht???? ganz viele liebe grüße...
Elana

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von Elana »

und auch hier möchte ich, das es weiter geht....

so nun bring ich auch die mal wieder nach oben, in der hoffnung, das hier mal jemand weiter schreibt :anbet:
:cry: ich muß doch wissen, wie es weiter geht, alle lassen einen im moment soooo lange warten, das ist folter

lg ela
tigertone

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von tigertone »

Hallo zusammen,

ich möchte mich noch einmal dafür entschuldigen, dass das bei mir alles so lang gedauert hat - aber zumindest sind jetzt die stressigen und verwirrenden Zeiten vorbei.

Ich danke euch für eure Geduld und euren Enthusiasmus meine FF betreffend. Es war mir eine riesige Freude, für euch zu schreiben und eure Gedanken und Kritiken zu lesen.

Und nun kommt das letzte Kapitel

28. Kapitel
Ich weiß nicht, ob Kyle sein Glück bei der Klatschpresse nun versucht hatte oder nicht. Fakt war, als ich am nächsten Morgen so unauffällig wie möglich die Zeitung durchblätterte, fand ich nichts, was Wentworth und mich betraf. Entweder, Kyle war wirklich zur Vernunft gekommen und hatte sich im Suff nur in Rage geredet, oder ihm hatte wirklich niemand geglaubt.
Mit einem zufriedenen Grinsen räkelte ich mich am Frühstückstisch, während Wentworth auf die vor ihm ausgebreiteten Lebensmittel starrte.
„Wenn ich es nicht besser wüsste,“ begann er langsam, „könnte ich glauben, dass du davon ausgegangen bist, dass ich hier übernachten würde.“ Er guckte mich fragend an.
„Wie kommst du denn darauf?“, fragte ich ihn und versuchte ein schelmisches Grinsen zu unterdrücken.
„Na ja, entweder ist es das, oder du bist die verfressenste Frau, die ich je im Leben kennengelernt habe.“
Mir blieb die Spucke weg. Hatte mich Went gerade eben tatsächlich verfressen genannt? Mit offenem Mund starrte ich ihn an. Einen Moment später hatte ich mich wieder gefangen.
„Tja, mein Lieber. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, was ich in den nächsten 50 Ehejahren von dir verlange. Jeden einzelnen Morgen.“ Triumphierend schaute ich ihn an und biss genussvoll in mein Marmeladentoast.
Went lehnte sich zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und kräuselte die Lippen.
„So, so. Die nächsten 50 Ehejahre also. Ich wusste gar nicht, dass wir schon soweit sind. Aber wenn du Forderungen stellen kannst, kann ich das auch. Was ich in den nächsten 50 Jahren von dir verlange, sind Aktionen wie gestern Abend in deinem Schlafzimmer. Und das jede einzelne Nacht.“ Die letzten Worte betonte er dermaßen, dass auch der a-sexuellste Mensch auf der Welt, und ich rede hier nicht von Michael Jackson, eine Dusche gebraucht hätte.
„Oho,“ machte ich und leckte einen Tropfen übergelaufene Marmelade von meinem Zeigefinger. „Das verlangst du also?“
Wentworth nickte, beugte sich nach vorn und flüsterte dann über den Tisch hinweg: „Glaubst du, dass du mir das bieten kannst?“ Er grinste mich an.
„Das glaube ich schon“, flüsterte ich ebenfalls und legte das Toast auf den Teller. Ich guckte ihm tief in die Augen und stand dann auf. Verführerisch ging ich um den Tisch herum und blieb kurz vor ihm stehen. Ich beugte mich langsam nach vorn und raunte in sein Ohr: „Ich hoffe aber auch, dass du hältst, was du gestern Abend so eindrucksvoll versprochen hast!“ Dann drehte ich mich um und ging zur Kaffeemaschine, als wäre nichts gewesen. Einen Augenblick später spürte ich seine Lippen, die verheißungsvoll an meinem Hals entlang glitten. Seine Hände hatten meine Hüften gegriffen und sie an seine gepresst. Allein der Geruch seiner Haut hatte mich so verrückt gemacht, dass ich nichts weiter brauchte, um ihm ins Schlafzimmer zu folgen. Etwas unsanft, aber noch immer sehr leidenschaftlich drehte er mich um und hob mich auf die Anrichte. Sein Atem ging schnell und auch ich hatte alles um mich herum vergessen. Unsere Küsse wurden immer fordernder. Und gerade, als ich kurz davor war, ihm die Klamotten vom Leib zu reißen, hörte er auf und ließ mich verdattert auf der Anrichte sitzen. Er ging zurück zum Frühstückstisch, setzte sich hin und drehte sich um.
„Was sollte das denn?“, fragte ich verwirrt während ich langsam von der Anrichte rutschte.
„Das war ein Vorgeschmack.“
„Auf was?“
„Auf heute Abend.“
„Das ist nicht dein Ernst, oder?“ Entrüstet guckte ich ihn an.
„Doch“, sagte er völlig unschuldig.
Ich starrte ihn noch ein paar Momente lang mit einer Mischung aus Lust, Enttäuschung und Irritation in den Augen an und setzte mich dann ebenfalls wieder an den Tisch.
„Und was gibt es heute Abend?“, wollte ich von ihm wissen.
„Du meinst außer Sex?“ Er lachte mich an. Unverschämt, aber verdammt heiß.
„Natürlich meine ich außer Sex!“, gab ich amüsiert zurück.
„Ich würde sagen, eine Feier.“
Jetzt war ich total perplex. Ich wusste, dass ich nicht Geburtstag hatte. Der Unabhängigkeitstag stand auch noch nicht an und auch Wentworth würde in der nächsten Zeit kein weiteres Lebensjahr begießen.
„Was denn für eine Feier?“, fragte ich etwas irritiert.
„Die Feier, mit der wir unser neues Leben beginnen.“

+++

„Wentworth? Was liest du da?“ Meine Schwester Gillian hatte mich im Wohnzimmer überrascht. Ich hatte nicht gehört, wie sie ins Appartement gekommen ist und guckte sie verwirrt an.
Sie ging zum Fenster und zog die Vorhänge auf. Dann drehte sie sich wieder zu mir um.
„Und?“
„Was und?“
„Was du liest, wollte ich wissen.“
Ich klappte das kleine Buch zu, das ich nun schon bestimmt hunderte Male gelesen hatte und guckte Gillian ausdruckslos an.
Sie nickte verstehend mit dem Kopf und kam zu mir herüber.
„Du weißt, dass du das nicht ewig tun kannst, oder?“, fragte sie mich und kniete sich vor mir hin.
Ich nickte.
„Ich kann nur ahnen, wie du dich fühlst, aber du musst jetzt langsam auch wieder an dich denken.“
„Das kann ich nicht“, gab ich monoton zurück.
Gillian seufzte. Unterhaltungen wie diese hatte ich schon so oft mit ihr geführt. Und nicht nur mit ihr. Ich wusste, dass alle nur mein Bestes wollten. Ich wusste, dass sie mir helfen wollten. Aber ich war noch nicht bereit, diese Hilfe anzunehmen.
Ich legte Jays Tagebuch zur Seite und strich zärtlich mit der Hand drüber. Sie hatte alles was wir erlebt hatten, eingetragen. Manchmal hatte sie auch kleine Bilder oder Flyer hinein geklebt. Oder eine Rechnung, wie die aus dem Café in dem wir gesessen hatten, als ich ihr sagen wollte, wer ich bin. Oder die Kinokarte, von unserem ersten Date in L.A. Jay hatte alles penibel geordnet, so als wäre dieses Buch ihr Schatz gewesen. In gewisser Hinsicht war er das auch. Und jetzt war es mein Schatz.
„Ich weiß, dass es für dich schwierig ist, sie los zu lassen. Aber es ist jetzt ein Jahr her. Ich glaube nicht, dass sie gewollt hätte, dass du dich jetzt so quälst.“
Qualen. Das war das Stichwort gewesen. Jay hatte sich nicht gequält. Es war, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Erst hatte sie noch gelacht und dann, kipp, lag sie auf dem Boden, unfähig sich zu bewegen.
Ich war so schockiert gewesen, dass ich es zunächst nicht registriert hatte, was mit ihr passiert. Obwohl es keine fünf Sekunden gedauert haben kann bis ich den Krankenwagen gerufen hat, zieht sich dieser Zeitraum in meinem Gedächtnis hin, als wäre es eine Ewigkeit gewesen.
Es war unser Jahrestag gewesen. Anstatt sie zu einem Dinner einzuladen, hatte ich mir überlegt, selbst etwas für sie zu kochen. Sie wusste, dass ich in der Küche eine Niete war, aber ich wollte ihr beweisen, dass ich alles schaffen könnte, wenn sie bei mir war. Also hatte ich mir zwei Monate vorher einen Koch gesucht. Jeden Mittwoch schob ich eine andere Ausrede vor, damit ich mich zu Mauro in die Küche schleichen konnte, um von ihm Nachhilfe im Kochen zu bekommen. ‚Ein heilloses Gemansche‘ nannte er es immer. Aber zum Ende der zwei Monate konnte ich einiges vorweisen.
Ich hatte Jay in kompletter Kochuniform überrascht. Sogar die Mütze hatte ich mir aufgesetzt als ich ihren Schlüssel in der Tür gehört hatte. Ihren ungläubigen Gesichtsausdruck werde ich nie vergessen. Sie starrte mich an, als hätte sie mich noch nie zuvor gesehen. Und dann hatte sie angefangen zu lachen. Erst leise, dann immer lauter, bis ihr zum Schluss die Tränen kamen. Sie kam auf mich zugestürzt und hatte mein ganzes Gesicht mit Küssen bedeckt. Ich war der glücklichste Mann auf der Welt, hatte ich damals gedacht. Sicherlich hätte Mauro das Essen besser hin bekommen, aber ich hatte an ihrem Gesichtsausdruck gesehen, dass ihr das Essen völlig egal gewesen war. Sie wusste, welche Überwindung es mich gekostet hatte, kochen zu lernen. Und ich wusste, dass sie stolz auf mich war. Nach dem Dessert hatten wir getanzt. Ich weiß noch, wie ihr Haar damals gerochen hat, welches Parfum sie aufgelegt hatte. Ich sehe noch ihre glänzenden Augen und das glückliche Lächeln auf ihrem Gesicht. Es war perfekt. Vielleicht zu perfekt für mich.
Sie war im Badezimmer als es passierte. Plötzlich so, ohne Vorwarnung, ist sie zusammengebrochen.
Die Ärzte hatten gesagt, dass es eine Hirnblutung war, ausgelöst durch ein geplatztes Aneurysma. Noch bevor wir im Krankenhaus ankamen, war sie gestorben. Ich hatte darauf bestanden, im Krankenwagen mitzufahren und ich bin so froh darüber, dass ich es getan habe. Ich weiß, dass es nur ein schwacher Trost ist, für alle, die sie zurücklassen musste, aber sie war nicht allein. Sie war nicht allein, als sie gestorben ist.
Ich weiß nicht mehr, wie ich aus dem Krankenhaus zurückgekommen bin und was ich in den Tagen nach ihrem Tod getan habe. Ich war wie paralysiert. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich es immer noch.
Jedes Mal, wenn ich in unsere Wohnung komme, bin ich davon überzeugt, dass sie gleich aus der Küche oder dem Bad kommen müsste. Ich starre die Wohnungstür an, in der Hoffnung, dass alles nur ein schlechter Traum gewesen ist. Aber sie kommt nicht. Sie kommt einfach nicht mehr zu mir zurück.
Einen Monat nach ihrem Tod, hatten wir ihre Sachen ausgeräumt. Wobei ich mehr an die Decke gestarrt und meine Tränen unterdrückt habe, während Gillian und meine Eltern Jays Besitztümer in Kisten verpackt haben. Ich hatte alles nach Azle gefahren.
Es war hart für mich, in die Gesichter ihrer Eltern sehen zu müssen, ihre Großmutter zu umarmen und alles was von Jay geblieben ist, bei ihnen abzuliefern.
Ich bin mit dem Mustang gefahren. Genau die Strecke, die sie damals auch gefahren sein musste. Ich habe auf der Interstate 20 angehalten und geweint. Um sie geweint, um unser Leben und all das, was wir geplant hatten. Jays Mutter hatte mir dann ihr Tagebuch mitgegeben. Zunächst wollte ich es gar nicht lesen. Es war, als würde ich damit in ihre Privatsphäre eindringen. Aber es war alles, was ich noch von ihr hatte. Es war so schwer, dieses kleine Buch aufzuschlagen, ihre Worte zu lesen, ihre Gedanken.
Es gab so vieles, was ich noch von ihr hätte lernen können, soviel, was ich noch über sie hätte lernen können. Und ein bisschen davon, stand in ihrem Buch. Wann immer ich es in der Hand habe, ist es, als wäre sie wieder bei mir. Die kleine, verrückte Jay, die mein Leben komplett auf den Kopf gestellt hat. Die ich mehr geliebt habe als mich selbst.
Irgendwann werde ich dieses Buch wieder zurück in den Nachttisch legen. Irgendwann werde ich bereit sein, Jay gehen zu lassen.
Aber nicht jetzt.
Ich hörte, wie Gillian leise die Tür hinter sich schloss. Wahrscheinlich wollte sie einkaufen gehen. Alltägliche Dinge erledigen, für die mir teilweise die Kraft fehlt. Ich weiß, dass ich mich in meiner Trauer verliere, ich weiß, dass das alles nicht gesund ist, aber ich kann mir nicht helfen.
Ich brauche Jay noch immer. Sie fehlt mir so sehr, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Eines Tages werde ich lächeln, wenn ich an sie denke. Eines Tages werde ich sagen können, dass Jay eine wundervolle Frau war, die ich mit ganzem Herzen geliebt habe. Eines Tages werde ich mein Leben wieder neu beginnen.
Aber bis dahin, werde ich dieses Tagebuch bei mir tragen.


- Ende -

Ich möchte mich noch bei allen bedanken, die meine Geschichte gelesen und ihre Kommentare abgegeben haben. Ich bin sehr froh, dass ihr mir einen Teil eurer Zeit gewidmet habt und wünsch euch noch viel Spaß mit all den fantastischen FFs, die von den anderen Usern gepostet wurden.

Liebe Grüße
tigertone
F-27

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von F-27 »

Das war wohl einer der trausrigsten Momente meiner gesamten Leserkarriere... :'(
Dennoch möchte ich mich herzlichst bei dir für diese tolle Arbeit bedanken! Echt eine wunderschöne Geschichte, die du dir da ausgedacht hast..

Ich hoffe natürlich auf weitere spannende FFs von dir!

Liebe Grüsse Flu
Krisch

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von Krisch »

Och neee ;-( Ist das traurig.
Mit so einem Ende hätte ich nie gerechnet...

Danke für diese schöne, schöne Geschichte.
summer345

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von summer345 »

oh mein gott das glaub ich nicht so was dramatsiches hab ich noch nie gelesen. das kann doch nicht dein ernst sein, du kannst went doch nicht so leiden lassen, das bricht einem ja das herz, ich kann es gar nicht fassenm ich heule gleich, ernsthaft jetztm ich heule gleich. das ist sooooooooooooooooooooooooooo schlimm

armer went
prisoner94941

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von prisoner94941 »

ich wünschte, ich hätte den schluss nicht gelesen ;-(
aber deine story war einfach toll. DANKE!!! ;)
Wentpris

Re: In The Middle Of Nowhere - Wentworth Miller Fan Fiction

Beitrag von Wentpris »

Oh goooooott Süße!!!!
Wie kannst du mir das antun?!? Zuerst lasst ihr Sentiment Crime so dramatisch enden und jetzt ITMON Bild
*rotz und wasser heul*

Also sorry erst mal, dass es etwas länger gedauert hat mit meinem FB, aber ich musste einfach nochmal alles von vorne lesen und es nochmal richtig genießen!!
Das ist wirklich die beste Story, die ich JEMALS gelesen hab!! :anbet:
Es war von anfang bis zum schluss hindurch einfach nur genial!!
Ich beneide dich wirklich um deinen tollen Schreibstil!! Ich liebe deine geschichten, deinen Humor, deine Ideen!! Und ich hoffe doch seeeeeeeehr, dass das nicht das letzte war, was ich von dir gelesen habe!!

Meine Lieblingsszene in ITMON war glaube ich eindeutig die Bettszene in Azle, als Jay geträumt hat ^_^ Aber da waren natürlich noch andere geniale Szenen dabei, wie das Date in Dallas mit Kyle und dem Model :D

Einfach bombastisch :anbet:

Aber jetzt geh ich mich erstmal ausheulen, denn die wunderbare Jay ist toooot ;-(
Das ist wirklich soooo traurig :(

Danke dir für diese wunderbare Geschichte schatz!!!
Bin dein größter Fan!! Das weißt du hoffentlich :D
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